Hallo @ all!
Hier melden sich Damaris und Vroni. Wir saßen gemütlich beisammen und unterhielten uns über das Thema dieses threads: „Zu Ihm hinausgehen, seine Schmach tragen.“ Unser Admin hat ja schon eine „grundsätzliche Anwendung“ gegeben, aber da kann man sicher noch etwas beisteuern.
Deshalb hier mal unsere Gedankengänge:
„Zu ihm hinausgehen“, d.h. wir verlassen also den „religiösen Sektor“. Dadurch kamen wir direkt auf „Absonderung“, einem als Reizwort unter Christen nicht zu unterschätzenden Ausdruck ... aber Gott gebraucht es und gibt dazu etliche Anweisungen. Daraus mal einige Verse aus dem 2. Korintherbrief 6,14-7,1:
Zitat
Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft hat Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welchen Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: „Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.
Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt Unreines nicht an, und ich werde euch aufnehmen; und ich werde euch zum Vater sein, und ihr werdet mir zu Söhnen und Töchtern sein, spricht der Herr, der Allmächtige.
Da wir nun diese Verheißung haben, Geliebte, so lasst uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes.
Wir überlegten, dass die Hebräerstelle „zu ihm hinausgehen“ damit zu tun haben muss. Dann fragten wir uns, wie „schriftgemäße“ Absonderung in unserem Leben aussehen kann und bei welchen Gelegenheiten wir sie praktizieren müssen.
Die Verse zeigen ja verschiedene Gebiete auf, bei denen es für den Gläubigen heißt, sich abzusondern: Böses, Finsternis, Belial (=der Teufel), Götzen, Ungläubige ...
Wir nehmen mal etwas davon heraus.
Im 14. Vers spricht Paulus von einem ungleichen Joch, in dem wir nicht sein sollen. Bezogen auf die Stelle in Hebr.13 würde das sozusagen heißen, dass man nicht mit dem einen Fuß im Lager und mit dem anderen Fuß außerhalb des Lagers stehen kann. Kippeligkeit ist vorprogrammiert, Standfestigkeit passé.
Ungleiches Joch = fremdartig, verschieden wie bei einem Rind und einem Esel, zu finden in 5. Mo 22,10. Damals war das Rind ein reines Tier, der Esel ein unreines. Ihre Zugkraft und Stärke ist eindeutig unterschiedlich, die Schrittweise unterscheidet sich, selbst ihre Lautäußerungen sind anders =).
Kein kluger Landwirt würde also Rind und Esel gemeinsam vor seinen Pflug spannen, das gibt nur Murks und keine Effektivität, nur Anstrengung und Ärger.
Dagegen sagt unser Herr: „Nehmet auf euch MEIN Joch … mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ (Mt11,29.30)
Mit ihm gemeinsam gehen, außerhalb des Lagers, das ist eine Sache, die Freude und Frieden bringt.
Beim ungleichen Joch dachten wir natürlich zuerst an die Ehe mit einem ungläubigen Ehepartner, und das ist sicher richtig. Aber wie sieht es aus mit einer geschäftlichen Beziehung „ … und Co“? Können die Interessen mit der gleichen Ethik, den gleichen biblischen Maßstäben vertreten werden, oder fängt schon bei der Steuererklärung eine verschiedene Denke an?
Können wir in religiösen Gemeinschaften unseren Platz haben, wo nicht das Wort Gottes die Grundlage ist und der Herr an der ersten Stelle steht?
Dann die Aufforderung von V 17. Darf man sie gebrauchen, um Gläubigen anderer Gemeinschaften aus dem Weg zu gehen? Nein, sondern wir sollen die Einheit des Geistes bewahren durch das Band des Friedens, denn da ist ist EIN Leib und EIN Geist. Eph 4, 3.4
Kann man die Stelle verstehen, um Ungläubige links liegen zu lassen? Schule, Arbeit, Nachbarn …
Ganz bestimmt nicht, die Bestätigung fanden wir z.B. im 1. Kor 5, 9-13. Paulus sagt hier ausdrücklich, nicht Ungläubige zu meiden, „sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen“.
Heißt das dann, dass wir alles mitmachen können? Ne, is nich …
Mit unseren Mitmenschen sollen wir klar Kontakt halten in unserer Eigenschaft als Kinder Gottes. Unser Herr möchte, dass wir Menschen für ihn gewinnen, aber das wird nicht klappen, wenn wir nur mit ihnen schwofen gehen. Im Suff hat schon mancher bereut, aber das sind leider keine echten Tränen, es zeigte sich am nächsten Tag beim Kater.
Kurz gesagt: es darf nicht darauf hinauslaufen, dass von uns gesagt wird: „Die sind echt in Ordnung, die sind nämlich genauso wie wir!“ Das wäre ein Schuss, der nach hinten losgeht.
Ständig gekürzt, und doch noch so lang! Hier mal ein Schnitt, die 2. Hälfte kommt in einem separaten Beitrag.
Liebe Grüße von Damaris und Vroni