Anpassen oder Anders sein?

  • Hey ihr!
    Im Alltag begegnet mir öfters mal die Frage, wie weit man sich der Welt anpassen sollte. Alles mitmachen? Wenn nein, was sollte man lassen? Mir ist dazu der Vers aus Römer 12,2 eingefallen:

    Zitat

    "Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass
    ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige
    und Vollkommene.
    "

    Jetzt stellt sich mir wieder die Frage: Was ist überhaupt gleichförmig? Wie weit können Christen mit der Welt mitgehen? Wie ist das mit dem Gruppenzwang? Können wir dann als Außenseiter -oder wenn wir uns "abschotten"(bzw. selbst abgrenzen)- die Menschen mit dem Evangelium erreichen? Wie ist das beispielsweise mit Disco, das altbekannte Thema Rockmusik, Schminken, Kino, Klamotten? Wie ich oben schon gefragt habe- wie weit kann man mitmachen/mitgehen?
    Ich würde gerne eure Meinung zu diesem Thema hören :]
    Gott segne euch!!
    Anne

  • hi anne,


    herzlich willkommen hier im forum :)


    dass dir die frage öfter begegnet und du dir darüber gedanken machst ist schön. gerade bei diesem thema sollten wir uns vermehrt gedanken machen!! wie leicht passen wir uns doch der welt an und sind unscheinbare und verhaltensgetreue wesen wie alle anderen in der gesellschaft der "welt". gottes wort fordert und auf, anders zu sein, dass wir ein brief christi sein sollen, der von den menschen gelesen werden kann (2kor 3,3). wir sollen den geruch christi tragen (2kor 2,14) und wir sollten als christen nicht in einem ungleichen joch (zuggeschirr, gespann) leben (2kor 6,14). sicher gibt es noch viele weitere stellen. aber diese bringen die sache deutlich auf den punkt. wir sollen so leben, dass die menschen sehen, dass wir anders sind, dass christus in uns ist, dass er unser leben regiert.
    nun, wie sieht es in der praxis aus? wie sollen wir es umsetzen? ein großes spannungsfeld, gebe ich zu. und ich habe selbst immer wieder große schwierigkeiten damit :(
    die ganze sache wird noch ein wenig erschwert, wenn wir lesen, dass paulus sich in einem gewissen rahmen den menschen "angepasst" hat, dh. den juden geworden ist WIE ein Jude und den Gesetzlosen WIE ein gesetzloser, den schwachen WIE ein schwacher usw. (1kor 9,20).
    was meinst du, wie weit geht sowas? und was sind die voraussetzungen und wer oder was gibt und die kraft dazu?
    ziel soll es sein, "auf daß ich auf alle Weise etliche errette. Ich tue aber alles um des Evangeliums willen, auf daß ich mit ihm teilhaben möge." (1kor 9,22)
    lies dazu auch mal 2kor 10,5 und gal 5,25.


    liebe grüße und noch einen schönen abend
    michael :)

    Du möchtest die Bibel näher kennenlernen, weißt aber nicht recht wie du vorgehen sollst? Vielleicht kann dir dabei ein Fernbibelkurs Hilfe sein. Interesse? www.dasleben.info

  • hey!
    also ich denke, dass wir (Beispiel gesetzloser) nicht ein gesetzloser werden sollen, sondern nur wie ein gesetzloser. es sollte vielleicht nicht so weit gehen, dass man sündigt, um wie andere zu werden und ihnen das evangelium zu bringen.
    vielleicht passt dieser vers hier zu diesem thema:
    Wenn jemand von den Ungläubigen euch einlädt, und ihr wollt hingehen, so esst alles, was euch vorgesetzt wird, ohne es um des Gewissens willen zu untersuchen.


    1.Korinther 10,27
    aber was ist dann mit der sache, dass wir keine gemeinschaft mit nichtchristen haben sollen?
    ich denke, um nicht zu weit zu gehen, sollte man eine feste beziehung zu Jesus Christus haben, damit man nicht -durch die aktion, anderen das evangelium zu bringen, indem man wird wie sie - selbst von glauben abfällt. ->Gott gibt die kraft dazu. wie du schon gesagt hast, das "anpassen" sollte im rahmen bleiben.
    Gottes Segen!
    Anne

  • Hallo Anne,


    also ersteinmal ist mit der Gemeinschaft die Gemeinschaft des Brotbrechens gemeint und nicht der Umgang mit unseren Mitmenschen (wie sollte man auch ansonsten evangelisieren).


    So, nun zum Anpassen. Hier geht es IMMER um Äußerlichkeiten und geistlich Belanglosigkeiten (wenn ich das mal so ausdrücken darf). Michael hat ja schon 1.Kointher 9, 20 angesprochen ( wo nicht Gesetzloser, sondern ohne Gesetz steht). Mal das ganze an einem konkreten Beispiel festgemacht: Wenn du irgendwo eingeladen wirst (Freunde, Nachbarn, vllt. sogar ins Ausland), so wirst du dich an die dort geltenden Regeln halten. Wenn nicht, verärgerst du deine Gastgeber. Genauso, wie du dich hier auch an die deutschen Gesetze hälst. Nun stell dir vor, du gehst mit jemanden spazieren und predigst ihm das Evangelium und läufst dabei über eine rote Ampel. Dann wird das mit dem evangelisieren schon schwierig. Aber wie oben schon gesagt, bezieht sich das Anpassen nur auf geistlich Belangloses. Geistliche Wahrheiten dürfen nicht angetastet werden. Auf gar keinen Fall. Seid nicht gleichförmig mit der Welt ( als Konsequenz sündigen oder in Sünde leben/ und auch der Ort, wo wir uns aufhalten).


    Im Übrigen wirst du an deinem Verhalten erkannt. Als ich bei der Bundeswehr war, bin ich öfters zu Disko- und Kneipenbesuchen eingeladen worden. Ich habe dankend abgelehnt. Die Frage nach dem Warum hat dann automatisch ein Gespräch eingeleitet. Ein weiteres Beispiel: Das Beten vor dem Essen sorgt immer für Gesprächsstoff (kannst du ja mal selber ausprobieren (Schule, Einladung bei Ungläubigen, etc.. Setzt allerdings beim ersten Mal etwas Mut vorraus)). Es ist also durchaus von Vorteil nicht angepasst zu sein.


    In diesem Sinne lg

    Ein Licht im Hellen ist wenig nützlich. Wer bei völliger Dunkelheit Christus lebt, erfüllt den Auftrag: " Die Gott lieben, seien, wie die Sonne aufgeht in ihrer Kraft!" (Richter 5, 31)

  • Hi Anne,


    das Thema, das du vor einiger Zeit eröffnet hast, ist wohl immer und auch überall aktuell. Und es ist sicher hilfreich und auch notwendig, sich diese Frage zu stellen. Mir hat dabei mal ein Gedanke sehr weiter geholfen, den ich dir gerne weitergebe (wurde mal in einem Vortrag in etwa so geschildert):
    "Anstatt sich zu fragen "darf ich das noch, darf ich jenes noch, ist das schon Sünde etc." sollte man sich fragen "Kann der Herr hier oder dorthin mitgehen oder besser noch, folge ich den Schritten des HERRN wenn ich dieses oder jenes mitmache etc."
    Was den Umgang mit Ungläubigen betrifft, so sehen wir im Herrn Jesus das vollkommene Vorbild: Wie verhielt Er sich als Mensch auf dieser Erde? Isolierte Er sich von allen? Nein, Er lebte ja in der selben Welt, wie wir heute, und was tat Er? Er ging unter die Menschen tat Gutes und Er ging auch zu Sündern ein und lag mit Ihnen zu Tisch? Was war Sein Beweggrund - im Gegensatz möglicherweise zu den Motiven, die wir haben könnte oder haben? Er wollte die Sünder zur Buße führen.
    An dem Leben des Herrn und an Seinem Verhalten als Mensch auf dieser Erde können wir im Grunde sehen, was der Herr sich auch von uns wünscht, wie wir uns verhalten, dass wir Ihm auch in den kleinen Dingen und Entscheidungen (auch zB. ob ich mit zu dieser oder jener Sache gehe) in unserem Leben immer ähnlicher werden.


    Liebe Grüße, Damaris :)

    "Allein DEINE Gnade genügt, die in meiner Schwachheit Stärke mir gibt!"

  • Dieser Thread ist schon etwas älter, aber diese Fragestellung (speziell bei Christen) ist doch nun schon seit ca. 1600 Jahren, immer up to Date. Gilt diese Fragestellung Christen, so ist zweilelsohne letzteres gemeint. Oder warum gibt es unter Christen mehr unterschiedliche Religionen als ich Haare auf dem Kopf habe ? Aber auf die Juden würde das genauso passen; denn die Nazi sprachen vor ca. 70 Jahren zu den (hauptsächlichen) deutschsprachigen Juden : " Ihr seid selbst schuld, daß wir euch verfolgen, warum seid ihr denn nicht so wie wir?" Heute bin ich ein alter kranker Mann und von klein auf hab ich mir den Kopf zermartert, warum alle Welt die Juden haßt und verfolgt. Schon als kleiner Pimpf konnte ich(?) mir selbst(?!) die Antwort darauf geben: "Dies ist ja der Beweis für Gottes Existenz." Denn wenn es kein Gott gibt, warum sucht man dann die Juden zu töten? Und wie ist es mit unserem Herrn Jesus und seine Jünger ? Warum wurde der Herr und sein Volk getötet ? Und zwar nicht nur von der Welt, sondern auch von den Juden. Hey, Anne--- und w e m willst du dich jetzt anpassen ? Und w a r u m ?????


    Nicht einen Menschen gilt dein Ziel, nicht einem Menschen der Weg, den du betrittst. Wie kann ein Mensch dir nützen oder dir helfen ? Wer glaubt, dem ist ein großes Licht aufgegangen und er braucht sich fortan nicht mehr fürchten, in der Dunkelheit der Welt. Christo Jesus lebt !! Er lebt in Dir und in Dir und in mich. Kannst Du Ihn nicht sehen ? Kannst Du Ihn nicht hören ? Er ruft Dir zu : "komm" Ja, unser Herr Jesu, komm. Und alle die da glauben,hoffen und lieben, sie rufen: "komm" Und die ganze Welt rufe : "lieber Herr Jesu, komm."

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