Beiträge von RCM

    Ich kenne die Formulierung "das Werk hinausgeführt" eigentlich insbesondere aus einer Liedpassage aus "Befiehl Du Deine Wege" von Paul Gerhardt. Ob das altes Deutsch oder eine dichterische Umschreibung von "vollständig ausgeführt" ist, kann ich nicht sagen. Jedenfalls ist der Gebrauch der Formulierung sicher in diesem Sinn zu verstehen. Mit "hinausgeführt werden" hat das wohl nichts zu tun.


    Aus der alten Elberfelder stammt die Redewendung wohl nicht, jedenfalls habe ich bei einer Suche da nur auch heute noch gängige Formulierungen mit "hinaus" gefunden. Überhaupt bietet die alte Elberfelder mit Ausnahme einzelner Wörter oder Formulierungen gar kein so altes Deutsch wie manchmal unterstellt wird. Man vergleiche das nur mal z. B. mit der Luther 1912.


    Ich nehme an, es handelt sich lediglich um eine Formulierung, die sich vielleicht bei einzelnen Brüdern gewohnheitsmäßig eingeschlichen und von anderen möglicherweise übernommen wurde. Ich persönlich habe zwar die Formulierung auch schon mal irgendwo gehört, kann aber nicht finden, dass diese allgemein verbreitet wäre (insbesondere nicht bei jüngeren Generationen). So etwas kann übrigens auch eine lokale oder regionale Besonderheit sein.


    Ein bestimmter Sprachgebrauch infolge von Gewohnheit schleicht sich immer gern ein. Das ist nicht nur ein Phänomen der älteren Generationen. Daher kann ich dem letzten Satz von Dennis nur beipflichten.

    Hallo,


    Die Definition von "sozialem Evangelium" überlasse ich Thorsten.


    Die von Dir genannten Dinge sind eigentlich zum größten Teil nur Symptome oder Teilaspekte von den Auswirkungen der Sünde. Zum Teil kann ich auch nicht ganz folgen: Was soll mit "Errettung von gesellschaftlicher Etikette" gemeint sein? Mir wäre neu, dass Christen sich durch fehlenden Anstand oder bewusste Opposition gegen gesellschaftliche Gewohnheiten (sofern diese nicht sündig sind) auszeichnen.


    Stattdessen nur eine kleine Auswahl von Versen, die etwas deutlich machen, wie gewaltig eigentlich die Errettung ist:


    Joh 8,36 Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.


    Röm 6,18 Freigemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden.


    2Kor 1,10 ...der uns von so großem Tode errettet hat und errettet, auf den wir unsere Hoffnung gesetzt haben, dass er uns auch ferner erretten wird;


    Gal 3,13 Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist (denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!")


    Eph 2,1-6 Ihr wart tot in euren Vergehungen und Sünden, in denen ihr einst wandeltet nach dem Zeitlauf dieser Welt, nach dem Fürsten der Gewalt der Luft, des Geistes, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams; unter denen auch wir einst alle unseren Wandel führten in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren, wie auch die Übrigen.
    Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat, als auch wir in den Vergehungen tot waren, hat uns mit dem Christus lebendig gemacht, durch Gnade seid ihr errettet - und hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in den himmlischen Örtern in Christo Jesu,


    Eph 5,8 Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn; wandelt als Kinder des Lichts,


    Kol 1,13 ... der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe ...


    Tit 2,13-14 Wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit und reinigte sich selbst ein Eigentumsvolk, eifrig in guten Werken.


    Tit 3,4;7 Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, [...] damit wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, Erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens.


    Hebr 2,15 Er befreite alle die, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren.


    1Petr 1,18-19 [...] indem ihr wisst, daß ihr nicht mit verweslichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken;


    Gruß


    RCM

    Wenn man es an der Wortwahl festmacht: Der Hauptgrund, diese Formulierung eher nicht zu verwenden, dürfte sein, dass der Herr Jesus, auf das Gebet der Braut hin selbst zusichert, bald zu kommen (Offb. 22,20). Das ist also eine Verheiißung auf die wir bauen dürfen und für die wir danken können.


    Trotzdem sehe ich an der Formulierung nichts Verkehrtes. Die Verwendung des Wortes "bald" in einem Gebet drückt ja nur das Anliegen des Betenden mit eigenen Worten aus. Einen substantiellen Hintergrund zu der Bitte der Braut sehe ich da nicht, denn diese Bitte ist vor dem Hintergrund der sehnlichen Erwartung der Braut nach der Gegenwart des Bräutigams zu sehen. Übrigens weniger wegen der Befreiung aus widrigen Umständen sondern wegen des Verlangens nach voller Gemeinschaft.


    Gruß


    RCM

    Hallo,


    den Gedanken, dass mehr Menschen gerettet werden als verloren gehen, habe ich auch schon des öfteren gehört.


    Normalerweise wurde das als persönliche Überzeugung geäußert, gestützt auf Kol. 1,16, wonach der Sohn Gottes in allem den Vorrang haben soll. Es sei demnach anzunehmen, dass sich das auch darin zeigt, dass es mehr Errettete als Verlorene gibt. Begründet wird dies auch mit Hinweis auf die zahlreichen vor der Geburt oder im nicht verantwortlichen Alter gestorbenen Kinder.


    Meine Meinung: Es könnte so sein, muss aber nicht so sein, da die Stelle keine konkrete Aussage zu der Frage macht. Es handelt sich also nur um eine denkbare, aber nicht zwingende Schlussfolgerung.


    Wenn die Schrift uns keine eindeutige Angabe macht, sollten wir, wie ich finde, auch nicht zu sehr darüber spekulieren. Lassen wir uns überraschen.


    Gruß


    RCM

    Hallo Thorsten,


    mir fehlt etwas die Zeit, intensiver auf die Sache einzugehen, daher nur einige eher schnelle Gedanken:


    Der Begriff "Irrlehrer" kommt selbst m. W. in der Schrift nicht vor (wohl eine ganze Reihe Ausdrücke, die in die Richtung gehen, wie "mancherlei und fremde Lehren", Hebr. 13,9; ein "anderes Evangelium, Gal. 1,7-8; "falsche Lehrer", 2. Petr. 2,1; "falsche Apostel, betrügerische Arbeiter", 2. Kor. 11,13; "selbst aufgehäufte Lehrer", 2. Tim. 4,3, um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Da der Begriff außerdem auch unterschiedlich verstanden werden kann, ist es erforderlich, bei der Verwendung eines solchen Begriffes zu definieren, was man damit meint.


    Beim Lesen des Wortes Gottes, insbesondere der Briefe, fällt die Warnung vor falschen Lehrern/falschen Lehrern immer wieder auf, das war offensichtlich bereits damals ein großes Problem (das heute sicher nicht geringer geworden ist).


    Ich persönlich verwende den Begriff "Irrlehrer" normalerweise für jemand, der Lehren verkündet, die sich möglicherweise gut anhören mögen, aber eigentlich die Fundamente des christlichen Glaubens, die Autorität des Wortes Gottes oder die Vollkommenheit der Person und des Werkes des Herrn Jesus Christus angreifen. Man könnte das auch als "fundamental falsche Lehre" bezeichnen.


    Davon abgrenzen würde ich (Versuch einer Einteilung):


    1. Unterschiedliche Lehrauffassungen/Unterschiedliche Erkenntnis über bestimmte Fragen nicht fundamentaler Art: Das ist, wie ich meine, ganz normal, es gibt wahrscheinlich keine zwei Gläubige, die über jedes Detail wirklich zu 100% gleicher Auffassung sind (sofern Sie selbst das Wort im Sinn von Apg 17,11 lesen).


    2. Lehren, die ich zwar nach meiner anhand der Schrift gewonnen Überzeugung als falsch ansehe, die ich aber noch nicht als "fundamental falsch" ansehen würde.


    So viel nur als Einstieg. Man kann sicher verschiedene Zwischenformen definieren, wobei die Übergänge fließend sein können.


    Ferner muss m. E. deutlich unterschieden werden, ob jemand bestimmte Lehren aktiv vertritt, oder gewissermaßen "nur" übernommen hat, also um bei dem Beispiel zu bleiben, kein "falscher Lehrer" sondern "ein falsch Belehrter" ist.


    Gruß


    RCM


    PS: Kaum einer, der einen Beitrag wie diesen anklickt, wird in der Lage sein, mal eben eine fundierte Ausarbeitung dazu zu posten. Ansonsten hättest Du ja selbst schon mal den Anfang machen können? Da gebe ich den Ball einfach mal zurück. :)

    Hallo Michael,


    ich habe mir mal die Selbstdarstellung bei "Welt von morgen" etwas angesehen. Da die Webseite ausführliche Darstellungen der Historie und der vertretenen Lehren enthält, lässt sich das ganz gut einordnen und man ist nicht auf Berichte von Außenstehenden angewiesen.


    Nach eigenem Zeugnis handelt es sich um eine Abspaltung von den Siebenten-Tags-Adventisten (um 1900 herum).


    Mit diesen haben sie offensichtich auch diverse Sonderlehren gemeinsam, z. B. lehnen Sie die Unsterblichkeit der Seele ab.


    Sie lehnen zwar die STA-Prophetin E. G. White ab, haben dafür aber offenbar noch mehr jüdische Elemente als die STA (so das Feiern der jüdischen Feste etc.).


    Ferner haben Sie Lehren, die ich als fundamental falsch ansehe, so die Leugnung der Dreieinheit Gottes.


    Dass die Gruppe stark sektenhafte Züge trägt, wird auch daraus deutlich, dass sie sich als die "wahre Kirche" in der Nachfolge der Kirche im ersten Jahrhundert versteht. Diese "Kirche" hat ein offizielles "Hauptquartier" in den USA.


    Meines Erachtens ist bei dieser Gruppe Vorsicht geboten, was die Lehren angeht.


    Alles obige kann übrigens auf der genannten Webseite nachgelesen werden.


    Gruß


    RCM

    Hallo Charlotte,


    zu diesem Ergebnis komme ich, wie auch von Hinnie schon angedeutet, wenn ich den Gesamtzusammenhang von Matthäus 16 und auch die Gesamtaussage der Bibel zu dem Thema betrachte. Ich versuche das mal etwas weiter auszuführen:


    Der Eigenname "Petros" bedeutet nach den mir im Moment zugänglichen Lexika und Kommentaren soviel wie "Felsstück" oder "größerer Stein". Das hier für Felsen gebrauchte Wort ist dagegen ein anderes, nämlich "Petra", was soviel wie "Fels" im Sinn eines Felsmassivs bedeutet (vgl. z. B. Matthäus 7,24-25). Das kann also nicht automatisch miteinander gleichgesetzt werden, und auch die Zuhörer mussten sich erst einmal fragen, wer denn nun mit dem "Felsen" gemeint war. Es fragt sich also, auf welche Person bei dem Ausdruck "auf diesen Felsen" Bezug genommen wird.


    Rein sprachlich ist ein Bezug auf Petrus natürlich möglich. Der Zusammenhang der Verse 13 bis 20 legt aber etwas anderes nahe. Es geht nämlich hier um den Christus, den Sohn des lebendigen Gottes, was Petrus zwei Verse vorher durch die Offenbarung des Vaters im Himmel selbst bekennt. Es passt m. E. wesentlich besser in den Gesamtzusammenhang, die Worte "auf diesen Felsen" auf den davorstehenden Inhalt des Bekenntnisses von Petrus zu beziehen, also auf Christus. Gleichzeitig ist das ein Wortspiel, das deutlich macht, dass Petrus als Stein oder Felsstück sozusagen ein Teil dieses Baus ist, der auf Christus gegründet ist.


    Ferner ist "der Fels" eine bekannte Bezeichnung für Gott selbst aus dem alten Testament (z. B. 5. Mose 32,4; 1. Samuel 2,2; Psalm 18,32, Jesaja 44,8 ). Einem schriftkundigen Juden war dies sicher bekannt, ebenso wie einem Großteil der ersten Leser des Matthäusevangeliums, das in erster Linie für Juden geschrieben war. Auf 1. Korinther 10,4 hatte ich schon hingewiesen.


    Ein verwandtes Bild beschreibt Petrus selbst in 1. Petrus 2, wo deutlich gemacht wird, dass Christus die Grundlage ist, auf den die Gläubigen als lebendige Steine aufgebaut werden. Das Wort "petra" taucht dabei im Ausdruck "Fels des Ärgernisses" in Vers 8 wieder auf.


    Petrus gehörte natürlich zu den Aposteln und Propheten,die die Grundlage bilden, auf die die Gemeinde als Bau Gottes aufgebaut wurde (Epheser 2,20), aber auch hier wird deutlich gesagt, dass dabei Christus Jesus selbst Eckstein (also der Stein, nach dem alles ausgerichtet wird), ist. Die Apostel sind also gewissermaßen dagegen "nur" zweitrangige Steine.


    Vielleicht wird der Gedankengang damit etwas nachvollziehbarer?


    Noch ein Nachgedanke: Der Herr Jesus sagt, dass die Pforten des Hades die Gemeinde nicht überwältigen werden (Mt. 16,18 am Ende). Das ist doch dadurch bedingt, dass der Felsen, also das Fundament, auf dem sie steht, so sicher ist. Zu Petrus muss er aber bereits kurz danach in Vers 22 sagen "Geh hinter mich, Satan". Auf einen "geistlichen Höhenflug" folgt bei Petrus kurz danach ein ganz menschlicher Gedankengang, bei dem seine Gesinnung nicht von Gottes Gedanken geprägt war. Übrigens ein Spiegelbild von uns Christen oft, oder nicht?


    Gruß


    RCM

    Hallo,


    Christopher hat ja schon etwas zum Thema geschrieben. Vielleicht ist dabei das Kernproblem nicht ganz klar verständlich geworden.


    Das besteht nämlich darin, dass das, was die römisch-katholische Kirche aufgrund Ihrer Traditionen unter "heilig" versteht, stark von dem abweicht, was die Bibel unter "heilig" versteht.


    Christopher hat ja schon etwas zu den Aussagen der Bibel über "Heilige" geschrieben. Im Sinn der Bibel ist jeder heilig und damit ein Heiliger, der das Versöhnungswerk des Herrn Jesus Christus am Kreuz auf Golgatha für sich persönlich angenommen hat und dadurch Vergebung der Sünden erhalten hat.


    So jemand wird in der Bibel heilig gannnt, also jeder der an den Herrn Jesus Christus als seinen alleinigen Retter glaubt. Heilig im Sinn der Bibel bedeutet soviel wie "für Gott abgesondert". Wer an den Herrn Jesus Christus glaubt, wird von Gott gewissermaßen von den Ungläubigen getrennt und als auf seiner Seite stehend angesehen. Diese bezeichnet Gott in der Bibel als "Heilige".


    Außer der Errettung durch Jesus Christus von unseren Sünden, was man auch als Wunder der Gnade Gottes betrachten kann, wird dazu kein Wunder, in dem Sinn, wie die katholische Kirche das versteht, benötigt. Nach dem Tod besteht nach der Aussage der Bibel ohnhin keine Möglichkeit mehr, die Entscheidung für Jesus Christus nachzuholen, wenn diese nicht vorher schon erfolgt ist.


    Nur mal zur Abgrenzung zwischen der Lehre der Bibel und einigen Lehren der römisch-katholischen Kirche:


    Die Bibel sagt:


    Mittler zwischen Gott und Menschen ist kein Papst und auch nicht Maria, sondern allein Jesus Christus (1. Timotheus 2,5).


    Die Gemeinde (oder Kirche oder Versammlung) ist auf den Felsen, das ist Jesus Christus, nicht auf Petrus, was Stein bedeutet, gegründet (Matthäus 16,18; 1. Korinther 10,4).


    Es soll kein Mensch "Vater" (Papst=Papa=Vater) im Sinn einer übergeordneten geistlichen Stellung genannt werden, da alle Gläubigen der Stellung nach Brüder sind und Gott im Himmel Ihr Vater ist (Matthäus 23,9).


    Als "Heiliger Vater" spricht der Herr Jesus Christus Gott selbst als seinen Vater an (Johannes 17,11). Ich persönlich empfinde es als Anmaßung, wenn sich ein Mensch von anderen Menschen so anreden lässt.


    Fazit: Das ganze Prozedere des Heiligsprechens und der Heiligenverehrung (und auch das Papsttum an sich) hat keine Grundlage in der Bibel.


    Wenn der Papst ein gläubiger Christ im Sinn der Bibel war (da spricht meines Erachtens einiges dagegen, aber letztlich kennt der Herr die Sein sind, (2. Timotheus 2,19), dann hat Gott ihn schon während seines Lebens als Heiligen angesehen, dann aber wie jeden anderen Gläubigen auch.


    Ist der Papst gar nicht gläubig im Sinn der Bibel gewesen, ist er auch kein Heiliger im Sinn der Bibel, da hilft auch kein "heiligsprechen". Im letzteren Fall wäre er, wenn er sein Heil nicht allein auf Jesus Christus gestützt hat, trotz seiner herausgehobenen "geistlichen" Machtposition ewig verloren (Johannes 3,16-18; 1. Johannes 5,12).


    Gruß


    RCM

    @ Gast/lo


    Hallo,


    ja, Gott offenbart sich als eifersüchtiger Gott. Gemeint ist, dass er als der heilige, allmächtige Gott, keine (menschengemachten) Götter neben sich dulden kann.


    Vom Fegefeuer und Ablass findet man in der ganzen Bibel nichts, dass hat die rk-Kirche erfunden. Wohl aber findet man die ewige Verdammnis, aus der es kein zurück mehr gibt, für die Menschen, die das Liebesangebot Gottes der Versöhnung durch das Werk des Herrn Jesus Christus nicht annehmen.


    Dass Gott sich im AT als "Rachegott" und im NT als "Gott der Liebe" offenbart, ist ein leider weitverbreitetes Märchen. Gott offenbart sich sowohl in AT als auch im NT einerseits als heiliger Gott, der mit Sünde keinerlei Gemeinsamkeit haben kann und GLEICHZEITIG als Gott der Liebe, der durch die Dahingabe seines Sohnes seine Liebe erzeigt hat. Gerne können wir an dieser Stelle mal einige Bibelverse dazu sammeln. Das wäre endlich mal ein sachlicher Austausch.


    Zum letzten Punkt einfach zwei Bibelverse:


    Johannes 14,6: Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich.


    1Johannes 5,11-12: Und dies ist das Zeugnis: daß Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.


    Klarer kann man einen Absolutheitsanspruch doch nicht ausdrücken. Mit anderen Worten: Entweder stimmt Ihre Auffassung oder die Aussage der Bibel (von der ich überzeugt bin, dass Sie das Wort Gottes ist). Beides nebeneinander ist jedenfalls unvereinbar.


    Gruß


    RCM

    Hallo,


    war auch beim Bund (ist aber schon über ein Jahrzehnt her, war zu Zeiten von "Aufbau Ost" und die BW war nur zur Landesverteidigung da).


    Die Rahmenbedingungen haben sich also etwas geändert, könnte sein, dass ich heute zu einer anderen Entscheidung gekommen wäre.


    Nur ein paar Anregungen aus meiner "Erfahrung" heraus:


    Ich kann zwar nicht sagen, dass ich mir vor dem Gang zum Bund sehr tiefgreifende Gedanken gemacht hätte, ich hatte aber im Vorhinein keine besonderen Bedenken, so dass ich nicht guten Gewissens aus Gewissensgründen hätte verweigern können (das ist nämlich immer noch der einzige Grund, aus dem eine Verweigerung akzeptiert wird). Wenn ich manche Verweigerungen lese, dann frage ich mich wirklich,
    wie derjenige das Geschriebene vertreten kann (stand dann wohl schon so in der Vorlage).


    Aus diesem Grund habe ich die Sache dann einfach auf mich zu kommen lassen. Das läuft ja dann weitgehend automatisch ...


    Da man sich den Bund als Außenstehener nicht so richtig vorstellen kann, war es bei mir so, dass ich mir vertiefte Gedanken mehr gemacht habe als ich da war. Bin allerdings zu keinem anderen Ergebnis gekommen.


    Wenn man sich beim Bund als Christ bekennt, kann man sicher sein, dass man sehr schnell gefragt wird, warum man nicht verweigert hat. Da sollte man eigentlich eine Antwort aus Überzeugung geben können.


    Leider habe ich während der gesamten Bundeswehrzeit keinen einzigen gläubigen Christen dort kennengelernt. Trotzdem oder gerade deswegen denke ich nach wie vor, dass der Herr mich dort haben wollte.


    Letztlich waren meine Entscheidungsgründe damals:


    - wir finden in der Schrift keine Aufforderung oder auch nur eine Andeutung, dass der Soldatenberuf per se problematisch wäre, obwohl es Offiizere gab, die gläubig wurden (Kornelius etc.).
    - Bilder aus dem Militär werden sogar an verschiedenen Stellen herangezogen, um geistliche Dinge zu verdeutlichen, ohne dass dies negativ besetzt zu sein scheint.
    - Die BW war (damals) eine reine Verteidigungsarmee, es war nicht denkbar, auf andere Einsätze zu müssen
    - in der BW gibt es klare Regelungen, es gibt nicht so etwas wie "blinden Gehorsam", soweit zumindest die Theorie.
    - da kommt ein buntgewürfelter Haufen aus unterschiedlichstem Hintergrund zusammen. Da gewinnt man viel Erfahrung, lernt die schmutzige Realität der "normalen Jugendlichen" heutzutage kennen (ja in einem behüteten Elternhaus bleibt noch manches vor der Tür) und: Man kann den Leuten (hoffentlich) ein Zeugnis sein.


    Eher kein geistlicher Grund: Ein realer Einsatz mit Schußwaffengebrauch war damals kaum vorstellbar (bin zwar wegen Mun.-Transporten öfter mit scharfer Waffe durch die Gegend gefahren, aber wenn man weiß, wann man die nur hätte einsetzen dürfen ...)


    Ich hätte mich damals aber nicht über den GWD hinaus verpflichtet. Ich persönlich bin der Meinung, dass man sich in diesem Fall mit den Zielen der BW identifieren können muss. Das muss natürlich jeder selbst für sich entscheiden, ebenso, ob er hinter einer Verweigerung stehen kann.


    Ich glaube, es ist kein schlechtes Kriterium: Wenn Dein Gewissen Dir wirklich den Dienst an der Waffe verbietet, dann verweigere, dazu gibt es in Deutschland diese Möglichkeit. Wenn Du das aus Überzeugung machst, ist das wahrscheinlich der Weg, den der Herr Dir zeigt.


    Mein Problem, dass ich bei dieser Sache habe ist, dass viele (eigentlich doch wohl die Masse oder?) der Zivis eigentlich nicht aus Gewissensgründen verweigert haben. Sondern deshalb, weil Sie den Zivildienst sinnvoller oder weniger stressig oder angenehmer fanden oder einfach "keinen Bock" auf den Bund hatten. In so einem Fall sollte man als Christ doch lieber zum THW gehen (da muss man doch dann nicht verweigern oder?). Oder man hat zwei älterere Brüder, die einem alle Sorgen abgenommen haben.


    Fazit: Eine Antwort nach dem Muster: Ein Christ steht dazu auf jeden Fall so und so, kann es hier meiner Meinung nach nicht geben. Und eine persönliche Antwort muss man sich eben erbeten.


    Gruß


    RCM

    Es ist schon sehr lange her, dass ich mich mit dem Thema mal etwas näher befasst habe, daher stecke ich im Moment nicht so drin.


    Es scheint mir aber so, dass das Einzige, was für einen sehr langen Zeitraum zwischen 1. Mo 1,1 und 1,2 spricht ist, dass man hier einen beliebig langen Zeitraum hineininterpretieren kann, ohne dass dies direkt widerlegbar ist. Zwar halte ich es durchaus für gut möglich, dass der Sturz Satans auf die Erde zeitlich hier anuzusiedeln ist. Dafür muss aber kein langer Zeitraum vorausgesetzt werden.


    Ferner legt der Zusammenhang des Kapitels in keiner Weise einen langen Zeitraum nahe, keine Bibelstelle deutet auf ein sehr altes Universum hin und des weiteren wissen wir gar nicht, wie die in Vers 1 geschaffenen Himmel und Erde überhaupt ausgesehen haben.


    Jedenfalls wurden die Sterne und damit offenbar auch deren Licht erst am vierten Schöpfungstag geschaffen (Verse 14 bis 19). Das am ersten Tag geschaffene Licht war daher wohl nicht das Licht der Sonne. Sehr lange Zeiträume durch die Lücken- oder Gap-Theorie zu unterstellen, nur um dem Licht genügend Zeit zu geben, zur Erde durchzudringen, scheint mir mit der Beschreibung der Schöpfung nicht vereinbar.


    Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass wir nicht den Fehler begehen dürfen, die Bibel wie ein wissenschaftliches Buch zu lesen. Die Bibel ist zwar auch Wahrheit, wenn Sie über wissenschaftliche Dinge spricht, bedient sich dabei jedoch nicht einer wissenschaftlichen Ausdrucksweise, wie wir das von Fachbüchern gewohnt sind.

    Hallo Ben,


    ich vermute, dass sich die Leute damals zwar mehr Gedanken über die Bedeutung gemacht haben als heute, aber auch nicht immer besondere Überlegungen bei der Namensgebung angestellt haben. Auch wenn die Namen etwas bestimmtes ausdrückten, heißt das nicht zwingend, dass das Motiv für die Namensgebung war. Die Namen wurden sicher von den Eltern, wie heute auch, oft einfach nach persönlichem Geschmack ausgewählt, z. B. weil dieser gut klang, der Name wurde dann von der Bedeutung vermutlich abstrahiert.


    Wer sein Kind heute Gottfried nennt (kommt ja nicht mehr so häufig vor), denkt ja auch nicht unbedingt an die Bedeutung. Christian (von griechisch "christianos") bedeutet "ein Christ". Der Name wird aber durchaus auch von Nichtchristen gewählt, da man sich keine Gedanken über die Bedeutung macht.


    Bei Jakob waren für den (mit eher negativer Bedeutung behafteten Namen) ja die Umstände seiner Geburt maßgeblich. Wie beispielsweise Nabal (=Tor oder Dummkopf, 1. Samuel 25,25) zu seinem treffenden Namen kam, ist allerdings nicht einfach nachvollziehbar.


    Beeindruckend fand ich immer den Bericht in Hosea, wie Hosea seinen Kindern Namen geben musste, die gleichzeitig eine Prophetie über Israel beinhalten, die die Botschaft Hoseas kennzeichnet: Lo-Ruchama=Nicht-Begnadigte; Lo-Ammi=Nicht-mein-Volk. Man stelle sich auch den Effekt vor, wenn die Eltern die Kinder bei diesen Namen gerufen haben. Ich habe da immer eine Predigt auf einer Kassette von Wilhelm Busch über Hosea in reger Erinnerung.


    Die Prophetie Hoseas , die in den Namen zusammengefasst ist, wird auch im NT zitiert:


    Römer 9,25-26:
    Wie er auch in Hosea sagt: "Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen, und die Nicht-Geliebte Geliebte". "Und es wird geschehen, an dem Orte, da zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, daselbst werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden".


    Gruß nach Waldlaubersheim (schon lange nicht mehr an diesem für mich historisch bedeutsamen Ort gewesen!)


    RCM

    Hallo Christopher,


    es steht doch direkt in 1. Sam. 1,20, dass Hanna Samuel wegen der Erfahrung, die sie gemacht hatte den Namen gab.


    Entsprechend sieht man das auch an vielen anderen Stellen, z. B. bei den Söhnen Jakobs in 1. Mo. 29 und 30.


    Die Namen hatten jeweils eine direkte Bedeutung, einige Namensbestandteile sind auch für uns leicht erkennbar, so El=Gott, Ja oder Je=Kurzform von Jahwe.


    Im Deutschen ist es eher selten, dass durch die Namen eine direkte Bedeutung ausgedrückt wird und wenn, wird dem bei der Namensgebung meist keine Bedeutung zugemessen. Zu denken wäre z. B. an Gottfried, Friedemann (=Mann des Friedens), Fürchtegott (bei Christian Füchtegott Gellert), Gotthelf und ähnliche Namen.


    Einige Namen fremdsprachiger Herkunft kann man natürlich auch direkt übersetzen, so aus dem Lateinischen Clemens = der Milde, Felix = der Glückliche; Paulus = der Kleine; aus dem Griechischen: Timotheus = der Gott fürchtet.


    Im Englischsprachigen Raum werden auch insbesondere Frauenname mit direkter Bedeutung vergeben, z. B. Joy oder Faith.


    Gruss


    RCM

    Hallo Michael,


    ich weiß zwar nicht, in welcher Weise Du Erfahrungen mit Schaffranek-Anhängern gemacht hast. Ich habe mal eine Anhängerin selbst erlebt.


    Ich glaube, dass man vor diesen Leuten nur warnen kann. Die Lehre, dass es eigentlich nur eine Gemeinde, nämlich den Leib Christi, der nicht zerteilt werden kann, gibt, ist zwar im Kern richtig. Die Konsequenzen, die Schaffranek daraus zieht und seine sonstigen Lehren sind jedoch völlig unbiblisch. [Nebenbei: Auch die römisch-katholische Kirche lehrt, dass es nur eine Kirche gibt, womit sie recht hat. Sie irrt nur erstens darin, dass sie meint, diese sei die eigene Institution und zweitens darin, diese sei "alleinseligmachend". Die Kirche (oder Gemeinde oder Versammlung) kann selbst nämlich überhaupt nicht selig machen].


    @ Anonym


    Das Problem ist vermutlich häufig, dass wir nicht daran denken, dass Gott die persönliche Treue und den persönlichen Gehorsam eines jeden belohnen wird, nicht etwa, ob er sich mit den "bibeltreusten Christen" versammelt hat. Das sagt nämlich noch gar nichts darüber aus, ob jemand dem Herrn treu nachfolgt und ein ihm geweihtes Leben führt und somit ihm nützlich sein kann. Wir neigen da leider immer zu "Schubladendenken", aber der Herr sieht das Herz an.


    Natürlich habe ich persönlich mich immer zu prüfen, was der Herr von mir möchte und das gilt selbstverständlich auch für das Zusammenkommen der Gläubigen. Und da kann ich persönlich keine Kompromisse eingehen, wo das Wort Gottes eindeutig ist.

    Ich glaube, die Antwort ist letztlich ganz einfach.


    Ich zitiere aus 1. Kor. 5,9-11:


    "Wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt Euch nicht! Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Weichlinge [m. W. der "weibliche" Part bei den Homosexuellen!], noch Knabenschänder [=Pädophile], noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Räuber werden das Reich Gottes erben. Und solches sind einige von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes."


    Anders ausgedrückt: Wer sich bekehrt hat und damit von neuem geboren wurde, wird von Gott nicht mehr als Sünder, der von diesen Sünden gekenneichnet ist, gesehen, sondern als gerechtfertigt (was nur durch das stellvertretende Opfer des Herrn Jesus Christus möglich war). Gott sieht in diesem Menschen nicht mehr den Sünder, da er ihn im Licht des Kreuzes von Golgatha sieht.


    Das schließt natürlich nicht aus, dass auch ein Gläubiger noch sündigen kann, und dies auch bekennen muss. Die Sünde ist dann aber nicht mehr charakteristisch für diesen.


    Nebenbei: Diverse Sünden (so auch die Trunksucht) sind schwere Abhängigkeiten, die man auch in so einem Fall nur mit der Hilfe des Herrn in den Griff bekommen kann und die auch nach der Bekehrung sehr viel Not bereiten können.


    Um beim Beispiel des Homosexuellen zu bleiben (stattdessen könnte jede andere Sünde genannt werden): Es reicht nicht aus, nur diesen Neigungen nicht nachzugeben und seinen Lebensstil umzustellen, sondern es ist eine echte Umkehr zu Gott erforderlich, um nicht verlorenzugehen ( vergleiche unter anderem Joh. 3,16-18 ). Es könnten dazu noch viele andere Stellen angeführt werden.

    Hallo BvH,


    ich glaube nicht, dass man zu einer solchen Frage eine pauschale Antwort geben kann.


    Wenn man die Möglichkeit hat, dort biblisch fundierten Austausch zu haben, kann das sicher gut sein. Bei dem Meinungswirrwarr im christlichen Bereich heutzutage setzt das aber wohl voraus, dass dort auch eine Bereitschaft vorhanden ist, das Wort Gottes als Autorität anzuerkennen. Ferner ist die Frage, ob man ungute Abhängigkeiten eingeht oder Kompromisse eingehen muss, was die eigenen Überzeugungen angeht.


    Beispiel: Ich könnte mir die Beteiligung an einem Bibelkreis vorstellen, wenn dort die Basis wirklich das Wort Gottes ist und es in diesem Kreis eine vernünftige Führung gibt. Dazu muss ich im übrigen vermutlich auch nicht Mitglied eine Studentengruppe werden, deren Grundsätze man vielleicht nicht sämtlich teilen kann. Aus letzterem Grund halte ich die Mitgliedschaft bei einer solchen Organisation in den meisten Fällen auch für problematisch.


    Letztlich wird es immer auf den Einzelfall ankommen, man kann einerseits von solchen Kontakten profitieren und hoffentlich selbst einen im biblischen Sinn positiven Einfluss ausüben, andererseits besteht natürlich die Gefahr sich von eventuell dort propagierten "Trends" anstecken zu lassen. Das liegt sehr an der Ausrichtung einer solchen Gruppe, die wiederum in der Regel von der persönlichen Einstellung der jeweils Verantwortlichen abhängt (so jedenfalls meine Erfahrung).


    Gruß


    RCM

    Hallo Raisig,


    ich kann nicht ganz nachvollziehen, wo ein großer Unterschied liegen soll zwischen "nicht wählen" und "ungültig wählen". Beide Verhaltensweisen werden identisch gewertet, haben nämlich ebenso wie Stimmen für Parteien, die an der 5-%-Hürde scheitern, keinerlei Einfluss auf die Sitverteilung. Beide Varianten führen auch nicht dazu, dass die Parteien weniger Stimmenanteile bekommen, da 100% immer die Gesamtzahl der gültigen Stimmen sind.


    Die einzigen Unterschiede sind m. E. die folgenden:


    - ungültige Stimmen zählen bei der Berechnung der Wahlbeteiligung mit.
    - ungültige Stimmen verursachen den Wahlhelfern Zusatzarbeit (ein Kollege von mir ist regelmäßig Wahlhelfer und hat mir dies bestätigt).
    - um eine ungültige Stimme abzugeben, muss man sich die Mühe machen, ein Wahllokal aufzusuchen.
    - ungültige Stimmen haben m. W. ggf. einen (positiven) Einfluss auf die Wahlkampfkostenerstattung.


    Ich sehe daher keinerlei Vorteil im Abgeben einer ungültigen Stimme, außer man will unbedingt als "Wähler" in die Statistik eingehen. Eine Wahlpflicht gibt es in Deutschland aber ausdrücklich nicht, so dass man davon auch nichts hat.


    Gruß nach NR


    RCM

    Hallo Beate,


    da Du anscheinend auch auf meine Beiträge zum Thema „Todesstrafe“ anspielst, möchte ich doch meine Gedanken zu Deinem Beitrag noch äußern.


    Zunächst: Sicher habe ich noch deutlich weniger Lebenserfahrung als Du, aber immerhin schon ein gutes Jahrzehnt mehr als die von Dir genannten 18- bis 20-jährigen. In dem Alter hat man zumindest schon mal die Erfahrung gewonnen, dass Erfahrung enorm viel bedeutet (direkt nach dem Abitur kann man sich ja kaum vorstellen, dass die bis dahin angehäuften Kenntnisse noch zu überbieten sind).


    Auch die Bibel zeigt an vielen Stellen den Wert der Lebenserfahrung und im Zusammenhang damit die Wichtigkeit der Achtung vor dem Alter auf. Ich spare mir jetzt mal, das weiter zu belegen.


    Die Häufung der Beiträge von Seiten der von Dir angeführten Altersgruppe hängt sicherlich damit zusammen, dass ein Großteil der Beiträge aus dem Freundes- und Bekanntenkreis des Webmasters stammt, der selbst dieser Altersgruppe angehört. Die Webseite und das Forum gibt es noch nicht so lange, so dass diese auch noch nicht so bekannt sind. Dies ist sicher eine Erklärung für die"Jugendlastigkeit" der Beiträge. Eine weitere ist, dass die genannte Altersgruppe üblicherweise deutlich mehr Zeit hat, als voll Berufstätige.


    Ein Forum lebt davon, dass man sich gegenseitig ergänzt. Ich würde einen Rückzug von Dir daher bedauern, da Deine Beiträge (auch wenn ich Sie nicht alle inhaltlich teilen kann) das Forum jedenfalls belebt haben. Auch stimme ich Dir zu, dass man sich mit Äußerungen bei Themen, zu denen man ohne Lebenserfahrung nur theoretisieren kann, lieber zurückhalten sollte.


    Ich habe allerdings den Eindruck, dass Du mit Internetforen noch nicht allzu viel Erfahrung hast. Sollte ich mich da täuschen, bitte ich um Korrektur. Ich wundere mich nämlich etwas darüber, dass Du nach nur wenigen Tagen beurteilen kannst, ob jemand „verkrampft“ ist, oder ob er sein Leben ernsthaft am Wort Gottes ausrichten möchte. Das wird man nämlich erst richtig beurteilen können, wenn man jemand persönlich näher kennt. Erst dann kann man sich einen Eindruck davon verschaffen (und auch das noch nicht einmal sicher), ob die Äußerungen nur aufgesetzt sind, oder ob jemand wirklich in der Nachfolge des Herrn Jesus nach seinem Willen fragt und nur ihm gefallen möchte. Ich jedenfalls freue mich, wenn ich merke, dass Jugendliche sich ernsthaft mit der Bibel, dem Wort Gottes, beschäftigen.


    Ich bin seit etwa fünf Jahren Teilnehmer von christlichen Mailinglisten und kann aus Erfahrung sagen, dass durch den rein virtuellen Umgang miteinander Vieles leicht falsch verstanden werden kann, was leicht zu Missverständnissen führt.


    Hierzu gehört m. E. auch Dein Eindruck, dass ich nicht zögern würde, einen Mörder hinzurichten (ich unterstelle mal, dass Du Dich mit dieser Äußerung auf meine Beiträge beziehst). Ich glaube, Du hast meine Intention völlig falsch verstanden. Es ging mir dabei einzig um allein um die Frage, ob die Justiz (und nicht irgendwer nach Belieben) nach Gottes Wort dazu berechtigt wäre (natürlich mit entsprechender Sorgfalt) die Todesstrafe auszuüben. Und nach meinem bisherigen Bibelverständnis ist das der Fall, wobei ich durchaus der Meinung bin, dass man zu dem Thema auch zu unterschiedlichen Ansichten kommen kann. Ich lasse mich auch gerne anhand der Heiligen Schrift korrigieren.


    Im Übrigen handelt es sich hier in Deutschland um eine eher theoretische Frage. Da Du als Alternative zur Todesstrafe offenbar lebenslanges Arbeitslager bevorzugen würdest, bin ich mir noch nicht einmal sicher, was die humanere (im Sinn von weniger grausame) Alternative wäre. Ferner müssen wir uns darüber klar sein, dass es bei derartigen Strafen immer um ein „irdisches Gericht“ geht. In der Ewigkeit wird es nur die Alternativen „ewige Herrlichkeit“ und „ewiges Gericht“ geben. Und das wird danach beurteilt, ob ich in diesem Leben das Versöhnungsangebot Gottes in seinem Sohn Jesus Christus angenommen habe, nicht, ob ich ein "kleiner" oder "großer" Sünder war. Es trennt nämlich schon die kleinste Sünde von Gott.


    Deine Äußerungen zum Thema „Todesstrafe“ spiegeln offenbar eine aus der Lebenserfahrung heraus gewonnene Überzeugung wider. Die Lebenserfahrung ist zwar wichtig (siehe oben), kann aber nie letztgültiger Maßstab sein. Wenn etwas nach Gottes Gedanken ist, dann kann es auch ruhig „am Leben vorbei“ sein, nämlich dann, wenn damit gemeint ist, dass sich heutzutage kaum noch jemand danach richtet. Ich denke da insbesondere an die biblischen Grundsätze zu Ehe, Familie, Homosexualität, usw. Die Aufforderung Gottes an uns lautet in diesen Fällen: „Du aber bleibe in dem, was Du gelernt hast“ (nämlich aus den heiligen Schriften; 2. Timotheus 3,14-17), ganz egal, wohin der Trend (auch unter denen, die sich als Christen bezeichnen) gerade geht.


    Sicher hast Du mit „am Leben vorbei“ etwas anderes gemeint (nämlich „weltfremd sein“). Ich wollte das hier nur mal in einen etwas anderen Zusammenhang stellen. Es besteht selbstverständlich die Gefahr, „abzuheben“ und die Realitäten zu verkennen. Und da kann das Urteil eines Unerfahrenen tatsächlich nur eine aufgesetzte Meinung sein. Da wird dann, wenn es drauf ankommt, nichts mehr von übrig bleiben. Ich kenne leider solche Fälle.


    Deine Beispiele zum Thema Mord sind übrigens eher Beispiele zum Thema Totschlag. Da gibt es durchaus Unterschiede. Ich möchte das jetzt nicht weiter ausbreiten. Man könnte noch viel dazu schreiben, z. B. über die Grundsätze im Reich Gottes (wie sie in der Bergpredigt zu finden sind), über die Haltung, die wir als Christen gegenüber Verfehlungen anderer einnehmen müssen (nämlich dass wir uns bewusst sind, dass wir zu solchen Dingen genauso fähig sind) usw. Letzteres betrifft allerdings eher den persönlichen Umgang und den Bereich der Gemeinde.


    Noch ein Wort zum Thema „Humor“:


    Die Frage ist doch, ob der Herr sich mit uns über eine Anekdote oder einen Witz von uns freuen würde. Klar verurteilt wird in der Schrift jedenfalls „albernes Geschwätz“ und „Witzelei“ (Epheser 5,4).


    Es gibt sicher viele lustige Begebenheiten aus dem christlichen Alltag, über die wir uns freuen können. Wenn man aber Witze macht, die letztlich auf Kosten des Wortes Gottes gehen, kommt man meines Erachtens leicht in „Graubereiche“. Gottes Wort ist Wahrheit (Johannes 17,17). Wir sollten es nicht leichtfertig gebrauchen. In den zehn Geboten ist ausdrücklich verankert, dass Name des HERRN nicht zu Eitlem ausgesprochen werden soll (2. Mo. 20,7). Das sollte auch uns dazu führen, zu überprüfen, ob unsere Scherze damit in Einklang zu bringen sind.


    Zum Schluss:


    Ich fand eine Reihe Deiner Beiträge (die ich mir bewusst noch einmal angesehen habe) sehr lesenswert und fände es daher schade, wenn Du Dich aus dem Forum ausklinken würdest. Auch mit Deiner Lebenserfahrung wärst Du dabei sicher eine Bereicherung. Ich gehe dabei davon aus, dass auch für Dich das Wort Gottes (die Bibel) der absolute Maßstab ist, das ist natürlich die Basis für einen sachlichen Austausch in diesem Forum.


    Gruß


    RCM

    Ein Verein ist erstmal nichts anderes als eine gesetzlich vorgesehene Organisationsmöglichkeit eines Personenzusammenschlusses. Der Verein kann insbesondere beim eingetragenen Verein, der eine juristische Person ist, selbst Träger von Rechten und Pflichten sein.


    Wenn man nicht bereits die Organisationsform an sich ablehnt (soll es auch geben), kommt es für die Beurteilung einer Vereinsmitgliedschaft einfach auf die allgemeinen Grundsätze, die wir in Schrift finden, an. Ich bin der Meinung, dass man das gar nicht pauschal sagen kann und das auch nicht nur für Vereinsmitgliedschaften gilt, sondern für alle Aktivitäten und Verbindungen, die ich betreibe bzw. eingehe.


    Dazu vielleicht einige Anregungen:


    Betreibe ich die Aktivität letztlich für den Herrn und kann ich ihm dafür danken (Kolosser 3,17)?


    Gehe ich dabei Abhängigkeiten mit Ungläubigen ein (2. Korinther 6,14)?


    Ist die Aktivität mir nützlich und erbaulich (1. Korinther 10,23)?


    Bin ich dabei sowohl Gläubigen als Ungläubigen ohne Anstoß, D. h. schadet die Aktivität vielleicht meinem Zeugnis für den Herrn und kann damit nicht zur Ehre Gottes sein (1.Korinther 10,32)?


    Lasse ich mich durch die Aktivitäten beherrschen (1.Korinter 6,12), so dass meine Gemeinschaft mit dem Herrn leidet?


    Begebe ich mich in unnötige Gefahr, zur Sünde verleitet zu werden?


    @ User 1211: Ich bin auch im Vorstand eines derartigen Vereins. Ich betrachte derartige Vereine im christlichen Bereich als notwendiges Übel, da man bei z. B. bei Immobilienverwaltung praktisch keine Alternative hat. Allerdings denke ich, dass die darin investierte Zeit gut angelegt ist im Vergleich zu der Zeit, die wir oft sinnlos verplempern (wie wir dann oft erst hinterher feststellen). Zu Deiner Anmerkung zum Steuerrecht stimme ich Dir uneingeschränkt zu, damit befasse ich mich nämlich von Berufs wegen. Gerade bei Vereinen kann man leicht auf die Nase fallen, wenn man die gesetzlichen Vorgaben auf die leichte Schulter nimmt (kommt leider gerade bei Christen auch vor).


    Im ADAC bin ich übrigens auch. Das hat mit Vereinsengagement nichts zu tun, sondern damit, dass ich mir im Fall einer Panne den Service zunutze mache, der Vereinsmitgliedern vom ADAC geboten wird (hat sich für mich schon gerechnet). Man könnte genauso gut einen entsprechenden Dienstleistungsvertrag mit einem Unternehmen abschließen (sofern so etwas angeboten wird).


    Bei Sport- und ähnlichen Vereinen kommt es natürlich drauf an, was ich da mache und wie intensiv ich das betreibe. Wenn ich dabei bin, weil es der einfachste und preiswerteste Weg ist, mir den nötigen körperlichen Ausgleich zu verschaffen, kann das eine gute Sache sein.


    Ich habe allerdings aus eigener Beobachtung schon feststellen müssen, dass das Vereinsengagement zu einer meines Erachtens unguten Verschiebung der Prioritäten geführt hat. Man betreibt z. B. den Sport weil erfolgreich, immer zeitintensiver, geht irgendwann dann auch eher zu Spielen als zu den parallel stattfindenden christlichen Zusammenkünften (weil man ja dringend benötigt wird), nimmt die Vereinsfeten natürlich mit und baut sich einen ungläubigen Freundeskreis auf, mit dem man mehr zu tun hat, als mit den Glaubensgeschwistern und das offensichtlich nicht mit dem Ziel diese für den Herrn zu. gewinnen. Das nur als Andeutung möglicher negativer Entwicklungen, in die man (vielleicht schleichend) hineinschlittern kann, wenn man sich nicht mit der Hilfe des Herrn klare Grenzen setzt.


    Gruß


    RCM