Spiegel-Artikel über Beten-Studie

  • Hallo zusammen,


    eben wurde ich auf einen Artikel vom Nachrichtenmagazin Spiegel aufmerksam: [URL=http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,409005,00.html]Beten bis zum Tod[/URL]


    Da haben doch tatsächlich Amerikaner geforscht, ob der Krankheitsverlauf bei folgenden drei Gruppen bemerkenswert unterschiedlich sind: 1. Patienten, die wissen, dass für sie gebetet wird. 2. Patienten, die nicht wissen, dass für sie gebetet wird. 3. Patienten, für die nicht gebetet wurde. Und laut Studie ist kein wirklicher Unterschied erkennbar. Außerdem sei es schlecht für die Patienten von Gruppe 1, dass sie um die Gebetsunterstützung Bescheid wissen, da dies anscheinend zu Leistungsdruck und Stress führen würde.


    Also ich habe nur noch den Kopf geschüttelt, aber beim Nachdenken sind mir ein paar Verse in den Sinn gekommen:
    "Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft. Denn es steht geschrieben: "Ich will die Weisheit der Weisen vernichten, und den Verstand der Verständigen will ich hinwegtun". Wo ist der Weise? wo der Schriftgelehrte? wo der Schulstreiter dieses Zeitlaufs? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, so gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten; weil ja sowohl Juden Zeichen fordern, als auch Griechen Weisheit suchen; wir aber predigen Christum als gekreuzigt, den Juden ein Ärgernis, und den Nationen eine Torheit; den Berufenen selbst aber, sowohl Juden als Griechen, Christum, Gottes Kraft und Gottes Weisheit; denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen.“ (1.Korinther 1,18-25)
    Ja, die Weisen dieser Welt (Zitat aus Spiegel: "fast zehn Jahre Studienzeit, Wissenschaftler angesehener Universitäten") meinen erforschen zu können, dass Beten nichts bringt, dass das doch alles dumm ist und alles eine Einbildung ist. Wenn sie doch das einfach einmal erfahren hätten, dass wenn wir unsere Nöte Gott sagen "der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt" unsere Herzen erfüllt! Ja, es hört sich für den hoch gebildeten Menschen primitiv an, dass Gebete etwas bringen sollen und da ist man schnell dabei zu urteilen, dass das doch alles nur Einbildung ist.


    Und da bin ich nun bei uns: Sind wir uns darüber bewusst (und das sage ich mir zuerst!), was für eine Macht das Gebet hat??? Ich denke, oft nicht! Oft tun wir das doch eher als Pflichtübung ab. Wir sollten uns öfters klar machen, dass wir damit direkt im Himmel vor Gottes Thron stehen. (Hebräer 4,16). Und wir bewegen damit doch die Hand Gottes! Er handelt auf unsere Gebete hin (Jakobus 4,2; 5,16)!
    Dazu eine kurze Geschichte, die mich beim Lesen vor längerer Zeit schwer beeindruckt hat: "Einer der Brüder Wesley erzählte einmal einen Traum, den er gehabt hätte. Ein Engel hatte ihn durch eine riesige Lagerhalle im Himmel geführt, wo sich die Schachteln und Auslagen bis zur Decke türmten. Nachdem sie alles angesehen hatten, fragte er den Engel, was diese vielen Schachteln zu bedeuten hätten und weshalb sie hier seien. Der Engel antwortete daraufhin: ‚Das sind die Antworten auf Gebete, die Christen nie gebetet haben.’“


    Also der Appell an uns lautet: „Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe.“ (Hebräer 4,16)


    Was denkt ihr?


    Herzliche Grüße
    Christopher

    Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um damit zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.
    (Jim Elliot, Missionar)

    Einmal editiert, zuletzt von Christopher ()

  • Hallo Christiopher,


    so ganz abwegig finde ich die Behauptung der Wissenschaftler überhaupt nicht. Sicherlich ist diese Studie kaum aussagekräftig, denn sie ist total davon abhängig, welche Leute daran teilgenommen haben.


    Nichts desto Trotz : Leider gibt es durchaus verschiedene Christen / Gemeinschaften, die ein "Verständniss" von >für Kranke beten< haben, dass meiner Meinung nach nicht ausgewogen ist. Die Ursache hierfür dürfte, wie bei vielen anderen Themen auch, eine theologische Unausgewogenheit sein. Man konzentriert sich allein auf Verheizungen, Anweisungen, Begebenheiten in der Bibel, in denen die Heilung eines Kranken die direkte Reaktion auf Gebet ist.


    Ich streite ja gar nicht ab, dass es das gibt - habe es auch schon öfters erlebt. Aber das verleiht der ganzen Sache noch keine Allgemeingültigkeit. Der Zusammenhang von Gebet und Heilung lässt sich nicht durch zwei oder drei Bibelverse als Dogma bestätigen !


    Zu Stress kann eine solche Situation durchaus führen. BETEN, BETEN, BETEN, PROKLAMIEREN, BEKENNEN, AUSSPRECHEN, BETEN, GLAUBEN..... und noch ein bisschen und noch ein bisschen. Wir müssen Gott nur lange genug nerven, dann werden wir ihn schon dazu zwingen, den Kranken zu heilen. ;( :(
    Und wenn der Kranke nicht geheilt wird, ja dann war sein Glaube nicht groß genug oder er hatte noch Sünde in seinem Leben.
    WENN DAS MAL KEINEN STESS MACHT !


    Ich bin sehr dafür, für Kranke zu beten, aber ich bin auch dafür, gerade in solchen Situationen ganz genau hinzuhören was Gott dazu sagt.


    Grüße


    Kai

  • Kurze Frage bezügl. des Betens für Kranke


    eigtl. gehört das ja mehr in den Bereich 'Gemeinde' - aber wo hier gerade das Thema angesprochen wird...


    Wird bei irgenwem Jakobus 5:14 praktiziert? Bei welcher Gelegenheit kann das angewendet werden? Ist das heute auslebbar?


    Ich wüsste nicht, dass das in der näheren Vergangenheit bei uns am Ort vorgekommen wäre - vielleicht sagt mal jemand was dazu.


    Jakubus 5,14.15 (Elb. Übers.)

    Zitat

    Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Versammlung zu sich, und sie mögen über ihn beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn.
    Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken heilen, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden.


    Gruß BvH

  • Hallo zusammen,


    sehr interessantes Thema. Ich habe mir da auch schon öfters Mal meine Gedanken drüber gemacht und auch schon selbst solche Gebetserhörungen mitbekommen. Ich denke schon dass ein Kranker der weiß dass für ihn Gebetet wird ruhiger ist als ein anderer für den nicht gebetet wird. Ich selbst bin auch ruhiger wenn ich weiß dass jemand für mich betet. (Bezieht sich jetzt natürlich nicht nur auf Krankheit)
    Aber ich will auch nicht sagen dass dadurch jemand gesund wird. Denken wir doch nur mal an den Apostel Paulus. Als er die Herrlichkeit im Himmel gesehen hatte hat er ein Dorn (laut einer Betrachtung eine Augenkrankheit) im Fleisch gehabt und wollte dieses auch weghaben und hat dafür gebetet. Aber es ist halt geblieben weil es so sein musste. So kann auch ein Kranker nicht gesund werden, obwohl wir für ihn beten. Aber das sollte uns trotzdem NICHT abhalten für ihn zu beten. Gebet ist einfach wichtig.
    Nicht umsonst wird gesagt dass das Gebet das atmen der Seele ist.


    Zu der Sache mit Jakobus schreibe ich vielleicht später noch mal was. Wir haben das jetzt am Freitag in unserer Jugendstunde und da findet man mit Sicherheit etwas gemeinsam heraus.


    Gruß
    Ben

    Seid aber TÄTER des Wortes und nicht allein Hörer!!!


    Jakobus 1,22


    Man muss nicht immer die Wahrheit sagen, aber wenn man was sagt, muss es die Wahrheit sein!

  • Hallo, Ihr Lieben,


    in Amerika wird ja so manches erforscht. Ich glaube, manchmal wird auch um des Forschens willen geforscht.
    Nun stellt sich ja beim Beten die Frage, was ich erreichen will. Die Zielvorgabe sozusagen.
    Ich sage das mal so: Das ist kein Antrag: Sehr geehrter Gott, ich beantrage hiermit die Spontanheilung meiner Schwester von ihrer Krebserkrankung. Sollten noch Unterlagen benötigt werden, reiche ich diese gern nach…
    Heißt nicht beten: Gott nahe sein, vertrauen? Bitte helfe mir, zu verstehen, was das für mich bedeutet? Bitte gib mir Kraft, das alles durchzustehen. Bitte helfe mir, diesem kranken Menschen beizustehen.
    Außerdem: Kennt Ihr nicht die Situation, wenn aus einer Enttäuschung, aus Leid eine Erkenntnis wächst oder sich das Leben anderweitig positiv entwickelt? Wer weiß schon, was Gott mit ihm vorhat?


    Dass sich göttliche Gerechtigkeit jeder menschlichen Logik entzieht werden die meisten Christen und Christinnen vermutlich irgendwann einsehen.
    Das soll uns aber nicht davon abhalten, Gottes Nähe zu suchen und gemeinschaftlich für die Leidenden dieser Welt zu beten.


    Das dann zu spüren und anzunehmen, dass jemand für mich betet, setzt sicher eigenen Glauben voraus.
    Insofern bin ich skeptisch, wenn es um die wissenschaftliche Erforschung religiöser Inhalte geht.
    Doch ich habe den Artikel nicht gelesen und werde versuchen, das heute nachzuholen.


    Alles Gute, June

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