Johannes 8 vers 1-11

  • Hallo, ich habe einige Fragen zu dem Text.
    Was schrieb der Herr Jesus, mit seinen Fingern, in den Boden?
    Wieso richtete er die Frau nicht, obwohl sie doch gesündigt hatte und was war mit dem Mann der mit der Frau in Sünde gefallen war?
    Warum befolgt der Herr Jesus das Gebot Moses nicht und lässt die Frau steinigen?
    Und worin besteht die Versuchung der Pharisäer? (in Vers 6 steht, das sie dies sagten um ihn zu versuchen)


    Grüß


    Gandy

  • Hi Gandy!


    Ich versuche mal Deine Fragen zu beantworten!


    Also die Bibel sagt nichts darüber was Jesus in den Boden schrieb, wir wissen es nicht !
    Die Pharisäer versuchten den Herrn darin, daß sie diese Frau zu ihm brachte, die offensichtlich eine Sünde begangen hatte!
    Sie wollten das der Herr dem Gesetz Moses widersprach ! Somit hätten sie die Zuhörer , bzw. die Volksmenge auf ihrer Seite und hätten ihn anklagen können! Wenn er sie zum Tode verurteilt hätte , hätten sie sagen können das er ja gar nicht barmherzig ist !
    Der Herr stellte fest, das die Vorschrift des Gesetzes Moses erfüllt werden sollte , allerdings durfte danach nur jemand die Strafe vollziehen der selbst ohne Sünde war ! So mußten die Ankläger abziehen und die Frau blieb allein mit dem Herrn im Tempel ! Er lies die in seiner großen Gnade gehen, allerdings warnte er sie vor weiterer Sünde !


    Oft war es so das der Mann straffrei ausging und die Frau bestraft wurde ! Daher war der man nicht dabei !


    Ich hoffe ich konnte DIr etwas helfen?


    gruß im Herrn


    Jan

    Psalm 27

  • Hallo Gandy, Hallo an Alle ;)
    (Sorry Vroni-aber ich habe deinen Rekord gebrochen) ;)


    Ich werde ebenfalls versuchen die Fragen zu beantworten.


    -Was schrieb der Herr Jesus, mit seinen Fingern, in den Boden?
    -Wieso richtete er die Frau nicht, obwohl sie doch gesündigt hatte und was war mit dem Mann der mit der Frau in Sünde --gefallen war?
    -Warum befolgt der Herr Jesus das Gebot Moses nicht und lässt die Frau steinigen?
    -Und worin besteht die Versuchung der Pharisäer? (in Vers 6 steht, das sie dies sagten um ihn zu versuchen


    (Nebenstellen: 2 Mose 20,15 Du sollst nicht ehebrechen


    Psalm 22, 15 ...und in den Staub des Todes legst du mich
    Jesaja 53,7 Er wurde mißhandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, gleich dem Lamme welches zur Schlachtbank geführt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern....


    Folgende Situation. In Kapitel 7 sehen wir den Herrn im Tempel lehren. U.a sagt er dort in Vers 37 u 38, dass, wenn jemand dürstet er zu ihm (Jesus) kommen soll und trinken und das die welche an ihn glauben von Strömen lebendigen Wassers durchflossen werden. Am Abend gingen alle nach Hause, der Herr aber nach dem Oelberg. Kapitel 8. Am nächsten Morgen sehen wir Jesus wieder in aller Frühe in den Tempel gehen. Dort kommen dann die Schriftgelehrten mit der Frau. Ihre Absicht ist es dem Herrn einen Falle zu stellen die folgendermaßen aussieht.
    Auf der einen Seite ist das das Gesetzt Moses, welches den Tod vonm Ehebrechern vorsieht und auf der anderen Seite ist der Herr, der von Vergebung spricht. Wie wird er sich verhalten. Die Pharisäer sind sich sicher--Jetzt haben wir ihn!!


    Doch anstelle zu antworten bückt sich Jesus und schreibt mit den Fingern auf den Boden. Was er dort schrieb kann man nicht Hundertprozentig belegen aber doch gibt es viele Dinge, die genau in dieses Bild passen.
    Jeremia 17,ab Vers 12 passt genau auf die Situation im 7. und 8. Kapitel des Johannesevangelium.
    In Jeremia ist in Vers 12 vom Tempel die Rede. In Vers 13 steht dann, das alle welche den Herrn verlassen (sich abwenden) in die Erde geschrieben werden und warum? Weil sie den Born ( den Brunnen) des ewigen Lebens verlassen haben. (Wie bereits erwähnt-sprach der Herr in Johannes 7 noch von sich als die lebendige Quelle. Es kann also gut sein, dass der Herr alle Namen seiner Versucher die bei ihm standen, in die Erde schrieb.


    Eine zweite Vermutung ist die, das der Herr die Gesetze Moses, welche die Schriftgelehrten anklagten, vom Herrn in die Erde geschrieben wurden. Die Gesetze wurden dem Mose zweimal gegeben ( Jesus bückte sich zwei Mal und schrieb in die Erde) , da er sie beim ersten Mal, aus Wut über die Sünde des Volkes Gottes zerstört hatte. Was er tatsächlich geschrieben hat ist nicht Hunderprozentig zu belegen, da es nicht erwähnt wird. Allerdings gibt es in der Bibel keine Zufälle und viele Dinge sind uns prophetisch vorhergesagt sodas man schon davon ausgehen kann, dass die Stelle aus Jeremia dazu passt.


    Jesus fragte sie: "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Der einzige der in dieser Situation den Stein hätte werfen dürfen wäre der Herr gewesen, da er als einziger ohne Sünde war. Verlegen von dieser Aussage, verlassen die Pharisäer den Tempel. Schön ist das Bild des Herrn in dieser Situation zu sehen. Er bückte sich und schrieb in den Staub.
    (bildl. sehen wir hier den Herrn, er beugte sich und nahm gleichsam die Sünde der Frau auf sich --> vorrausschauend auf das Kreuz. Nach seiner Frage bückt der Herr sich wieder und zwingt damit die Pharisäer zu gehen. Er hatte eine Aussage getätigt die keiner ausser ihm hätte durchziehen können und er bückte sich darauf wieder. Was sollten die Pharisäer sagen? Ihnen blieb nur eines zu gehen. Der Herr hat am Kreuz, wo er den Tiefpunkt seiner Erniedrung hatte, den Satan bezwungen und gezwungen zu gehen.(Die Ankläger der Frau, die Pharisäer und unser Ankläger, der Teufel mussten gehen) Das Aufstehen nach dem bücken spricht von der Auferstehung und dem vollbrachten Werk des Herrn.


    Und zum Schluss, sehen wir noch einmal die wunderbare Weisheit unseres Herrn. Alle waren fort. Nur die Frau und der Herr selber, standen allein im Tempel,als sie ihn fragt, was denn nun wäre. Der Herr sah sich um und stellte fest das keiner ihrer Ankläger da war um sie anzuklagen. Laut dem Gesetz des Moses, war es nötig, dass für eine Verurteilung mind. 3 Zeugen für die vorgeworfene Tat vorhanden sein mussten (mir ist leider die Bibelstelle entfallen-vielleicht kann mir einer helfen)- dies war aber nicht der Fall. Alle waren fort. Also tat der Herr dem Gesetz genüge und verurteilte sie auch nicht. Gleichzeitig blieb er seiner Botschaft (seinemr Linie) treu und vergab der Frau ihre Sünden mit der Auffforderung:"Sündige nicht mehr" (Er tat dem Gesetz genüge, ebenso seiner Botschaft, aber verhamlost die Sünde nicht, vergibt ihr zwar, fordert sie aber auf es zu lassen)


    Wieder einmal sehen wir wie Weise und Vollkommen der Herr diese Situation meisterte. Er ist der HERR- der einzig WAHRE!!.


    Damit möchte ich die Beantwortung deiner Fragen beenden, in der Hoffnung sie beantwortet zu haben. Gerne bin ich für jede Kritik offen. ;)


    Liebe Grüße Daniel B.


    PS:
    Eine kleine Sache sei mir noch erlaubt zu sagen- hat aber mit den Fragen nichts mehr zu tun.
    Am Ende von Kapitel 7 lesen wir, das alle nach Hause gingen (vom Tempel aus) nur der Herr ging zum Ölberg.
    (bildl. kann man hier sehen, dass ein Jeder nach der Begegnung mit dem Herrn, wieder in seine Sündhaftigkeit und Selbstgerechtigkeit ging, nur der Herr suchte weiter die Nähe seines Gottes und Vaters. Darin finden wir eine Frage, die ich mir zu allererst selber stellen muss!! Wo halten ICH, wo halten wir uns auf. Bin ICH (sind wir) solche die nur Sonntags die Nähe des Herrn suchen und Ihn in der Woche wieder total vergessen. Ich muss gestehen mir passiert das viel zu häufig-leider. Doch der Herr kann Gnade schenken MIR ( uns allen) zu helfen, das wir jeden Tag neu zu ihm kommen und uns in seiner Nähe aufhalten.


    Was ich auch noch sehr schön finde ist wie der Herr auf eine bestimmte "Gewohnheit" reagiert. Wir lesen nicht,dass die Pharisäer den Mann auch zu Jesus brachten (mit dem die Frau Ehebruch begangen hatte). Es war so üblich das nur die Frauen bestraft wurden, sie wurden als etwas geringes geachtet. Schön ist zu sehen wie der Herr auf diese "Gewohnheit reagiert". Wer waren die ersten Zeugen seiner Auferstehung? Genau -- es waren Frauen. Und erst nach einiger Zeit erscheint der Herr quasi als Beweis für Ihre Aussagen noch einigen Menschen und bestätigt die Aussagen der Frauen und drückt damit aus--sie sind genauso viel wert wie die Männer und genauso glaubwürdig.

  • Hallo Gandy,


    vor einiger Zeit gab es einen Austausch zu exakt diesem Thema auf http://www.christ-online.de! Falls Du nicht die Zeit und Muße hast den doch ziemlich umfangreichen Austausch durchzulesen, hier ein paar Ergebnisse:


    - Der Herr Jesus stimmt einer Steinigung zu! Das mag verwundern, aber wie sonst ist die Aussage "Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein" sonst zu werten?
    - Der Herr war (wie schon angesprochen) in "einer Zwickmühle". Wenn er der Steinigung nicht zustimmt, konnte man ihm eine Gesetzesübertretung vorwerfen. Andererseits könnte die Aufforderung zur Steinigung als Rebellion gegen die römische Regierung gewertet werden, da nur den Römern das Recht zum Vollzug der Todesstrafe zustand (warum sonst gehen die Juden später noch mit dem Herrn Jesus zu Pilatus?).
    - Wo war der Mann, mit dem der Ehebruch vollzogen wurde? Nach dem Gesetz sollten Mann und Frau getötet werden! Doch die Juden schleppen nur den Mann an. Da die Frau beim Ehebruch (also während der Tat) ertappt wurde, müsste es eigentlich ein leichtes gewesen sein den Mann ebenfalls zu ergreifen.
    - Eine Frage, die sich mir noch stellt: Warum hat der Herr Jesus eingentlich nicht angefangen mit den Juden über diese Punkte zu diskutieren? Ich hätte das sicherlich gemacht.


    Diese und noch andere Punkte sollte man in die Überlegungen einbeziehen (ist ja auch oben von meinen Vorschreibern teilweise getan worden). Damit jeder weiß, worum es hier überhaupt geht, zitiere ich mal kurz Johannes 8v1-11:
    "Jesus aber ging nach dem Ölberg. Frühmorgens aber kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber bringen eine Frau, die beim Ehebruch ergriffen worden war, und stellen sie in die Mitte und sagen zu ihm: Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. In dem Gesetz aber hat uns Mose geboten, solche zu steinigen. Du nun, was sagst du? Dies aber sagten sie, ihn zu versuchen, damit sie etwas hätten, um ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie. Und wieder bückte er sich nieder und schrieb auf die Erde. Als sie aber dies hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, angefangen von den Älteren ; und er wurde allein gelassen mit der Frau, die in der Mitte stand. Jesus aber richtete sich auf und sprach zu ihr: Frau, wo sind sie? Hat niemand dich verurteilt? Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin und sündige von jetzt an nicht mehr!"


    Übrigens: Findet Ihr es nicht dreist, dass der Herr auf die Frage der religiösen Führer nur mit dem Finger im Staub rummalt, anstatt ihnen mit allem Respekt zu begegnen und ihre Frage zu beantworten?


    Gruß in IHM
    Thorsten

    Einmal editiert, zuletzt von Thorsten ()

  • @ Daniel Bauer


    In deiner Anwort hast du geschrieben das du Stelle suchst, wo die Handhabung mit den Zeugen beschrieben wird.


    Ich möchte sie hier anfügen:



    Die Pharisäer waren alle verschwunden, die als Zeugen hätten auftreten können. Der Herr Jesus hatte sie sozusagen ins Licht gestellt, sodass ihre eigene Schuld sichtbar wurde.


    Und er begegnet der Frau in einer wunderbaren Weise, mit seiner großen Gnade. Ich denke, dass die Frau von dieser Begegnung mit dem Herrn geprägt wurde, denn ohne das Einschreiten des Herrn Jesus, in der für die Pharisäer unerwarteten Weise, wäre sie sicher verloren gewesen.


    Gruß Christian

    [align=center][b][font=Tahoma]"Übrigens, [...] freuet euch in dem HERRN!"

  • Hallo Christan,


    vielen Dank für die Ergänzung der mir fehlenden Stelle.


    ZU deinem Abschlusssatz. Ich denke auch das die Frau von unserem Herrn sehr angetan war zu diesem Zeitpunkt eine Umkehr in ihr stattgefunden hat. Denn auf die Frage des Herrn in Vers 10b "Wo sind sie Frau? Hat dich niemand verdammt?" antwortet sie mit "Niemand HERR"


    Sie erkannte ihn als bereits als HERR an.


    (Würdet ihr das genauso sehen?)


    Lieben Gruß
    Daniel B

  • ...sodas man schon davon ausgehen kann, dass die Stelle aus Jeremia dazu passt.


    Hallo Daniel,


    ich möchte dir noch einen m.E. guten Grund geben, warum es vielleicht doch eher das Gesetz war, welches auf den Boden geschrieben wurde. Das Beispiel mit der Frau kann man auf Israel selbst beziehen. Israel war es, die den Bund mit Gott gebrochen hatten, also Ehebruch begingen. Und der Herr machte den Umherstehenden klar, daß wenn sie die Frau verurteilten, sie zuerst sich selbst verurteilen müßten. Und um den Umherstehenden dies klar zu machen schreibt er das Gesetz oder einen Teil des Gesetzes auf den Boden.


    Sicher ist das kein engültiger Beweis und das der Herr hier an die Jeremiastelle dachte auch noch möglich, aber es liegt meines Erachtens sehr nahe, daß der Herr den Umherstehenden einen Spiegel vorhielt.


    Herzlichen Gruß, Stephan

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