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Bundesregierung will bei Karsai intervenieren
Empörung über drohendes Todesurteil gegen Ex-Muslim
Die drohende Todesstrafe gegen einen zum Christentum übergetretenen Afghanen sorgt in Deutschland für wachsende Empörung. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte der "Frankfurter Rundschau", er verfolge den Fall "mit großer Sorge". Er werde sich - falls nötig - auch persönlich einschalten. Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul teilte mit, dass die Bundesregierung direkt beim afghanischen Präsidenten Hamid Karsai intervenieren wolle. Man werde alles tun, um das Leben des Ex-Muslims, der neun Jahre in Deutschland gelebt hat, zu retten, sagte sie der "Bild-Zeitung".
Der zuständige Richter hatte am Vortag angekündigt, er habe nach afghanischem Recht keine andere Wahl, als den Glaubens-Abtrünnigen zum Tode zu verurteilen. Dieser habe sich geweigert, zum Islam zurückzukehren. Nach den strengen Regeln der Scharia wird dies als Verbrechen bewertet und mit dem Tod bestraft. Der 40-Jährige war im Februar festgenommen worden, weil seine Familie ihm Glaubenswechsel vorgeworfen hatte. Der Angeklagte war danach vor 16 Jahren zum Christentum übergetreten, als er für eine Hilfsorganisation in Pakistan arbeitete.
Pflüger: "Das ist unerträglich"
Verteidigungsstaatssekretär Friedbert Pflüger nannte den Prozess gegen Abdul Rahman "unerträglich". Der Fall müsse "den Protest der gesamten Staatengemeinschaft hervorrufen", sagte Pflüger der "Bild". "Deutschland beteiligt sich in Afghanistan mit 2450 Soldaten an der Stabilisierung des Landes. Wir tun das, damit es ein demokratisches Land wird - nicht, damit dort Todesurteile aus religiösen Gründen gefällt werden", fügte der CDU-Politiker hinzu.
Roth: "Keine Abschiebung von Nicht-Muslimen"Grünen-Chefin Claudia Roth forderte innenpolitische Konsequenzen in Deutschland. "Die Innenminister müssen aufhören, nicht-islamische Flüchtlinge nach Afghanistan abzuschieben", sagte Roth dem "Tagesspiegel". Die katholische Kirche und deutsche Muslimverbände appellierten an Afghanistan, Toleranz zu üben und Rahman vor dem Todesurteil zu bewahren.
Großes Problem für KarsaiDer Fall könnte Präsident Karsai in große Bedrängnis bringen. Falls der Angeklagte durch alle Instanzen zum Tode verurteilt wird, müsste der Präsident selbst die Anordnung zur Hinrichtung unterzeichnen. Der Westen, der mit Milliarden- Zuschüssen das Überleben Afghanistans und von Karsais Regierung sichert, würde ihn drängen, nicht zu unterzeichnen. Die mächtigen muslimischen Fundamentalisten im Land würden dagegen von Karsai fordern, an Rahman ein Exempel zu statuieren.
http://www.tagesschau.de/aktue…_THE_NAV_REF1_BAB,00.html
Lasst uns beten für ihn und alle anderen, die es nicht in die Tagesschau schaffen, und trotzdem für ihren Glauben an Jesus Christus sterben müssen ( dürfen ? ).
Grüße
Kai