Kolosser 2,12+13

  • Hallo!
    Weiß jemand was der genaue Unterschied ist zwischen mitauferweckt und mitlebendig gemacht?
    Kol. 2,12+13:"... in welcher ihr auch mitauferweckt worden seid durch den glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat. Und euch als ihr tot waret in den Vergehungen und in der Vorhaut eures Fleisches, hat er mitlebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat."
    Freundliche Grüße von Damaris

    "Allein DEINE Gnade genügt, die in meiner Schwachheit Stärke mir gibt!"

    2 Mal editiert, zuletzt von Damaris ()

  • Und auch noch die Frage, was bzw. wer in v. 15 von Kol.2 gemeint ist:"...indem er durch dasselbe über sie einen Triumph hielt."
    Wer oder was ist mit "dasselbe" gemeint? - siehe Fußnote(neue Elberfelder Übersetztung):"an ihm, in sich, durch ihn"
    Durch ihn - dem Herrn Jesus- oder an ihm -dem Kreuz-? Versteht ihr meine Frage?

    "Allein DEINE Gnade genügt, die in meiner Schwachheit Stärke mir gibt!"

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  • Hallo Damaris,


    erstmal so als Tipp : Es ist ganz gut, wenn man vollständige Verse zitiert oder noch besser auch den davor und danach z.B.


    Kolosser 2, 11 - 15


    Zu Frage 1 :


    Ich sehe da keinen Unterschied - außer das zwei verschiedene Wörter für die gleiche Sache verwendet werden. Und selbst wenn nicht, welche Theologie sollte man auf einen evt Unterschied aufbauen ?


    Zu Frage 2 :


    "dasselbe" meint wohl den Tot am Kreuz, und die daraus resultierende Vergebung der Schuld. Der Schuldschein ist zerrissen, der Deckel ist bezahlt.


    Grüße


    Kai


    PS : Lies mal eine etwas "flüssigere" Übersetzung !! :D :P

  • Zitat

    Ich sehe da keinen Unterschied - außer das zwei verschiedene Wörter für die gleiche Sache verwendet werden. Und selbst wenn nicht, welche Theologie sollte man auf einen evt Unterschied aufbauen ?


    Zitat

    PS : Lies mal eine etwas "flüssigere" Übersetzung !!


    @ Kai
    Hi Kai,
    1. ich denke schon, dass es in gewissem Sinne einen kleinen Unterschied gibt.
    2. die Übersetzung die sie liest ist sehr gut und flüssig, ich lese sie auch (neubearbeitete Fassung der unrevidierten Elberfelder, Textstand 2003/2005).


    Zitat

    Weiß jemand was der genaue Unterschied ist zwischen mitauferweckt und mitlebendig gemacht ist?


    Zitat

    Und auch noch die Frage, was bzw. wer in v. 15 von Kol.2 gemeint ist:"...indem er durch dasselbe über sie einen Triumph hielt."
    Wer oder was ist mit "dasselbe" gemeint?


    @ Damaris
    Hi Damaris,
    als ich den Abschnitt so in einem durchlas, war mir auch nicht gleich klar, wo der Unterschied ist, obwohl er eigentlich auf der Hand liegt.


    Vers 12
    „mit ihm begraben in der Taufe, in dem ihr auch mitauferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat.“


    In Vers 12 kommt der Apostel Paulus auf die Taufe zu sprechen. In der Taufe wird, wie du sicherlich weißt, versinnbildlicht, dass der Gläubige mit dem Herrn Jesus begraben und auferweckt wird.
    Ein bekannter Exeget sagte einmal: „Das Begräbnis ist die Vollendung und Gültigkeitserklärung des Todes.“ Das heißt: Wir sind mit Christus gestorben. Aber um den Tod zu vollenden bzw. um das was verwest aus den Augen zu bringen, mussten wir mitbegraben werden, in der Taufe - sozusagen zu unserer eigenen (geistl.) Beerdigung gehen. Im Blick auf die Auferstehung, denn wir sind mit Christus auferweckt „durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckte.“
    (Das heißt nicht, dass jemand, der nicht getauft ist, auch nicht errettet ist)


    Vers 13
    „Und euch, als ihr tot wart in den Vergehungen und der Vorhaut eures Fleisches, hat er mitlebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat;“


    Unseren geistlichen Zustand betrachtet waren wir vor unserer Bekehrung tot - sündig, gefallen und verderbt. Aber durch die Umkehr (mitgestorben, mitbegraben) und die Auferstehung in der Taufe, sind wir mit Christus lebendig gemacht. Das heißt: Die Auferstehung versetzte uns in eine neue Welt (auf die Auferstehungseite des Grabes), schenkte uns neues Leben - um in Neuheit des Lebens zu wandeln (Röm 6,4).


    Vers 15
    „als er die Fürstentümer und die Gewalten ausgezogen hatte, stellte er sie öffentlich zur Schau, indem er durch dasselbe über sie einen Triumph hielt.“


    Ich denke, wie Kai auch sagte, dass das „dasselbe“ sich auf den Tod am Kreuz (V 14) bezieht. Durch den Tod am Kreuz und vor allem Seine Auferstehung, hat der HERR die Fürstentümer und Gewalten (die bösen Mächte) eben nicht nur öffentlich zur Schau gestellt, sondern auch über sie gesiegt.


    Liebe Grüße,
    Michael

    Du möchtest die Bibel näher kennenlernen, weißt aber nicht recht wie du vorgehen sollst? Vielleicht kann dir dabei ein Fernbibelkurs Hilfe sein. Interesse? www.dasleben.info

  • @Kai
    Hallo Kai,
    danke erst einmal für deine Antwort auf meine 2. Frage.
    Zu deiner 1.Antwort:ich denke schon, dass die beiden Wörter nicht die gleiche Bedeutung haben. Wenn man die Wörter einfach mal so liest, dann ist da ja auch ein Unterschied:
    lebendig: das ist ein Zustand, aber auferweckt, das ist ein neuer Platz den man einnimmt(bitte korrigiert mich wenn das falsch ist!)
    Oder? also so dachte ich das :](aber darüber möchte ich auch keineswegs streiten ;))Ich wusste eben nicht was das im Textzusammenhang bedeutet
    Michael
    Hallo Michael,
    vielen dank für deine hilfreiche Antwort, dadurch habe ich diese Stelle jetzt (glaube ich :])begriffen. Also bezieht sich das begraben und mitauferwecken auf die Taufe und das mitlebendig machen auf den Platz den ich einnehme nach der Taufe? D.h.: vor der Taufe bzw. Bekehrung waren wir tot nach der Taufe lebendig und dazu mussten wir begraben/+auferweckt werden(durch die Taufe)?Vielleicht drücke ich mich jetzt ein bisschen umständlich aus, aber ich hoffe du verstehst was ich meine.
    Freundliche Grüße eure Damaris
    P.S.: Spunk: Also ich muss sagen, ich weiß zwar nicht recht, was du mit "flüssigere" Übersetzung meinst, aber ich finde die Übersetzung, die ich lese gut und verständlich (Fragen kommen einem ja auch bei anderen Übersetzungen auf).

    "Allein DEINE Gnade genügt, die in meiner Schwachheit Stärke mir gibt!"

  • Zitat

    Original von Damaris
    P.S.: Spunk: Also ich muss sagen, ich weiß zwar nicht recht, was du mit "flüssigere" Übersetzung meinst, aber ich finde die Übersetzung, die ich lese gut und verständlich (Fragen kommen einem ja auch bei anderen Übersetzungen auf).


    Wohl dem dem Fragen kommen. :D :)
    Tja, und wenn Du mit der Übersetzung zufriedne bist, die Du liest, dann bleib auch dabei. Ich fand die Auszüge, die Du gebracht hast halt etwas holprig zu lesen ( Satzbau / Sprache ).


    Ich hoffe mal das meine gewählte Bibelübersetzung bibeltreu genug war. :D


    Grüße


    Kai

  • Hallo,


    ich habe den Eindruck, dass ich den Unterschied ein bisschen kompliziert, unverständlich, nicht nachvollziehbar und vielleicht auch falsch versucht habe klar zu machen. Daher möchte ich einen zweiten Versuch starten, vielleicht ist es dann ja etwas klarer und leichter zu verstehen. :D
    Da es zu weiteren Fragen bezüglich des 11. Verses kommen könnte, werde ich diesen mit in die Betrachtung einbeziehen. Des Weiteren möchte ich noch etwas genauer auf die Begriffe „Beschneidung“ und „Taufe“ eingehen. Ohne eine Definition der beiden, sind die Bedeutungen der zwei, bzw. vier Wörter (mitgestorben - mitbegraben; mitauferweckt - mitlebendig) nicht wirklich zu verstehen.


    Bedeutung der „Beschneidung“ (beschnitten, mitgestorben) (Kol 2,11)
    „in dem ihr auch beschnitten worden seid mit einer nicht mit Händen geschehenen Beschneidung, in dem Ausziehen des Leibes des Fleisches, in der Beschneidung des Christus“


    Vielleicht sollten wir zur Betrachtung eine Stelle aus Römer 8 hinzunehmen. Vers 3: „…, in dem er Seinen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleisch verurteilte,…“ Gott hat Seinen geliebten Sohn in einem Leib zu uns gesandt, der erstens dem Fleisch der Sünde gleich und zweitens ein Leib im Blick für die Sünde war. Das heißt, dass der Herr Jesus in diesem Leib für die Sünde sterben sollte, denn es heißt weiter, dass Gott die Sünde im Fleisch verurteilt hat - im Fleisch des Herrn Jesus am Kreuz. Wir stellen hier fest, dass der HERR „beschnitten“ worden ist.
    Hier in Vers 11 heißt es nun, dass wir beschnitten worden sind mit der Beschneidung des Christus. Das bedeutet, dass wir wissen dürfen, dass wir mit Ihm auf dem Kreuz gestorben sind (2Tim 2,11). Und da die Sünde in Seinem Fleisch gerichtet wurde, ist sie auch in unserem gerichtet worden. Mit uns ist dies natürlich nicht buchstäblich geschehen, hätte es auch niemals, denn wir waren nicht ohne Sünde. (Verdient gehabt hätten wir das Gericht allerdings sehr wohl. Aber die Liebe Gottes bewahrte uns davor, nicht aber Seinen eigenen Sohn.) Wäre dies buchstäblich geschehen, dann gebe es keine Erlösung für uns durch Sein Werk - wir wären alle verdammt. Er allein konnte das Gericht Gottes der Sünde wegen auf sich nehmen, weil er eben ohne Sünde war. In diesem Sinn hat Gott den Herrn Jesus beschnitten und uns ebenso, denn das, was dort mit dem HERRN geschehen ist, rechnet Gott uns zu, denn Er tat es für uns!
    Beschneidung bedeutet, den Leib des Fleisches auszuziehen (nicht den körperlichen). Der Leib ist sozusagen der gesamte Mechanismus des Fleisches und den gilt es abzulegen, kraftlos zu machen.


    Bedeutung der „Taufe“ (mitbegraben, mitauferweckt, mitlebendig) (Kol 2,12.13)
    „mit ihm begraben in der Taufe, in dem ihr auch mitauferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat.“


    Ich denke, dass sowohl die Beschneidung als auch die Taufe auf dieselbe Sache hinweisen, aber jeweils von einem anderen Gesichtspunkt aus (sie folgen also nicht (oder nicht nur) chronologisch aufeinander, wie ich zuerst dachte). Denn, es ist ja nicht so, dass ich in der Taufe, wie in meinem vorigen Beitrag schon anklang, noch einmal wiederhole, was in Wirklichkeit schon mit mir geschehen ist.
    Römer 6 macht deutlich, dass wir durch die Taufe mit Christus in der Gleichheit Seines Todes einsgemacht werden. Wichtig: die Beschneidung tut genau dasselbe mit mir, doch in einer völlig anderen Weise. Denn: in der Beschneidung wird mein Fleisch innerlich vor Gott gerichtet. Aber äußerlich gilt es noch unverändert (siehe z.B. Saulus auf dem Weg nach Damaskus). Bei ihm war es so, dass er sich auf dem Weg nach Damaskus vor Gott demütigte, innerlich seine Sünden abgewaschen wurden. Nach außen hin galt er aber immer noch als der Christenverfolger. Daher sagt Ananias in Agp 22,16, dass er aufstehen und seine Sünden abwaschen lassen soll. Das besagt, dass er in der Taufe selbst seine Sünde abwaschen lassen musste. Aber natürlich galt das nicht für das Innere, denn das war längst geschehen. Doch äußerlich musste vor der ganzen Welt deutlich werden, dass Saulus von nun an mit dem Leben in der Sünde, das er bisher gelebt hatte, abrechnete. Er gab öffentlich Zeugnis davon, dass er durch die Taufe den Tod Jesu wählte. Dies geschah indem er zeigte, dass der Tod des HERRN auch auf seinen früheren bösen Wandel angewendet werden musste.
    Diese Stelle sagt also aus, dass wir (bildlich) beschnitten sind, innerlich das Fleisch an uns gerichtet ist, wir neue Menschen geworden sind und sich unsere Stellung auch äußerlich geändert hat!


    Desweiteren macht der Apostel Paulus deutlich, dass es bei der Taufe vor allem um das vor mir liegende Leben geht. Das drückt aus, dass wir begehren ein gutes Gewissen zu erlangen, dass wir Gott bitten, dass er uns Kraft gibt, damit wir fortan ein Leben hier auf der Erde leben können, ohne das Wirken des Fleisches.


    Wir sollten also die Taufe nicht (nur) als ein Bekenntnis davon sehen, was innerlich mit uns geschehen ist, dass wir von neuem geboren sind, sondern dass es ein Zeugnis davon ist, dass wir in Zukunft die Seite des für uns gestorbenen Christus wählen - eben in Neuheit des Lebens wandeln (Röm 6,4)!


    Liebe Grüße,
    Michael

    Du möchtest die Bibel näher kennenlernen, weißt aber nicht recht wie du vorgehen sollst? Vielleicht kann dir dabei ein Fernbibelkurs Hilfe sein. Interesse? www.dasleben.info

  • Michael
    Danke erst mal für die Mühe, die du dir gemacht hast,um eine verständlichere Antwort zu geben. Ich schreibe "erst einmal" ,weil es sein kann, dass bei mir noch eine/mehrere Frage/n "aufkommen", gerade zu Kol. 2.
    Viele Grüße von Damaris

    "Allein DEINE Gnade genügt, die in meiner Schwachheit Stärke mir gibt!"

    2 Mal editiert, zuletzt von Damaris ()

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