Kleine Aufmerksamkeiten

  • Ich habe bei meiner Mutter ein älteres Buch mit Erzählungen/Gedanken/Gedichten gefunden und bin schon nach den ersten Seiten sehr angesprochen von der Lektüre. Sie ist durchaus nicht verstaubt, sondern aktuell, weil die Menschen sich leider so schwer ändern.
    Von Zeit zu Zeit poste ich hier mal etwas daraus. Dabei werde ich aber nicht an der etwas älteren Ausdrucksweise herumfeilen, ich denke, jeder kann sie kapieren. :]



    Kleine Aufmerksamkeiten im täglichen Leben dürfen wir nicht verachten.
    Es ist eigentümlich, dass die Menschen so oft meinen, im Kreis der nächsten Hausgenossen brauche man nicht höflich und freundlich zu sein. Man findet es sogar unnötig, sich gegenseitig ein herzliches Wort als Liebesbeweis zu sagen. "Das versteht sich von selbst, dass man sich lieb hat", heißt es. "Eltern und Kindern, Brüder und Schwestern können sich doch nicht gegenseitig immer wieder Liebeserklärungen machen!"
    Ich kenne aber einen Vater, der sehr bekümmert wurde, als er seine Tochter, die kaum von einer schweren Krankheit genesen war, zu jemand sagen hörte: "Ich habe nie gewusst, dass mein Vater mich so lieb hat, bis zu dem Tag, an dem die Ärzte mich aufgegeben hatte. Damals hörte ich ihn im Nebenzimmer weinen. Von jenem Augenblick an wusse ich, dass ich zu seinem Glück nötig sei."
    Der Vater hatte es seinem Kind nie gesagt oder gezeigt, wie lieb er es hatte! Er meinte, dies sei selbstverständlich, das müsse das Kind ja wissen! Aber das war ein Irrtum.


    Beantworten wir die Briefe, die von herzlicher Freundschaft reden? Danken wir für die Beweise der Teilnahme, die man uns gibt? Lassen wir unsere Verwandten, die in der Fremde sind, nie auf Nachricht warten, nach der ihr Herz sich sehnt? Und lassen wir auch ALLE DINGE in unserem häuslichen Wesen und Leben IN DER LIEBE geschehen? Oder meinen wir auch: "Das versteht sich von selbst; unter Verwandten darf man nicht zweifeln und muss keine Liebesbeweise erwarten."


    Kleine Aufmerksamkeiten sind nie überflüssig. Und anderen nicht wohlgetan zu haben, wird uns einmal weh tun.


    Paulus schrieb an die Philipper: "... alles, was lieblich ist, alles, was wohllautet, wenn es irgend eine Tugend und wenn es irgend ein Lob gibt, dieses erwäget!" Phil 4,8
    Außerdem lesen wir: "Geliebte, lasst uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott.
    Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe." 1. Joh 4, 7.8
    P.W.



    Herzl Gruß, Vroni

    Einmal editiert, zuletzt von Vroni ()

  • Hallo Vroni,


    das spricht mir ja aus der Seele!
    Ich nutze die Gelegenheit, mich zu bedanken, für die vielen Denkanstöße und den Austausch in diesem Forum.
    In letzter Zeit hab ich nicht viel geschrieben (warum, muss ich ja wohl nicht sagen) aber dennoch immer wieder mal gelesen.
    Schöne Weihnachten an alle Schreiberlinge hier.
    Gruß, June

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!