hallo,
zufällig hab ich diesen Thread hier gefunden - da möcht ich kurz meine Gedanken dazu schreiben.
Es fällt mir immer wieder auf, daß allermeist nur die zweite Schöpfungsgeschichte erwähnt wird, wenn es um die Stellung von Mann und Frau geht... seltsam..
Was ist denn mit 1.Mose 26ff?
Ich bin Erzieherin und hab mal meine Kinder gefragt: wie sieht Gott eigentlich aus? Obwohl sie im Glauben durchaus geübt waren - da stutzten sie doch sehr... Wißt ihr es? Er sieht so aus, wie Du und wie Du und wie Du und wie Du..... Denn wir sind nach Seinem Bild geschaffen
Wenn wir also nach seinem Bild geschaffen sind, dann sind wir erst mal weder Mann noch Frau, sondern nur Mensch. Dies war der Urzustand, und in Christus, es wurde schon gesagt, ist für diesen Zustand wieder die Voraussetzung da. Wir müssen uns immer wieder am Grund unseres Glaubens ausrichten, an Jesus, um nicht aus Traditionen, die unsere Väter mal entwickelt haben, religiöse Gesetze zu machen. Denn das Gesetz tötet..
Ich tat mich immer leicht, Männer und Frauen als gleichwertig zu sehen - wohl durch meine Erziehung und Biografie. In meiner Erziehung kamen unterschiedliche Gerechtigkeiten halt nicht vor - mein Vater (der mich ausschließlich erzog) hat mich immer als gleichwertig behandelt. Um so mehr erstaunte es mich, wenn ich Ungleichbehandlung erfuhr, nur weil ich eine Frau war... halt ich auch heut noch für sehrrr seltsam...
Natürlich gibt es Unterschiede - schon bei ganz kleinen Kindern kann man sie bemerken. Doch ich habe immer weit mehr Unterschiede zwischen Individuen wahrgenommen, als zwischen Mädchen und Buben. Deshalb denke ich, wir müssen in unserem Leben bei jedem neuen Gedankengang wieder beim Grund - Jesus Christus - das Denken anfangen, sonst ist die Gefahr zu groß, daß wir unser Weltbild auf Traditionen aufbauen. Nur Traditionen, die jede Generation neu hinterfragt und sich wieder dafür entscheidet, sind hilfreich..
Ich habe als junge Erwachsene in einem gestalttherareutischen Kurs, der von einem Priester über 2,5 Jahre geleitet wurde, unter anderem erkannt, daß ich mir ein Bild von Gott gemacht hatte. Jeder von uns macht sich ein solches, nur so kann Glaube anfangen zu wachsen. Doch wenn wir erwachsen werden im Glauben, dann kommt die Zeit, unser Bild von Gott zu hinterfragen und seine Ursprünge zu ergründen. Er hat nicht umsonst gesagt: Du sollst Dir kein Bild von mir machen! Lasst uns unser Gottes- und Weltbild also lebendig und warm halten, damit es nicht zu einer Steinfigur wird, die Andere erschlagen kann..
.. und jetzt entschuldigt bitte die Länge meiner Gedankengänge, liebe Geschwister.. - Gottes Segen sei mit euch
talmida