Die Bedeutung von Namen

  • Liebe Geschwister und Freunde,


    ich hätte mal eine Frage zum Thema "Namen":


    Wussten die Menschen in der biblischen Zeit um die genaue Bedeutung der Namen? Wenn sie Ihren Kindern Namen gaben, wussten sie genau, was dieser Name bedeutete? Vergaben sie Namen dann bewusst um zum Beispiel eine Erfahrung mit Gott zum Ausdruck zu bringen?


    Um mal ein Beispiel zu nennen: In 1.Samuel 1,20 gab Hanna ihrem Sohn den Namen "Samuel" - das bedeutet "von Gott erhört". Wählte Hanna diesen Namen in dem Wissen was er bedeutet? Wurden die Menschen dann bei jedem Nennen und Erinnern an einen Namen daran erinnert, was der Name heißt? Also: Waren die einzelnen Bedeutungen des Namens (hier "von", "Gott" und "erhört") direkt als hebräisches Wort im Namen (hier "Samuel") enthalten?


    Viele herzliche Grüße
    Christopher

    Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um damit zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.
    (Jim Elliot, Missionar)

  • Hallo Christopher,


    es steht doch direkt in 1. Sam. 1,20, dass Hanna Samuel wegen der Erfahrung, die sie gemacht hatte den Namen gab.


    Entsprechend sieht man das auch an vielen anderen Stellen, z. B. bei den Söhnen Jakobs in 1. Mo. 29 und 30.


    Die Namen hatten jeweils eine direkte Bedeutung, einige Namensbestandteile sind auch für uns leicht erkennbar, so El=Gott, Ja oder Je=Kurzform von Jahwe.


    Im Deutschen ist es eher selten, dass durch die Namen eine direkte Bedeutung ausgedrückt wird und wenn, wird dem bei der Namensgebung meist keine Bedeutung zugemessen. Zu denken wäre z. B. an Gottfried, Friedemann (=Mann des Friedens), Fürchtegott (bei Christian Füchtegott Gellert), Gotthelf und ähnliche Namen.


    Einige Namen fremdsprachiger Herkunft kann man natürlich auch direkt übersetzen, so aus dem Lateinischen Clemens = der Milde, Felix = der Glückliche; Paulus = der Kleine; aus dem Griechischen: Timotheus = der Gott fürchtet.


    Im Englischsprachigen Raum werden auch insbesondere Frauenname mit direkter Bedeutung vergeben, z. B. Joy oder Faith.


    Gruss


    RCM

  • Hi RCM, hi all,


    wie ist es den mit Namen die etwas negatives bedeuten?
    Das Hanna diesen Name auswählt ist ja logisch weil sie darum gebetet hat den Sohn zu bekommen.
    Aber es gibt ja auch andere Namen welche etwas negatives bedeuten und dieses Negative geht auch später in Erfüllung.


    Wussten die Eltern da auch schon was der Name bedeutet?


    Gruß an alle,


    Ben

    Seid aber TÄTER des Wortes und nicht allein Hörer!!!


    Jakobus 1,22


    Man muss nicht immer die Wahrheit sagen, aber wenn man was sagt, muss es die Wahrheit sein!

  • Hallo Ben,


    ich vermute, dass sich die Leute damals zwar mehr Gedanken über die Bedeutung gemacht haben als heute, aber auch nicht immer besondere Überlegungen bei der Namensgebung angestellt haben. Auch wenn die Namen etwas bestimmtes ausdrückten, heißt das nicht zwingend, dass das Motiv für die Namensgebung war. Die Namen wurden sicher von den Eltern, wie heute auch, oft einfach nach persönlichem Geschmack ausgewählt, z. B. weil dieser gut klang, der Name wurde dann von der Bedeutung vermutlich abstrahiert.


    Wer sein Kind heute Gottfried nennt (kommt ja nicht mehr so häufig vor), denkt ja auch nicht unbedingt an die Bedeutung. Christian (von griechisch "christianos") bedeutet "ein Christ". Der Name wird aber durchaus auch von Nichtchristen gewählt, da man sich keine Gedanken über die Bedeutung macht.


    Bei Jakob waren für den (mit eher negativer Bedeutung behafteten Namen) ja die Umstände seiner Geburt maßgeblich. Wie beispielsweise Nabal (=Tor oder Dummkopf, 1. Samuel 25,25) zu seinem treffenden Namen kam, ist allerdings nicht einfach nachvollziehbar.


    Beeindruckend fand ich immer den Bericht in Hosea, wie Hosea seinen Kindern Namen geben musste, die gleichzeitig eine Prophetie über Israel beinhalten, die die Botschaft Hoseas kennzeichnet: Lo-Ruchama=Nicht-Begnadigte; Lo-Ammi=Nicht-mein-Volk. Man stelle sich auch den Effekt vor, wenn die Eltern die Kinder bei diesen Namen gerufen haben. Ich habe da immer eine Predigt auf einer Kassette von Wilhelm Busch über Hosea in reger Erinnerung.


    Die Prophetie Hoseas , die in den Namen zusammengefasst ist, wird auch im NT zitiert:


    Römer 9,25-26:
    Wie er auch in Hosea sagt: "Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen, und die Nicht-Geliebte Geliebte". "Und es wird geschehen, an dem Orte, da zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, daselbst werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden".


    Gruß nach Waldlaubersheim (schon lange nicht mehr an diesem für mich historisch bedeutsamen Ort gewesen!)


    RCM

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