Die Treue eines Indianerjungen - Geschichte aus Alaska

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    Die Treue eines Indianerjungen (Eine Geschichte aus Alaska)


    Eine Bedingung die zu einem Leben in der Nachfolge Jesu gehört, wird von den jungen Leuten, wie auch von den Alten, nie richtig erkannt: Das Opfern. Oft glauben wir, dass der leichte und bequeme Weg der rechte sei. Jesus aber fordert uns auf, Kreuz und Ungemach auf uns zu nehmen, wenn wir seine Jünger sein wollen. Wir haben Treue zu üben und damit ist ein dauerndes Opfern verbunden. Ein leuchtendes Beispiel von Treue und ganzer Hingabe an seinen Herrn und Meister gibt uns ein Knabe aus Alaska, dessen Geschichte in folgenden Zeilen wiedergegeben werden soll.
    Sein Name war Jim und es trug sich zu, dass sein Onkel einen jungen Mann eines anderen Stammes getötet hatte. Diese Tat musste auf irgend eine Weise gesühnt werden. Entweder hatte der schuldige Stamm eine gewisse Anzahl von Decken zu liefern und ein Fest zu veranstalten oder aber einer aus dem Stamme wurde ausgewählt und musste für die Schuld sterben. Jim's Stamm war sehr arm. Sie waren nicht imstande, die verlangten 400 Decken zu liefern und so wanderte Jim 300 englische Meilen zu einem Bergwerk, um dort zu arbeiten, damit das Lösegeld gezahlt werden könnte. Denn wenn ein Mann des Stammes in Not ist, dann helfen ihm alle; sie sind sozusagen dazu gezwungen, denn der Feind rechnet nicht mit dem einzelnen, sondern mit dem ganzen Stamm ab. Weiter wusste niemand, wer zum Tode bestimmt sei, für den Fall, dass der Stamm außerstande sein sollte, den Preis zu zahlen.
    Aber die Feinde waren ungeduldig und verlangten sofortige Entscheidung und Beilegung. Die Decken und das Fest konnten nicht beschafft werden, so wurde Jim auserwählt, für die Tat seines Onkels zu sterben. Die Botschaft wurde ihm zum Bergwerk gebracht, aber er blieb noch an seiner Arbeitsstelle, da der Tag seines Todes für den Herbst festgesetzt worden war, und augenblicklich war es Frühling.
    Was war aber der Grund seines Bleibens? Er hatte von einem Missionar über den allein wahren Gott gehört und war begierig, von ihm zu lernen. Er besuchte jede Versammlung und man konnte wahrnehmen, dass er mehr und mehr in der Erkenntnis wuchs.
    Die glücklichen Sommertage eilten dahin, und als die Zeit heranrückte, dass er nach Hause zurückkehren musste, um seinen Tod zu erleiden, erzählte er dem Missionar seine Geschichte. Dieser bat ihn eindringlich, doch nicht nach Hause zu gehen, da Gott ihm vielleicht die Gelegenheit geben wollte, zu entfliehen. Er schaute uns verwirrt an. Fast schien es, als ob er den Entschluss gefasst hätte, nicht zu seinem Stamme zurückzukehren. Dann bat er uns aber für ihn zu beten, damit der Herr ihm die Kraft verleihen möge, als ein ganzer Jünger Jesu zu sterben.
    Oft saß er bei dem Missionar, der es versuchte, irgend einen Ausweg zu ersinnen. Aber immer antwortete er: "Nein, mein Tod ist der einzige Weg der Wiedergutmachung. Wenn ich fortlaufe, dann muss mein Bruder an meiner Statt sterben. Ich will aber nicht Verrat üben. Gehe ich nicht zu meinem Stamm zurück, dann werden meine Leute nichts vom Heiland erfahren. Ich weiß, dass er mein Retter geworden ist und ich bin bereit zu gehen, damit ich meinem Stamm etwas von der Liebe Jesu erzählen kann."
    "Werden sie dich wirklich töten", fragte der Missionar?
    "Ja, sie werden mich erschießen", war die Antwort.
    "Waren sie nicht in Sorge, dich so weit von ihrem Lager zu lassen, da du doch Gelegenheit haben könntest, zu entfliehen?"
    Da stand der Junge auf, warf seine Schultern zurück und mit funkelnden Augen sagte er: "Wir sind ein ehrliches Volk!"
    "Wann willst du gehen, Jim?"
    "Ich muss mich früh am nächsten Morgen auf den Weg machen."
    "Und wann wird alles vorüber sein?"
    "Zwei Wochen, nachdem ich zu Hause angelangt bin."
    "Gott wird dich sicherlich reich belohnen, Jim", redete der Missionar in warmen Worten zu ihm.
    "Ich weiß, dass du den rechten Weg gehst, obwohl es mir hart wird, dich gehen zu lassen. Aber sage mir, fürchtest du dich nicht?"
    "Ich möchte nicht erschossen werden", antwortete der Knabe, "aber ich muss mein Leben hingeben, um mein Volk zu retten. Ich fürchte mich vor dem Tod nicht! Jesus wird mir beistehen! Er hat es verheißen. Aber betet für mich, dass mein Glaube nicht schwach werde!"
    Dann kam der Tag, an welchem Jim heimkam. Einer seiner Stammesgenossen brachte dem Missionar später die Kunde von den letzten Tagen unseres Jim. Seine Eltern und Geschwister empfingen ihn mit großer Herzlichkeit und doch wiederum mit Trauer. Ihr Jim muss ja bald fort. Dann saß er Abend für Abend mit seinen Lieben am Lagerfeuer und mit jedem neuen Tag rückte sein Ende näher. Jim war aber nicht mutlos geworden, sondern allen, die um ihn herumsaßen, verkündigte er die Liebe Jesu, die frei macht und ermahnte sie, ihn doch mit ganzem Herzen zu suchen, denn er hat die Kraft zu erretten!
    Endlich kam der Unglückstag. "Das sei die Botschaft, die ich mit meinem Blut besiegeln will", sagte er zu den feindlichen Schützen, die sich vor dem Lager seines Stammes angesammelt hatten. "Ich werde bald mein Leben beschließen. Ich fürchte mich nicht vor dem Tod, denn Jesus ist die Auferstehung und das Leben. Euch bitte ich aber, den Heiland anzunehmen, damit ich euch einst droben wiedersehen kann!"
    Zuletzt zeigte der Schatten eines Stabes, den man in die Erde getrieben hatte an, dass die Mittagsstunde herangerückt war. Vier Leute aus der feindlichen Gruppe traten hervor, die geladenen Gewehre in der Hand. Sie warteten.
    Ein Junge kam allein aus einem Zelt hervor und mit erhobenem Haupte schritt er der Stelle zu, die als Hinrichtungsstätte bezeichnet war. Aber kurz bevor er sie erreicht hatte, stürzte seine Mutter auf ihren Sohn zu, schlang ihre Arme um den Hals des Jungen und schrie verzweifelt: "Du sollst nicht sterben!"
    Mit seinen schwierigen Händen wischte Jim seiner Mutter die Tränen von den Wangen, "Mutter", sagte er, "weine lieber um unsere Feinde, damit sie es erkennen möchten, dass Jesus für sie starb, und dass sie ihr Leben ihm weihen möchten." Dann löste er behutsam ihre Arme und trat den Schützen entgegen. "Ich vergebe euch", sagte er, "in dem Namen Jesu. Ich weiß, dass ihr ihn nicht kennt, aber wenn ihr ihn in euer Herz aufnehmen werdet, dann werdet ihr auch so glücklich werden, wie ich es bin! Versprecht es mir doch bitte, von jetzt an dem Herrn Jesus zu folgen." Es fiel ein Schuss. Sofort folgten drei andere.
    Die Schuld war bezahlt.
    Dann bot sich aber ein seltsamer Anblick dar. Die Männer, die Jim getötet hatten, warfen ihre Waffen fort, knieten um ihn herum und versprachen, von nun ab Gott zu dienen. Ein Gott, der einem Jungen helfen konnte, mit solcher Freudigkeit in den Tod zu gehen, musste es wahrlich wert sein, mit ganzem Herzen zu dienen. Sie haben ihr Wort gehalten. Nicht nur das, eine Erweckung brach in beiden Stämmen aus, und das Panier des Kreuzes wurde dort aufgerichtet, wo noch kurz zuvor finsteres Heidentum herrschte. So hatte Gott einen armen Indianerjungen zu seinem Werkzeug auserwählt, und Jim folgte der Weisung des Herrn und hat sein Leben für nichts geachtet um Jesu Willen.


    (Entschuldigung, ist ein bißchen lang ! *g*)
    Gruß mikru


    P.S.: Ein paar Stellungnamen und/oder Anmerkungen wären nicht schlecht !

    5 Mal editiert, zuletzt von MiKru ()

  • Hallo,
    bin Zufaellig auf deine Geschichte gestossen ,die mir sehr gut gefallen hat. Sie gibt sehr gut wieder,was der Herr fuer uns getan hat und was er durch deisen Jungen bewirken konnte,seine Treue ist wirklich bewundernswert...
    Lg Dina

  • Ich stieß jetzt auf diese Erzählung, als ich danach forschte, was es bedeutet "im Namen Jesu" zu bitten. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es bedeutet, dass man sozusagen in seinem Auftrag bittet, (wie z.B. jemand einmal im Namen des Admins einen Beitrag schrieb), also man muss wissen, was der Herrn Jesus will.


    Wir meinen oft, das sei sehr schwierig zu erkennen, aber dieser Indianerjunge fand es gar nicht schwer.
    Woher bekam er wohl die Kraft?

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