Hallo zusammen!
Philipper 2:2 so erfüllet meine Freude, dass ihr einerlei gesinnt seid, dieselbe Liebe habend, einmütig, eines Sinnes,
Daher, meine Geliebten, gleichwie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein als in meiner Gegenwart, sondern jetzt vielmehr in meiner Abwesenheit, bewirket euer eigenes Heil mit Furcht und Zittern; denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, nach seinem Wohlgefallen.
Philipper 2:12-13
Auf Grund der Tatsache, dass Vers 12 aus dem 2.Kapitel des Philipperbriefes in einem früheren Beitrag angeführt wurde und nach der praktischen Bedeutung für uns gefragt wurde, möchte ich kurz darauf eingehen.
Paulus fordert die Philipper in dem 12.Vers auf, auch in seiner Abwesenheit in Gehorsam zu leben. Er berichtet aus der Zeit, wo er bei den Philippern war und stellt ihnen ein gutes Zeugnis aus, denn sie hatten Gehorsam gezeigt. Nun würde er aber in Abwesenheit von ihnen sein, deshalb diese dringende Bitte, die eigene Seligkeit (Heil) mit Furcht und Zittern zu bewirken.
Als Paulus bei ihnen war, hatte er sie vor den listigen Angriffen und Fallen des Teufels bewahrt, doch jetzt mussten sie sich bewähren.
Sie waren auch jetzt in seiner Abwesenheit den starken Angriffen Satans ausgesetzt und wenn sie die Einheit bzw. die Einmütigkeit untereinander bewahren wollten (Vers 2), mussten sie tatsächlich ihr eigenes Heil mit „Furcht und Zittern“ bewirken. Paulus hatte ihnen dazu ein wunderbares Vorbild präsentiert, Jesus Christus. Nur wenn sie in Demut die Gesinnung ihres Herrn bewahrten und sich an ihr ausrichteten, konnten sie ihre Errettung vor den Angriffen Satans bewirken.
Was bedeutet das nun praktisch für uns? „Bewirket euer eigenes Heil mit Furcht und Zittern kann man auch mit „kultiviert euer eigenes Heil“ wiedergeben. Was ist nun kultivieren? Kultivieren ist ein Vorgang in der Landwirtschaft, auch der Gärtner kennt ihn. Stellen wir uns ein Blumenbeet vor. Die Voraussetzung für das ungehinderte Wachsen der Blumen ist, dass die Sonne und das Wasser ungehindert das Wachsen fördern können, dazu ist es wichtig, dass die Erde immer wieder aufgelockert wird. Die obere Erdschicht muss mit der Hacke durchbrochen werden und das Unkraut, welches immer wieder aufsprosst muss entfernt werden. Nur unter ständiger Pflege bleibt der Garten dauerhaft nutzbar. Auch in unserem Leben ist diese ständige Pflege wichtig, da gibt es so viele Dinge, die auf uns einströmen und als Unkraut aufsprossen. Die Hacke muss in unserem ständigen Gebrauch bleiben, damit das Unkraut nicht zu mächtig aufsprießt. Wir sehen selbst, wie wir täglich durch Medien und andere Dinge verunreinigt werden.
Ich denke durch diese Wiedergabe des Verses wird es uns verständlicher was es in praktischer Weise bedeutet. Um den weiteren Sinn zu verstehen müssen einige Verse zu Rate ziehen:
Römer 6:22 Jetzt aber, von der Sünde freigemacht und Gottes Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben.
1 Petrus 1:5 die ihr durch Gottes Macht durch Glauben bewahrt werdet zur Errettung, die bereit ist, in der letzten Zeit geoffenbart zu werden;
1 Petrus 1:9 indem ihr das Ende eures Glaubens, die Errettung der Seelen, davontraget;
Diese Verse und noch einige weitere Stellen beschreiben das ewige Leben oder die Errettung im ewigem Sinne, als etwas Zukünftiges. Jetzt genießen wir noch nicht in vollem Maße die Erfüllung des ewigen Lebens, denn diese liegt noch in der Zukunft. Bis zu diesem Zeitpunkt, wo wir das ewige Leben in seiner ganzen Erfüllung genießen dürfen, sollten wir mit dem Kultivieren beschäftigt sein.
Die Philipper hatten noch eine weitere große Zusage, denn Gott wollte in Ihnen „das Wollen und das Wirken“ bewirken, sodass sie ihr eigenes „Heil mit Furcht und Zittern“ zu bewirken im Stande waren
In diesem Zusammenhang ist der Gedanke wichtig, der besagt, dass wir als Christen ein Leben in Heiligkeit führen sollen, denn es steht geschrieben: "Seid heilig, denn ich bin heilig" (1.Petrus 1,16). Dieser Befehl betrifft viele Bereiche unseres Lebens, wir brauchen da gar nicht weit zu gehen, dann merken wir, dass dieser Befehl sich auf so viele Situationen anwenden lässt. Und da ist die Frage, ob wir diesem eindeutigen Befehl überhaupt im Stande sind nachzukommen, jeder persönlich?
Auf Grund der Tatsache, dass die eigentliche Erfüllung des ewigen Lebens noch vor uns steht, sollten wir jetzt darauf ausgerichtet sein, nach dem „Heiligkeitsprinzip“ zu leben und wie schön bzw. motivierend ist es, dann zu sehen, dass wir dabei nicht auf uns gestellt sind, sondern eine eindeutige Zusage haben, dass Gott in uns „das Wollen und das Wirken“ bewirkt.
Wie anders können wir ein Leben in Heiligkeit führen, wenn wir nicht auf die Worte achten:“ Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christo Jesu war“. Auf eine andere Weise ist es schlicht und einfach unmöglich. Die Gesinnung des Herrn ist die Richtschnur an der wir uns immer wieder neu ausrichten sollen, so wird ein Leben in Heiligkeit möglich, wenn wir auf ihn und sein Leben schauen und von ihm lernen (Matthäus 11,29). Eine praktische Lektion lernen wir aus diesem Vers: Unser Herr konnte von sich sagen, dass er von Herzen demütig war, das war kein verpackter Hochmut, nein, das war Realität. Wie ernst für uns, wo wir uns doch oft versuchen gegenseitig zu übertreffen, dann nimmt der Hochmut uns ganz ein. Wollen wir doch von dem Herrn lernen.
Ich hoffe es ist ein wenig klarer geworden, was es bedeutet, wenn der Apostel Paulus den Philippern schreibt, sie sollten ihr eigenes Heil mit Furcht und Zittern bewirken. Wir haben gesehen, dass dies untrennbar ist von einem heiligen Lebenswandel, jedoch verbunden mit der großartigen Zusage, dass wir nicht auf uns allein gestellt sind, sondern Gott in uns wirkt und uns die Kraft zu einem solchen Leben gibt.
Gruß Christian