Ich (übrigens männlich ;)) bin da auch schon drauf angesprochen worden (ist aber bestimmt schon mind. 10 Jahre her - war damals mein Großvater).
Ich denke, es geht zumindest auch darum, dass die überschlagenen Beine - zumindest nach Meinung älterer Geschwister - eine gewisse Lässigkeit darstellen, die nichts im Gottesdienst verloren hat. (Wobei ich dann übrigens nicht verstehe, weshalb man nur euch Mädchen angesprochen hat - aber vielleicht hast dus bei den Jungs ja einfach nicht mitbekommen?)
Jedenfalls denke ich persönlich auch, dass man mit seiner Körperhaltung etwas vorsichtig sein sollte, da man damit viel mehr ausdrücken kann, als man sich eigentlich bewusst ist. (Wobei ich ganz bewusst nicht sage, das man nicht mit überschlagenen Beinen sitzen sollte, sondern nur, das man mal drüber nachdenken sollte.)
Wenn es nur darum geht, sollte man meiner Meinung nach aber auch unterscheiden zwischen einer Predigt und einem "echten" Gottesdienst, oder sogar dem Gebet. (In einigen Gemeinden [u.a. "meiner"] ist es üblich, dass man zum Gebet aufsteht - was ich persönlich übrigens auch für richtig halte, aber das ist eine andere Sache. Aber ich war auch mal in England in einer Gemeinde, wo das nicht üblich war, und da saßen auch viele mit überschlagenen Beinen während des Betens - und das finde auch ich dann endgültig unpassend. Aber das soll nur ein Beispiel sein, um zu verdeutlichen, was ihc meine: Ich möchte da niemandem meine Sichtweise aufzwängen. Ich denke aber, man sollte mal darüber sprechen, damit sich auch der andere - der das ja vermutlich ohne "böse Absicht" tut - darüber klar wird, und für sich selbst ganz bewusst entscheiden kann, wie er das für sich persönlich handhaben möchte.)
Noch ein Aspekt, den man mit Sicherheit auch nicht vernachlässigen sollte (und dabei zitiere ich jetzt mal komplett aus dem Zusammenhang heraus, aber der Satz ist auch mit "keiner" und "irgendeinen" sehr absolut gehalten, so dass ich das durchaus für berechtigt halte):
Zitatindem wir in keiner Sache irgend einen Anstoß geben, auf dass der Dienst nicht verlästert werde. (2 Kor 6.3)
Auch wenn man man natürlich immer in Gefahr steht, so was als "Todschlag-Argument" zu missbrauchen, sollt man diesen Gesichtspunkt wohl auch nicht ganz vernachlässigen.
Nun kenne ich den Bruder nicht, aber vielleicht kannst du ihn da ja selbst mal fragen? Wenn es ihm wichtig ist, sollte er auf jeden Fall bereit sein, dir das zu erläutern.