Hallo @ all, ich habe junge Gäste bei mir und entdeckte bei ihnen folgenden Text eines chinesischen Gläubigen, den ich hier wiedergeben möchte:
Keine Bibel – kein Frühstück!
Ich bin Chinese von Geburt und Christ durch Wiedergeburt. Wir Chinesen sind bekannt für unsere Ausdauer, aber der Geist Gottes stellt sogar unsere östliche Ausdauer in den Schatten. Es gab in meinem Leben eine Zeit, wo ich ein Exemplar der Bibel als Briefmarkenalbum verwendete, aber im Lauf der Jahre drang der Geist Gottes in mein Herz, und jetzt ist die Bibel mein kostbarster Besitz.
Ich beginne den Tag stets mit dem Lesen des Wortes Gottes. Wenn es einmal nicht dazu kommt, muss ich Hunger leiden, denn mein Motto lautet: “Keine Bibel – kein Frühstück!“
Um das Wort systematisch zu studieren, beschloss ich, jeden Tag einen Abschnitt zu lesen. Aber wann? Mein Problem war, dass ich abends gerne spät zu Bett ging und dass ich mich dann morgens immer in großer Hast an meine täglichen Pflichten machte. Wenn der Abend kam, war ich zum Lesen zu müde, und so verschob ich das Studieren stets auf den folgenden Tag. Schließlich aber machte mich Gott auf verschiedene Stellen in den Sprüchen aufmerksam; eine davon war Sprüche 6,9, wo es heißt: „Bis wann willst du liegen, du Fauler?“
So fasste ich den Entschluss, jeden Morgen um 6 Uhr aufzustehen, um meine Bibel zu lesen. Ich begann damit, als ich 21 Jahre alt war und am Marine-Institut in Nanking studierte. Dort gab es keine Zentralheizung und der kalte Winter wirkte alles andere als anspornend auf meinen Plan. Trotzdem darf ich sagen, dass ich nur ganz selten auf mein Frühstück verzichten musste.
Drei Dinge haben mir bei meinem täglichen Bibellesen besonders geholfen.
Erstens habe ich immer und überall, wohin ich gehe, eine Bibel oder ein Neues Testament in meiner Tasche. In freien Augenblicken kann man dann immer etwas lesen. So habe ich Gottes Wort stets zur Hand.
Zweitens habe ich an meinem Vorsatz festgehalten. Ich lebe jetzt 44 Jahre nach dem Motto: „Keine Bibel – kein Frühstück!“ Das ist nicht ein Gesetz, an das ich mich binde, sondern einfach ein Motto zur Erinnerung; denn nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.
Drittens lese ich nach einem ganz bestimmten Plan: Ich lese jeden Tag 10 Kapitel: 2 aus dem Alten Testament, 2 aus dem Neuen Testament; dazu 5 Psalmen und 1 Kapitel aus den Sprüchen. Auf diese Weise liest man das Alte Testament im Jahr einmal, das Neue etwa dreimal, und die Psalmen und die Sprüche pro Monat einmal ganz durch.
Die Psalmen lehren mich beten und loben in meinem persönlichen Verhältnis zu Gott. In den Sprüchen finde ich, wie ich mich meinem Mitmenschen gegenüber zu verhalten habe; sie geben uns göttliche Weisheit in irdischen Dingen. Ich habe diese beiden Bücher über 400-mal gelesen, aber sie haben nichts von ihrer Frische verloren. Die genau 31 Kapitel der Sprüche benutze ich als meinen Reisekalender und so habe ich nie Schwierigkeiten, mir das jeweilige Datum zu merken.
Das ist meine Methode beim täglichen Bibellesen. Ich erwarte nicht, dass jeder es genau so macht, zumal es ja doch ziemlich viel Zeit beansprucht; aber ich glaube doch, dass jeder sich die eine oder andere Methode für sein Bibelstudium vom Herrn erbitten wollte. Der beste Weg, Gottes Wort zu lesen, ist – es zu lesen!
In Pennsylvania (USA) kam einmal jemand zu mir und sagte: „Bruder Wang, jetzt weiß ich, woher sie ihr Motto ,Keine Bibel – kein Frühstück’ genommen haben; in ihrer Wäscherei in China, bei der sie ihre Hemden waschen ließen, hieß es doch immer: ,Kein Belegzettel – kein Hemd!’“
Ich erwiderte: „Nein, das habe ich aus Matthäus 6,33 gelernt: ,Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.’“