Kirchliche Trauung

  • Hallo zusammen!


    Ich werde gleich mal mein Versprechen, das ich als Antwort auf die Glückwünsche zum Geburtstag gegeben habe, einlösen. :D Und zwar mit einer Frage:


    Was haltet ihr von einer kirchlichen Trauung?
    Ist sie nötig?
    Ist etwas Verkehrtes daran?
    Welchen Sinn hat ein zweites Ja-Wort vor der Gemeinde?
    Ist man vor Gott und Menschen nicht nach der standesamtlichen Trauung verheiratet?
    Wie laufen christliche Hochzeiten bei euch ab?


    Viele Fragen, die mich aus aktuellem Anlass ;) beschäftigen.
    Wäre sehr dankbar, wenn sich viele mit Antworten beteiligen würden.


    Herzliche Grüße
    TurnBack

    „Der Freund ist einer, der alles von dir weiß, und der dich trotzdem liebt.“ Elbert Hubbard

  • Hallo Turnback,


    vorab schon mal alles Gute und Gottes Segen für die bald beginnende Ehe. Als Ehemann weiß ich, dass es manchmal nicht so leicht ist sich in die Ehefrau und ihre Empfindungen hineinzuversetzten, weshalb ich Dir auch noch viel Weisheit wünsche.


    Zu Deiner Frage:
    Ich bin überzeugt, dass eine Eheschließung vor einem Standesbeamten / einer Standesbeamtin vor Gott bindend ist. Demnach ist eine krichliche Trauung, oder wie Du es später nanntest eine christliche Hochzeit, sicherlich nicht nötig.


    Persönlich habe ich auch keine kirchliche Trauung gehabt jedoch eine Feierstunde. Das war eine Zeit, in der meine damalige Braut und jetzige Frau mit mir gemeinsam vor Gott stand und wir uns noch einmal ganz explizit einige Versprechungen bezüglich unseres Ehelebens gemacht haben. Beendet wurde diese Feierstunde mit einer Gebetszeit, in der verschiedenen Brüder uns als Ehepaar Gott, seiner Führung uns seinem Schutz anbefohlen haben.


    Bei Freunden habe ich miterlebt, wie sich ganz bewußt noch einmal die Frage bezüglich des JA vor Gott beantworten wollten.


    Soweit ich die Bibel kenne spricht nichts gegen eine Feierstunde oder eine kirchliche Trauung. Somit ist sie, zumindest nach meinem Bibelverständinis nicht verkehrt - ich hätte es sonst nicht gemacht!


    Als Sinn sahen wir damlas persönlich und sehen es auch heute noch so, noch einmal ganz bewußt vor Gott und seinen Glaubensgeschwistern deutlich zu machen, dass wir von nun an den Lebensweg gemeinsam gehen wollen. Zusätzlich war es uns wichtig zu erfahren, dass auch andere im Gebet beim Start in diesen neuen Lebensabschnitt hinter uns stehen.


    Ich hoffe das hilft vorab - vielleicht auch um weiter Beiträge zu erhalten.

    Schönen Gruß
    Thorsten

  • Hallo Turnback,


    wenn ich das richtig gelesen habe gehörst Du ja zu einer Mennoniten-Brüdergemeinde. Wie das dort üblich ist, weiß ich jetzt natürlich nicht. Da Du aber nach einer kirchlichen Trauung gefragt hast, hier ne kleine Info darüber.
    Bismarck hat die strikte Regelung eingeführt, dass in Deutschland die Eheschließung eine Angelegenheit des Staates ist. Eine Ehe ist demnach ein Vertrag zwischen einem Mann und einer Frau, der das Zusammenleben mit bestimmten Pflichten und Rechten regelt.
    In Deutschland darf keine Kirche oder Glaubensgemeinschaft eine Trauhandlung vornehmen, wenn das Paar nicht zuvor standesamtlich getraut worden ist.
    In vielen anderen Ländern ist das anders. In Schottland zum Beispiel. Dort kannst Du in einer Kirche heiraten und am Ende des Gottesdienstes unterschreibst Du noch eben die Papiere. Aus christlicher Sicht der Idealzustand, finde ich.


    Nach meiner Erfahrung ist eine standesamtliche Trauung der Angelegenheit, um die es geht, kaum angemessen, da sie doch bei aller Mühe, die sich die Beamten machen, sehr formal ist.


    In der katholischen Kirche ist die Ehe übrigens ein sogenanntes Sakrament. Dazu gehört die Zeremonie des Trauversprechens vor dem Priester, der Segen und die eheliche Vereinigung. Erst dann ist die Ehe gültig. Und sie ist unauflöslich. Ob das so biblisch ist, darüber habe ich viele verschiedene Meinungen gehört. Für mich ist das nicht so wichtig, weil ich nicht katholisch bin.


    In der evangelischen Kirche wird die standesamtliche Trauung selbstverständlich als Eheschließung anerkannt. Es geht bei der kirchlichen Trauung darum, dass das bereits verheiratete Paar die Ehe öffentlich und vor Gott bestätigt und um Gottes Segen für die Ehe betet. Beten kann wohl nicht schaden, oder?


    Für Eure Eheschließung alles nur erdenklich Gute.
    Und Kopf hoch: Frauen sind völlig unkompliziert :D


    Viele Grüße, June

  • Hallo Thorsten, hallo June!


    Für eure Antworten schon mal einen herzlichen Dank.


    Dass die Eheschließung eine Angelegenheit des Staates ist finde ich gut und richtig. Die Ehe ist ja nicht nur für die Kinder Gottes geschaffen, sondern stammt ja aus dem Paradies und schließt somit auch ungläubige Menschen ein. Sie ist heute leider schon fast "out", wenn man das mal so sagen darf. Trotzdem habe ich mich entschieden zu heiraten :D.


    Ich habe mich allerdings gefragt, ob eine zweites JA, vor der Gemeinde notwendig ist. Man ist rechtlich ja schon verheiratet und ein NEIN vor der Gemeinde würde daran nichts ändern (es würde wahrscheinlich niemand NEIN sagen, aber mal ganz abwegig gedacht).


    Ich denke, man könnte die christliche Trauhandlung als Versprechen, gegenseitig und vor Gott, ansehen. Es geht ja nicht um ein JA zu den rechtlichen Aspekten der Ehe, sondern unter anderem um Liebe und Unterordnung. Danach wird ja bei der standesamtlichen Trauung nicht gefragt.


    Es findet sich in der Bibel keine Beschreibung einer christlichen Trauhandlung, sie kommt nicht vor. Ich habe an anderer Stelle über dieses Thema gesprochen und bekam zu hören, das eine kirchliche Trauung die amtliche, also das, was vor Gott und Menschen zählt entwertet. Gerade diese müsste aber gestärkt werden, damit die Menschen überhaupt heiraten und nicht "wild" zusammenleben.


    Nun ja, ich lasse mich auf jeden Fall nicht nur kirchlich, sondern vor allem christlich trauen und freue mich auf die Ehe. Mit Gottes Hilfe kann man verheiratet und trotzdem glücklich sein ;).


    Zitat

    Und Kopf hoch: Frauen sind völlig unkompliziert :D


    Auch aus Sicht der Männer? Sind Männer denn kompliziert?


    Herzliche Grüße
    TurnBack

    „Der Freund ist einer, der alles von dir weiß, und der dich trotzdem liebt.“ Elbert Hubbard

    Einmal editiert, zuletzt von TurnBack ()

  • Hallo TurnBack,


    es war natürlich ein Scherz. Ich denke, ersteinmal hat jeder Mensch so seine besonderen Eigenarten und wenn man dann beginnt, unter einem Dach zu leben (ich vermute jetzt einfach mal, dass Ihr noch nicht zusammen lebt), kommen einem manche Dinge seltsam vor. Es soll dabei "Verwunderungen" geben, die sich bei Männern und Frauen wiederholen. Das gilt zum Beispiel für das Kommunikationsbedürfnis. Sagt man. Bei uns trifft es bis heute zu. Ich habe ein wesentlich höheres Bedürfnis nach Kommunikation (unter anderem am Telefon) als mein Mann (wir haben gelernt, damit umzugehen :)). Ordnung ist auch ein beliebtes Thema. Die richtige Portion Humor macht es alles nicht komplizierter als es ist.


    Aber jetzt nochmal zum Thema. Du kannst staatlich anerkannt, d.h. vor einem Standesbeamten, auf Leuchtürmen, in Zoos, in alten Fabrikhallen und Museen heiraten. Aber in der Kirche wird es nicht anerkannt. Ich finde das schade. Auch wenn im Standesamt die Ehe rechtskräftig geschlossen wurde, das Gefühl von Hochzeit und Heiraten hatte ich erst in der Kirche, wie Du es auch schreibst: vor allem christlich. Und wenn ich richtig informiert bin gibt es in der Bibel überhaupt keine Beschreibung, wie eine Eheschließung vonstatten gehen soll (verbessert mich, wenns nicht stimmt).


    In diesem Sinne also noch einmal: Alles Gute und Gottes Segen.


    June

    Einmal editiert, zuletzt von June ()

  • Zitat

    ...vor allem christlich. Und wenn ich richtig informiert bin gibt es in der Bibel überhaupt keine Beschreibung, wie eine Eheschließung vonstatten gehen soll (verbessert mich, wenns nicht stimmt).


    Eigentlich gibt es jede Menge Stellen, wo ein Mann sich eine Frau "nahm" und sie waren verheiratet. Einfach so und ohne weitere Beschreibung, hier und da gab es noch Hochzeitsfeiern. War irgendwie wohl einfacher. 8)


    Wenn es um eine "christliche" Trauung geht, können wir sie mit Sicherheit sie als solche nennen. Es war ja nicht von "biblisch" die Rede.
    Und ein Gottesdienst, Traupredigt, Gebete etc. sind solche christlichen Aspekte, die eben Turnback auch sicherlich so meinte.


    Schönen Gruß
    Axel

  • @all


    Ist ja echt hart, ihr macht euch schon Gedanken bevor die Ehe überhaupt beginnt, wer in der Verlobungszeit nicht merkt das Frauen anders sind, naja der merkt wohl es nicht mehr! ;)


    Also ich empfinde die kirchliche Trauung, bzw. die Feier mit der Gemeinde als sehr wichtig. Welche Frau träumt nicht von Ihrem Brautkleid und diesen Moment wenn das Brautpaar den Raum betritt, die Musik ertönt.
    Der Brautvater übergibt dem Bräutigam seine Braut, hey das ist doch echt einmalig.
    Aber jeder wie er es mag.


    Sicher gibt es bei uns Christen nicht unbedingt die "klassische Trauung" wie in der Welt. Aber man kann ja es als Liebesversprechen machen.


    Denn natürlich besteht die Ehe nicht nur aus Höhen, aber ich denke, dieser Tag ist einmalig im Leben eines Christen und dann sollte man doch schöne Erinnerungen an diesen schönsten Moment im Leben haben.
    Die kirchliche Trauung kann auch sehr gut dafür genutzt werden, um auch Ungläubige Freunde, oder Arbeitskollegen einzuladen. Alle sind neugierig auf die Braut. Wenn man die Möglichkeit hat mit der Gemeinde in einer Kirche zufeiern, umso besser. Kirchen mit ihren hohen Decken, zeigen doch wie klein und unwichtig der Mensch doch ist und doch ist Gott für uns da. Genial !
    Gerade da wird doch die eigentliche Schönheit und Genialität unseres Schöpfers sichtbar. Zwei Menschen die 25 Jahre alleine gelebt haben, können und wollen das Leben gemeinsam meistern und können gar nicht mehr alleine Leben.






    max

    Keine Kriege werden zugleich so ehrlos und unmenschlich geführt als die, welche Religionsfanatismus und Parteihaß im Inneren eines Staates entzünden. ( Friedrich Schiller)

  • Hallo zusammen!


    Ich bins mal wieder und möchte erstmal etwas klarstellen.


    Zitat

    Auch aus Sicht der Männer? Sind Männer denn kompliziert?


    Diese Fragen waren provozierend gestellt. :D Natürlich weiß und wusste ich das Frauen anders sind als Männer. Jetzt, wo ich verheiratet bin merke ich es erst recht. Aber vielleicht ist die Ehe ja gerade deshalb so wunderschön. Nun stehe ich ja noch ziemlich am Anfang und da ist alles rosig. Aber wenn man Gott in die Ehe mit einschließt, ihn sogar vielmehr führen lässt, wird es auch im Großen und Ganzen schön bleiben. Sicher gibt es Höhen und Tiefen aber die sollten dann nur noch mehr zusammenschweißen.


    Keep smilin'
    TurnBack

    „Der Freund ist einer, der alles von dir weiß, und der dich trotzdem liebt.“ Elbert Hubbard

  • Hallo Turnback,


    ersteinmal herzliche Glückwünsche, alles Gute und Gotes Segen zu Eurer Hochzeit und für Eure Ehe.
    Und noch was. Am Anfang ist alles rosig, schreibst Du.
    Ich meine: Im weiteren Verlauf wachsen Vertrauen, Zusammengehörigkeit und vieles mehr.
    "Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde...(Pred.3,1).


    Wie gesagt, alles Gute!


    June

  • Hallo June!


    Vielen Dank für die Glückwünsche.


    Du hast ja wahrscheinlich schon etwas mehr Eheerfahrung. Ich stehe am Anfang und wünsche mir auch, dass es so wird wie du es beschreibst.


    Herzliche Grüße
    TurnBack

    „Der Freund ist einer, der alles von dir weiß, und der dich trotzdem liebt.“ Elbert Hubbard

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