Hallo Jason und alle anderen Forenteilnehmer,
nach längerem Schweigen zu diesem Thema möchte ich gerne (nicht ganz uneigennützig) gerne wieder darauf zurückkommen. Angeregt durch verschiedene Artikel, die ich in letzter Zeit zum Thema Anbetung gelesen habe, das Buch "Anbetung - Ritual, Pflicht oder Vorrecht" von Alfred P. Gibbs (erschienen bei CV-Dillenburg) und einige Gedanken dazu, die in verschiedenen Vorträgen erwähnt wurden, die ich in letzter Zeit gehört habe, musste ich wieder erneut über das Thema nachdenken.
Da ich zusammen mit einem Freund für die beiden Gemeinden, zu denen wir "gehören", einen Rundbrief rausgebe, sind wir auf den Gedanken gekommen im nächsten Rundbrief zum Thema "Anbetung" drei Artikel zu veröffentlichen. (Das ist auch mit der Hauptgrund, warum ich jetzt hier wieder poste, da wir gerne ein möglichst bereites Spektrum an bibeltreuen Ansichten hören/lesen möchten, um zu einer biblisch begründeten Aussage zu finden).
Doch nun zurück zum Thema:
Jason und ich waren zuletzt beim Ausgangspunkt einer jeden "Wort-Betrachtung" stehen geblieben. Die Frage, die man zu Beginn eines Studiums über einen bestimmten Gegenstand beantworten sollte, ist die nach der eigentlichen Bedeutung des Wortes. Nun gestaltet es sich etwas schwierig diese Bedeutung zu erläutern, wie z.B. auch Gibbs im oben angesprochen Buch deutlich macht. Liest man jedoch verschiedene Übersetzungen parallel, so macht man doch die Entdeckung, dass Anbetung anscheinend auch mit 'niederwerfen' übersetzt werden kann. Es hat also etwas mit der Anerkennung der Größe des Anzubetenden zu tun.
Beispielhaft für diese Aussage möchte ich auf Mt. 2v11:
Zitat
Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kind mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie öffneten ihre Schätze und opferten ihm Gaben: Gold und Weihrauch und Myrrhe.
Dieser Vers macht auch deutlich, dass Anbetung etwas kostet.
Um allgemein zur Beteiligung zu diesem Thema aufzurufen, fände ich es ganz gut, wenn wir uns mal über Genesis 22 austauschen würden. In diesem Abschnitt (der den meisten wahrscheinlich bekannt ist) kommt zu ersten Mal das Wort 'Anbetung' vor. Gemäß der Schriftauslegungsregel 'die erste Erwähnung eines Wortes hat große Wichtigkeit in Bezug auf die Bedeutung dieses Wortes' ist es daher sicherlich ratsam, sich intensiv mit dieser Begebenheit unter dem Gesichtspunkt der Anbetung auseinander zu setzten. Um jetzt das große Blättern zu verhindern, zitiere ich einfach mal den entsprechenden Text.
Zitat
Genesis 22v1-10:
Und es geschah nach diesen Dingen, da prüfte Gott den Abraham. Und er sprach zu ihm: Abraham! Und er sagte: Hier bin ich! Und er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir nennen werde! Da machte sich Abraham früh am Morgen auf, sattelte seinen Esel und nahm seine beiden Knechte mit sich und seinen Sohn Isaak. Er spaltete Holz zum Brandopfer und machte sich auf und ging an den Ort, den Gott ihm genannt hatte. Am dritten Tag erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne. Da sagte Abraham zu seinen Knechten: Bleibt ihr mit dem Esel hier! Ich aber und der Junge wollen dorthin gehen und anbeten und zu euch zurückkehren. Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak, und in seine Hand nahm er das Feuer und das Messer. Und sie gingen beide miteinander. Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham und sagte: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sagte: Siehe, das Feuer und das Holz! Wo aber ist das Schaf zum Brandopfer? Da sagte Abraham: Gott wird sich das Schaf zum Brandopfer ersehen, mein Sohn. Und sie gingen beide miteinander. Und sie kamen an den Ort, den Gott ihm genannt hatte. Und Abraham baute dort den Altar und schichtete das Holz auf. Dann band er seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar oben auf das Holz. Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
PS: Alle zitierten Stellen habe ich der revidierten Elberfelder Übersetzung entnommen.