Hallo Natasha,
die Frage finde auch ich sehr interessant. Bevor ich versuche dir ein paar Dinge zu schreiben, möchte ich doch eins hervorheben:
Wir werden es nicht hinbekommen eine wirkliche Antwort auf die Frage zu bekommen. Der Grund dafür ist ganz einfach der, dass Gott unendlich mal höher ist als wir Menschen, und dass wir deshalb absolut nicht in der Lage sind ihn zu verstehen, warum er gerade so und warum so handelt. Die Bibel sagt uns dazu folgendes: "Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht Jehova. Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken." (Jesaja 55,8.9)
Hätte Gott sich nicht in der Bibel und insbesondere in der Person seines Sohnes Jesus Christus den Menschen gezeigt, würden wir wohl gar nichts von ihm verstehen. "Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht." (Johannes 1,18 )
Nun dürfen wir durch die Bibel ein wenig von Gott erkennen, obwohl es natürlich noch so bleibt, dass wir sehr wenig von Gott verstehen. Wir soll auch ein Mensch, der in allen Elementen beschränkt ist, etwas Unendliches verstehen können?
Axel hat schon Hiob erwähnt, und es gibt so viele Beispiele in der Bibel, wo wir das Handeln Gottes absolut nicht verstehen können. Es ist für uns Menschen auf den ersten Blick völlig unlogisch. Mir fiel direkt Zacharias und Elisabeth ein (Lukas 1): Sie waren eine der wenigen gottesfürchtigen Menschen in ihrer Zeit und doch hatten sie kein Kind, obwohl sie es sich doch so wünschten. Es gab sicherlich eine Menge an Frauen, die eher gottlos waren, aber doch Kinder hatten. War Gott hier ungerecht? Nein! Er hatte etwas viel höheres vor, als dass sich die Menschen vorstellen konnten. Das Kind, dass er ihnen geben wollte, sollte der Vorläufer des menschgewordenen Sohn Gottes werden! Das sind eben Gottes Gedanken! Ein Mensch wäre nie darauf gekommen.
Warum handelte Gott so? Eben weil er ein Ziel mit dem Mensch hat. Bei Zacharias und Elisabeth lehrte Gott sie Geduld und das Vertrauen auf ihn! Gott hat immer ein Ziel! Und das Ziel erreicht er auf unterschiedliche Weise!
Manchmal handelt Gott durch ernste Proben. Einen Grund dafür lehrt uns Jakobus: "Achtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen fallet, da ihr wisset, daß die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt." (Jakobus 1,2.3) Und auch der Apostel Paulus schreibt den geprüfen Hebräern (dass sie gelitten haben, lesen wir z.B. in Kapitel 10,34): "Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott handelt mit euch als mit Söhnen; denn wer ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?" (Hebräer 12,7)
Aber sicher nicht immer handelt Gott so. Manchmal handelt er mit bestimmten Personen sicher auch, wie bei dir. Er zeigt ihnen, dass er ein guter Gott ist und möchte ihnen dadurch sicher etwas wichtiges sagen. Vielleicht sagt Gott ihnen dadurch: "Schau mal, wie gut ich zu dir bin. Schau, wie lieb ich dich habe, obwohl du es eigentlich nicht verdient hast. Noch viel größere Liebe habe ich dir bewiesen, als ich meinen geliebten Sohn für Menschen sterben lies. Willst du mir darauf denn keine Antwort geben? Nimm das Werk meines Sohnes an und ich werde dir alle deine Sünden vergeben!"
Gott redet eben auf unterschiedliche Weise mit den Menschen, aber fest steht, dass er mit ihnen redet. Das primäre Ziel dabei ist sicher, dass er den Menschen vom ewigen Tod erretten will: "Siehe, das alles tut Gott zwei-, dreimal mit dem Manne, um seine Seele abzuwenden von der Grube, daß sie erleuchtet werde von dem Lichte der Lebendigen." (Hiob 33,29.30)
Vielleicht konnte ich ein wenig weiterhelfen.
Viele Grüße
Christopher