Hi Mister AV,
ich habe schon öfters die Meinung gehört, daß Satan im Garten Gethsemane irgendeine bedeutende Rolle gespielt hätte - ich will das auch nicht ganz leugnen. Ich frage ich aber worauf man diese Auslegung stützt - evtl. auf Lk. 4,13? Meines Erachtens bezieht sich jedoch Lk. 4,13 auf das Kreuz, denn dort sagt die Schrift deutlich in 1.Mo 3 (siehe auch Kol 2,14-+15), daß dort eine Begegnung zwischen dem Samen der Frau und dem Teufel stattfinden sollte.
F.C. Jennings schrieb einmal folgendes:
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"Aber was war es nun, dass solch ein furchtbarer Schrecken für diesen Heiligen war. Wir wollen erst einmal daran denken, was es nicht war. Es waren sicherlich nicht die physischen Leiden, die mit diesem grausamen Tod der Kreuzigung zusammenhingen. So extrem, wie sie auch gewesen sein mögen bei jenem unendlich empfindsamen Organismus, Seinem vollkommenen menschlichen Körper. Lasst die Juden sein Angesicht bespucken, lasst die Nationen darin folgen, in dem sie große Schmach über ihn bringen, lasst die Dornen der spottenden Krone seine Stirn durchbohren, lasst die römischen Peitschen lange Furchen in seinen Rücken ziehen, lasst die Nägel durch seine Nerven, Muskeln und Knochen brechen – Er lässt nicht ein Wort hören, nicht ein Seufzer wird uns berichtet. Alles das mag wohl eingeschlossen sein in jener Schande, von welcher geschrieben ist, dass er sie nicht achtete (Hebr. 12,2). Nein es waren nicht diese Leiden oder diese Schande, die er fürchtete.
Aber es gibt solche die lehren (und es sind gute Leute), dass Seine Sorge war, dass Satan ihn schlagen könnte, und ihn so hindern könnte das Kreuz zu erreichen und dadurch verhindern könnte, dass er die Sühnung für die Sünde, und die Sünden, bewirken würde, die für immer seinen anklagenden Mund schließen würden. Das ist auch falsch, denn kein Geschöpf, weder der Teufel noch der Mensch, hatten irgendeine Gewalt, Sein Leben von Ihm zu nehmen. Er legte es freiwillig nieder. Der ganze Plan der Errettung würde ruiniert sein, wenn Er Seinen Tod nicht freiwillig gewählt hätte. Nein, in der Tat, Er hatte keine Angst, dass irgendjemand Sein Leben von Ihm nehmen könnte.
Da bleibt ein einziger Grund. Wir wollen einen Moment inne halten. Hier ist der wahre Grund: Er hatte Angst davor, zu dem gemacht zu werden, was du und ich sind. Lasst uns da einmal darüber nachdenken. Und können wir das tun, ohne bewegt zu werden? Nur der Schatten davon, hierzu gemacht zu werden, zu diesem schrecklichen, zu der Sünde, brachte ihn dazu, dass Sein Schweiß wie große Bluttropfen wurde in Seinem Leidenskampf. Überleg mal, wenn das nur die Wirkung des Schattens war, was für ein Leiden muss dann die Wirklichkeit jenes Schattens gebracht haben!! Was geziemt einer solchen Szene, in welchem du und ich einen so wichtigen Anteil haben, als stille Bewunderung und bußfertige und - vielleicht nicht tränenlose - Anbetung. Wenn wir so auf Ihn hier schauen, dann kommen uns die Worte Hiobs in Erinnerung und müssen wir sie nicht zu unseren eigenen machen? „Ich habe gehört von dir durch das hören des Ohres, aber nun hat mein Auge dich gesehen und deswegen verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche.“ (Hiob 42,5+6)"
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Gruß, Stephan