Zitat
a)Wie kann ich lernen, Gottes Wege in meinem Leben besser zu akzeptieren.
b)Wie kann ich lernen, zu verstehen, welche Lektionen Gott mit mir vorhat.
c)Ich möchte nur lernen zu sehen, was Gott damit sagen will. ...
d)Bin gespannt auf eure Erlebnisse mit Gott.
Hi, Tim!
Du sprichst ein ganz wichtiges und voll interessantes Thema für das Alltagsleben eines Christen an. Schade, dass noch keine Reaktionen gekommen sind, aber persönliche Erlebnisse schildern gehen nun mal unter die Haut. Oft sind sie auch mit eigenem Versagen garniert, und da lässt man nicht so gerne alle reingucken. Oder sie sind so persönlich, dass man sie deshalb nicht gern an die Öffentlichkeit bringt.
Die Fragen a,b,c drehen sich eigentlich um das Gleiche, nur immer ein bisschen anders ausgedrückt, stimmt’s?
Also, ich probier mal, ein bisschen dazu zu sagen, und hoffentlich ziehen dann auch andere nach! Ich finde es nämlich voll frustrierend, wenn man sich schon einbringt, ein gutes Thema vorschlägt und die Antwortreaktion dann fast 2½ Wochen gleich NULL ist.
Es gibt eine ganze Menge von Stellen in der Bibel, die mir zeigen, dass Gott für mich einfach das im Sinn hat, was das Allerbeste für mich ist, z.B.
Rö. 8, 28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, ALLE Dinge zum Guten mitwirken …“
Gott als mein Vater hat einen Plan für mein Leben, ausgearbeitet nach seiner Liebe für mich. Wir wissen aber natürlich selbst sehr genau, wie der dann auch auszusehen hat! Glatt, reibungslos, erfolgreich, interessant … alles Vorstellungen, die wir uns machen, die wir unter seiner LIEBE verstehen, klar. Und dann kommt alles anders. Gott schließt Türen, durch die wir gerade durchstürmen wollten, macht andere auf, wo wir uns am Türrahmen festklammern, um bloss nicht durchgehen zu müssen …
Wie oft habe ich mir gewünscht, dass in unklaren Situationen mal so eine deutlich und klar geschriebene Punkt-für-Punkt-Anweisung vom Himmel flattert, wo ich genau weiß, aha, so läuft das! Gott hat mir aber nie diesen Gefallen getan, sondern immer wieder darauf hingewiesen, dass ich doch sein komplettes, abgeschlossenes Buch habe, nach dem ich mich richten soll …
Aber das bedeutet Fleiß und Ausdauer,
das bedeutet, Erfahrungen mit ihm auf der Festplatte speichern, um darauf zurückgreifen zu können,
das bedeutet, weise Christen erkennen, die ich nach ihrer Meinung fragen kann …
das bedeutet, einen BESTÄNDIGEN Kontakt mit ihm, nicht nur in Krisenlagen, wenn ich nicht mehr weiter weiss.
Ich bin im Moment auch in so einer Situation, ohne dass ich sie jetzt haargenau erklären will. Erst mal abwarten …
Es sah so aus, als wenn ich Gottes Weg in einer bestimmten Sache erkenne, 2 – 3 Punkte stimmten schon überein, zeigten die gleiche Richtung, und ich konnte menschlich viel Gutes und Vernünftiges darin sehen.
Also betete ich darum, dass der Herr es ganz klar macht, wenn es sein Wille ist.
Statt dessen hat er diese Türe am letzten Mittwoch nachdrücklich zugemacht, zweimal umgeschlossen, Schlüssel abgezogen und zeigt etwas in einer total anderen Richtung, wo ich jetzt jeden Morgen schon beim Aufwachen frage: „Herr, was denkst du dir eigentlich dabei? Für mich ist das ein Berg mit 1000 Fragezeichen, und ich bin überhaupt nicht glücklich darüber.“
Trotzdem steht der Weg jetzt fest, ich kann ihn nicht mehr beeinflussen, obwohl ich es unheimlich gern täte, da bin ich ganz ehrlich.
Doch es ist mir ganz klar, dass er jetzt meinen Glauben und mein Vertrauen zu ihm prüft. Ich habe diese Lektion wohl immer wieder nötig, denn das war schon oft der Fall. Doch immer war es hinterher gut, wie er es gemacht hat.
Es gibt da zwei Verse im 1. Petrusbrief K. 1, 6.7, die mir sehr wichtig sind:
„… die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, betrübt seid durch mancherlei Versuchungen (Prüfungen);
auf dass die Bewährung eures Glaubens, viel köstlicher als die des Goldes, das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird, erfunden werde zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi;“
Diese Verse zeigen den Christen sozusagen in der Schule Gottes, die wir nur auf dieser Erde besuchen. Im Himmel ist dazu keine Gelegenheit mehr.
Wenn wir hier nämlich durch Not gehen, durch Zweifel, durch Angst, dann erst lernen wir die Liebe, Macht, den Herrn selbst kennen und erfahren, wie wichtig wir ihm sind, sein Interesse an uns.
Er bringt uns dahin, Hilfe bei ihm zu suchen. Das macht den Glauben fest, und wir lernen ihn immer mehr kennen.
Dafür ist das Leben auf der Erde auch da, denn
ohne Tränen lernen wir nie seinen Trost kennen …
ohne Sorgen schätzen wir nicht, was Ruhe und innerer Frieden ist …
ohne Gefahren weiß ich nicht, was Schutz bedeutet …
Es gibt ein Lied von Cae Gauntt (christl. Rockröhre aus Texas),
das ich sehr mag. Oh, oh ...).
Das Lied heißt „Leben ohne Schatten“. Ein kleiner Textauszug, denn das passt gut zu der Aufzählung oben::
Leben ohne Schatten ist Leben ohne Sonne,
Wer nie im Dunkel war, beachtet kaum das Licht.
Leben ohne Kälte ist Leben ohne Wärme,
wer keine Tränen kennt, bemerkt das Glück auch nicht.
Leben ohne Kämpfe ist Leben ohne Frieden,
wer nie im Sturm war, freut sich nicht an glatter Sicht.
Leben ohne Trauer ist Leben ohne Freude,
Wer keinen Abschied kennt, kennt auch kein Wiedersehn.
Durch solche Lektionen in der Schule Gottes werden wir auch vorbereitet und ausgebildet für etwaige Dienste, die er uns gibt. Der Herr hat uns mal einen ehemaligen Knacki, Alki und Junkie in’s Haus geschickt. Bei dem mehrmonatigen Zusammenleben haben wir viel gelernt, und es war ein schwerer Blockunterricht!
Aber dadurch sind wir heute z.B. in der Knastarbeit tätig, sonst hätten wir sicher kein Feeling dafür.
So, Tim. Jetzt ist das doch ein Megabeitrag geworden. Vielleicht kannst du ein bisschen was als Antwort auf deine Fragen rausziehen, obwohl noch vieles offen ist, z.B. wie erkenne ich denn überhaupt Gottes Willen? Das überlassen wir aber jetzt mal den anderen Usern, die (hoffentlich!) schon in den Startlöchern stehen!
Vroni