• Zitat

    Hinnie:
    Mir ist dann klar geworden, dass ich auch viele Sachen tue, von denen ich genau weiß, das Gott es nicht will, sondern genau das Gegenteil.


    Oder die Kehrseite, dass ich eben genau das nicht tue, was Gott mir aufträgt. Ein klarer Fall von Ungehorsam, und die Kosten dafür können ganz schön hoch sein. Hinnie hat das ja am Beispiel von Jona sehr klar aufgezeigt.
    Wie Jona ein Diener Gottes war, so ist jeder gläubige Christ ein Diener seines Herrn, dessen Aufgabe darin besteht, durch Leben und Wort ein Wegweiser zu Jesus Christus zu sein.
    Kennt ihr das auch? Man hat z.B. einen ungläubigen Freund, richtig netter Typ, kann man echt was mit los machen, nur eben ... ja eben. Du spürst so richtig, dass der Herr dir sagt, erzähl ihm von mir. Und du tust ... es nicht. Menschenfurcht? Was soll der von mir denken? Er will bestimmt nicht mehr mein Freund sein, ich verliere ihn dann. Ist die Möglichkeit, dass er ewig verloren geht, nicht viel schlimmer?


    WilliamMcDonald ist sicher den meisten ein Begriff? Hier eine Begebenheit aus seinem Leben, erzählt von ihm in einer Life-Aufnahme:



    Krass, nicht wahr? Ich krieg immer eine Gänsehaut, wenn ich mir das anhöre. Ungehorsam hat einen hohen Preis, den ich nicht gerne bezahlen würde. Du?


    Lieben Gruß, Vroni




    P.S. Vielleicht fällt euch was zu dem Schlaf von Jona ein? Ist nämlich auch eine echte Warnung für uns!


  • * Kapitel 1


    Gottes Bote namens „Taube“ macht sich heimlich aus dem Staube,
    dass nur ja kein Heide glaube;
    geht auf Mittelmeer-Kreuzfahrt.
    Doch Gott wirft – dass er ihn prüfe und nicht wohlig weiterschliefe –
    Jona in die tiefste Tiefe,
    wo ER sich ihm offenbart.
    Diesen Umweg, diese Ängste, diese Schreckensnacht, die längste,
    diese „U-Boot-Fahrt“, die engste,
    hätte Gott ihm gern erspart.



    * Kapitel 2


    Dort, im Todes-Sog der Meere wird ihm Sterbensangst zur Lehre.
    Gott schickt einen Fisch als Fähre.
    Rettet ihn aus tiefster See.
    Jona sehnt sich nach dem Tempel. Gott drückt auf ihn seinen Stempel.
    Macht drei Tage zum Exempel,
    dass man Christus an ihm seh‘.
    Noch mit Meersalz in den Lungen, Algen um sein Haupt geschlungen
    hat er einen Psalm gesungen –
    und geht los nach Ninive.



    * Kapitel 3


    Jona schildert – außer Frage – Ninive den Ernst der Lage:
    „Nur noch knappe vierzig Tage,
    dann wird alles umgekehrt!“

    Und das Volk vollzieht die Wende, reinigt Herzen, faltet Hände,
    macht dem Götzendienst ein Ende.
    Selbst der König ist bekehrt.
    Jona baut, damit er sähe, was mit Ninive geschähe,
    vis à vis, in nächster Nähe
    sich ein Urlaubs-Domizil.
    Doch aus komfortabler Hütte hört Gott nicht auf seine Bitte.
    Ahnt er, was die Stadt erlitte,
    dass Gott kein Gericht gefiel?



    * Kapitel 4


    Wartend auf den Welt-Bestrafer sitzt als bitter, bieder, braver,
    schadenfroher Endzeit-Gaffer
    Jona unterm Blätterdach.
    „Ich vergeh in dieser Schwüle! Mich wurmt, dass ich Hitze fühle.
    MIR gebühren Mitgefühle ...!“

    Und der Herr des Himmels sprach:
    „So? Du stöhnst bereits im Warmen. Sollte ich mich nicht erbarmen
    all der hunderttausend Armen?
    Denke mal darüber nach!“




    * Kapito?


    Mich erschrickt, was wir hier lesen. Denn ich gleich dem abgrundbösen,
    sensationsversessnen Wesen,
    was ich eingestehen muss.
    Leb‘ genau so selbstbezogen, von der Nabelschau verbogen,
    vom Bedürfniswahn betrogen,
    finde trotzdem nur Verdruss.
    Statt, dass mich das Leid der Leute um mich packte, rührt, reute,
    fühl ich Jonas Schadenfreude –
    kaum Gewissen, viel Genuss.




    * Kapito!


    Warf nicht, was wir Nimmersatten an Komfort und Urlaub hatten
    auf die Herzen träge Schatten?
    Hat es uns zu Gott geführt?
    Gib, dass ich mir nie erlaube, dass die Luxus-Gartenlaube
    meinen Blick zum Nächsten raube.
    Jona hat mich überführt.


    Bring mich mehr in deine Nähe, dass dein Wille stets geschehe,
    dass man Christus an mir sehe
    und Barmherzigkeit verspürt.
    Meine Wohlfühlwelt entlaube, mein Prophetenkleid entstaube,
    dass die Welt der Botschaft glaube!
    Hilf, dass mich das Elend rührt.



    Erschienen in „Fest und Treu“, mit freundlicher Genehmigung von Andreas Fett

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