Beiträge von Enigma

    Hallo Kai,


    stimmt, was du über das Vorbild schreibst- das Eingestehen von Fehlern gehört auch zum Vorbild, denn das möchte man ja auch vermitteln....
    Ja, Autenzität!!!


    Meinst du christliche oder moderne weltliche (größtenteils humanistische) Pädagogik?


    Auf dem Sektor der christlichen Pädagogik sind in den letzten Jahren so viele Bücher erschienen - leider sind zu viele davon von der modernen Pädagogik geprägt, so dass am Ende ziemlicher Mischmasch dabei rauskommt.


    Das ist auch mein Problem: Vollgestopft mit der Pädagogik, wie man sie heute an Unis lernt (Das letzte Jahrhundert wird als das "Jahrhundert des Kindes" bezeichnet, weil auf dem Gebiet der Pädagogik so viel entwickelt und ausprobiert wurde: Montessori, Steiner, und wie sie alle heißen- teilweise echt gefährlich!), wollte ich versuchen, einen Gegenpool zu schaffen, und habe dann viele Bücher aus christlicher Sicht gelesen- einfach, dass ich etwas dagegen setzen konnte. Aber dann war ich schon erstaunt, was es da so alles gibt! Da war auch echt kontreproduktives dabei!


    Die Pädagogik heute hat zwar aus der "antiautoritäten Phase" gelernt, dass es so nicht geht; aber richtige Lösungsalternativen gibt es nicht.
    Auch hier ging der Trend in den letzten Jahren hin zu Grenzen und Konsequenzen.
    ABER: Es stehen bei allen modernen Pädagogen die Bedürfnisse des Kindes im Mittelpunkt. Daran orientiert sich alles. Kinder sollen immer mehr selbst entscheiden, was sie tun möchten (in der Schule viel durch freiere Arbeitsformen verwirklicht). Bei diesen Entscheidungen werden Kindern Grenzen und Konsequenzen aufgezeigt, dann entscheidet aber letztlich das Kind, was es tun möchte. Dadurch sollen Kreativität, Selbständigkeit und Selbstverwirklichung gefördert werden.
    Aber ich denke, dass Kinder und Erwachsene damit oft überfordert werden. Das Kind eine eigenständige Persönlichkeit, aber kein gleichberechtigter, ebenbürtiger Verhandlungspartner.
    Ein Kind muss Gehorsam lernen (das ist nicht angeboren); erst muss es lernen, Entscheidungen zu akzeptieren, bevor es Entscheidungen treffen kann.
    Aber genau der Begriff "Gehorsam" ist heute sowas von verpönt; Kinder lernen im Gegenteil, Autoritäten in Frage zu stellen!


    Ich finde es erstaunlich, wieviel über Kindererziehung direkt in der Bibel steht, wenn man mal schaut. Da stehen so viele (einfache und klare) Grundsätze drin, wenn man die mehr beachten würde, bin ich sicher, dass man Problem wirksam entgegen arbeiten könnte!
    Ich habe die Erfahrung gemacht, je näher sich ein Ratgeber an der Bibel hielt, desto besser war er in der Regel. Weniger Unklarheiten, Ungenauigkeiten, Widersprüche und offen gelassene Fragen...


    Viele Grüße,
    Enigma

    Hallo Kai,


    als ich aber gerade die Schlagwörter gelesen habe, fiel mir ganz spontan noch "VORBILD" dazu ein.
    Ich denke, das ist es, was man vor alles andere setzen muss. Tut man das nicht, wird alles andere unglaubwürdig. Und gerade das Vorbild-Sein macht doch die ganze Erziehung so schwierig! Da braucht man als Verantwortlicher echt ganz viel Hilfe von oben, denn perfekt sind wir alle nicht. (Das reiben einem ja die Kinder selbst auch immer wieder unter die Nase- ab einem gewissen Alter!!)


    Aber zu den Begriffen, die du genannt hast: Kennst du das Buch "Die drei Sprachen der Liebe für Kinder"? Meiner Meinung nach ist es schon berechtigt, dass es so ein Verkaufssschlager wurde. Darin wird wirklich gut beschrieben, wie man Liebe und Konsequenz miteinander verbindet; ja, dass Liebe Konsequenz ist.
    Liebe ist ganz gewiss nicht Nachgeben, auch wenn die Versuchung manchmal groß ist- gerade in Zeiten, wenn es einem selbst mal nicht so gut geht und man denkt, die erforderliche Kraft selbst nicht zu besitzen...


    Als Eltern lernt man ganz schön viel über/im Gebet!


    Viele Grüße,
    Enigma