Bundeswehr?

  • Ich stehe demnächst vor der Wahl "Bund oder Zivil"?


    Wie handelt ein Christ hier richtig?


    Wie sieht es mit dem Gebot: Du sollst nicht töten aus?


    Kann ein Christ demnach einen Dienst an der Waffe überhaupt ausführen, gleichzeitig stellt sich mir die Frage mit der Vereidgung. (Du solst nicht schwören)


    Hätte gerne eure Meinung gewusst!


    Gruß Victor

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

  • Hi



    Lasst mal einen aktiven Soldaten sprechen! *grins* Gruß an dich =)Freimut!



    Also, es ist wohl für jeden Christen eine persönliche Entscheidung!? Bundeswehr ist auch, wenn du nicht unbedingt als Wehrdienstleistender tötest, kann der Bund durchaus tödlich für dein christliches Leben sein! Also, du musst echte Charakterstärke zeigen! ?
    Wenn die Bundeswehr interessiert, der kann mir auch eine PN schreiben! Es ist eine echt aufregende Zeit beim Bund, aber auch mit Vorsicht zugenießen. :P



    Übrigens sprechen die Wehrdienstleistenden nur ein Gelöbnis keinen Eid!
    Der Herr hat vor dem Ältesten auch Geschworen!


    ;)





    gruß Jan

    Psalm 27

    Einmal editiert, zuletzt von Jan ()

  • Hallo




    Also, das Thema Bundeswehr oder Zivildienst ist wohl ein Auslaufmodell. Die Zahlen der Wehrdienstleisten wird immer geringer!
    ich kann es vielleicht als Soldat nicht ganz neutral sehen, ich selbst bin Offizier. Aber hatte die selben Fragen wie du Viktor, für mich war der Bund als Arbeitgeber interessant! Feste Anstellung, viel Sport und Verantwortung.
    Aber ich verstehe jeden Jugendlichen der Zivildienst leistet, denn Bund ist nicht für jedermann.
    Aber egal wie du dich entscheidest, auch in deiner Wehrdienstzeit kannst du einen Kriegsdienstverweigerungsantrag stellen!





    Max

  • Hallo,


    war auch beim Bund (ist aber schon über ein Jahrzehnt her, war zu Zeiten von "Aufbau Ost" und die BW war nur zur Landesverteidigung da).


    Die Rahmenbedingungen haben sich also etwas geändert, könnte sein, dass ich heute zu einer anderen Entscheidung gekommen wäre.


    Nur ein paar Anregungen aus meiner "Erfahrung" heraus:


    Ich kann zwar nicht sagen, dass ich mir vor dem Gang zum Bund sehr tiefgreifende Gedanken gemacht hätte, ich hatte aber im Vorhinein keine besonderen Bedenken, so dass ich nicht guten Gewissens aus Gewissensgründen hätte verweigern können (das ist nämlich immer noch der einzige Grund, aus dem eine Verweigerung akzeptiert wird). Wenn ich manche Verweigerungen lese, dann frage ich mich wirklich,
    wie derjenige das Geschriebene vertreten kann (stand dann wohl schon so in der Vorlage).


    Aus diesem Grund habe ich die Sache dann einfach auf mich zu kommen lassen. Das läuft ja dann weitgehend automatisch ...


    Da man sich den Bund als Außenstehener nicht so richtig vorstellen kann, war es bei mir so, dass ich mir vertiefte Gedanken mehr gemacht habe als ich da war. Bin allerdings zu keinem anderen Ergebnis gekommen.


    Wenn man sich beim Bund als Christ bekennt, kann man sicher sein, dass man sehr schnell gefragt wird, warum man nicht verweigert hat. Da sollte man eigentlich eine Antwort aus Überzeugung geben können.


    Leider habe ich während der gesamten Bundeswehrzeit keinen einzigen gläubigen Christen dort kennengelernt. Trotzdem oder gerade deswegen denke ich nach wie vor, dass der Herr mich dort haben wollte.


    Letztlich waren meine Entscheidungsgründe damals:


    - wir finden in der Schrift keine Aufforderung oder auch nur eine Andeutung, dass der Soldatenberuf per se problematisch wäre, obwohl es Offiizere gab, die gläubig wurden (Kornelius etc.).
    - Bilder aus dem Militär werden sogar an verschiedenen Stellen herangezogen, um geistliche Dinge zu verdeutlichen, ohne dass dies negativ besetzt zu sein scheint.
    - Die BW war (damals) eine reine Verteidigungsarmee, es war nicht denkbar, auf andere Einsätze zu müssen
    - in der BW gibt es klare Regelungen, es gibt nicht so etwas wie "blinden Gehorsam", soweit zumindest die Theorie.
    - da kommt ein buntgewürfelter Haufen aus unterschiedlichstem Hintergrund zusammen. Da gewinnt man viel Erfahrung, lernt die schmutzige Realität der "normalen Jugendlichen" heutzutage kennen (ja in einem behüteten Elternhaus bleibt noch manches vor der Tür) und: Man kann den Leuten (hoffentlich) ein Zeugnis sein.


    Eher kein geistlicher Grund: Ein realer Einsatz mit Schußwaffengebrauch war damals kaum vorstellbar (bin zwar wegen Mun.-Transporten öfter mit scharfer Waffe durch die Gegend gefahren, aber wenn man weiß, wann man die nur hätte einsetzen dürfen ...)


    Ich hätte mich damals aber nicht über den GWD hinaus verpflichtet. Ich persönlich bin der Meinung, dass man sich in diesem Fall mit den Zielen der BW identifieren können muss. Das muss natürlich jeder selbst für sich entscheiden, ebenso, ob er hinter einer Verweigerung stehen kann.


    Ich glaube, es ist kein schlechtes Kriterium: Wenn Dein Gewissen Dir wirklich den Dienst an der Waffe verbietet, dann verweigere, dazu gibt es in Deutschland diese Möglichkeit. Wenn Du das aus Überzeugung machst, ist das wahrscheinlich der Weg, den der Herr Dir zeigt.


    Mein Problem, dass ich bei dieser Sache habe ist, dass viele (eigentlich doch wohl die Masse oder?) der Zivis eigentlich nicht aus Gewissensgründen verweigert haben. Sondern deshalb, weil Sie den Zivildienst sinnvoller oder weniger stressig oder angenehmer fanden oder einfach "keinen Bock" auf den Bund hatten. In so einem Fall sollte man als Christ doch lieber zum THW gehen (da muss man doch dann nicht verweigern oder?). Oder man hat zwei älterere Brüder, die einem alle Sorgen abgenommen haben.


    Fazit: Eine Antwort nach dem Muster: Ein Christ steht dazu auf jeden Fall so und so, kann es hier meiner Meinung nach nicht geben. Und eine persönliche Antwort muss man sich eben erbeten.


    Gruß


    RCM

  • Hallo,


    vielen Dank für die Beiträge.
    Ich bin ja nur so von Offizieren und Leutnanten umgeben


    Wenn es drauf ankommen wird, werde ich wahrscheinlich verweigern oder zum THW gehen, schaun wir mal.


    Gruß Victor

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

    Einmal editiert, zuletzt von Viktor ()

  • Hallo Victor,


    hier mal jemand der nichts von alledem gemacht hat und wahrscheinlich nicht machen muss.


    Bei mir war es eigentlich so, dass mich die BW doch interessiert hat, doch für mich war wirklich klar, dass ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren konnte. Habe aber immer wieder nach Möglichkeiten gesucht, blieb aber unruhig. Hab mir dann gesagt, dass ich es dann lieber sein lasse, solange ich unsicher bin. Mein Gewissen würde mich ansonsten verklagen.


    Dann kam der Tag wo ich plötzlich arbeitslos war und fand auch so schnell keine Arbeit. Da macht man sich doch schon seine Gedanken: Bevor du nur zu Hause bist, dann mach doch einfach erstmal den Zivildienst. Da habe ich auf eigene Faust ohne den Herrn um Rat zu fragen, beim Kreiswehrersatzamt angerufen. War schon ein Jahr aus der Ausbildung raus und immer noch nicht gemustert. Dann ging es ganz schnell und ich war dann irgendwann Kriegsdienstverweigerer. Wo machst du jetzt den Zivi? Aufeinmal rief mein ehemaliger Chef an (Bin gelernter Kaufmann, habe aber nach der Ausbildung in der Produktion gearbeitet), ob ich nicht im Verkauf anfangen wollte. Habe es dann als Gebetserhörung genommen und angefangen.


    Mir wurde klar, dass ich um eine Arbeitsstelle gebetet habe aber mir Zweifel, weil ich auf eigene Faust ne andere Möglichkeit gesucht habe.


    Natürlich hatte ich dann bedenken, jetzt bist du gerade die neue Arbeitstelle angetreten und was ist, wenn du jetzt Post bekommst und deinen Zivi machen musst. Wäre überhaupt nicht gut.


    Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass es nicht Gottes Wille war in die BW bzw. in den Zivildienst zu gehen, da ich bis heute nach zwei Jahren nicht angeschrieben worden bin. Habe selber mal bei dem Amt angefragt und die meinten nur, wenn ich wollte könnte ich mir was suchen. Bin übrigens mit T2 gemustert worden, also kein Krüppel den keiner da wollte.


    Ich hoffe mein kurzer Erfahrungsbericht ist hier nicht allzu fehl am Platz.


    itsme

    Beurteile einen Menschen nie nach seiner Fröhlichkeit, denn wie oft habe ich schon gelacht um nicht weinen zu müssen.

  • Hallo Itsme,


    Danke für deinen Bericht. Ich hoffe auch noch auf einen ähnlichen Ausgang der ganzen Sache.


    Bin aus der Lehre raus, bin am arbeiten, wurde auch noch nicht gemustert.


    ER hat alles in seiner Hand. Wie er führt ist es am besten.


    Gruß Victor

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

  • @ Vicktor




    Hey sag das doch, Du wurdest noch nicht gemustert? Hey, dann kannst Du ja fast davon ausgehen, dass Du nicht mehr eingezogen wirst!
    Herzlichen Glückwunsch! :D




    gruß Jan

    Psalm 27

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