Beiträge von mikros

    Wir kamen damals nie in ordentliche Gefängnisse, sondern in die Gefängnisse der Staatspolizei. Das waren Gefängnisse besonderer Art. Ich hatte meistens, mit einer Ausnahme, eine Zelle, die so schmal war, dass ich, wenn ich die Arme anwinkelte, schon an die Wand stieß. Oben war ein Fenster. Zwei Schritte hin, zwei Schritte her. Da werden Sie nach 2 Tagen wahnsinnig. Nichts zu lesen, kaum zu essen; ich dachte, ich werde verrückt in dieser Zelle.
    Doch dann erlebte ich immer dasselbe, dass mir nämlich an der Grenze des dunklen Reiches aufging: "Mensch, du gehörst doch dem, der dich erkauft hat. Und Gott lässt sein Eigentum nicht los!"
    Ich kann es nur so ausdrücken: Dann kam Jesus zu mir in die Zelle. In diesen schmutzigen Gestapo-Zellen - da verlieren Sie alle Schwärmerei. Da lernen Sie die Realität, da lernt man sein eigenes Herz kennen. Ich habe Zeiten erlebt, in denen Gott mir alle meine Sünden vorhielt, in denen ich sah, wer ich bin: ein verlorener Mensch! Aber dann sah ich Jesus, für mich gekreuzigt, und ER kam zu mir.

    Hallo Axel,


    du meinst wohl die Fahrt vom 16. - 22. Juni? Das liegt noch in der Schulzeit und geht deshalb leider nicht.


    Auch die andere Möglichkeit, die toll wäre, geht von der Zeit her nicht (27.7. - 12.08. ist schon verplant), also es müsste estwas sein, was in der Zeit zwischen dem 02. und 26. Juli stattfindet. Hat da jemand noch einen Vorschlag?


    Oder gibt es wohl eine Familie, die in der Zeit ein au-pair braucht?


    Habe auch mal etwas gehört über einen Arbeitseinsatz in der Gegend von Dartmoor, weiß darüber jemand näheres?


    Vielen Dank im Voraus und lb. Grüße von mikros

    Vielen Dank, mal sehen, ob etwas davon in Frage kommt.


    Aber toll, dass man auf diese Weise recht schnell und einfach an Infos kommen kann, nochmals herzlichen Dank.


    Mfg mikros

    Hallo @ all,


    kennt jemand von Euch Freizeiten in England (für Jugendliche)?


    Freue mich über jede Rückmeldung, egal welcher Art (Arbeitscamp, Sprachfreizeit, Bibelfreizeit o.ä.


    Danke, mikros

    Buchempfehlung: "Freiheit aus dem Evangelium" von W. Busch


    Leseprobe:


    "Stopp! Sie sind verhaftet!"
    Ich bin dann herunter von der Kanzel und habe meinen Mantel gepackt. Die Leute haben damals schnell geschaltet. Schnell waren 20 Leute um mich herum. Die Polizei kam sofort gerannt: "Wo ist Pfarrer Busch?" Aber jetzt waren erst mal 20, 30 Leute da, die sie kontrollieren mussten. In der Zeit war ich längst entwichen, ...


    ...Plötzlich kommt hinter dem Auto einer vor und sagt: "Geheime Staatspolizei. Stopp! Sie sind verhaftet!"...


    ... Dann kam der schreckliche Augenblick, als sie mich in ein offenes Auto setzten, vorne ein SS-Mann und einer daneben, dann ich und der Kommissar. Ringsum Tausende von Menschen, die von drinnen waren herausgekommen, und draußen waren auch noch Leute dazugekommen. So etwas sprach sich schnell herum damals.
    Ich hatte Angst; wenn die Leute mich jetzt befreiten, dann wäre es das Schlimmste, was mir geschehen könnte. Denn dann würde sofort meine Familie festgenommen.
    Ich konnte nur zu Gott schreien, dass sie ruhig blieben.
    Dann geschah etwas, das ich mein Leben lang nicht vergessen werde. Es war eine Erregung, eine knisternde Spannung unter den Menschen. Die Leute schrieen:"Der hat doch gar nicht politisch geredet! "Jesus Christ, der Herr!" DArf man davon etwa nicht mehr reden?"
    Plötzlich stand ein junger Mann oben auf der Kirchentreppe - ich habe ihn nie wieder gesehen - der über die erregte Menge hinweg den Vers von Blumhardt rief: "Dass Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht. Sein wird die ganze Welt. Denn - er sagte das mit Vollmacht - denn alles ist nach seines Todes Nacht in seine Hand gestellt."...


    "Fahr doch los!", brüllte mein Kerl dem Fahrer zu, doch der war schon lange am Wurschteln. Der Wagen sprang einfach nicht an; es war, als ob ihn einer von hinten festhielte. "Fahr doch!" - Da stimmte die Menge an: "Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich, so oft ich ruf und bete, weicht alles hinter sich!" - Ein brausender Gesang!
    "Hab ich das Haupt - Jesus - zum Freund und bin geliebt bei Gott, was kann mir tun der Feinde und Widersacher Rott'?"
    "Fahr doch!" - Dann fuhren wir schließlich los. Gott hatte den Wagen festgehalten. Das mussten sie erst mitkriegen, dieses Zeugnis...

    Am Bild der Ehe machte er mir deutlich, dass Gott an meinem Leben so interessiert ist, dass er einen Bund mit mir eingeht, der von seiner Seite aus nie gebrochen wird. Auch wenn ich untreu werde, bleibt Gott treu und bringt mich an sein Ziel.
    Dieses Wort ist in all den Jahren mit mir gegangen. Das war der Beginn von Gottes machtvollem Eingreifen in mein kümmerliches Dasein. Plötzlich war ich nicht mehr das arme, elende, leidende Flüchtlingsmädchen, obwohl ich in die alten Verhältnisse wieder zurückging, sondern Gottes Kind, das sich von ihm geliebt wusste und das an der höchsten Stelle akzeptiert und angenommen war.
    Ich kann gar nicht mehr sagen, wie glücklich ich war, als ich plötzlich Gottes Adel an mir trug und nicht mehr unter dem Makel eines Zigeunerlebens zu leiden hatte. Mitten in aller Not und Zerrüttung hatte ich Gottes Hand ergriffen, der wie ein Fels in der Brandung stand, und hatte zu seiner Herrlichkeit Zuflucht genommen.
    Im Kreuz des Herrn Jesus war jetzt mein Zuhause, und ich konnte froh und dankbar mit in das Lied einstimmen: "Es ist das Kreuz auf Golgatha, Heimat für Heimatlose." Das war für mich der Beginn von Gottes Macht. Seitdem ist das Kreuz Christi für mich der schönste Ort, da Gott seine Liebe zu mir offenbar gemacht und seinen Sohn Jesus geopfert hat.

    Ich hatte mir vorgestellt, dass wir mit anderen jungen Leuten Wanderungen unternähmen, Spiele machen, Probleme diskutieren und Kontakte knüpfen würden. Und nun war ich in einen Kreis junger Menschen geraten, die sich fast den ganzen Tag über nur mit der Bibel beschäftigten.
    Ich dachte: "Das kann doch nicht wahr sein, dass junge Männer und Mädchen fast ausschließlich die Bibel lesen und sich damit auseinandersetzen. Das ist doch etwas für alte Leute, aber nicht für junges Volk!"
    Ich wäre am liebsten nach dem 3. Tag abgereist, wenn ich nicht bei einer so liebenswürdigen, freundlichen Witwe untergebracht worden wäre. Als sie bemerkte, dass ich gar kein Nachthemd besaß, steckte sie mich in ein Unterhemd ihres im Krieg gefallenen Mannes, das mir bis weit über die Knie reichte.
    Vor dem Schlafengehen kochte sie immer noch ein Glas Tee und stellte mir leckere Weihnachts- plätzchen hin. Zum Frühstück holte sie aus der Speisekammer rote Wurst und Schinken. Für mich waren dies köstliche Delikatessen.
    Ich war sehr unglücklich in jenen Tagen, bis ich entdeckte, dass diese jungen Menschen etwas hatten, was mir fehlte:
    Die Geborgenheit in Gott. In mir brach ein Sehnen nach Gott auf. Als dann einmal das Lied mit dem Refrain gesungen wurde: "Es ist das Kreuz auf Golgatha - Heimat für Heimatlose", da zog es mich mit aller Macht zu Gott.
    Es war eine entscheidende Stunde meines Lebens, als ein Prediger mir im Sprechzimmer das Wort aus Hosea 2,21 mit auf den Weg gab: "Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit; ich will mich mit dir verloben in Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit. Ja, im Glauben will ich mich mit dir verloben, und du wirst den Herrn erkennen."

    Aus: Ich staune über Gottes Führung von L. Bormuth


    Gottes Macht zeigt sich in meinem Leben darin, dass er einen Anfang mit mir wagte und mich hineinzog in seine Gemeinschaft. Wenn ich an meine Kindheitstage denke, dann waren sie alles andere als schön. Umsiedlung in einem großen Treck von Bessarabien am Schwarzen Meer, jahrelanges Lagerleben mit Hunger und Isolierung von der Außenwelt, auf engstem Raum zusammengedrängt.
    Dann Neuansiedlung in Polen und Flucht 1945 vor den Russen. Bei 20 Grad Kälte flüchteten wir auf offenen Pferdewagen in Eis und Schnee. In dieser Zeit ernährten wir uns von getreckneten Semmeln und Milch, die wir mit großer Mühe abends aus 20-Liter-Kannen mit einem Löffel abkratzten, weil sie hart gefroren war. Jeder kam einmal an die Reihe und musste kräftig schaben.
    Die Flucht endete damit, dass wir über viele Jahre hinweg in äußerster Armut und in Heimatlosig- keit leben mussten. Ich litt sehr darunter, und die Frage nach dem Sinn des Lebens brach mit aller Gewalt in mir auf.
    In dieser kummervollen Zeit wurde ich von Christen zu einer Freizeit eingeladen. Begeistert ging ich dorthin, bedeutete doch diese Tagung für mich eine willkommene Abwechslung und Unterbrechung meines öden Daseins.

    Aus: "Ich staune über Gottes Führung" von Lotte Bormuth:


    Wir sind eine große Familie und es ist bei uns üblich, dass jedes der Kinder ein wenig mit zupackt bei der Arbeit. Wie anders sollte ich sonst den Haushalt bewältigen: Spülen, waschen, kochen, flicken, mit den Kleineren Schulaufgaben machen usw. Die Zeit, die ich durch ihre Mithilfe einspare, kommt ihnen wieder zugute. So gehört es zu den Pflichten unseres Jüngsten, dass er Kartoffelschalen, Gemüsereste und verwelkte Blumen in einem kleinen weißen Eimerchen auf den Komposthaufen tragen muss.
    Nicht selten wird dieser Dienst von Murren begleitet, und manchmal muss ich sogar zwei- oder dreimal sagen: "Daniel, trag den Abfall raus!"
    Eines Tages sitzen wir vollzählig um den Mittagstisch. Nach einem guten Essen kommt wie von selbst ein lebhaftes Gespräch in Gang. Diesmal gehts ums Verloben und Hochzeit machen. Wenn man Kinder im heiratsfähigen Alter hat, spricht man hin und wieder über dieses Thema. Unser Fünfjähriger sitzt dabei und spitzt die Ohren. Kein Wort entgeht ihm. Plötzlich fragt mein Mann ganz unvermittelt: "Na, Daniel, willst du auch mal heiraten?"
    Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: "Nö, nö, Papa, sonst sagt die Braut: "Daniel, trag den Abfall raus!"


    Wir brechen in schallendes Lachen aus. So klein der Knirps auch ist, das hat er doch schon begriffen: Heiraten und eine Familie gründen bringt auch immer Pflichten mit sich. Ein echtes Miteinander kann nur da entstehen, wo sich Mann und Frau die Verantwortung teilen, und auch die Kinder lernen, nach ihren Gaben und Fähigkeit mit anzupacken. Das Wort im Neuen Testament: "Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen", findet gerade in der christlichen Familie ein weites Erprobungsfeld. Da kann ich früh lernen, die Mühe des anderen zu meiner eigenen Mühe zu machen.

    Zusatz von Beate:


    Vor der Hochzeit gab mir meine Mutter zwischen all den äußerlichen Vorbereitungen mit ihr und unserer treuen Marthel (Haustochter) allerlei gute Hinweise für das zukünftige Leben zu zweit, die mir bis heute von Hilfe sind. Einen davon möchte ich hier wiedergeben, weil er mir besonders wichtig scheint. So sagte sie mir:


    "Beate, um in der Ehe glücklich zu werden, muss man sich zweimal verheiraten. Das erste Mal sagt man Ja zueinander, weil man so verliebt ist, dass man an dem anderen keinen Fehler sieht. Wenn man eine Zeit zusammenlebt, merkt man bald, dass der andere auch Fehler hat - wie wir selbst auch. Dann muss man noch einmal bewusst zu ihm mit allen seinen Fehlern und Schwächen vor Gott Ja sagen und ihn in Liebe so akzeptieren, wie er ist."

    Mein zukünftiger Schwiegervater als gläubiger Pfarrer war mit dieser Lösung sehr zufrieden, meine Schwiegermutter auch. Denn sie waren alle eine Familie des einen Buches und hatten wegen ihrer biblischen Einstellung auch in ihrer Kirche viel auf sich genommen. Sie waren also froh darüber, dass wir uns gemeinsam entschieden hatten, den biblischen Weg gemeinsam zu gehen. Für heutige verlobte Paare können wir keinen besseren Weg und Rat empfehlen.
    Gemeinschaft in der Ehe wird durch Wachstum in der Praxis und Erkenntnis des Wortes Gottes gekoppelt. Der 1. Johannesbrief lehrt uns, wenn wir im "Lichte wandeln" (und das Wort Gottes ist unser Licht), so werden wir miteinander echte Gemeinschaft erleben". Wir haben gerade diese Gemeinschaft unser ganzes Eheleben hindurch erlebt.
    So wuchsen wir während der Monate der Verlobung innerlich zusammen. Und je mehr wir uns innerlich näher kamen und zusammenwuchsen, desto schöner wurde unsere Gemeinschaft. Wir freuten uns mehr und mehr aneinander.

    Beate und ich kamen zu dem Schluss, dass ein Paar in unserem Fall am besten so vorgehen sollte: Wenn Fragen der Doktrin und der Praxis auftauchen - z.B. ob man ein Kind als Säugling taufen soll oder nicht ..., wollten wir die Entscheidung für unsere Handlungsweise durch ein gemeinsames Studium der Praxis und der Lehre der Bibel anhand einer guten Konkordanz treffen. Wir wollten altherkömmliche Traditionen außer Acht lassen und versuchen, herauszufinden, wie die Apostel gehandelt und gedacht haben, und dann einmütig danach handeln. So setzten wir uns oft zusammen, nahmen eine Konkordanz zur Hand und suchten zuerst alle betreffenden Bibelstellen. Es gab ja damals noch nicht Bibelkonkordanzen-Software. Nachdem wir alle Bibelstellen, die Auskunft über das betreffende Problem erteilen, gelesen hatten, versuchten wir, anhand der Urtexte zu klären, was sie aussagen. Wir beteten dann über die so gewonnenen Erkenntnisse und versuchten ernsthaft, danach unsere Ehe zu führen. Die Praxis des Wortes Gottes sollte unser Eheleben kennzeichnen.

    Für meine Verlobte und mich war eine echte biblische Bekehrung zu Christus die Hauptsache und nicht irgendeine Kirchenmitgliedschaft. Die ganze Familie hatte immer Gemeinschaft mit den Offenen Brüdern gepflegt. Hudson Taylor und George Müller waren für sie Vorbilder christlichen Lebens. Diese beiden Männer waren die Gründer der Bewegung, die man Offene Brüder nennt.


    So hatten wir schon von Beginn an sehr viel Gemeinsames auf den meistenGebieten unseres Glaubens. Aber klar war es, dass aufgrund unserer verschiedenartigen christlichen Erziehung früher oder später Fragen auftauchen würden. Wir hatten viele Fragen (zur Taufe, Abendmahl, Konfirmation, das Verhältnis von Werken zum Heil usw. prinizipiell zu lösen, ehe wir es wagten, das Schiff der Ehe vom Stapel zu lassen. Denn wir trachteten nach echter Erkenntnisgemeinschaft. Wir wollten (und wollen) alles in unserer Ehe im Sinne des Geistes Gottes lösen. Wir glaubten und glauben, dass Gottes Wort Geist ist. "Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist", sagte der Sohn Gottes (Joh.6,63). Wenn wir also im Geist der Eintracht Gottes leben wollten, müssten wir zwangsläufig alles nach dem biblischen Wort in unserer Ehe einrichten. "Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner
    Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen" (MT 6,33) war unser Prinzip, das wir in unserer Ehe in die Praxis umsetzen wollten und wollen.
    Aber wie geschieht das in der Praxis?




    Ich bin überzeugt, dass unter vielen anderen Gründen der heutigen unzähligen Familienkatastrophen auch der Grund eine Rolle spielt, dass durch Verausgabung in mehreren Liebesverhältnissen vor der Ehe der Mensch häufig nicht mehr zu der einen großen Liebe fähig ist, die durch Dick und Dünn zusammenhält und darin wächst.

    Zitat A.-E. und Beate Wilder Smith:


    Nachdem mein Mann so liebevoll ausführlich unsere Verlobung geschildert hat, möchte ich hier von meiner Seite nur wenige Worte hinzufügen. Ich war gerade 21 Jahre alt. Gemäß der Heiligen Schrift und der Erziehung und dem Vorbild meiner Eltern war es mir klar, dass ich nie einen ungläubigen Mann heiraten würde. Bewusst war ich bisher auf keine nähere Freundschaft mit jungen Männern eingegangen; denn meine Mutter hatte uns Töchtern einen sehr guten Rat gegeben, den ich jedem jungen Menschen weitergeben möchte, weil er sich nach 41-jähriger Erfahrung und Beobachtung als wahr bestätigt hat. Dieser Rat meiner Mutter war: "Jede Liebelei nimmt einen Teil von der großen, echten Liebe weg. Deshalb wartet und bewahrt euer Herz für den einen euch von Gott bestimmten Mann auf!" Wir sahen täglich vor Augen, wie glücklich und einig unsere Eltern zusammenlebten und sich bis zuletzt von Herzen liebten. Sie hatten beide in der Jugend den gleichen Rat befolgt, den sie uns weitergaben.

    "Haben Sie persönlich irgendetwas dagegen, lieber Freund, wenn wir tun, wie Sie selbst tun würden, nämlich `gehorchen`?"
    "Ach", sagte er, "jetzt verstehe ich, der Glaube ist nicht einfach eine religiöse Angelegenheit, die unverpflichtend im Herzen hockt. Er ist ein Gegenstand des Gehorsams, sonst glaubt man in Wirklichkeit nicht!"


    Er hatte verstanden, was Jesus meinte, als er sagte: "Wer mich liebt, wird mein Wort halten." Joh. 14,23

    Die Bedeutung dieser Stellen wurde ihm klar. Und ich fragte ihn, wie er handeln würde, wenn Gott, sein Schöpfer, ihn auffordern würde, seine Feinde zu lieben, und wenn sie hungern, sie zu speisen, und Böses mit Gutem zu vergelten? Was würde er tun, wenn Gott vom Himmel her ihn aufforderte, so zu handeln? Der Schatten eines Lächelns huschte über sein Gesicht, als er ein einziges Wort als Antwort gab: "Gehorchen".

    Diese jungen Männer konnten es nicht begreifen, warum man Gutes tut - besonders denen gegenüber, die Böses getan hatten. Ich fragte daraufhin diesen jungen Mann, der ein Namenschrist war, was der Herr Jesus Christus meinte, als er seine Jünger aufforderte, ihre Feinde zu lieben, Böses mit Gutem zu vergelten und die hungernden Feinde zu speisen? Ich zeigte ihm die Stellen in der Bergpredigt, wo diese Gebote stehen, und las sie ihm vor. Dann bat ich ihn, die Stellen selbst laut vorzulesen, was er tat. Dann fragte ich ihn, was dies bedeutet: die Feinde zu lieben, wenn der Feind hungert, ihn zu speisen, und Böses mit Gutem zu vergelten? Er schaute mich fassungslos an. Es war ihm endlich ein Licht aufgegangen.