Hochmut/Übermut

  • Hallo Leute,


    Wie geht ihr mit Hochmut/Übermut um, der sich so leicht ins Herz einschleicht (jedenfalls bei mir) und einen innerlich vom Herrn entfernt.


    Wie sind eure Erfahrungen damit, wie geht ihr damit um?


    Danke für eure Antworten


    Gruss Anonym

  • Hallo, Anonym!


    Hochmut ist klar Sünde und außerdem die Basis für jede andere Sünde. Hochmut war der Grund, dass Satan sich gegen Gott erhob. Hochmut brachte die erste Sünde des Ungehorsams in die Welt, weil die Menschen „sein wollten wie Gott“. Wir haben die alte Natur noch fest als Last auf unserem Rücken, und deshalb will sich Hochmut bei jedem Christen breit machen. Es ist ein beständiger, täglicher Kampf, der erst aufhören wird, wenn wir beim Herrn sind.


    Wie ich damit umgehe? Okay. Ich habe ganz klar diese Sünde auch bei mir festgestellt und fand das gar nicht gut. So habe ich mir die Konkordanz geschnappt, mich hingesetzt und mal ganz in Ruhe alle Stellen in Gottes Wort über „Hochmut/hochmütig“ nachgelesen. Vorher habe ich den Herrn gebeten, mich ganz persönlich durch diese Stellen anzusprechen und so richtig ins Herz zu treffen.
    Ich kriegte das Schleudern, als ich Vers um Vers las, wie Gott diese Sünde betrachtet. „Der Hochmütige ist dem Herrn ein Gräuel.“ Spr. 16,5 Meine Wangen brannten mir echt, denn diese Worte klatschten wie eine Ohrfeige.


    Dann habe ich alle Stellen über das Gegenteil, nämlich „Demut/demütig“ nachgelesen. Fast jede ist mit einer Verheißung, mit Freude Gottes verbunden. Das höchste Beispiel ist mein Herr: „Lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“ Mt. 11,29


    Ich hatte nach diesem Studium mehr denn je den festen Wunsch und Herzensentschluß, diese Sünde nicht zuzulassen, und bat den Herrn, dass er mir ein ganz feines Empfinden gibt, damit ich sofort merke, wenn diese Versuchung/Sünde mir begegnet und dass er mir ganz klar Situationen zeigt, wo ich darin versage.
    Unser Herr ist genial! Ich habe immer wieder in meinem Leben erfahren, dass er hört und erhört, so auch in dieser Sache. Er hat mich sensibilisiert, deshalb habe ich selbst an scheinbar harmlosen Dingen gemerkt, wie das eigene Ego gestreichelt wurde, ich war einfach „wach“. Auch gut gemeintes Lob kann Nahrung für den Hochmut sein, wenn man nicht damit umgehen kann. (Rezept: Gott allein die Ehre! Ohne mich könnt ihr NICHTS tun!) Wenn ich trotzdem versage, weil Hochmut in mir aufsteigt, hochmütige Gedanken kommen, sage ich ihm das SOFORT und beschönige nichts, denn er sieht mir doch sowieso bis auf den Grund meines Herzens! Deshalb weiß er aber auch, dass es mein ehrlicher Herzenswunsch ist, ihm ähnlicher zu werden und seinen Sinn zu haben.


    Wenn man einen Feind (Hochmut) gut kennt und weiß, wie Gott ihn beurteilt, ist das schon die halbe Miete. Wenn man außerdem den besten Freund und Helfer auf seiner Seite hat, für den ich so wertvoll bin, dass er mich durch seinen Tod erkauft hat, dann ist das die beste Voraussetzung, aus Liebe zu ihm meinen Sinn zu „erneuern“, damit aus Hochmut Demut wird. Eph. 4, 23.24!
    Ich gehe jetzt schon etwas mehr als 30 Jahre mit dem Herrn, und habe ihn in dieser Zeit viel intensiver und besser kennen gelernt als gleich nach meiner Bekehrung. Umso mehr habe ich ihn auch lieben gelernt, aber wie oft musste er mir trotzdem vergeben, weil ich versagt habe. Aber unser Herr ist DIE Liebe - er gibt keines seiner Kinder auf.


    Lieben Gruß, Vroni :)

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