"Jer 29,11

  • [quote]For I know the plans I have for you, declares the LORD, plans to prosper you and not to harm you, plans to give you hope and a future. " /quote]



    Dieses Zitat von Michael aus dem Thema "Freundschaften ..." hat mich sehr angesprochen,
    und zwar für "Fortgeschrittene" im Leben.


    Es tat sich die Frage auf:


    Was soll man aber machen, wenn man vor den Scherben seines Lebens steht und das Gefühl hat:
    Gottes Plan ist nicht zum Zuge gekommen - durch Eigenwillen und Unaufmerksamkeit gegenüber Gottes Willen - wie geht es dann weiter?
    Ist jetzt alles zu spät?
    Was will Gott nun?
    Soll man nach Klagelieder 4 nur noch einsam dasitzen und schweigen?


    Oder gibt es einen neuen, wenn auch wesentlich kleineren Plan für den Rest des Lebens?

  • Oder gibt es einen neuen, wenn auch wesentlich kleineren Plan für den Rest des Lebens?


    Ich wuerde darauf gerne zu antworten versuchen: Wir studieren in London zur Zeit das Buch Josua und hatten dort vor ein paar Wochen die Aufteilung des Landes unter die 12 Staemme. Und da faellt ein Stamm besonders auf: Levi. Als einziger Stamm erhaelt er kein Land. Weshalb? Und wie viel hat das mit der Frage zu tun?


    Nun, die meissten wissen wohl, dass Levi's Aufgabe der Dienst an den heiligen Gegenstaendend des Zeltes der Zusammenkunft war. Statt dessen erhalten sie nur einzelne Staedte verstreut ueber ganz Israel. Oder - um es mit den Worten der Bibel zu sagen: 'Dem Stamm Levi gab [Josua] kein Erbteil; die Feueropfer des HERRN, des Gottes Israels, sind sein Erbteil, so wie er zu ihm geredet hat.' (Jos 13.14 vgl. auch Kap 14.3-4)


    Kann man nicht sagen, dies war ein wesentlich groesseres Erbteil? Wie viel besser ist es, mit den Dingen Gottes beschaeftigt zu sein, als mit irdischen Dingen? Sie hatten das immense Privileg Gott dienen zu duerfen - in viel direkterer Weise, als der Rest des Volkes.


    Aber wie kam es dazu? Wenn wir in Gen 49.5-7 nachlesen wurden sie verflucht, weil Levi einst zusammen mit seinem Bruder die Maenner von Shechem niedergemzelt hatte (Gen 34). Dieser Fluch lautete 'Ich werde sie verteilen in Jakob und sie zerstreuen in Israel'. Genau das geschieht dann in Jos 14.


    Was aber geschah 'dazwischen'? Wie kommt es, dass der Fluch aus Gen 49 zu einem Segen verwandelt wird? Denn wie anders, denn als Segen koennte man den privilegierten Dienst Levis bezeichen?


    In Deut 33.8-11 lesen wir die Antwort: 'Und von Levi sprach er: Deine Tummim und deine Urim sind für deinen Frommen, den du versucht hast bei Massa, mit dem du hadertest beim Wasser von Meriba; der von seinem Vater und von seiner Mutter sprach: Ich sehe ihn nicht; und der seine Brüder nicht kannte und von seinen Söhnen nichts wusste. Denn sie haben dein Wort gehalten, und deinen Bund bewahrten sie. Sie werden Jakob deine Rechte lehren, und Israel dein Gesetz; sie werden Weihrauch legen vor deine Nase und Ganzopfer auf deinen Altar. Segne, HERR, sein Vermögen, und das Werk seiner Hände lass dir wohlgefallen; zerschmettere die Lenden derer, die sich gegen ihn erheben, und die seiner Hasser, dass sie nicht mehr aufstehen!' Auf einmal kein Fluch mehr, sondern ein Segen!


    Ich denke, die Antwort darauf, wie es zu diesem Wechsel kam finden wir in Ex 32: Als das Goldene Kalb gegossen wurde, musste Gott Gericht ueben, und forderte (durch Mose) ganz Israel auf 'Her zu mir, wer für den HERRN ist!' (V. 26) Und allein die Leviten antworteten.


    Mit anderen Worten: Ja, oft hat Gott einen neuen Plan fuer unser leben (es kann sogar sein, dass es sich gar nicht einmal um einen kleineren handelt).


    Es gibt wohl dutzende weitere Beispiele, aber die Zusammenfassung ist: Wenn echtes Selbstgericht ueber meine Fehler und mein Versagen erfolgt, wird Gott Kraft geben, mit den Folgen meines Versagens klar zu kommen (er wird die Folgen nicht immer wegnehmen: Im Falle Levis blieb der Fluch bestehen: Als einziger Stamm hatten sie kein Land und waren zerstreut in Israel), und moeglicherweise sogar in einen Segen verwandeln.


    Was fuer einen Gott haben wir! Wie grossartig, und immer zum Segnen und Vergeben bereit, wenn wir Ihn nur lassen!


    LG, Michael


    PS. Ich find diesen Artikel sehr interessant: Der Dienst der Leviten, Halte fest Jahrgang 1961, G.A. [weiss jemand, wer das ist?]

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