Gemeinde

  • Nunja. Ich denke in letzter Zeit oft über ein Zitat nach :


    Zitat


    Jesus hat das Reich Gottes gepredigt, und gekommen sind die Kirchen.


    Später mehr.


    Grüße


    Kai


    PS : Das Zitat ist nur minimal abgewandelt.

  • Hallo Spunk,


    also, ich lebe ja heute in einer eher „weltlichen“ Umgebung. Und ich stelle immer wieder fest, dass es verschiedene Ansichten zum Thema Kirche und Glauben gibt. Hier einige Beispiele (sozusagen ergänzende Zitate):
    „Zum Glauben brauche ich keine Kirche, das kann ich auch im Wald.“
    „Die Kirche beutet doch ihre Leute auch heute noch aus.“
    „Religion ist Opium fürs Volk“.
    „Die Leute, die in der Kirche sind, sitzen Sonntags im Pelzmantel in der Kirchenbank, gehen dann hinaus und ihr Leben besteht aus allem, aber nicht aus Nächstenliebe.“
    „Wer Gottes Liebe erfahren hat, möchte sie doch auch weitergeben.“
    „Es gibt haufenweise schlechte Menschen auf der Welt und zwar glückliche.“
    „Es gibt immer mehr von diesen christlichen Sektenspinnern.“


    Wenn Du mich fragst: Egal unter welchem Oberbegriff eine Gemeinde steht, in welche Schublade sie eingeordnet wird, jede einzelne lebt von ihren Menschen.
    Und ich weiß nicht, wie es früher war, aber heute glaube ich kaum, dass es möglich ist, den Glauben allein zu leben und weiter zu entwickeln, ganz zu schweigen von der Ausübung der Nächstenliebe.
    Wir Menschen sind ja auch ganz offensichtlich nicht alles Einzelkämpfer konzipiert.


    Glaubst Du , auf Deine Gemeinde gut verzichten zu können?


    Viele Grüße von June

  • Hallo June,


    ich denke Du hast mich faslch verstanden. Ich bin nicht dafür, Gemeinde abzuschaffen ( und im Wald meine privatKirche aufzumachen ).


    Gemeinde entsteht immer da wo sich Christen zusammentun. Das ist gut so und auch wichtig und richtig.
    Mein Problem ist nur : Was ist dann, wenn es erstmal die "Gemeinde" gibt ??
    Vieleicht bin ich ja der einzige hier, der auch nicht schöne Erfahrungen gemacht hat. Aber könnt ihr euch vorstellen, das Gemeinde auch selbstzweck werden kann, das man anfängt sich ganz viel um sich selbst zu drehen, organisiert, tut und macht. Konzepte entwirft, Tagungen durchführt, Ideen ausprobiert, über Liederbücher debatiert, Gremien bildet, einen Vorstand wählt, den Kinderdienst neu gestalltet und strukturiert, Vorträge über Gemeindewachstum hält und hört, über den "Zehnten" predigt - und sich ärgert, das immer nur wenige viel geben, .................................................................................................................................................................................................................................... usw.


    Ich hoffe : DAS MUß NICHT SO SEIN !!!!! Es muss doch auch anders gehen. Ich will nicht von Gemeinde begeistert sein, sondern von meinem Gott, der ein lebendiger Gott ist, und der seinen Sohn gesand hat, um u.a. sein Reich anzukündigen. Ein Reich, nicht von dieser Welt, einen Ausblick auf die Ewigkeit.


    Was ist für Dich / Euch "REICH GOTTES" ????


    Grüße


    Kai

  • Hallo Kai,


    schön gesagt: Gemeinde entsteht, wenn Christen sich zusammentun. Mir gefällt ja auch das Wort Versammlung so gut, wie es in den Brüdergemeinden verwendet wird. Das liegt vielleicht daran, dass insbesondere in den großen Kirchen nur noch wenige Gemeindeglieder auch die Versammlungen besuchen, Tendenz schwindend. Was immer auch für Dich „nicht schöne Erfahrungen“ mit einer Gemeinde sind, ich kenne gut dieses Gefühl, auf der Reise zu sein, ich bin auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher, ob ich meinen Platz in der Gemeinde Gottes gefunden habe. Ich bin dankbar, dass ich vors Erste einen Platz gefunden habe, wo ich das Christ sein überhaupt leben kann.
    Wo immer Menschen aufeinander treffen, gleich, aus welchem Anlass, entstehen soziale Bezugsysteme. Hört sich klug an, haben kluge Menschen untersucht. Christen haben eigentlich eine gute Gebrauchsanleitung, aber wir sollten nicht vergessen: Wir alle sind Menschen, geprägt, erzogen, belehrt, ausgebildet, unterschiedliche Rollen spielend und keinesfalls perfekt.
    Besonders häufig kommt es vor (und das ist wohl allen schon mal passiert), dass wir bei anderen nach Fehlern suchen. Wenn wir welche finden, irgendetwas, wo wir besser dastehen als jemand anders, fühlen wir uns gleich nicht mehr so schlecht.
    Andererseits: Wenn man dann an eine eingeschworene Gemeinschaft gerät, die wenig von Toleranz und Glaubensfreiheit hält, kommt man sich gewissermaßen als „Freidenker unter den Christen“ schnell mal – ich greif noch mal Dein Wort auf – wie ein Ketzer vor.


    Im Reich Gottes sind wir noch nicht angekommen, das ist sicher. Ein Stichwort, das mir als erstes dazu einfällt, ist Frieden. Dann Gerechtigkeit. Ich glaube, wenn wir an den Punkten im Sinne von Jesus arbeiten, dann kommen wir der Sache schon mal einen Hahnentritt näher.


    So long, June

  • Zitat


    Im Reich Gottes sind wir noch nicht angekommen, das ist sicher.


    Ist das sicher ? Ich finde ja, das es bei vielen Dingen die das NT lehrt eine "Spannung" gibt zwischen :schon jetzt und noch nicht ( ganz ).


    Grüße


    Kai

  • Kai:


    Zitat

    Was ist für Dich / Euch "REICH GOTTES" ????


    Zitat

    Ist das sicher ? Ich finde ja, das es bei vielen Dingen die das NT lehrt eine "Spannung" gibt zwischen :schon jetzt und noch nicht ( ganz ).


    June:


    Zitat

    Im Reich Gottes sind wir noch nicht angekommen, das ist sicher.


    Hi Kai,
    Hi June,


    als ich eure Aussagen zum Thema Reich Gottes las, wurde ich zum Nachdenken angeregt. Wenn du, Kai, schreibst, dass es "Spannung" gibt zwischen: schon jetzt und noch nicht ( ganz ).“, kann ich dir nur zustimmen. Zumindest erscheint es uns oft auf den ersten Blick so, als gebe es eine Spannung. Bei genauerem Hinschauen und Untersuchen dieser Dinge sieht man meistens aber doch klarer.


    Die Ergebnisse meines "Nachdenkens" über das Reich Gottes findet ihr hier: Das Reich Gottes

    Du möchtest die Bibel näher kennenlernen, weißt aber nicht recht wie du vorgehen sollst? Vielleicht kann dir dabei ein Fernbibelkurs Hilfe sein. Interesse? www.dasleben.info

  • @ Michael:


    Der Link funktioniert nicht mehr. Gibt es die "Ergebnisse deines Nachdenkens" über das Reich Gottes noch oder kannst du sie noch einmal (möglichst komprimiert) für uns aufschreiben? Auch wenn der Thread schon sehr alt ist?


    Grüße mikros

  • Zu Spunks Gedanken über den Selbstzweck der Gemeinde hier ein Beitrag aus dem "Mitternachtsruf" Juli 2007.


    Was ist ein Fischer,
    der nicht fischt?
    Die folgende Geschichte ist ein Gleichnis. Aber Achtung: Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht zufällig.


    Und er (Jesus) spricht zu ihnen: Kommt, mir nach! Und ich werde euch zu Menschenfischern machen» (Mt 4,19).
    Es begab sich, dass sich eine Gruppe von tatkräftigen Männern zusammenfand und einen Fischereiverein gründete.
    Das Meer ringsum war voll von Fischen, und auch im Landesinnern hatte es fischreiche Flüsse und Seen.
    Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr hielten diese Fischer Sitzungen ab. Sie sprachen über ihre Aufgabe zu fischen, den Fischreichtum der Gewässer und über die Methoden des Fischfangs. Jahrein, jahraus definierten sie gründlich, was Fischen bedeutet, verteidigten den Beruf des Fischers und stellten fest, dass Fischen immer die Hauptaufgabe des Fischers sein müsse. Unablässig suchten sie nach neuen, besseren Methoden und nach klareren
    Definitionen des Fischens. Sie verkündeten Slogans wie «Die Fischindustrie lebt vom Fischen wie das Feuer
    vom Brennen», «Fischen ist die Aufgabe eines jeden Fischers». Sie hatten auch besondere Veranstaltungen unter dem
    Motto «Fischereieinsätze» und «Jahr des Fischens». Sie organisierten aufwendige Kongresse, um über
    das Fischen zu diskutieren, es zu fördern und neueste Informationen über die Ausrüstung sowie über die Erforschung der Fischsprache und die besten Köder auszutauschen. Die Fischer bauten schöne Versammlungsstätten mit der Begründung, dass jedermann ein Fischer sein solle und jeder Fischer Anleitung zum Fischfang brauche. Eines aber taten sie nicht:
    fischen!


    Neben ihren regelmässigen Treffen stellten sie ein Komitee auf, dessen Aufgabe es war, Fischer in andere Fischgründe zu
    entsenden. Sie waren sich alle einig, dass sie ein Komitee benötigten, das Fischer zur Treue im Fischfang herausfordern sollte. In das Komitee beriefen sie diejenigen, denen das Fischen wirklich am Herzen lag und die imstande waren, mit Mut und Zuversicht darüber zu sprechen. Das Komitee stellte auch weitere Mitglieder an, setzte Ausschüsseein und hielt Konferenzen ab, um das Fischen zu rechtfertigen und festzulegen, über welche neuen Fischgründe man nachdenken könne. Nur, weder die Komiteemitglieder noch deren Mitarbeiter taten das eine: fischen!


    Grosse, moderne und teure Ausbildungszentren wurden gebaut, deren ursprünglicher und hauptsächlicher Zweck es sein sollte, den Fischern das Fischen beizubringen. Im Laufe der Jahre wurden auch Kurse angeboten über die Bedürfnisse von
    Fischen (ihre Natur, ihre Lebensgewohnheiten, ihre Psychologie), über die richtige Annäherung an die Fische und die Fischfütterung. Darüber hinaus gründeten die Fischer grosse Verlage, um die entsprechenden Handbücher herauszugeben. Andere erklärten, ihr Beitrag zum grossen Fischfang sei, Fischereiausrüstungen herzustellen. Wieder andere waren der Ansicht, es sei ihre Aufgabe, gute Beziehungen zu Fischen aufzubauen, damit die Fische erkennen können, worin der
    Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Fisch besteht. Wieder andere glaubten, es sei genug, die Fische ihre nette und freundliche Art spüren zu lassen. Nach einem bewegenden Abend zum Thema «Die Notwendigkeit des Fischens» verliess ein junger Mann das Treffen und ging fischen. Am nächsten Tag berichtete er, dass er zwei ausserordentlich grosse Fische gefangen habe. Daraufhin wurde er für seinen hervorragenden Fang geehrt und zu allen grösseren Treffen eingeladen, um zu berichten, wie er die Fische gefangen habe. Auch er musste daher das Fischen aufgeben, um genügend Zeit zu haben, anderen seine Erfahrungen mitzuteilen.


    Es ist wahr: Viele Fischer brachten Opfer und nahmen alle möglichen Schwierigkeiten aufsich. Einige lebten nahe am Wasser und mussten jeden Tag den Gestank toter Fische ertragen. Sie machten sich Sorgen um diejenigen, die die wöchentlichen Diskussionen über den Fischfang für wenig sinnvoll hielten.

    Beurteile einen Menschen nie nach seiner Fröhlichkeit, denn wie oft habe ich schon gelacht um nicht weinen zu müssen.

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