Erscheinen meines Gottes Wege mir seltsam, rätselhaft und schwer,
und gehn die Wünsche, die ich hege, still unter in der Sorge Meer;
will trüb und schwer der Tag verrinnen, der mir nur Angst und Schmerz gebracht,
dann will ich mich auf eins besinnen,
dass Gott NIE einen Fehler macht.
Wenn über ungelösten Fragen mein Herz verzweiflungsvoll erbebt,
an Gottes Liebe will verzagen, weil sich mein Unverstand erhebt,
dann darf ich all mein müdes Sehnen in Gottes Rechte legen sacht
und alsdann sprechen unter Tränen,
dass Gott NIE einen Fehler macht.
Drum still, mein Herz, und laß vergehen, was irdisch und vergänglich heißt!
Im Lichte droben wirst du sehen, dass gut die Wege, die er weist.
Und müßtest du dein Liebstes missen,
ja, ging's durch kalte, finstre Nacht,
halt fest an diesem starken Wissen,
dass Gott NIE einen Fehler macht.
(von einem in Stalingrad gefallenen Soldaten)