Hallo @ all!
Das Thema Evangelisation/Mission, Traktate ja/nein, Liebe ja/nein etc taucht seit längerem in verschiedenen Beiträgen auf.
In diesem thread führt Thorsten Phil 1, 16-18 an. Darin sagt Paulus, dass, selbst wenn welche aus einer falschen Motivation (Neid, Streit – echt heftig!) heraus Christus verkündigen, er sich trotzdem freut, weil sich als Ergebnis das Evangelium immer weiter ausbreitete.
Die Liebe, die hier angeführt ist, ist Liebe zu Paulus, der im Gefängnis sitzt, das lässt sich aus dem Text erlesen.
Okay, so kann man natürlich sagen, egal wie, Hauptsache überhaupt Verkündigung.
Spunk setzt dagegen, dass Liebe zu den Menschen der Beweggrund sein muss. Das wird gestützt durch viele Verse, aber ich nehme hier mal nur den ersten Vers aus 1. Kor. 13:
Zitat
„Wenn ich mit den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber nicht Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel (wahrsch. kupferne Teller, die aufeinander geschlagen wurden)“
Mit beiden Dingen kann man ganz schön Krach machen, aber das war’s auch schon, eine harmonische Melodie von verschiedenen Tönen lässt sich damit nicht spielen.
Auf diese beiden Punkte will ich jetzt nur eingehen, obwohl es in deinem letzten Beitrag, Spunk, noch reichlich andere Aspekte gibt, über die man reden kann und muss. Aber eins nach dem anderen.
Im 1. Johannesbrief, der an junge und alte Christen gerichtet ist (Kinder, Jünglinge, Väter) gibt es eine Fülle von praktischen Aufforderungen für das Leben als Christ.
Ein wichtiges Thema ist, dass meine Liebe zu Christus von Gehorsam geprägt ist, aber nicht Kadavergehorsam (schreckliches Wort, Spunk, ein Christ besitzt neues Leben aus Gott, er ist kein verwesendes Aas), sondern Gehorsam, weil ich den Sohn Gottes liebe, der sein Leben für mich gegeben hat, das Urteil und die Strafe für mich getragen hat. Das ist Tatsache, anders kann ein echter Christ nicht empfinden.
Dazu aus dem 1. Johannesbrief:
Zitat
2,3 Und hieran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben: wenn wir seine Gebote halten. 2,4 Wer sagt: Ich habe ihn erkannt, und hält seine Gebote nicht, ist ein Lügner, und in dem ist nicht die Wahrheit. 2,5 Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Hieran erkennen wir, dass wir in ihm sind. 2,6 Wer sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt ist.
So zu wandeln=leben/tun, wie der HERR es getan hat, DAS Vorbild für jeden, der zu ihm gehört. Damit komme ich zu einer Aussage aus dem Matthäus-Evgl.:
Zitat
9,36 Als er aber die Volksmenge sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.
„Innerlich bewegt“, das ist im griechischen Ursprung ein sehr ausdrucksstarkes Wort. „Tiefes Mitleid fühlen“, kann man es übersetzen. Das kann nur aus Liebe entstehen, aus Liebe zu verlorenen Menschen, die schon in diesem Leben keinen Hirten (Jesus Christus) haben, sondern herumirren auf der Suche nach Geborgenheit, Glück und Frieden, nach Beständigkeit und Sicherheit. Plus dem, was nach dem Tod kommt, ewige Gottesferne oder ewige Gottesnähe.
Der HERR war von tiefstem Mitleid erfüllt über diese Menschen. Wie steht es bei uns? Kennen wir das, dieses Gefühl, wenn wir die Menschen um uns herum anschauen? Ganz praktisch:
Wenn wir uns in der letzten Zeit mit einer größeren Gruppe vor der WM zusammengetan haben, um das Wort Gottes unter die Menschen zu bringen, erfüllte uns dann „tiefstes Mitleid“, aus Liebe geboren? Oder war es einfach nur cool, miteinander einen Einsatz zu organisieren und war man mit den Gedanken schon bei dem Spiel, das bald nach dem Einsatz angepfiffen wurde und ob man es hoffentlich vom Anstoß an mitkriegen kann?
Bitte versteht mich recht. Ich will das keinem unterstellen, es soll einfach mal ein in-sich-reinhören, ein seine-eigenen-Beweggründe-prüfen sein.
Fact ist doch, dass wir unsere „erste Liebe“ verlassen haben. Oder wer kann behaupten, dass sie bei ihm noch so frisch, tief und brennend wie bei der Bekehrung ist? Ist es nicht oft eine Form geworden? Wo soll dann das innerlich-bewegt-sein herkommen?
Der HERR sah die großen Menschenmassen in ihrem Elend und er scheute keine Mühe. Ob eine Riesenmenge oder einzelne Personen, er verkündigte die frohe Botschaft von der rettenden Gnade Gottes.
Wir haben vor uns eine von Gott geöffnete Tür, d.h. alle Freiheit, hinauszugehen und von Christus zu erzählen. Aber wir müssen den Menschen mit der Herzenseinstellung unseres HERRN begegnen.
Wenn wir uns auch selbst mal wieder richtig bewusst machen, was uns geschenkt worden ist, dann müsste die notwendige Folge davon sein, ein Herz für andere zu haben und Liebe wird die Triebfeder sein.
Deshalb kann ich mich 2 Sätzen von Spunk voll anschließen:
Zitat
In diesem Sinne : Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt !
Für ein Forum ist es ja wahrscheinlich zu privat, aber man kann ja mal zuhause im Kämmerlein darüber nachdenken, warum es "mir" an Liebe fehlt, und Gott um mehr Liebe bitten !
Soweit meine Meinung dazu.
Lieben Gruß, Vroni.