Haben Christen eine humanitäre Aufgabe?

  • Hallo,
    ab und zu flattern bei uns Spendenaufrufe und ähnliches ins Haus,
    ich frage mich, wie man das handhaben soll - haben wir Christen eine humanitäre Aufgabe?
    Bei dem vielen Leid und der ungerechten Verteilung des Besitzes auf der Welt...
    Wie denkt ihr darüber, sollte man sich verstärkt für Arme Menschen einsezten?


    Danke für Eure Meinungen


    Liebe Grüße
    Hendrik

  • Hi, Hendrik!


    Mir fällt dazu spontan eine Stelle aus Gottes Wort ein:


    Zitat

    Also nun, wie wir Gelegenheit haben, lasst uns das Gute wirken GEGEN ALLE, AM MEISTEN aber gegen die Hausgenossen des Glaubens. Gal 6, 10


    Ich finde, dass das eine klare Weisung ist. Glaubensgeschwister sollen bevorzugt werden, aber darüber hinaus sollen wir auch Andere, die Not haben, nicht vergessen. Dazu gehören nicht nur bedeutende Unglücke, die durch die Medien groß herausgestellt werden (Tsunami etc), sondern auch der Mensch, der an meine Türe klopft oder an der Straße sitzt. Außerdem gibt es dabei immer Gelegenheit, ein Gespräch anzufangen.
    Von WMcDonald habe ich mal gelesen, (nicht wörtlich zitiert) dass er nicht darüber nachdenkt, ob derjenige wirklich zu Recht bettelt. Er gibt immer, um so auszuschließen, dass er jemandem Hilfe verweigert, der es braucht. Das ist natürlich eine Einstellung, die man übernehmen könnte.


    Bis jetzt denke ich aber meistens darüber nach, wo ich was hingebe. Es gibt einige Institutionen, wo Veruntreuungen aufgedeckt wurden, die schließe ich ganz klar aus. Wenn ich jemanden sehe, der bettelt, leere Pullen hinter sich liegen hat und gleichzeitig aus einer dicken Packung raucht, meldet sich auch mein Verstand.


    Ich denke aber auf Grund des Verses und auch anderer, dass wir als Christen in diesem Sinne auch eine humanitäre oder soziale Verantwortung haben. Wenn wir Gelegenheiten bekommen, körperliche Not zu lindern, sind wir auch glaubhaft, wenn wir von unserem Glauben sprechen, denn von frommen Worten wird keiner satt.
    Allerdings muss man dazu auch in der Lage sein. Man nimmt nicht Nahrung für die eigenen Kinder, um es fremden zu geben, wenn man danach nichts mehr hat. Auch das steckt in diesem Vers.


    Das mal als Einstieg, wenn ich jetzt praktische Beispiele anführe, wird’s zu lang, und es wollen doch bestimmt viiiele was dazu schreiben.


    Wo haben die sich bloß alle verkrochen?!
    Lieben Gruß, Vroni. :]

  • Hallo zusammen,


    nur ganz schnell (ständig in Eile!):
    Mir fiel spontan ein:

    Zitat

    Vergeßt nicht, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen, denn an solchen Opfern hat Gott gefallen. (Hebr. 13,16)


    Ich denke, es ist christliche Pflicht, anderen Menschen zu helfen.
    Was nun aber hilfreich ist und was nicht, welche Hilfe Vorang vor anderer hat, ist natürlich eine zweite Frage.


    Viele Grüße
    von June

  • Hallo,
    ich möchte zu dem Beitrag von Vroni und ihrem Bezug zur Einstellung William MacDonald's noch einen Bibelvers hinzufügen, der mir in diesem Zusammenhang mal wichtig geworden ist:
    "Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der von dir borgen will." (Matth. 5,42)
    Ich halte es für das richtige Prinzip, so auf direkte oder indirekte Bitten, die an uns herangetragen werden, zu reagieren. Allerdings sehe ich es ebenfalls so wie Vroni, dass man seinen Verstand gebrauchen sollte bzw. sich von Gott die Augen für wirkliche Notsituationen öffnen zu lassen, in denen ER uns gebrauchen möchte.
    Weil ich aufgrund meiner eigenen, versagensreichen Praxis auf diesem Gebiet nicht mehr schreiben möchte, empfehle ich einfach noch 2.Kor. 8+9 als lesenswerte Kapitel zu diesem Thema...
    Mit Phil. 4,19 und herzlichem Gruß,
    Fokko

  • Hallo alle zusammen,


    vielen Dank für Eure Antworten!


    Aus 2.Kor 8,13+14 kann ich entnehmen, dass es um Gleichheit geht, also nicht darum, dass es einem selbst total schlecht geht und man es dem Anderen gleichzeitig bequem macht durch seine Gaben/Spenden.


    Obwohl es ja eigentlich auch stimmt, dass der Herr Jesus das getan hat- Er hat seine Bequemlichkeit und Herrlichkeit aufgegeben für uns, aber freiwillig! Dazu auch 2.Kor 9,7: ...nicht mit Verdruss oder aus Zwang...
    Danke Fokko, für die Kapitel!


    Den Vortrag, den Du verlinkt hast, Daniel, finde ich ziemlich aufrüttelnd.
    Wolfgang Dyck sagt da, dass das Evangelium das Wichtigste ist, dass aber Brötchen(Kleidung, Hilfe,...) unbedingt dazu gehöhren, wenn sie auch eine Nebensache sind.
    Wenn aber diese Hilfe die wichtigste Stelle einnimmt, also vor dem Evangelium, dann sind wir Christen austauschbar gegen alle möglichen anders motivierten Hilfsgruppen.



    Liebe Grüße
    Hendrik

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