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Du hast nach Christen in meinem näheren Umfeld gefragt.
Erst einmal hat mich meine eigene persönliche Erfahrung (s.o.) dazu gebracht, dass ich besonders Jungbekehrte nach einiger Zeit offen nach etwaigen Zweifeln an ihrer Errettung frage. Etliche Male erntete ich einen fassungslosen Blick:“Woher weißt du das?“ Wenn ich *
dann sagte, aus meiner eigenen Erfahrung, schloss sich gleich ein gutes Gespräch und erleichterndes Gebet an. Ich habe das nämlich nie vergessen, dass ich mich nicht traute, darüber zu reden und wie einsam und unglücklich ich dabei war.
Es sind häufig Menschen, die etwas gehemmt sind, Angst haben, andere zu enttäuschen, wenig Selbstbewusstsein haben, und ganz oft ist wenig Bibelkenntnis vorhanden.
2 kenne ich mit einem ganz starken Naturell, echte Führernaturen, die noch nie Zweifel hatten. Sie sagen, wenn Gott es gesagt hat, dann stimmt es, darauf kann ich mich verlassen. Sie betreiben von jeher auch ein intensives Bibelstudium.
Eine Katholikin, wie ich es war, ist in ihrer Familie und Verwandtschaft ein echtes Zeugnis für ihren Glauben. Der Herr kann nur Freude daran haben. Aber sie hat Heilsgewissheit von jetzt bis gleich. „Aber bin ich nicht doch zu schlecht?“ „Andere haben viel mehr Glauben.“ „Mach ich mir nicht nur was vor?“ „Ich hoffe ja, dass der Herr mich angenommen hat. Wenn ich sage, er hat es bestimmt, kriege ich ein schlechtes Gewissen, denn dann komm ich mir so hochmütig vor.“
Sie liest gerne und viel in der Bibel, geht aber bis heute in die kath. Kirche. Wie kann sie dort Heilsgewissheit bekommen? Die Lehre steht dem entgegen. Ich kann die Gespräche und Gebete mit ihr nicht mehr zählen, ich habe schon ganz grob gesagt: „Du stellst Gott als Lügner hin! Willst du das wirklich?“ Dann war sie natürlich ganz erschrocken, aber ich habe versucht, ihr klar zu machen, dass sie seine Zusagen als falsch hinstellt, wenn sie immer wieder s.o. diese Sätze sagt.
Das geht dann eine Woche gut, dann fang ich wieder von vorne an.
Was die gestandenen erfahrenen Christen in unserer Gemeinde anbelangt, da kann man nur von lernen, wenn die aus dem Nähkästchen plaudern. Da nimmt man immer was für sich selbst mit.
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In meiner Bibel habe ich mir bei Hebr. 11, 1 einen Zug gemalt. Er besteht aus der Lokomotive und 2 Anhängern.
Auf der Lokomotive steht „Das Wort Gottes“, auf dem ersten Anhänger „Glaube“ und auf dem dritten und letzten Anhänger „Gefühl“.
Der Zug wird einzig und allein von der Lokomotive gezogen und nicht von einem Anhänger.
Gefühle, Temperament, wechselvolle Erfahrungen sind nicht ausschlaggebend, denn sie sind von himmelhochjauchzend (ich bin errettet), bis zum Tode betrübt (ich geh verloren). Das ist ein Wechselbad der Gefühle, aber keine ruhige, feste Gewissheit.
Es gilt daher, sich auf die Zusagen Gottes zu verlassen, ihn konkret bei seinem Wort nehmen.
So schreibe ich meistens Bibelstellen zur Heilsgewissheit auf, die dann in die Bibel gelegt und jeden Tag gelesen werden sollen mit einem Dank dafür an den Herrn.
Besonders wichtig sind mir da die Stellen mit „hat“ oder „habe“, z.B. Lk. 7,50; Joh.3, 36; 3,15; 5,24; 6,47; 1.Joh.5, 13 und, und, und …
Dazu gute Motivation zur täglichen Stillen Zeit, um viel aus dem Wort Gottes in sich aufzunehmen, das persönliche Gebet, die Fürbitte der Geschwister.
Wichtig ist eine gute Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern. Eine einzelne Holzkohle wird schnell erlöschen, wenn sie nicht in der gemeinsamen Glut liegt.
Und - wirklich wichtig - zu dem Versagen und den täglichen Versuchungen stehen zu können, ohne zu meinen, dass Gesicht zu verlieren. Das liegt viel an der Weisheit und Liebe der Geschwister. Das Wissen muss da sein, dass es von Gott keine „Gnade auf Bewährung“ gibt (wer sollte dann mal bei ihm sein?), sondern allein vollkommene Gnade, die für uns da ist.
Alles nur angerissen, und trotzdem fast ein Buch … uff
Lieben Gruss, Vroni