Hallo @ all,
ich habe die vorhandenen „Sauna“-Beiträge noch mal aufmerksam gelesen, empfinde aber nicht, dass das Thema „ausreichend“ abgehandelt ist. Für meinen Begriff klafft hier noch eine echte Lücke. Wenn die Kommentare nämlich wirklich alles beinhalten, was man dazu sagen und überlegen könnte, dann finde ich die Ausbeute für den Fragesteller und auch alle ehrlich Interessierten ein bisschen mager, sorry.
Wenn man wirklich für jeden Bereich seines Lebens klar mit den Anordnungen Gottes leben möchte, dann könnte man sicher noch etwas gründlicher recherieren.
Oberflächlich betrachtet mag das, was ich jetzt poste, einigen verstaubt, verklemmt, intolerant, antiquiert und absolut von vorgestern vorkommen. Aber damit kann ich leben, und vielleicht regt es den einen oder anderen doch zum tieferen Nachdenken an.
Ich fasse mal die Punkte im Kern zusammen, die bis jetzt geposted wurden, wenn es um den Besuch einer „gemischten“ Sauna geht (nicht das Thema danach):
a) Jeder muß selbst entscheiden, wie er damit umgeht. Wenn er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, ist es kein Problem.
b) Schwimmbad ist eigentlich nichts anderes, und da geht man(n) ja auch hin.
c) Da in der Sauna sowieso keine ganz jungen Frauen mit Sexappeal sind und alle anderen dich deshalb nicht antörnen können, besteht eigentlich keine „Gefahr“ für den Gläubigen, in (zunächst) gedankliche Sünden zu kommen.
d) gibt es einen gelöschten Bericht *?*
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Christopher gebrauchte in seinem letzten Beitrag das Wort „Schamlosigkeit“. Auf den positiven Gegenpart dazu will ich hinaus, auf die „Schamhaftigkeit“.
Wann ist dieses Gefühl das erste Mal aufgetaucht? Hatten die ersten Menschen das schon?
Nein, tatsächlich nicht, denn unter dem Zustand der Reinheit und Sündlosigkeit gab es dafür keinen Grund.
„Sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, UND SIE SCHÄMTEN SICH NICHT.“ 1.Mo.2, 25
Dann kam der Sündenfall, und das erste, was Adam und Eva mit Entsetzen bemerkten:
„Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, DASS SIE NACKT WAREN ... und machten sich Schürzen.“ 1.Mo.3, 7
Sie versteckten sich vor Gott, der Grund? „... DENN ICH BIN NACKT.“ V. 10
Gott selber bedeckte dann die Blösse des Menschen und anerkannte damit das Schamgefühl, dass die Sünde hervorgebracht hatte. Kann man daraus nicht schließen, dass das Präsentieren der Nacktheit vor anderen als dem Ehepartner (auch Arzt) ganz klar Gottes Willen widerspricht?
Einige wenige Stellen unter vielen:
a) „Und Gott machte Adam und seiner Frau Röcke von Fell UND BEKLEIDETE SIE.“ V. 21
b) Als Ham seinen nackten Vater Noah ansah, wurde er verflucht 1. Mo. 9, 20-26
d) Symbolisch Laodicäa (Schande deiner Blösse) Off. 3, 18
c) Zwischen EHELEUTEN darf die Nacktheit jedoch genossen werden Spr. 5, 15-23
Da wir heute immer noch „nach dem Sündenfall“ leben, kann man dann das „Schamgefühl“ und diese biblischen Vorbilder einfach ignorieren, ausschalten, platt machen?
* Wenn man für seine persönliche Lebensführung Hiob zitiert, der „mit seinen Augen einen Bund gemacht hatte, nicht auf eine Jungfrau zu blicken“, kann man dann gleichzeitig bedenkenlos Stellen aufsuchen, Situationen willentlich herbeiführen, wo man genau in die Gefahr gerät?
Wenn man als Alternative die getrennte Sauna wählen kann, es aber nicht tut, kann man dann wirklich beten, dass Gott einen vor sündigen Gedanken in der gemischten Sauna bewahren soll und dass man selbst auch anderen keinen Anlass dazu gibt?
* Muss man(n) als Christ unbedingt cool sein, mithalten können, lässig mitreden, wenn sich andere übers gemischte Saunieren unterhalten? Denn das gibt es tatsächlich, um vor ungläubigen Kollegen/Schulkameraden nicht als verklemmt dazustehen.
Ich habe mich mit einigen jungen Gläubigen über dieses Thema persönlich unterhalten. Es würde den Rahmen sprengen, hier alles wiederzugeben. Nur mal ganz kurz:
* Selbst wenn ich so fest wäre, dass es mir überhaupt nichts anhaben könnte, kann ich trotzdem beim Saunieren oder auch FKK Nichtgläubige oder Schwache im Glauben zu Phantasien anregen, die Sünde wären. Der Herr hat ganz klar schon die gedankliche Sünde als Ehebruch bezeichnet. Wenn ich einem anderen dann die Voraussetzung dazu gebe, ist es auch meine Sünde.
* Einen Besucher der gemischten Sauna habe ich gefragt, warum er nicht in der Gemeindejugend als gemeinsame Aktion statt Volleyball mal diesen Treffpunkt vorschlagen würde, wenn da doch nichts bei wäre, sondern es nur um die Gesundheit geht. Frappierend, wie da auf einmal das Schamgefühl erwachte, und voller Abwehr die Antwort kam: „Niemals! Das geht doch nicht! Ich würde mich vielleicht schämen.“
Kann man denn Frauen aus der Welt anders bewerten als gläubige Schwestern? Es sind doch Menschen, die den Herrn brauchen und für die seine Vergebung bereit liegt. Auch für sie, wie für alle Menschen müssen wir ein klarer Wegweiser sein. Die Ausgangsposition wird bekleidet aber sicher eine bessere sein, denke ich, man kann sogar die Bibel besser verstauen.
Mein Posting soll zum Nachdenken anregen, warum der Mensch ein „Schamgefühl“ hat und wie man dann vor allem als Christ damit umgehen soll/kann/muss.
Wenn ich so an meine Jungens denke, da konnte ich das Erwachen dieses Gefühls bei jedem gut beobachten. Als 2-jährige haben sie unbekümmert unbekleidet am Strand gespielt, ein halbes Jahr später forderten sie aus sich selbst energisch, ein Höschen anzubehalten. Ganz automatisch war das Schamgefühl erwacht, ohne dass es ihnen aufgedrückt wurde.
Wäre echt schön, wenn auch diejenigen, die mir dazu persönlich geschrieben oder gesprochen haben, sich auch hier im Forum beteiligen würden.
Lieben Gruß, Vroni