Hallo,
ich möchte noch einmal versuchen zu erklären, was die Bibel eindeutig über das Zungenreden sagt.
Jeder darf selbst entscheiden, ob das Wort Gottes nun wahrhaftige Aussagen macht und wir Menschen diese in unserer heutigen Zeit und unserem Leben benutzen oder nicht.
Man hat immer behauptet, einige Gemeinden verträten mit der Anschauung, daß ein Unterschied zwischen der Heilserfahrung und dem Kraftempfang in der Geistestaufe besteht, eine neue Lehre. Doch die Bibel unterscheidet klar zwischen "aus dem Geist geboren" und "mit dem Geist erfüllt" sein.
Es ist doch erstaunlich, wie Pfingstereignis und Pfingsterfahrung verwechselt werden. Viele Christen sagen: "Pfingsten ist unwiederholbar und einmalig, deshalb kann es die Erfahrung einer Geistestaufe, Zungenrede und Kraftwirkungen nach Pfingsten nicht mehr geben." Da muß man ihnen die Frage stellen: "Was war denn eigentlich im Hause des Kornelius?" "Ja", sagt man dann, "das war das Pfingsten der Heiden." Also gibt es zwei Pfingsten nach ihrer Meinung! "Und was war denn in Samaria?" "Das war das Pfingsten der Samariter!" Demnach hätte man schon drei Pfingsten. Pfingsten wäre kein einmaliges Ereignis. Wenn man den Unterschied machen würde zwischen dem Pfingstereignis, in seiner Einmaligkeit, und der Pfingsterfahrung der Jünger, dann wäre das Problem gelöst. Nicht Pfingsten hat sich wiederholt, sondern die Pfingsterfahrung der Jünger. Diese Pfingsterfahrung ist genauso wiederholbar wie die Wiedergeburtserfahrung und der Empfang der Heilsgewißheit. Das ist heute noch möglich, ohne daß deswegen die Einmaligkeit des Pfingstereignisses auch nur irgendwie berührt wird. Bei der Einmaligkeit des Pfingstereignisses wird die persönliche Erfahrung der Geistestaufe in der Bibel ohne jede Hemmung bezeugt.
In Apostelgeschichte 8, 12-16 wird uns berichtet, daß durch den Dienst des Philippus in Samaria eine Erweckung ausbrach und viele Menschen gläubig wurden, u. a. auch Simon der Zauberer. Sie wurden gläubig und ließen sich taufen. Aber der nächste Satz sagt: "Da es aber vor die Apostel in Jerusalem kam, daß Samaria das Wort Gottes angenommen hatte, da sandten sie Petrus und Johannes, daß sie mit ihnen beteten, damit sie DEN HEILIGEN GEIST EMPFINGEN, denn Er war noch auf keinen von ihnen gefallen." Sie waren also gläubig, hatten das Wort angenommen und doch: Eine bestimmte Erfahrung, "das Fallen des Geistes auf sie", hatten sie noch nicht gemacht. Diese Erfahrung wurde erst später unter der Handauflegung und dem Gebet von Petrus und Johannes geschenkt.
Ähnlich ist es in Apostelgeschichte 9, 17. Christus begegnet auf dem Wege nach Damaskus dem Saulus von Tarsus. Er erkennt Jesus als den Herrn, erblindet, betet und wartet auf Gottes Wegweisung. Gott sendet einen Boten, der mit ihm beten soll, "daß er wieder sehend und MIT DEM HEILIGEN GEIST ERFÜLLT" würde. Daß es sich hier nicht um die Wiedergeburt handelt, geben alle zu, die sonst immer sagen, die Pfingsterfahrung ist die Wiedergeburt. Paulus hatte ja Jesus durch den Heiligen Geist einen Herrn genannt und sich ganz unter Seinen Willen gestellt. Er war schon ein auserwähltes Werkzeug Gottes und berufen zu dem Dienst unter den Völkern. Was er jetzt empfing war eine Erfüllung mit dem Heiligen Geist!
In Apostelgeschichte 10 haben wir den bekannten Bericht über Kornelius. Wir sehen an dem Verhalten des Petrus, wie schwer es doch ist, sich von Vorurteilen zu lösen. Seine Vorurteile hinderten ihn, ein klares Wort Jesu richtig zu verstehen. Die Worte "Gehet hin in alle Welt, predigt aller Kreatur", erfuhren durch seine nationalorientierte Frömmigkeit starke Einschränkungen. Petrus weigerte sich zunächst, in das Haus des Kornelius zu gehen. Gott mußte ihn durch ein Gesicht erst willig machen, diesen Weg zu gehen. Heiden gehörten für ihn immer noch nicht zur erlösten Kreatur. Daß Gott auch" unreine Heiden" reinigen kann, das war ihm zuviel. Erst nach der göttlichen Belehrung geht er zu ihm und fängt an zu predigen. Während er predigt, FÄLLT DER HEILIGE GEIST auf die "Heiden", und sie preisen Gott in neuen Zungen. Die Männer, die mit Petrus gekommen waren, verwunderten sich, daß auch auf die Heiden der Heilige Geist ausgegossen wurde. Petrus sagt: "Sie haben den Heiligen Geist empfangen gleich wie auch wir." Als er später wegen der Heidentaufe angegriffen wird, verteidigt er sich mit den Worten: "Sie haben doch den Heiligen Geist empfangen gleich wie wir am ersten Anfang" (Apostelgeschichte 11, 13-15).
Es gibt heute Christen, die zwischen der Pfingsterfahrung und den späteren, in der Apostelgeschichte berichteten Geisteserfahrungen, grundsätzlich Unterschiede feststellen wollen. Zu Pfingsten wäre ein völlig anderes Zungenreden aufgetreten als an den anderen Stellen des Neuen Testaments. Einige kommen dabei auf vier verschiedene Zungenreden. Das Zungenreden von Pfingsten war einmalig und total anders, als alles spätere Auftreten dieser Gabe. Aber der Apostel Petrus bezeugte über das Geschehen im Hause des Kornelius: Es war "wie bei uns am ersten Anfang". Also, die Verstehbarkeit der Zungenrede war nicht das Kennzeichen für das gleiche Erlebnis, sondern der Empfang einer nicht gelernten Sprache, in welcher sie Gott priesen und lobten.
Für Petrus und seine Begleiter, für diese Augen und Ohrenzeugen, waren das Ereignis von Pfingsten und das Ereignis im Hause des Kornelius absolut das gleiche. Die Umstände mögen verschieden gewesen sein, aber es war für sie die gleiche Erfahrung.
Apostelgeschichte 19, 5 + 6. Paulus kam nach Ephesus, findet dort einen Kreis von Jüngern und fragt. "HABT IHR DEN HEILIGEN GEIST EMPFANGEN, ALS IHR GLÄUBIG WURDET?" Diese Frage ist für manchen Christen von heute nicht zu verstehen. Doch Paulus hatte für solch eine Frage sicher Gründe, die gar nicht so schwer zu begreifen sind. Vielleicht hat er vermißt, daß sich Geistesgaben äußerten, daß dort jemand in Zungen betete usw. Es gab etwas, das ihn stutzig machte. Er behauptet nicht gleich: "Ihr habt den Heiligen Geist nicht empfangen"; aber er fragt. Dabei stellt er fest, daß diese Jünger noch nicht wußten, ob der Heilige Geist schon da sei und das obwohl sie doch gläubig geworden waren! Nach Belehrung werden sie auf den Namen Jesu getauft und empfangen unter Handauflegung Heiligen Geist, reden in Zungen und prophezeien.
Wir sehen also: die Pfingsterfahrung wiederholte sich und pflanzte sich fort. Kirchengeschichtliche Zeugnisse könnten hier mühelos angefügt werden. Eine fast lückenlose Kette von Zeugen zeigt, daß die Pfingsterfahrung nicht einmalig blieb. Bis ins vierte Jahrhundert erwartete man selbstverständlich, daß Christen nach der Taufe den Heiligen Geist empfingen, in Zungen redeten und prophezeiten. So wird es in den Urkunden berichtet.
Alles erdenklich Liebe
Warrior777