Sprech- und/oder Hörwunder?

  • Hallo @ all,


    in Apostelgeschichte 2 wird über das Kommen des Heiligen Geistes berichtet. Es war die Geburtsstunde der Versammlung/Gemeinde, ein neues Zeitalter hatte begonnen. Gott wirkte mit, indem die Apostel in real existierenden Sprachen die großen Taten Gottes verkündigten. Sprachen, für die sie nie Vokabeln gepaukt hatten, und trotzdem konnte jeder der Zuhörenden sie perfekt iin seiner eigenen Mundart/Muttersprache reden hören.
    Hier der Bibeltext:

    Zitat

    2,1 Und als der Tag des Pfingstfestes erfüllt war, waren sie alle an einem Ort beisammen. 2,2 Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. 2,3 Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. 2,4 Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. 2,5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer, von jeder Nation unter dem Himmel. 2,6 Als aber dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt, weil jeder einzelne sie in seiner eigenen Mundart reden hörte. 2,7 Sie entsetzten sich aber alle und wunderten sich und sagten: Siehe, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer? 2,8 Und wie hören wir sie, ein jeder in unserer eigenen Mundart, in der wir geboren sind: 2,9 Parther und Meder und Elamiter und die Bewohner von Mesopotamien und von Judäa und Kappadozien, Pontus und Asien 2,10 und Phrygien und Pamphylien, Ägypten und den Gegenden von Libyen gegen Kyrene hin und die [hier] weilenden Römer, sowohl Juden als Proselyten, 2,11 Kreter und Araber - [wie] hören wir sie von den großen Taten Gottes in unseren Sprachen reden? 2,12 Sie entsetzten sich aber alle und waren in Verlegenheit und sagten einer zum anderen: Was mag dies wohl sein? 2,13 Andere aber sagten spottend: Sie sind voll süßen Weines.
                                                         2,14 Petrus aber stand auf mit den Elfen, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Männer von Judäa und ihr alle, die ihr zu Jerusalem wohnt, dies sei euch kund, und hört auf meine Worte!


    Als Petrus ab V 14 seine eindringliche Pfingstpredigt begann, sprach er alleine zu der großen Menge. „… hört auf meine Worte! Wenn aber alle seine Predigt in ihrer eigenen Sprache verstehen konnten, in welcher Sprache hat Petrus dann gepredigt? Es werden in dem Abschnitt mehr als 15 verschiedene Sprachen aufgeführt, und es waren sicher noch mehr Nationalitäten vorhanden, aber nur 12 Apostel. Hätte Petrus jedes Wort oder jeden Satz mehr als 15 x in einer jeweils anderen Sprache wiederholen sollen? Oder die anderen Jünger?
    Gibt es vielleicht noch eine andere Erklärung? Lieben Gruß, Vroni. :]

  • Hallo Vroni,
    ich habe vor ein paar Wochen das kleine Buch "Geistesgaben oder Schwärmerei" von Arend Remmers, erschienen im CSV-Verlag, gelesen. Dieses sehr zu empfehlende Buch behandelt Phänomene der so genannten "charismatischen Bewegung", unter anderem die "Zungenrede", welche eine unmittelbare Folge der "Geistestaufe" (nach Ansicht der Charismatiker) ist. Dieses Zungenreden wird jedoch nicht von der Bibel gelehrt, wird aber aus dem Abschnitt aus Apostelgeschichte 2 abgeleitet.
    In Markus 16,17 finden wir den großen Auftrag, den der Herr Jesus kurz vor seiner Himmelfahrt seinen Jüngern gibt. Dort steht, dass sie zum Beispiel "in neuen Sprachen (Zungen) reden werden", was sich dann auch in Apg. 2 bewahrheitet. Es handelt sich hier um Zeichen, mit denen Gott am Anfang der christlichen Epocheoder Haushaltung bestätigte, dass die Verkündigung des Evangeliums in seinem Auftrag geschah.
    Nun zitiere ich, was das Buch über Apg. 2,4-13 schreibt:


    "Nach der Ausgießung des Heiligen Geistes, die wir in Kapitel 2 behandelt haben, fingen die Jünger an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Diese anderen Sprachen, die in den Versen 8-11 aufgezählt werden, sind doch wohl die "neuen Sprachen", von denen der Herr in Markus 16,17 gesprochen hatte. Die Jüngerm die von Hause aus aramäisch und wohl auch griechisch sprachen, redeten jetzt in der Kraft des Geistes in ungefähr 16 Sprachen und Mundarten. Oft hört man die Auffassung: Die Jünger sprachen in ihrer eigenen Sprache, aber die Zuhörer hörten jeweils ihre Sprache. Dabei wird auf die Verse 6,8 und 11 hingewiesen, wo von Hören die Rede ist. Erstens steht jedoch in den Versen 6 und 11 ausdrücklich dabei, dass sie sie in ihren Sprachen reden hörten. Zweitens haben wir in Vers 4 gelesen, dass sie in anderen Sprachen redetetn. Es war also kein "Hör-Wunder", sondern ein echtes Sprachwunder. Aus dieser Stelle wird zweierlei deutlich: Erstens, dass die neuen und anderen Sprachen tatsächliche, auf der Erde gesprochene Sprachen waren, ferner aber für die Jünger Fremdsprachen, die sie nicht gelernt und bis dahin noch nie gesprochen hatten. Es kann daher keine Zweifel geben, dass wir hier den wahren Ursprung und Zweck der Gabe des Redens in Sprachen finden. Zweitens wird deutlich, dass diese Gabe von Gott durch den Heiligen Geist gegeben wurde, um "die großen Taten Gottes", das heißt das Werk Christi und die segensreichen Folgen für diejenigen, die glauben, zu verkündigen. Das Resultat dieser wundersamen Predigt finden wir in Vers 41:"Es wurden an jenem Tage etwa 3000 Seelen hinzugetan". Gott gab also auf übernatürliche, geistliche Weise diesen ungelehrten Männern die Fähigkeit, in Sprachen zu reden, die sie nicht gelernt hatten.


    Nun möchte ich versuchen, eine Antwort auf deine Frage zu geben.
    Bevor Petrus in Vers 14 redet, haben die Apostel zuvor in ihnen bisher fremden Sprachen geredet, ohne Frage. Wenn er nun anfängt zu reden, muss das ja nicht unbedingt heißen, dass er von einer den Jüngern bisher fremden Sprache Gebrauch gemacht haben muss, er kann ja auch in der Standardsprache (damals griechisch) geredet haben, so dass jeder Anwesende ihn verstehen konnte. Die an diesem Ort anwesenden "Ausländer" waren sicherlich der griechischen Sprache mächtig und konnten Petrus so auch verstehen. Bis auf wenige Ausnahmen wird in der Bibel das griechische Wort "glossa" gebraucht, das "Sprache" oder "Zunge" bedeutet. Eine dieser Ausnahmen finden wir in Apg. 2,8, wo anstelle von glossa "dialektos" steht, was "Dialekt" oder "Mundart" bedeutet. Daraus leite ich ab, dass einige der von den Aposteln gesprochenen fremden Sprachen Dialekte oder Mundarten des Griechischen waren, die diesem sehr ähnelten, so dass diese Menschen nachher auch Petrus' Rede verstehen konnten. Wir verstehen ja auch einen Großteil davon, wenn uns eine Person etwas in einem Dialekt der deutschen Sprache mitteilen möchte.


    Dies ist für mich die einleuchtendste Erklärung zu deiner Frage, die aber auch total daneben sein kann :). Ich bitte um weitere Kommentare!


    Ein weiteres Buch kann ich noch zu dieser Thematik empfehlen:
    "Gebetsheilungen, Zungenreden, Zeichen und Wunder im Lichte der Schrift" von H.L. Heijkoop (Ernst-Paulus-Verlag)

  • Hallo, Dennis!


    Ganz herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich habe bis jetzt gewartet, ob noch abweichende oder ergänzende Beiträge kommen, aber es scheint sich keiner mehr Gedanken darüber gemacht zu haben, schade.
    Meine Frage ergab sich durch einen Vortrag von Werner Gitt. Er vertritt die Auffassung eines Sprech- UND Hörwunders mit dem Argument, dass Petrus eben nicht in 15 (und mehr) Sprachen gleichzeitig reden konnte. Richtig ist aber, dass die Schrift bei diesem Thema immer nur vom Sprechen/Sprache redet, wie du ja Arend Remmers zitiert hast.
    Im kleineren Kreis debattierten wir auch darüber, und deine Meinung, dass Petrus ja das Griechische benutzt haben könnte, wurde auch vertreten.
    Einer anderen Meinung begegnete ich, dass „Petrus mit den Elfen aufstand“ Apg 2,14. Dies müsse wohl bedeuten, dass die elf Apostel einer nach dem anderen Petrus übersetzt hätten.
    Da denke ich aber, dass die Elf sich durch ihr Aufstehen lediglich solidarisch mit Petrus erklärten. Diese Auffassung begegnete mir später auch in einer Auslegung.


    Okay. Wenn mir noch mal was dazu in einer Auslegung begegnen sollte, würde ich das posten, denn so ganz klären kann man es wohl (jetzt) nicht, wenn überhaupt.


    --------------------------


    Aber eine andere Frage hat sich noch bei mir ergeben, weil ich mich doch schon geraume Zeit intensiver mit der Sprache als Gabe Gottes an den Menschen beschäftige.


    Also @ all … :D


    Der HERR kommunizierte mit Adam und Eva im Paradies, auch die Schlange (Satan) sprach zu den Menschen. In 1. Mose 11,1 liest man, dass die ganze Menschheit EINE Sprache und EINERLEI Worte hatte. In V. 6 wird das wiederholt und in V. 9 war es dann die Sprachenverwirrung und Zerstreuung der Menschen durch den HERRN vollendet.
    Ich habe mich gefragt, in welcher Sprache der HERR wohl mit Adam und Eva sprach. Könnte es hebräisch gewesen sein, die Sprache des irdischen Volkes Gottes? Oder war es vielleicht eine ganz andere Sprache, die sie aber aus dem Paradies mitnehmen durften und die die ganze Menschheit zunächst einheitlich sprach?
    Gibt es da irgendwo in der Schrift oder auch historisch konkrete Hinweise/Schlussfolgerungen oder wären Gedanken dazu reine Spekulation?


    Lieben Gruß, Vroni :]

  • Zitat

    Original von Dennis
    Dieses sehr zu empfehlende Buch behandelt Phänomene der so genannten "charismatischen Bewegung", unter anderem die "Zungenrede", welche eine unmittelbare Folge der "Geistestaufe" (nach Ansicht der Charismatiker) ist. Dieses Zungenreden wird jedoch nicht von der Bibel gelehrt, wird aber aus dem Abschnitt aus Apostelgeschichte 2 abgeleitet.


    So, so. Die "Zungenrede" findet sich also nur in Apg. 2 ?? Oder verstehe ich Dich jetzt falsch ?


    Zitat


    In Markus 16,17 finden wir den großen Auftrag, den der Herr Jesus kurz vor seiner Himmelfahrt seinen Jüngern gibt.


    Ja was steht denn dort :


    "Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen4 reden; 18 werden Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden."


    Kurz und knapp : Dämonen austreiben, in NEUEN Sprachen reden, Giftunempfindlich und Kranke heilen .... die Zeichen, die bestätigen das jemand Jesus nachfolgt.


    Zitat


    Es handelt sich hier um Zeichen, mit denen Gott am Anfang der christlichen Epocheoder Haushaltung bestätigte, dass die Verkündigung des Evangeliums in seinem Auftrag geschah.


    Nirgendwo in der Bibel findet sich ein Beleg für die Behauptung, das die Gaben des Geistes nur für einen Startschuß gegeben worden sind !


    Und um auf die Frage von Vroni einzugehen :


    Ich gehe mal davon aus, das es in erster Linie ein Hörwunder war. Egal in welcher Sprache Petrus gesprochen haben mag - er wurde von allen Verstanden. Da wird es doch wohl am hören gelegen haben.


    Und zum Thema Zungenrede - die findet sich mit nichten nur in Apg 2, sondern im gesammten NT und sogar im AT. Und ich glaube das Gott immer der gleiche ist, gestern, heute und morgen auch. Warum sollte es also soetwas wie die Zungenrede heute nicht mehr geben ?


    Grüße

  • Hallo zusammen,


    ich lese gerade den 1. Koritherbrief.
    Dort ist zu lesen in 12. Kap., 8 und 10: "denn dem einen wird durch den Geist gegeben... Arten von Sprachen, einem anderen aber Auslegung der Sprachen."


    Daraus folgere ich, dass es kein Hör-, sondern ein Sprechwunder ist, denn weshalb müssten die Sprachen sonst ausgelegt werden?

  • Hallo Mikros,


    die "Zungensprache" an und für sich ist ein Sprachwunder - wenn man es denn so bezeichnen möchte ( eigentlich eine Gabe des Geistes ).
    Was an Pfingsten passiert ist - so wie ich das verstehe - ist folgendes. Gott hat seinen Geist ausgegossen, die Jünger haben in neuen Sprachen geredet ( man dachte übrigens sie seien besoffen - wie die sich wohl verhalten haben :D ). Das Wunder in Apg 2 ist aber dann meiner Meinung nach, das jeder der Anwesenden, das was Petrus gepredigt hat ( Aramäisch oder in Zungen ) in seiner eigenen Landessprache verstanden hat. Von daher würde ich das ein Hörwunder nennen.


    Die für mich interessante Frage ist aber doch die : Wirkt Gott heute noch Wunder ???


    Grüße


    Kai

  • @ all:
    Also nochmal zum Sprachwunder:


    Apg. 1,15: es war aber eine Menge von etwa hundertzwanzig beisammen)...


    Vers 4: und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab, auszusprechen. ...


    Also waren wohl genug Leute da, dass 15 verschiedene Mundarten tatsächlich gehört werden konnten, eben weil sie auch gesprochen wurden!


    Bei der Rede von Petrus steht nur: "Petrus aber stand auf mit den Elfen, erhob seine Stimme (Einzahl!) und redete zu ihnen..."
    Hier ist m.E. weder von Zungen- oder Sprachenreden die Rede, noch von verschiedenen Mundarten, die gehört worden wären ...

  • @ Spunk


    Natürlich ist Gott derselbe, gestern und heute und in Ewigkeit.
    Er ist ja allmächtig und tut auch heute noch Wunder.


    Allerdings handelt er nicht immer gleich.


    Z.B. hat Gott in der Zeit des Alten Testaments geduldet, dass Männer ihre Frauen "entließen", sie mussten dann einen "Scheidebrief" schreiben.


    Markus 10,4: Sie aber sagten: Moses hat gestattet, einen Scheidebrief zu schreiben und zu entlassen.
    Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Wegen eurer Herzenshärtigkeit hat er euch dieses Gebot geschrieben; ...
    Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Und in dem Hause befragten ihn die Jünger wiederum hierüber; und er spricht zu ihnen: Wer irgend sein Weib entlassen und eine andere heiraten wird, begeht Ehebruch gegen sie.



    In 1. Kor. 12, mein Kapitel heute morgen, steht in Vers 28:


    Und Gott hat einige in der Versammlung gesetzt:
    1. Apostel,
    2. Propheten,
    3. Lehrer,
    dann Wunderkräfte, dann Gnadengaben der Heilungen, Hilfeleistungen, Regierungen (Steuerungen, Lenkungen), Arten von Sprachen.


    Sind etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Lehrer? Haben alle Wunderkräfte? Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Legen alle aus?


    Eifert aber nach den größeren Gnadengaben, und einen noch weit vortrefflicheren Weg zeige ich euch.


    Was bedeutet hier: größere Gnadengaben?
    Weil ausdrücklich 1., 2. und 3. im Text steht und alle weiteren Gaben unter ferner liefen sozusagen, muss man doch davon ausgehen, dass 1. - 3. die größeren sind, oder nicht?

  • Hallo Mikros,


    tja, eine gute Frage. Ich habe da erstmal nur eine Idee zu ... ;)


    Paulus schreibt : Strebt aber nach den größeren Gaben! Und ich will euch einen noch besseren Weg zeigen.


    Das kann doch heißen, das wir nach den größeren Gaben streben sollen, also eben denen, die er ein paar Verse vorher aufzählt - die Betonung also auf STREBT und "den" im Sinne von "diesen".


    Das mit dem "noch besseren Weg" steht vieleicht im Zusammenhang mit dem nachfolgenden Kapiteln ! Paulus hat ja Briefe geschrieben, und er hat nicht in Versen und Kapiteln geschrieben, von daher folgt ja nach diesem Satz in seiner ursprünglichen Form direkt das, was wir heute 1. Kor 1 ff nennen. 8)


    Tja, und dieses Kapitel wird doch oft als DAS Hohe Lied der Liebe bezeichnet. Dabei geht es dort doch ausschließlich um die Geistesgaben bzw in welchem Kontext sie zu stehen haben !
    Die Zentrale Botschft Gottes im AT wie auch im NT ist : Gott liebt den Menschen ! Die Geistesgaben sind dafür da, den Menschen zu zeigen das und wie sehr Gott sie liebt - folglich müssen sie mit Liebe einher gehen. Paulus formuliet das so : Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. 3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen1 und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.


    Alle Erkenntnis, alles Übernatürliche und alle Diakonie ist für Nüsse, wenn sie ohne Liebe geschieht. ( Da gibt es übrigens ein schönes Lied von "Zeichen der Zeit" drüber ).


    Paulus ermahnt seine Gemeinden immer wieder : Strebt nach den Geistesgaben - aber er sagt AUCH : strebt vor allem nach der Liebe - der bessere Weg !


    Nun - eine Erklärung meiner seits. Kannst ja schrieben, was Du davon hälst.


    Gute Nacht


    Kai


  • ups - das hatte ich erst übersehen - ich stimmer Dir aber voll zu.

  • Hallo Spunk,


    also du meinst, der Apostel habe hier einen durchgängigen Brief geschrieben, so dass man nicht sagen kann, Kapitel 13 sei ein Thema für sich?
    Ja, ich glaube sogar, dass alles in der Bibel sich aufeinander bezieht.
    Im NT wird ja oft Bezug genommen auf das AT, und andersrum sind im AT viele Begebenheiten als "anschauliches Lehrmaterial" für uns aufgeschrieben worden.


    Aber nochmal: was sind jetzt die größeren Gaben, nach denen wir uns ausstrecken sollen, also die wir haben wollen sollen 8)?


    Ich finde in Kap. 14, V. 5: Wer aber weissgt, ist größer, als wer in Sprachen redet...

  • Hallo Mikros,


    prinzipiell ermuntert Paulus die Korinther die Gaben des Geistes in Ihrer Gemeinde wirken zu lassen - und zwar zur Erbauung ( wie es so schön im Bibeldeutsch heißt ).


    Wenn man den ganzen Korintherbrief liest, kommt man nicht um die Erkenntiss herum, das die Korinther sehr wohl Gnadengaben praktizieren - das aber einiges nicht so läuft wie es soll.
    So wie es aussieht haben die Korinther sehr ausführlich in Zungen gesprochen - und Paulus sagt : Zungenrede ist schön und gut, ich mache das noch mehr als ihr - ABER : die Zungenrede dient der eigenen Auferbauung und dient nicht den Anderen, es sei denn, sie wird ausgelegt ( überetzt ). Das heißt doch, das in Korinth jeder ersteinmal mit sich selber beschäftigt war - siehe z.B. Paulus Anmerkung zur Abendmahlspraxis !!!
    Und so sehr die Zungenrede der eigenen Auferbauung dient, und somit durchaus wichtig ist, ist sie doch die kleinste Gabe, und in einem Gottesdienst soll es darum gehen die anderen, alle zu ermutigen.


    Paulus schriebt doch ganz deutlich, dass alels zusammengehört - verscheidene Gaben, ein Geist.
    Du zitierst ja dann auch aus Kapitel 14 :


    Zitat

    4 Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde. 5 Ich möchte aber, dass ihr alle in Sprachen redet, mehr aber noch, dass ihr weissagt. Wer aber weissagt, ist größer, als wer in Sprachen redet, es sei denn, dass er es auslegt, damit die Gemeinde Erbauung empfange.


    Die größeren Gaben sind doch damit die, welche die Gemeinde erbauen - und nicht nur ein Individuum.
    Überhaupt eine interessante Stelle : Ich möchte aber, das ihr alle in Sprachen redet ... Ich kenne wohl mehr Christen die das nicht tun, als solche die es tun ..... warum ist das so ?


    Grüße


    Kai

  • Hallo Kai,


    vielleicht aus dem Grund, den du vorher so exakt ausgeführt hast?
    Ich stimme dir da voll zu!


    Außerdem lies man ja weiter:


    Wenn nun die ganze Versammlung an einem Orte zusammenkommt und alle in Sprachen reden, und es kommen Unkundige oder Ungläubige herein, werden sie nicht sagen, daß ihr von Sinnen seid?


    Wenn aber alle weissagen, und irgend ein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, so wird er von allen überführt, von allen beurteilt;
    das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so, auf sein Angesicht fallend, wird er Gott anbeten und verkündigen, daß Gott wirklich unter euch ist


    Das wäre doch toll, oder?


    Gruß mikros

  • Zitat

    Original von mikros
    Hallo Kai,


    vielleicht aus dem Grund, den du vorher so exakt ausgeführt hast?
    Ich stimme dir da voll zu!


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich genau verstehe was Du meinst ...



    JA - DAS wäre toll ! Aber mal im Ernst : In wievielen Gemeinden gibt es so etwas ?? Die einen verteufeln alles was vom Heiligen Geist kommt, die anderen sind meist recht fixiert auf die Zungenrede, manchmal auch was prophetisches - selten aber konkret.


    Kann es denn nicht sein, das uns die "Aufklärung", der Humanismus und die Säkularisierung und die Kirchengeschichte den Weg zu einem Umfassenden Erleben von Gott verstellt ??!!
    Wird "die Kirche" metaphysisch sehen alle direkt das Mittelalter zurückkommen oder wähnen den Teufel am Werk. Die gleichen Leute gehen aber zum Heilpraktiker, benutzen Homöpatie, .....
    WER bestimmt denn was "Hukus Pokus" ist, und was ganz einfach "nur" übernatürlich ist ??




    Grüße


    Kai

    Einmal editiert, zuletzt von Spunk ()

  • Hallo Kai,


    ich meine damit folgende Zitate aus deinem Beitrag:


    „die Zungenrede dient …nicht den Anderen, es sei denn, sie wird ausgelegt ( übersetzt )“
    „Zungenrede ...ist doch die kleinste Gabe, und in einem Gottesdienst soll es darum gehen die anderen, alle zu ermutigen.“
    „Die größeren Gaben sind doch damit die, welche die Gemeinde erbauen - und nicht nur ein Individuum.“


    Und in Kap. 12,31 wird ja gesagt, dass wir uns nach den größeren Gnadengaben ausstrecken sollen.
    In Kap. 14, 1-5 steht 5 x, dass weissagen besser ist, also größer, eben um andere zu erbauen.


    In Kap. 13, da stimme ich wohl auch mit dir überein, wird der in 12,31 angesprochene noch bessere/größere Weg gezeigt: Die Liebe.


    Ich greife von den Eigenschaften der Liebe mal eine heraus: Sie sucht nicht das Ihre (Vers 5).


    Außerdem: Die Liebe vergeht niemals; seien es aber Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. (V. 8.)


    Nun aber bleibt: Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.


    Frage: In Kap. 14,22 steht: "Daher sind die Sprachen zu einem Zeichen, nicht den Glaubenden, sondern den Ungläubigen;...", also sollten sie dazu dienen, Ungläubige zum Christentum zu bekehren.


    Der weit vortrefflichere Weg, Die Liebe: wenn wir ständig diese Liebe Christi in unserem Verhalten an den Tag legen würden, wäre damit vielleicht dieser Weg gemeint, im Sinne von: Dann würden die Menschen den Geist Christi in uns erkennen und das wäre ein noch besseres Zeichen für Ungläubige...?


    Was meinst du dazu?


    Gruß mikros

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!