Hi @ all
Ich möchte noch einmal das Thema aufgreifen, ob ein Christ wirklich vorbehaltlos alle Berufe ergreifen kann, und darin steckt zwangsläufig auch die Frage, welche Berufswahl denn nach Gottes Willen für einen persönlich in Frage kommt.
Ein Beruf soll Freude machen, indem er auch zu meinen Fähigkeiten passt, er soll mir aber auch Zeit für den Umgang mit meinem Herrn lassen, vielleicht ein Sprungbrett für eine missionarische Tätigkeit sein …
Jeder Beruf beinhaltet für einen Christen Chancen und Gefahren, und er muss darin treu und ein Zeugnis für die Arbeitskollegen sein, jeder an dem Platz, wohin er von Gott gestellt worden ist.
Ein Beruf kann ein Leben lang ausgeführt werden, muß aber nicht. Es gibt, auch in der Bibel, genügend Beispiele, wo ein Beruf um des Herrn willen gewechselt wurde (Paulus, Petrus, David …)
Ein "aktuelleres" Beispiel aus dem Leben: Ein gläubiger Freund brachte einen jungen Mann mit, der sich nach absoluter Skepsis bekehrt hatte. Während unserer Unterhaltung erzählte er, dass er von Beruf Lektor wäre. Er war von jeher ein Bücherwurm, und so gab es für ihn nur diesen Wunschberuf.
Schriftsteller, oder solche, die es werden wollen, verfassen Bücher, reichen sie an einen Verlag, und der Lektor muß die Werke lesen, beurteilen, empfehlen oder verwerfen. Er schilderte, dass es in der Hauptsache Romane wären, also Kriminal-, Liebes-, Fantasy-, Horrorromane und was es da sonst noch so gibt. Er meinte, dass sein Beruf aber seinem Christsein keinen Schaden zufügen könnte, es wäre Jacke wie Hose, also egal und deshalb wollte er ihn weiter ausüben.
Nach knapp einem Jahr erzählte er, seinen Beruf wechseln zu wollen. Ungefähr wörtlich: „Ich dröhne mir jeden Tag stundenlang den Kopf mit Schilderungen zu, die in krassem Widerspruch zu Gottes Wort stehen. Es steht mir bis zur Halskrause, denn mein Denken ist durch meine Bekehrung ein ganz anderes geworden. Ich kann nach diesen Lektüren nicht abschalten, es belastet mich, und ich kann Gottes Wort dadurch nicht mehr richtig aufnehmen.“
Er hat es tatsächlich durchgezogen und gekündigt, zum ungläubigen Kopfschütteln des Verlegers, dem er aber ganz klar seine Gründe gesagt hat und dadurch auch ein Zeugnis war. Dann ging er für ein Jahr aufs Missionsfeld und ist dabei geblieben.
Im Übrigen: sein ungläubiger Bruder hat ihn mit Argusaugen beobachtet, um zu sehen, ob diese komische fromme Veränderung Bestand hätte. Die Aufgabe seines Lieblingsberufes um des Herrn willen hat unter anderem mit dazu beigetragen, dass der Bruder die Echtheit bewiesen sah, und auch er hat sich bekehrt!
Es gäbe noch 2 aktuelle Beispiele, aber dann wird der Beitrag wieder so lang … vielleicht später, wenn hier auch mal andere drauf einsteigen, denn im Moment ist ja total tote Hose im Forum, irgendwie seid ihr alle sprach- bzw. schreiblos, hm?
Zum Schluß einfach mal zum Nachdenken, ohne einen Anspruch auf eine lückenlose Ausführung und Begründung, allerdings unter der
Vorbedingung, sich wirklich ernsthaft unter das Wort Gottes zu stellen, auch bei der Berufswahl, sonst kannst du hier gleich zu lesen aufhören:
Rechtsanwalt mit der Sparte: Ehescheidungen am laufenden Band, Hautpsache, der Verdienst stimmt?
Als Damenfrisör/-frisöse Frauen im Akkord die Haare abschneiden?
Lektor? s. obiges Beispiel
Als Politiker die Welt verbessern, Lügen u.a. eingeschlossen?
Gen-Technologen mit der Sparte: Ermorden und klonen von kleinen, fertigen Kindern/Embryos?
Kann ich alle Themenbereiche studieren, um dann die entsprechenden Berufe zu ergreifen? Philosophie? Theologie? Psychologie? ...
Könnte man sicher drüber diskutieren, was meint ihr dazu?
Lieben Gruß,
Vroni