Hallo,
ich habe durch Vroni erfahren, dass hier im Forum auch Erlebnisse mit Gott berichtet werden können, um einander Mut zu machen. Selbst habe ich keine Möglichkeit, on zu sein, aber Vroni setzt es für mich rein.
Nun mein Erlebnis:
Wie in jedem Jahr erhielt ich einen Weihnachtsbrief von Geschwistern, die man einfach nur lieb haben muss. Wir hören, schreiben oder sehen uns sehr wenig, aber dafür spüre und erfahre ich ihre Liebe umso inniger. Ich öffnete den Brief, und als erstes kamen mir 30 Euro entgegen. Dann las ich den Bibelvers „Gott sei Dank für seine wunderbare Gabe!“ 2.Kor.9,15
Mit diesem Bibelvers konnte ich zunächst nicht viel anfangen, aber er ging mir auch nicht aus dem Kopf. Immer wieder dachte ich darüber nach, was er mir persönlich zu sagen hatte.
Bald glaubte ich die Lösung gefunden zu haben. Wir hatten doch Weihnachten und Gott hat doch seinen Sohn Jesus Christus für uns auf diese Erde gesandt. DAS war die wunderbare Gabe aus 2.Kor.9,15! Für mich persönlich war die Lösung da, aber ich stellte 2 Wochen später fest, dass Gott mir diesen Vers noch deutlicher machen wollte.
Vom 3.Advent an hatte ich meine nicht wiedergeborene Mutter aus Ostdeutschland für 3 Wochen bei mir zu Gast. Wir führten viele gute und notwendige Gespräche, auch, was es heißt, ein Leben mit Gott zu führen. Ich nahm sie in die Gemeindestunden und zum Hauskreis mit, und fuhr sie am Ende der 3 Wochen wieder nach Hause.
Mit dem Gebet um Bewahrung starteten wir am frühen Morgen, steuerten gegen Mittag einen der seltenen Rastplätze an und machten Picknick. Vor der Weiterfahrt ging ich noch einmal prüfend ums Auto und entdeckte hinten links einen sogenannten „Blattfuß“ (Reifenpanne)!
Meine Mutter wollte mir gar nicht glauben, als ich ihr das sagte, und ich dachte spontan, wie oft wir Gläubigen auch so mit Gott umgehen. Er spricht zu uns in seiner absoluten Wahrheit durch sein Wort, und wir zweifeln oft, glauben ihm somit nicht. Wie traurig und ernst!
Doch ich selber bin auch so, dass mir in einer Situation gleich menschliche Dinge einfallen, so auch hier: Wie krieg ich jetzt das Rad gewechselt? Denn in Gedanken sah ich meinen Wagenheber, der frisch geölt zu Hause lag ...
Hinten am Toilettenhaus sah ich 2 Männer. Nix wie hin und um Hilfe gefragt. Der erste liess mich unfreundlich abblitzen, stieg in seinen Mercedes und brauste los. Der zweite war ein freundlicher Ausländer, der aber nicht verstand, was ich von ihm wollte und schließlich auch abfuhr.
Da stand ich nun, ging zu meinem Auto zurück und stellte im Moment fest, dass ich wieder einmal an erster Stelle rein menschlich regiert hatte. Der Bibelvers ging mir durch den Kopf:
„Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde erschaffen hat.“
So setzte ich mich zu meiner Mutter und begann laut zu beten, um (endlich) den Herrn um Hilfe zu bitten.
Danach nahm ich meine ADAC-Karte, überlegte, auf welchem Rastplatz wir eigentlich waren, nahm schließlich den Atlas und versuchte, unseren Standort zu bestimmen. Genau in diesem Augenblick fuhren 2 Autos auf den Rastplatz und parkten direkt neben mir. Mehrere Männer stiegen aus. Vielleicht hatte die der Herr geschickt? Ich könnte doch mal fragen ...
So erzählte ich einem meine Lage, der beugte sich ins Auto und rief: „Komm mal raus, es gibt Arbeit für dich!“
Ein zierlicher junger Bursche stieg aus, öffnete seinen Kofferraum, in dem das reinste Chaos herrschte, aber ganz oben auf diesem kuriosen Durcheinander lag – ein Wagenheber!!!
Ich starrte dieses Werkzeug ganz verblüfft an und sagte nur: „Herr, wie machst du das?“
Dann ging alles Ruck-Zuck. Ich bekam noch nicht einmal dreckige Hände, denn der junge Bursche erledigte alles alleine. Nur einmal wäre ich am liebsten weggelaufen: Als er das Ersatzrad aus dem Kofferraum hob, lag darunter ein ... ja genau, ein Wagenheber. Bis dahin hatte ich Null Ahnung, dass das quasi Standardausrüstung ist. Was hab ich mich geschämt!!!
Noch nicht einmal Geld verlangte er, aber ich steckte ihm neben einem herzlichen Dank 10 Euro in die Jackentasche.
Mit einem Dankesgebet an meinem Herrn und Freude im Herzen über seine Hilfe fuhren wir weiter und kamen gegen 17 Uhr an. Ich setzte meine Mutter ab und versuchte, eine Reifenwerkstatt ausfindig zu machen, denn ich musste am nächsten Morgen die Heimreise antreten. Es gab auch eine Werkstatt, die aber um 17.30 Uhr dicht machte. Der Meister besah sich den platten Reifen, endeckte den Grund und machte mir dann keine Hoffnung, am nächsten Morgen fahren zu können, denn die Reparatur würde wegen der anderen Aufträge dauern ...
Vor 16 Jahren hatte ich in diesem Ort bei der Post gearbeitet, und im Gespräch stellten wir fest, dass wir gemeinsame Bekannte hatten, u.a. den alten Meister, dem früher die Werkstatt gehörte. Das Gespräch wurde lebhaft unter den Erinnerungen an die damalige Zeit, und dabei fing er an, sich mit meinem Reifen zu beschäftigen. Er schaute nicht mehr auf den Feierabend und das Rad wurde fertig! Auto noch auf die Rampe, Reifen ausgetauscht und ich brauchte nur genau 20 Euro zu bezahlen, normal wäre der Betrag etliches höher gewesen. Mit Freude und Dank fuhr ich anschließend von der Werkstatt weg!
Beim Frühstück am nächsten Morgen lautete die Losung:
„Tretet hin und steht und seht die Hilfe des Herrn, der mit euch ist." 2. Chron. 20, 17
Jesus kann für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie. Hebr. 7, 25
Gott, unser Vater, du bist in Jesus, deinem Sohn, zu uns gekommen und bleibst unter uns. Bevor wir mit unseren Sorgen zu dir gehen, bist du uns schon nahe. Bevor wir unsere Bitten aussprechen, hast du uns schon verstanden.Vater des Erbarmens, wir vertrauen uns dir an.
Danach sagte ich: „Mutter, bevor wir uns gestern ins Auto setzten, wusste der Herr schon, dass wir auf der AB eine Panne haben werden. Was meinst du wohl, für was er das zugelassen hat?“
Mutter überlegte lange und sagte dann ganz ernst: „Na, mein Kind, Gott will sicher, dass du das nächste Mal deinen Wagenheber mit nimmst.“ Ich habe innerlich sehr geschmunzelt ;), denn das war nun bestimmt nicht seine Absicht! Aber meine Mutter kennt ihn eben (noch) nicht!
So erklärte ich ihr, dass er damit zeigen wollte, wirklich in allen Lagen an ihn und seine Hilfe zu glauben und ihm völlig zu vertrauen. Er prüfte, ob ich IHN um Hilfe frage, ob ich IHM zumute, Helfer zu sein.
Wir hätten ja auch 1-2 Stunden auf den ADAC warten können, aber Gott hat um die Panne gewusst, das Vertrauen geprüft und dann auch die rechtzeitige Hilfe geschickt.
Nach einer Woche zu Hause kam mir durch dieses Erlebnis noch mehr zum Bewusstsein. Ich muß mit meinem Geld sehr sorgfältig umgehen, denn ich bin arbeitslos. 30 Euro sind für mich eine große Summe. Die 10 Euro für den jungen Helfer und die 20 Euro für den Meister ergaben nun genau den Betrag, den ich zu Weihnachten erhalten hatte. Aus meiner eigenen Tasche wäre mir das sehr schwer gefallen, aber Gott hat durch die Geschwister dadurch gesorgt, dass ich es bezahlten konnte.
Angst = mangelndes Vertrauen
Sorge = Unglaube/Kleinglaube
Durch Glauben und Vertrauen erfuhr ich das genaue Gegenteil!
Auch der Vers aus 2.Kor.9,15 wurde mir noch viel deutlicher, nämlich dass der Herr eine wirklich unaussprechliche Gabe Gottes ist, ein Geschenk, welches nicht zu ermessen ist!
Vielleicht sagt der eine oder andere, na ja, so richtig spannend war das aber nicht. Denen sage ich, gerade auch in den vermeintlich kleinen Dingen des Alltags müsst ihr eure Augen und Herzen geöffnet halten für Gottes Liebe und Fürsorge. Nichts ist selbstverständlich, es kommt alles von IHM! Deshalb bin ich dankbar und wünsche euch und mir täglich Erfahrungen mit unserem Herrn, der uns alles gibt, was wir jeden Tag benötigen.
Herzlichen Gruß, Tessa