Hallo zusammen,
nach ziemlich langer Zeit melde ich mich hier nochmal, und zwar direkt mit ner Frage: In einem Gespräch mit einem muslimischen Arbeitskollegen stellte sich heraus, dass dieser auch den liberalen Islam vertriitt. Er meint z.B., dass Christen und Moslems denselben Gott anbeten und dass der Islam eine absolut friedliche Religion ist.
Ich habe mich noch nie intensiv mit dem Islam auseinandergesetzt, außer zwei Vorträge (einer von Resul und einer von Arend Remmers) und einem Buch ("Der 11. September, der Islam und das Christentum" von Benedikt Peters). Diese gaben mir Grundinformationen, wie ich den Islam einzuschätzen habe, und das war für mich auch alles klar und deutlich.
Mein Kollege zeigte mir dann eine längere Ausarbeitung, die die Grundsätze der Moslems in Deutschland beschreibt: http://islam.de/1641.php#juc/juden01.html. Besonders interessant sind die Absätze 9, 10 und 15 im II. Teil. Diese begründen ja auch anhand des Korans, dass Moslems friedlich mit Juden und Christen umzugehen haben, und dass sie an den gleichen Gott wie die Christen glauben.
Ich habe dann mal als Vergleich in dem oben genannten Buch geblättert, in dem eindeutige Zitate zum gewaltsamen Umgang mit Juden und Christen aus dem Koran gebracht werden. Diese Zitate klingen in anderen Übersetzungen aber gar nicht so krass.
Was denkt ihr darüber? Sind diese Rechtfertigungen für den liberalen Islam wirklich akzeptabel? (Im Gegensatz zum liberalen "Christentum" behaupten die Moslems nicht, dass nicht alles im Koran stimmen würde - zumindest habe ich dazu noch nichts gelesen.) Ich kann es mir absolut nicht vorstellen, wenn ich nur daran denke, wie ehemalige Moslems, die es ja wissen müssen, den Islam als grausame und schreckliche Religion bezeichnen. Aber wie sind dann diese Koran-Zitate zu erklären und diese Rechtfertigungen einzuschätzen?
Ich habe mir zu dem Thema einige Bücher bestellt, aber an einem interessanten Austausch wäre ich trotzdem sehr interessiert!
Viele Grüße
Christopher