...und die Kreuzzüge?!?

  • Dieser Beitrag soll sich nicht gegen die Katholiken ausrichten, sondern ganz einfach auch das heutige Christentum und die Katholische Kirche (Papst) ansprechen!!!


    Im 11. Jahrhundert fanden ja die bekannten Kreuzzüge der katholischen Kirche gegen heidnische Völker satt. Das heißt, gegen die Völker, die nicht dem Christentum oder dem katholischen Glauben angehörten. Sie bekämpften sie nicht nur oder zwangen sie zum Glauben, sondern töteten sogar jeden, der nicht glaubte. Eigentlich unverständlich, wenn man die Bibel liest, oder?
    Meine Frage:
    Wieso kam es überhaupt zu den Kreuzzügen? Denn in der Bibel wird doch ganz klar gesagt, du sollst nicht töten! Außerdem steht in der Bibel nichts davon, dass die Menschen Rechenschaft ziehen sollen, wenn z.B., wie bei den Kreuzzügen die Menschen einfach umgebracht wurden, wenn sie nicht glaubten. Wieso kamen die Katholiken auf die Idee, diese Kreuzzüge überhaupt zu machen oder so ausarten zu lassen?
    Ich wäre sehr froh, wenn dieser Thread mit guten Beiträgen gefüllt würde, weil ich nämlich schon oft Leute so gegen die Bibel hab argumentieren hören. Diese sagen, nämlich, dass das überhaupt nicht in die Kirche, das Christentum passt und die so was eigentlich nicht machen dürften, denn es heißt ja auch liebet eure Feinde, also auch die, die nicht an Gott glauben.
    2. Frage:
    Glaubten die Leute (Katholiken) damals vielleicht an einen anderen Gott?


    mfg


    Anonym

  • Hallo Unbekannt,


    nachdem hier schon zwei sehr "hilfreiche" Antworten gekommen sind, versuche ich mich mal mit etwas mehr Text. Sicherlich ist meine Antwort nicht der Weisheit letzter Schuss, aber vielleicht kann sie zumindest ein wenig weiterhelfen.


    Zunächst einmal kann man sich bestimmt in jedem Geschichtsbuch über die Kreuzzüge informieren. Da wird dann aber wohl ehr weniger auf den "biblischen Grund" Bezug genommen. Leider ist mein Geschichtsunterricht auch schon einige Zeit her, dass ich micht nicht mehr an alles erinnern kann. Dennoch versuche ich mich mal mit einer Antwort und bitte dringend um Ergänzungen bzw. Korrekturen (die vor allen Dingen).


    Zitat

    Im 11. Jahrhundert fanden ja die bekannten Kreuzzüge der katholischen Kirche gegen heidnische Völker satt. Das heißt, gegen die Völker, die nicht dem Christentum oder dem katholischen Glauben angehörten. Sie bekämpften sie nicht nur oder zwangen sie zum Glauben, sondern töteten sogar jeden, der nicht glaubte. Eigentlich unverständlich, wenn man die Bibel liest, oder?


    Sicherlich sind die Kreuzzüge aus biblischer Sicht unverständlich. Eine Aufforderung dazu habe ich zumindest noch nicht gefunden (vielleicht habe ich aber auch nicht so gut gelesen).


    Zitat

    Meine Frage:
    Wieso kam es überhaupt zu den Kreuzzügen?


    Nun, die Kreuzzüge entstanden (soweit ich mich entsinne) aus einem falschen Bibelverständnis heraus. Wie Du auch heute noch ohne weiteres erkennen kannst, legen die Katholiken ziemlichen Wert auf bestimmte Orte. So war es auch damals schon. Man wollte mit aller Gewalt (im wahrsten Sinne des Wortes) die "heilige Stadt Jerusalem" und "das heilige Land" von den Arabern und "Christus-Mördern" befreien. Dabei wurde jedoch übersehen, dass Gott mit diesen Menschen anders handeln würde, als nun gerade die Kreuzritter bzw. die Katholische Kirche. Gott wollte diese Menschen retten, jedoch nicht umbringen. Im Endefekt hat er das den "Christen" damals auch klar gemacht, da auch für die Kreuzritter die Verluste bei der Einnahme von Israel und Jerusalem nicht gerade unerheblich waren. Gehalten haben sich die Kreuzritter dann auch nicht lange im Land.


    Zitat

    2. Frage:
    Glaubten die Leute (Katholiken) damals vielleicht an einen anderen Gott?


    Nicht unbedingt an einen anderen Gott, nur hatten sie ein ziemlich falsche Vorstellung von dem, was Gott von ihnen (den Katholiken) wollte (siehe oben).


    Ich hoffe das hilft Dir erstmal weiter. Vielleicht kann aber noch jemand anders eine Ergänzung bzw. Korrektur bringen. Ich bin mir sicher, dass hier im Forum noch viel mehr Personen sind, deren Geschichtsunterricht noch nicht so lang vorbei ist wie meiner. Wie wär es den mit Peer, dann könnte er mal einen qualifizierten Beitrag zum Thema bringen.


    Gruß
    Thorsten


    http://www.jesus4youth.de

  • Warum hat er die Christen davon nicht einfach abgehalten? Er hätte doch zu ihnen sprechen können, wie damals!

  • @Dominik:
    Macht Gott so etwas heute noch (dirket zu Menschen reden)? Ich meine nicht diese "Marienerscheinungen", mit denen die Menschen mehr verblendet werden, als auf Gott hingewiesen, da sie nicht Gottgewirkt sind!


    Die Menschen habe heute die Bibel und da steht ganz deutlich drin, dass Gott die Sünder liebt, aber die Sünde hasst. Dann steht da noch, dass Gott will, dass alle Menschen errettet werden. Wie soll das gehen, wenn ich die alle abmetzel??


    Deine Frage kann ich an einem einfachen Beispiel widerlegen:
    In der Straßenverkehrsordnung steht drin, das man ausserhalb geschlossener Ortschaften nur 100 km/h fahren darf (es sei denn, es besteht eine bauliche Trennung usw.). Jetzt kann man ja auch fragen, warum nicht an jeder Straße ausserhalb geschlossener Ortschaften ein Schild steht, auf dem man darauf hingewiesen wird, dass man nur 100 km/h fahren darf. Das wär nämlich schwachsinn und Geldverschwendung, da jeder weiß, dass man nur 100 fahren darf.


    Gruß
    Thorsten

  • @ Dominik


    Es ist das gleiche wie auch heute an vielen Orten in der Welt, wo Krieg tobt und der Terror herrscht, weil Menschen eben NICHT nach Gott fragen, sich ihm nicht unterordnen, sondern ihren eigenen Willen ausleben und Macht gewinnen wollen, obwohl sie sich Christen nennen. Wenn Gott jede Sünde verhindern würde, würden die Menschen trotzdem nicht nach ihm fragen und an ihn glauben.
    Natürlich ist der Aufschrei gross: "Wenn es einen Gott gibt, warum lässt er das alles zu? Und wenn es ihn tatsächlich gibt, dann ist das kein Gott der Liebe."
    Gott ist Liebe, aber er ist auch heilig und gerecht. Darum lässt er vieles zu, und redet gerade dadurch zu den Menschen. Es gibt dazu eine ganze Menge Stellen im Wort Gottes.


    Unterscheide aber bitte, wer ist wirklich ein Christ? Eben nur der, der wirklich Jesus Christus als Herrn über sein Leben akzeptiert und ihm gehorchen will. In der Bibel findest du nirgends die Aufforderung zu einem sogenannten Kreuzzug, sondern Jesus Christus gebietet, seine Feinde zu lieben und eine Rache, Urteil oder Vergeltung Gott allein zu überlassen oder der Regierung, die von ihm eingesetzt worden ist.


    Ergänzung zu den Kreuzzügen:


    So hart wie es klingt: Hinter der Sache mit den Kreuzzügen steht als Verursacher eine ganz andere Macht, nämlich der grosse Widersacher Gottes, Satan selbst.
    Von Anfang an sabotierte er die ersten Christen, brachte entweder Irrlehrer von innen herein oder Tod und Verfolgung von aussen. Ein genialer Schachzug gelang ihm, als das Christentum unter Kaiser Konstantin zur Staatsreligion erhoben wurde. Dadurch sollte den Christen Schutz gewährt werden, aber es ging in Riesenschritten abwärts. Im 4. Jhd. fing es an bis zur Gründung des Papsttums im 7. Jhd.
    Dieses staatliche Christentum war völlig mit Politik und Welt verbunden. Wenn man ein bisschen in der Kirchengeschichte stöbert, stösst man nur auf Tyrannei, Kriege, Heuchelei, absolute Finsternis, was das Papsttum betrifft. Macht und Reichtum kam an die erste Stelle, nichts, aber auch gar nichts hatte das mit dem Vorbild zu tun, dass Jesus Christus selbst für seine Kirche/Gemeinde gegeben hatte. Es war eine weltliche, grausame Institution unter einem frommen Mantel.
    Und diese äußere Frömmigkeit wurde in Szene gesetzt,um einen sogenannten "heiligen Krieg" ins Dasein zu rufen.
    Es ging um die Befreiung der "heiligen Stätten" aus den Händen der Ungläubigen. Darüber hinaus wurden immer mehr Pilger dort angegriffen, getötet oder misshandelt, also Gründe genug, um einen Sturm der Entrüstung unter den damaligen "Christen" zu entfachen.
    Man dachte aber keinen Augenblick daran, die Ungläubigen zu dem Glauben an Christus zu bringen, sondern man wollte sie einfach umbringen. Je mehr Sarazenen ein Kreuzfahrer umbrachte, umso wohlgefälliger sollte er vor Gott sein!


    Zitat

    "Das ist das Werk," sagte Papst Urban zu den Kreuzfahrern, "das Gott von eurer Hand fordert. Das Unkraut muss mit der Wurzel ausgerottet und ins Feuer geworfen werden."


    Ausser dem furchtbaren Elend, dass über Hunderttausende von Menschen kam, wurden die weltlichen Mächte des westlichen Europas so sehr geschwächt, dass der Papst mit Leichtigkeit über sie herrschen konnte.
    Durch die Kreuzzüge gab es also in Europa und Asien massive Veränderungen, aber am meisten gewann das Papsttum, denn seine Macht, Einfluss und Reichtum wuchs ungeheuer. Der Papst erlangte die Oberhoheit über alle weltlichen Herrscher. Der Kreuzfahrer war der Krieger der Kirche, und der Gehorsam, den er ihr schuldete, entband ihn von allen anderen Verpflichtungen zeit seines Lebens.
    Durch die Kreuzfahrten wurde ihm Vergebung aller Sünden gewährt! Sollte er während der Schlacht oder unterwegs sterben, wurde ihm das Paradies verheissen!


    Es gab sogar einen "Kinderkreuzzug". Sie sollten durch Singen und hersagen von Gebeten die Ungläubigen besiegen. 90.000 Jungen von 10 - 12 Jahren waren das. Doch die meisten der Kinder starben vor Hunger und Ermüdung oder wurden unterwegs in die Sklaverei verkauft.
    Was sagte der Papst? Er erklärte, der Eifer der Kinder beschäme die Gleichgültigkeit der Eltern für diese Sache!


    Das ist religiöser Wahn, von Satan angefacht. Und warum?


    Wenn Jesus Christus nicht mein Herr ist, dann ist es ein anderer, nämlich Satan, der "Fürst dieser Welt" genannt wird. Seit dem Sündenfall der ersten Menschen zappeln alle Nachkommen wie die Marionetten an seinen Fäden, aber es gibt einen Weg daraus:


    ICH bin DER WEG, DIE WAHRHEIT und DAS LEBEN." Joh. 14, 6


    "Wenn nun der Sohn euch freimachen wird, so werdet ihr WIRKLICH FREI sein." Joh. 8, 36


    Nick

  • Hallo zusammen,


    dieses Thema ist zwar schon einige Monate her, aber beim Durchstöbern der alten Beiträge, dachte ich mir, einen kurzen Gedanken loszuwerden, der das Thema "Kreuzzüge" aus heutiger Sicht verdeutlicht, denn Kreuzzüge gibt es heute auch noch, wenn auch nicht in solchem Umfang wie damals.


    Wenn ich im folgenden zu weit gehe, sagt das bitte und korrigiert mich.


    Der Grund der damaligen Kreuzzüge war religöser Fanatismus. Diesen gibt es heute auch noch und ich möchte diesen an einem krassen Beispiel illustrieren.


    Der amerikanische Präsident George W. Bush bekennt Christ zu sein und berichtet, dass er konkret Jesus Christus als seinen Retter angenommen hat (siehe auch der Artikel "Der fromme Mann im Weißen Haus").


    Nun stellt sich allerdings die Frage: Warum führt ein Christ wie Bush dann einen Irakkrieg? Ich denke der Grund dafür ist, dass Bush ein religöser Fanatist ist. Er bezeichnet daher Irak, Iran etc. als "Achse des Bösen" und sieht Amerika und sich selbst als "Die Guten" an, die das Böse im Auftrag Gottes vernichten sollen. Das ist prinzipiell nichts anderes als ein moderner Kreuzzug; natürlich mit teilweise anderen Motiven, aber doch vergleichbar.


    Viele Grüße
    Christopher

    Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um damit zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.
    (Jim Elliot, Missionar)

  • Ich persönlich finde religiösen Fanatismus voll in Ordnung (ich meine den Christlichen). Dann aber vollkommen auf biblischer Basis. Was das heißt,denke ich ist klar (auch wenn wir diesen vollkommenen Zustand nicht erreichen können). Fanatismus als vollständige Überzeugung. Sicherheit. Aushalten bis und Inkaufnahme des eigenen Todes (nicht das von anderen!!!). Das ist der Unterschied zu anderen Fanatikern.


    (Noch mal zu Bush: Keine Verurteilung, wir sind nicht besser. Balken und Splitter. Trotzdem bin ich nicht mit seiner Art und Weiße einverstanden.)


    Sherpa

    Ein Licht im Hellen ist wenig nützlich. Wer bei völliger Dunkelheit Christus lebt, erfüllt den Auftrag: " Die Gott lieben, seien, wie die Sonne aufgeht in ihrer Kraft!" (Richter 5, 31)

  • Vielen Dank für deine Anmerkungen, Sherpa.


    Richtig, verurteilen dürfen wir ihn nicht. Das steht uns nicht zu!


    Fanatismus, wie du ihn meinst, ist meiner Meinung, wie du schon gesagt hast, durchweg positiv und nachahmenswert.


    Was ich hier mit Fanatismus verstehe ist eher ein fehlinterpretierter Fanatismus. Man hat DAS EIGENTLICHE einfach nicht verstanden!


    Viele Grüße
    Christopher

    Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um damit zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.
    (Jim Elliot, Missionar)

  • Meine Meinung. :]
    In Bezug auf Bush muss ich noch ergänzen, dass er aus dem Staat Texas stammt, und dort die Rechtssprechung sehr stark an das Alte Testament angelehnt ist. Daher vielleicht auch seine Ansichten.

    Ein Licht im Hellen ist wenig nützlich. Wer bei völliger Dunkelheit Christus lebt, erfüllt den Auftrag: " Die Gott lieben, seien, wie die Sonne aufgeht in ihrer Kraft!" (Richter 5, 31)

  • Leere Menge

    Ein Licht im Hellen ist wenig nützlich. Wer bei völliger Dunkelheit Christus lebt, erfüllt den Auftrag: " Die Gott lieben, seien, wie die Sonne aufgeht in ihrer Kraft!" (Richter 5, 31)

    Einmal editiert, zuletzt von Sherpa ()

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