Hallo @all,
Was kann man machen, wenn ein Kind in der Kinderstunde (ungläubige Kinder von Nachbarn, 4-8 jahre alt) immer nur rumalbert, und andere ablenkt. Die Mutter des Kindes meinte wenn er störe soll ich ihn nach Hause schicken. Was würdet ihr tun ?(? Ihn wirklich nach Hause schicken - dann möchte er vielleicht nie mehr kommen
Manchmal hat er dann am Ende dafür keinen Aufkleber bekommen wie die anderen Kinder, aber das scheint ihm nicht wirklich was aus zu machen.
Eure Damaris
Kinderstunde
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4-8 ist ja eine kleine Spanne? Wie alt ist denn besagtes Kind?
Aus dem ersten Impuls heraus hätte ich auch Probleme damit das Kind heim zu schicken. Aber man muss auf der anderen Seite auch die Verantwortung den anderen Kindern gegenüber sehen, die abgelenkt werdenund dadurch die Botschaft vom Kreuz vielleicht nicht verstehen.
Wenn das Kind schon zu den Älteren in der Gruppe gehört, kann man sicherlich mal versuchen in einem einzel Gespräch zu erklären, dass er/sie mit seinen Witzen oder was auch immer er/sie macht die anderen stört und dass man ihn/sie leider heim schicken muss, wenn sich das nicht ändert. Und wenn es sich nicht ändert, muss man leider konsequent sein, auch wenn es weh tut und man dann für dieses Kind "nur noch beten" kann.
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Hallo,
danke Thorsten für deine Antwort.
Der Junge ist in der 2.Klasse, also ca. 7 Jahre und gehört somit zu den älteren der Gruppe. Ich weiß dass er auch in der Schule laut ist etc.. Ich versuchte es schon einmal im Gespräch mit ihm, dass er die anderen(und auch mich) stört wenn er Witze o.ä. macht und dass das Gott auch nicht gefällt. Er nickte zwar aber geändert hat er sich nicht. Dann wird es wohl eher besser sein wenn ich den Jungen nach Hause schicke und für ihn weiterhin bete oder? Hat jemand vielleicht noch eine Idee?
Freundlichen Gruß von Damaris -
Hallo, Damaris!
In den meisten Fällen werden die Kinder einer Kinderstunde nur 1 – 2 Stunden pro Woche „erlebt“, und man weiß nicht, was für sie in der Woche sonst abgeht. Mangelnde Disziplin ist meistens eine Reflektion auf bestehende mangelnde Disziplin im Elternhaus. Konflikte in der Schule, Eifersucht auf Geschwister, Medieneinfluss etc, aber auch ADS-Syndrom, manchmal plus Hyperaktivität, bei dem man ohne Medikamente nicht sehr viel ausrichten kann, können die Gründe für permanentes Stören sein. Die Palette ist also sehr vielfältig.
Es ist deshalb wichtig, Verständnis für jedes einzelne Kind in seiner persönlichen Situation zu haben, eine Stunde durch Gebet vorzubereiten und selbst diszipliniert zu sein. (Pünktlich sein, gute Vorbereitung, Versprechen einhalten)
Das mal so zum Hintergrund.Ich zitiere hier mal in Bezug auf „Störer“ eine Ausarbeitung von Hartmut Jaeger, die ich schon sehr informativ finde:
ZitatA) Bitte Gott, dass er dir Verständnis für das einzelne Kind in seiner besonderen Situation schenkt. Dazu praktische Tipps:
1. Begrüße die Kinder möglichst persönlich am Eingang.
2. Sei von Anfang an konsequent, bestimmend, zielgerichtet, gelassen und ruhig. (Selbstbeherrschung)
3. Fordere ordnungsgemäßes Fragen und Antworten während der Gruppenstunde.
4. Achte auf die Sitzordnung. (Habe möglichst mit jedem Kind Blickkontakt, setze „bekannte Störer“ von vornherein auseinander, sorge für angemessene Sitzgelegenheiten.
5. Achte auf eine gute Sicht, frische Luft und genügend Licht.
7. Berücksichtige das ganze Kind, lass es hören, sehen, sprechen und handeln.
8. Registriere alles, aber reagiere nicht auf alles. (Differenziere zwischen natürlicher Bewegung und bewusster Störung)
9. Lobe gute Disziplin.B) Und was kannst du tun, wenn einige Kinder trotz deiner guten Vorsätze immer wieder stören?
1. Gib das Problem an die Gruppe weiter: Gestalte eine Gruppenstunde zum Thema „Disziplin“, „Gehorsam“ oder „Regeln“. (Du kannst mit den Kindern Regeln aufstellen und sie im Jungscharraum aufhängen. Du wirst feststellen, dass sich die Regeln der Kinder mit deinen decken. Sie wollen einen geordneten Stundenverlauf. Außerdem haben Kinder oft ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden.)
2. Nimm mit den Störern Blickkontakt auf. (Signalisiere durch Anschauen, Unterbrechen der Rede oder durch eine Handbewegung, dass du die Unruhe bemerkst.)
3. Gib den Störern eine Aufgabe. (Das Übertragen von „kleinen Aufgaben“, z.B. Liederbücher austeilen oder einsammeln, Stühle stellen, Folie auflegen, kann das Verhalten positiv beeinflussen. Oft suchen Störer nur Anerkennung und wollen die Aufmerksamkeit auf sich lenken.)
4. Verwarne mehrmals unter Androhung konkreter Strafen.
5. Sei glaubwürdig, indem du angedrohte Strafen auch ausführst (z.B. einen Platzwechsel).
6. Bestrafe niemals körperlich.
7. Sei vorsichtig mit Gruppenausschlüssen! (Erst wenn alle Verständigungsversuche ergebnislos bleiben, sollten sich die Wege zeitweilig trennen.)
8. Suche das persönliche Gespräch im Anschluss an die Stunde mit dem Störer. (Kinder nicht vor der Gruppe blamieren!)
9. Gestehe eigene Fehler ein und entschuldige dich.
10. Signalisiere immer die Chance zum Neuanfang und sei zur Vergebung bereit.Bitte Gott um Weisheit, und nimm seine Zusage ernst! Jak. 1, 15
Wir waren vor 14 Tagen bei einer jungen Familie mit 2 Kindern. Der ältere Sohn (fast 5 J) hat eine rasante Veränderung seit der Geburt der kleinen Schwester mitgemacht. Er albert herum, ist laut und ungehorsam und versucht, mit negativen Handlungen die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Es ist ganz eindeutig Eifersucht auf die Begeisterung und Aufmerksamkeit, die die drollige kleine Schwester bekommt.
Nur durch persönliche Zuwendung, dabei in den Arm nehmen und persönliche Gespräche mit uns gab es da „Zwischenstopps“ bei ihm. Er ist ein ganz intelligentes Bürschchen mit gutem Lernvermögen, aber im Moment halt total aus der Bahn geworfen.Dein Problem mit dem 7-jährigen scheint mir ähnlich gelagert zu sein. Deshalb würde ich besonders vom B-Abschnitt Pkt 3 probieren und beim Pkt 7, wenn man es denn als allerletzte Möglichkeit wirklich praktizieren muss, das Wort „zeitweilig“ hervorheben.
Wenn es Nachbarn sind, wohnen sie ja nahe. Kannst du den Jungen nicht mal hin und wieder außerhalb der „offiziellen“ Stunde allein zwecks einer Hilfe zu dir holen, vielleicht zu einer Vorbereitung auf die nächste Stunde? Gib ihm das Gefühl, gebraucht zu werden, das könnte sein Verhalten wirklich verändern. Wenn du dich dabei mit ihm unterhältst, kannst du das Gespräch mal auf die Schule lenken, auf seine Freunde, sein Zuhause, so dass er einfach mal erzählen kann. Nimm ihn ernst, vielleicht kriegst du raus, dass es da irgendwo klemmt.
Das wäre so mein persönlicher Ratschlag, den ich auch selbst praktizieren würde, denn jedes Kind ist es wert, dass man sich um es bemüht und es gewinnt.
Ich wünsche dir dazu herzlich Weisheit und Liebe!Lieben Gruß, Vroni
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Hallo,
Vroni, ganz großen Dank für deine Hilfe. Wenn diese Ausarbeitung von H.J. ein Zitat aus einem Buch ist, kannst du mir vielleicht den Buchtitel nennen?
Der Junge wohnt bei Pflegeeltern und ich weiß auch, dass er in der Schule manchmal schon vor die Türe musste. Auch wenn er vielleicht etwas "schwierig"ist, soll das kein Hinderniss sein, ihm die frohe Botschaft weiterzusagen, deswegen waren mir auch deine Tips sehr hilfreich, ihn nicht gleich nach Hause zu schicken.
Den Pkt. 3 des 2. Abschnitts finde ich auch sehr gut und werde ihn sicher auch verwirklichen-versuche ich zumindest (wie auch viele andere Punkte), aber dann darf ich die anderen Kinder natürlich nicht vergessen, nicht dass sich diese zurückgestuft fühlen.
Vielen Dank nochmal,
freundliche Grüße von Damaris -
Hi, Damaris!
Ich habe über einige Jahre die Zeitschrift "Mittendrin" bezogen. (Mit Jungscharlern und Teens das Leben entdecken)
Andacht, Methodik, Spiele, Abenteuer, Materialkiste, Wenn aus Kids Teens werden ...
Aus dem Heft 1/96, Sparte "Methodik" habe ich das entnommen, was ich dir geschrieben habe.
Herausgeber war (ist?) die Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg, Redaktionsltg. Hartmut Jaeger mit etl. anderen.
Ich kann im neuen Katalog aber nicht mehr diese Zeitschrift finden und weiß auch nicht, ob da irgend etwas mal als Buch veröffentlicht worden ist. Evt. möglich in "Mit Kindern (Vorschulkindern) die Bibel entdecken".
Frag doch einfach mal nach bei http://www.cv-dillenburg.deWenn du nicht fündig wirst, aber Interesse hast, kann ich meine Hefte gerne mal Johnny für dich mitgeben. Sind so ca. 10 - 12, glaub ich. Allerdings könnte ich sie nur leihen, weil ich immer wieder mal selbst Anregungen daraus entnehme, bzw. weitergebe.
Einen lieben Gruß von Vroni
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Hi,
ich finde die Liste von H. Jäger ganz sinnig. Vor allem kann man sie nicht nur in Jungschar und Kinderstunde, sondern gewiß auch bei der Erziehung der eigenen Kinder anwenden.
Die Frage, die nach so einer Liste bleibt ist dann halt, wie lange man den Störer (er-)duldet. Dass man ihm die Chance zur Rückkehr und Besserung bietet sollte selbstverständlich sein.
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Vieleicht braucht der Junge ja weniger das "Wort" des Evangelums. sondern mehr die Tat !
Wenn der doch schon in einer Pflegefamilie wohnt, dann hat der schon einiges mitgemacht ! Denn bevor man ein Kind aus einer Familie rausnimmt .....
Was ist das denn für eine Familie in der er jetzt lebt ?
Wie groß ist die Gruppe die Du da hast ?Meiner Erfahrung nach kann man einiges erreichen, wenn man stark auf der Beziehungsebene arbeitet. Stell einen guten Kontakt her, oder wenn Dir das Kind nicht "liegt" dann ein anderer Mitarbeiter. Zuhören, auf das Kind eingehen, es ernst nehmen .... und dabei die guten Ratschläge von Vroni beachten
Hat das Kind vieleicht ein ärztliche Diagnose ?? ADS, ADHS, HKS .....
Grüße
Kai
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Hallo Spunk,
der "Störer" lebt bei Pflegeeltern, die keine eigenen Kinder haben und zurzeit noch ein 11-jähriges Pflegekind haben. Insgesamt sind es in der Kinderstunde 7 Kinder im Alter von 4-8 Jahren.
In der letzten Kinderstunde habe ich sehr darauf geachtet, dass der Junge immer wieder kleine Aufgaben bekam (z.B. Liedplakat halten) und das hat wirklich sehr gut geklappt. Er war dann ruhig und hat seine Aufgabe gut gemacht.
Von einer Krankheit weiß ich nichts, aber ich weiß von anderen dass es sich bei ihm gut um Hyperaktivität handeln könnte.
Freundliche Grüße von Damaris -
Hallo Damaris,
mal eine ganz banale Frage: Hast du den Jungen auch gelobt, weil er die übertragene Aufgabe so gut erledigt hat?
Mfg
Günni
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Ja, ich habe ihn während dem Halten eines Plakates gelobt, ich sah irgendwie dann auch Stolz & Freude in seinem Gesicht
Freundliche Grüße von Damaris
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