Die erste Liebe

  • Hallo allerseits,


    mich würde mal interssieren, was Ihr unter der ersten Liebe, die die Gemeinde in Ephesus verlassen hatte (Offb. 2v1-7) versteht. Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr mich nicht mir Zitaten aus Betrachtungen totschmeißt, sondern mal Eure eigenen Gedanken schreibt.


    An die obige Frage schließt sich dann die Frage an: Wie krieg ich die erste Liebe wieder und wie wirkt sie sich im praktischen Leben aus?


    Bin gespannt auf Eure Antworten!!

    Schönen Gruß
    Thorsten

  • Lieber Thorsten,


    nun ist es schon einige Zeit her, seitdem du nach der Bedeutung der „Ersten Liebe“ fragtest.
    Du hast bestimmt schon im „BiFo“ einiges über dieses Thema lesen können. Dennoch möchte ich kurz etwas hierzu schreiben. Somit haben dann auch die anderen Leser dieses Forums etwas davon.


    Im zweiten Kapitel der Offenbarung finden wir ab Vers 1 das Sendschreiben an die Gemeinde von Ephesus. Sie waren durch ihre Werke, ihr Ausharren und ihre Arbeit für den HERRN ausgezeichnet. Sie tolerierten Böses nicht in ihrer Gemeinde, erkannten falsche Apostel und waren „eifrig“ für den HERRN unterwegs. Aber eines fehlte ihnen, bzw. hatten sie verlassen, ihre „Erste Liebe“. Der HERR macht sie darauf aufmerksam, dass wenn sie nicht Buße und wieder die ersten Werke tun würden, ihr Leuchter von seiner Stelle entfernt werden würde. Das bedeutet wohl, dass ihre Gemeinde quasi ausstirbt bzw. aufhören würde zu existieren.
    Das zunächst vornweg.


    Nun zur „Ersten Liebe.
    Wenn wir mit einem anderen Menschen eine gute Freundschaft schließen, empfinden wir viel für den anderen. Man beschenkt und besucht sich, schreibt sich, unternimmt zusammen Verschiedenes usw. Man tut auf jeden Fall viel für den anderen, um die Beziehung zu pflegen, um dem anderen zu zeigen, dass man ihn mag/liebt. Auch in Zeiten wo es dem anderen schlecht geht ist man da, um zu helfen/trösten.
    Leider ist es aber häufig so, dass dieses intensive Engagement dem anderen gegenüber mit der Zeit abnimmt. Man ist nicht mehr so häufig für den anderen da und tut ggf. nur das Erforderlichste. Meist sind es andere Personen, Hobbys oder sonstige Dinge, die sich zwischen die Personen schieben. Es ist nicht in der Regel so, nein, aber leider kommt es oft in unseren Beziehungen vor. Wir können das heute z.B. leider in vielen Ehen beobachten, die heute immer weniger geschlossen werden.
    Wenn wir das auf unsere geistliche Beziehung mit dem HERRN anwenden, müssen wir leider mehrfach ähnliches feststellen.


    Wie kommt es dazu, dass wir „immer wieder“ die „Erste Liebe“ verlassen?
    Die Epheser taten Werke und harrten aus für den HERRN „en masse“. Hielten sich moralisch und lehrmäßig rein. Aber das Wesentliche, das wirkliche Motiv des Dienstes für den HERRN war nicht mehr da. Die eigene Beziehung zu ihrem HERRN und Heiland war eingeschränkt. Dinge oder Personen können sich zwischen sie und Gott geschoben haben. Nicht bekannte Sünde, Gott und Menschen gegenüber, können eine weitere Ursache für eine Eingeschränkte Beziehung gewesen sein. Dadurch verließen sie die „Erste Liebe“, die brennende lebendige, Gott verherrlichende und Ehre bringende Beziehung.


    Zwei Aspekte können wir in der „Ersten Liebe“ sehen.
    1. Die „Erste Liebe“, die am Anfang unserer Beziehung zum HERRN gefunden wird, neu und frisch, brennend, wie eben erwähnt.
    2. Die Liebe zum Herrn Jesus, die an erster Stelle steht, allen anderen Personen und Dingen voran.


    Was können wir in unserer persönlichen Beziehung zum HERRN gegen das Verlassen der „Ersten Liebe“ tun?
    Ein großes Problem und zugleich die/eine Ursache ist, denke ich, schon die tägliche Stillezeit mit dem HERRN. Wenn wir selbst die nicht regelmäßig oder mit dem falschen Motiv tun, dann kann es schnell passieren, dass unsere Beziehung zu Gott immer schlechter wird. Etwas anderes schiebt sich zwischen uns und Gott. Wenn diese Beziehung anhaltend gestört ist, verlieren wir folglich die „Erste Liebe“. Eine aufrichtige brennende lebendige Beziehung zum HERRN würde dies verhindern.


    Auf die Gemeinde bezogen kann das bedeuten, dass nur oder überwiegend eine „Form“, Tradition vorhanden ist, vielleicht nur noch Aktionen (Kap. 2,2). Wir sollten uns über unsere Motive für unsere Arbeit klar werden. Deshalb sollten wir Buße tun (Off. 2,5) und uns neue Liebe vom HERRN schenken lassen, dies wird dann unsere Anbetung und unseren Dienst (persönlich und gemeinschaftlich) dem HERRN gegenüber erfrischen, beleben und die „Erste Liebe“ (Vers 5) wieder hervorkommen lassen (2. Kor. 5,14 „denn die Liebe des Christus drängt uns…“).



    Liebe Grüße,


    Michael

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  • Hallo,


    das Thema "Erste Liebe", "Leidenschaft" beschäftigt mich immer wieder aufs neue, und ich ringe darum in dieser Liebe zu wachsen.


    Ich bin fest davon überzeugt, dass dies auch Gottes Herzensanliegen ist. Gott ist weniger an unserem Dienst als vielmehr an uns selbst interessiert, - denn dazu hat er uns erschaffen.


    Ich zitiere mal einen Abschnitt aus dem Buch von Jack Deere "Überrascht von der Kraft des Heiligen Geistes"(S. 184):'

    Zitat

    "Leidenschaft ist ein Gefühl, das den Geist und den Willen zum Handeln treibt (...) Ich wünsche mir sehr, daß diese leidenschaftlichen Gefühle meine Beziehung zum Herrn Jesus charakterisieren. Natürlich will ich dem Herrn völlig gehorsam sein, aber ich möchte, daß dieser Gehorsam meiner leidenschaftlichen Liebe zu ihm entspringt. Ich möchte Jesus nicht nur aus Disziplin oder Pflichtgefühl heraus gehorchen, oder wegen einer Belohnung oder der Angst vor Strafe. Ich möchte ihm einfach nur um der Freude willen gehorchen; der Freude, dem zu gefallen, den ich so sehr liebe. Wenn uns nur die Disziplin dazu treibt, Jesus zu suchen, dann werden wir schließlich irgendwann aufgeben. Doch ein Mann oder eine Frau, die liebt, gibt niemals auf. Das liegt im Wesen der Liebe (Hld 8,6-7). Ich möchte, daß mein Leben von einer ungezügelten Zuneigung zum Sohn Gottes geprägt ist."


    Dieser Abschnitt hat mich im Herzen berührt, - drückt er doch das aus, wonach ich mich im Innersten sehne.


    Ich denke, es gibt kein Erfolgsrezept diese Liebe/Leidenschaft zu erlangen, doch drei hilfreiche Punkte auf diesem Weg möchte ich nennen:
    [list=1]
    [*]Trete täglich in die Gegenwart Gottes:
    Je öfter wir zu seinen Füßen sitzen und ihm zuhören, umso besser werden wir ihn kennenlernen.


    [*]Sündenvergebung - Jesu Blut reicht aus!
    Die Schuld der Sünde wird von uns genommen, sooft wir die Sünde bekennen und der Kraft des Blutes Jesu vertrauen, daß uns die Sünden vergeben, und wir gereinigt werden.


    [*]Kein Vertrauen auf meine Nachfolge - sondern auf Jesu Vorangehen
    Wir dürfen niemals unser Vertrauen in unsere Fähigkeiten legen. Wenn wir diese Liebe erlangen, dann desshalb, weil Gott sie uns geschenkt hat.
    [/list=1]
    Gott segne euch
    Martin

    Jesus Christus - Aus dieser Quelle trinkt die Welt

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