Herr der Ringe

  • Hi, Hinnie!


    Ich befürchte, der Beitrag wird etwas länger. Sorry, ich beherrsche immer noch nicht das stakkatomäßige sich-kurz-fassen ... ;)
    Ich habe vor 2 Jahren die Filme gesehen. Meine einzigen Infos damals: Ist ein Fantasyfilm, muß man aber einfach gesehen haben, denn der Verfasser der Geschichte ist wiedergeborener Christ!, und die Filme sollten ein evangelistisches Anliegen haben, denn das wäre seine Absicht bei dieser Geschichte gewesen. Das war’s.
    Mit diesen mageren Infos hab ich mir das also angeschaut. Mein Fazit danach: Evangelistisch? Null gemerkt. Wo denn bitte? Statt dessen unangenehme Gefühle in Bezug auf Sauron, diese dunkle Macht, die mich ganz fatal an Satan erinnerte. Ekelgefühle in Bezug auf die Orks, die wirklich abartig dargestellt sind, auch der Kampf Gandalfs mit einem „Dämon aus der Tiefe“, angsterregend und abstoßend. Ich hatte ein ganz unangenehmes Feeling, wenn es „mystisch“ wurde.
    Das einzig Nette waren für mich die 4 kleinen Hobbits, die waren nämlich echt zum lieb haben. Wer mir trotz „Zauberer“ auch menschlich symphatisch war, war Gandalf.
    Fazit bei mir aber: Muß ich mir nicht noch mal antun, nix „Christliches“ entdeckt, abhaken und vergessen.


    Jetzt kam aber im persönlichen Austausch noch mal Thema HdR, und dann hast du diese Frage ins Forum gestellt. Das war für mich der Grund, doch noch mal eingehender zu recherchieren. So hab ich mir jetzt erst einiges aus dem Net zum Thema durchgelesen, Kritiken über den Film, Infos über Tolkien. Da kam dann einiges zu Tage, was ich sehr interessant fand.
    Zunächst Tolkien selber. Man sagt von ihm, er sei tiefgläubiger Christ gewesen, C.S. Lewis, zunächst Atheist, ist auf Grund des Zeugnisses von Tolkien erst zum Glauben gekommen. (Zur Info: Lewis wird als der berühmteste christliche Autor bezeichnet „Pardon, ich bin Christ“ u.a.)
    Zum Film sind 3 evangelistische Bücher erschienen, u.a. „Das Geheimnis des Rings“, CLV-Verlag.
    In diesem Buch haben die Verfasser 21 Geschehnisse des Filmes zusammengetragen und sie evangelistisch interpretiert. Ich habe dieses Buch noch nicht gelesen, werde es mir aber noch zulegen.


    Dann fand ich aber sehr interessant, was Tolkien selbst im Vorwort zu seiner Geschichte HdR geschrieben hat (ich hab die Bücher original hier liegen). Ich zitiere:


    Seit der Herr der Ringe nun gedruckt vorliegt, haben ihn viele gelesen; und ich möchte etwas zu den mancherlei Meinungen oder Vermutungen über die Motive und den Sinn der Geschichte sagen, die ich gehört oder gelesen habe. Das wichtigste Motiv war der Wunsch des Erzählers, sich an einer wirklich langen Geschichte zu versuchen, die die Aufmerksamkeit des Lesers wach halten, ihn belustigen und erfreuen und ihn vielleicht auch manchmal erregen oder tiefer berühren könnte. ...
    Was die tiefere Bedeutung oder „Botschaft“ angeht, so hat es nach Absicht des Autors keine. Es ist weder allegorisch, noch hat es irgend einen aktuellen Bezug. ... Denkbar wären auch Deutungen gemäß den Vorlieben oder Ansichten derjenigen, die auf allegorische oder aktuelle Bezüge Wert legen. Doch die Allegorie in allen ihren Formen verabscheue ich von Herzen und zwar schon immer, seit ich alt und argwöhnische genug bin, ihr Vorhandensein zu bemerken. Geschichte, ob wahr oder erfunden, mit ihrer vielfältigen Anwendbarkeit im Denken und Erleben des Lesers ist mir viel lieber.


    Allegorien sind übrigens Sinnbilder, Gleichnisse.


    Mit folgender Info habe ich mir jetzt noch einmal die Filme angeschaut:
    „Es war nie Tolkiens Absicht, ein christliches Traktat oder eine verdeckte Version des Evangeliums mit dieser Geschichte zu verfassen. Die Interpretation liegt somit bei jedem einzelnen Leser (die Bücher sollen sich übrigens sehr deutlich von den Filmen unterscheiden, steht aber alles in den u. a. Links)


    Bewusst habe ich also diesmal nach christlichen Allegorien gesucht, und will die erwähnen, die mir aufgefallen sind, nämlich christliche Tugenden. Die tiefe Freundschaft zwischen den Hobbits, besonders Frodo und Sam, ist schon ganz offensichtlich, wobei Sam nie auf sich schaut, sondern Frodo in tiefer Treue zur Seite steht. Da gibt es viele Szenen, die einen innerlich sehr berühren.
    Dann immer wieder der Kampf zwischen der alten und der neuen Natur, sehr eindrücklich dargestellt, wie die Gefahr groß ist, wenn Machthunger und Egoismus die Oberhand gewinnen wollen.
    Die dunkle Macht, wirklich eine Allegorie auf Satan, der alle unterjochen will. Bei den manchmal endlosen Kämpfen dachte ich an die „Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern“.
    Es sind mir noch einige Dinge aufgefallen, aber eines ganz bestimmt nicht: Wie man Vergebung und Frieden mit Gott bekommen kann. Ich habe allerdings bewusst vorher nicht das CLV-Buch gelesen, weil ich nicht vorbelastet werden wollte.
    Ich bin ohnehin kein Freund von Fantasy-Filmen, deshalb würde ich HdR ganz sicher nicht empfehlen, schon gar nicht einem ungläubigen Freund mit der Erwartung, dass er dadurch zu Jesus Christus geführt würde. Da hätte ich 100 %-ig andere, gute Dinge, allen voran Gottes Wort!


    Wenn das CLV-Buch aber den Zweck hält, zu dem es geschrieben worden ist, finde ich es gut, dieses Buch zu verteilen, genau wie auch das evangelistische Buch zur „Passion Christi“.


    Uff, das war’s. :rolleyes: Lieben Gruß, Vroni
    Ach ja, und die Bücher les ich jetzt auch mal "zur Abrundung", sind nur ca. 1.300 Seiten, klein geschrieben ...


    2 Links für die, die mehr wissen wollen:


    http://www.jesus.ch/index.php/D/print/158/5580/


    www.bibelbund.christen.net/htm/2002-2-75.htm

  • Zitat

    Original von VroniZum Film sind 3 evangelistische Bücher erschienen, u.a. „Das Geheimnis des Rings“, CLV-Verlag.
    In diesem Buch haben die Verfasser 21 Geschehnisse des Filmes zusammengetragen und sie evangelistisch interpretiert. Ich habe dieses Buch noch nicht gelesen, werde es mir aber noch zulegen.


    Hallo Vroni,


    das Buch kannst Du nur noch als "Antiquariat" erwerben. Der Verlag hat es nach einigen (anscheinend berechtigten) Sturmläufen wiedergeborener Christen vom Markt genommen. Wenn ich mich recht entsinne habe ich es daheim und könnte es Dir leihweise überlassen.


    Kannst Dich ja per PN (oder e-mail falls Du die Adresse hast) melden. Dann bring ich es an Ostern mit in den Pott und Du kriegst es dann über meine Eltern, Geschwister oder Nichten und Neffen.


    Gruß in IHM
    Thorsten

  • Hallo, Thorsten!
    Ja, wäre nett, danke für dein Angebot. Wenn du das Buch hast, hast du es sicher auch gelesen? Falls ja, wie ist deine Meinung dazu?


    Übrigens, ist ja nett, dass du mir eine PN empfiehlst (Mailadresse hab ich nicht), aber dann richte es auch mal unter Einstellungen ein ... ;)


    Lieben Gruß auch an Rebekka,
    Vroni

  • Hallo Vroni,


    gelesen habe ich das Buch noch nicht. Mein "Lesen-Wollen" viel just mit dem Zeitpunkt zusammen, in dem es wieder vom Markt genommen wurde. Da ich jedoch, bevor ich das CLV-Buch lesen wollte, noch erst die HdR-Bücher hätte lesen wollen, stehen eh noch drei Bücher zwischen mit und "Der Ring und sein Geheimnis".


    Inzwischen sehe ich eher davon ab das Eine wie das Andere zu lesen. Wird für mich dann wohl eher mal interessant, wenn die eigenen Kinder auf die Idee kommen diese Bücher zu konsumieren.


    Ich such es auf jeden Fall raus und bring es an Ostern in den Pott. PN müsste jetzt auch gehen (hatte gar nicht bemerkt, dass sie aus war).

  • Hallo zusammen!


    Die Bücher habe ich nicht gelesen, allerings habe ich die Filme dazu gesehen. Ist allessehr interessant dargestellt und geschikdert. Es ist und bleibt meinr Ansicht nach das es nur Fantasy ist und mit der Realität nichts zu tunm hat.


    Würde euch aber die filme nicht empehlen zj sehen.


    Marek

  • hey ihr :)
    also ich nenne mal ne sache, die ich an HdR nicht so gut finde. das sind die zauberer. schon klar, das is fantasy, aber in der bibel gibts auch verse zu zauberern:


    Und ich will zu euch kommen zum Gericht und will ein schneller Zeuge sein gegen die zauberer,
    Ehebrecher, Meineidigen und gegen die, die Gewalt und Unrecht tun den
    Tagelöhnern, Witwen und Waisen und die den Fremdling drücken und mich
    nicht fürchten, spricht der HERR Zebaoth.
    ->Maleachi 3,5


    Draußen sind die Hunde und die zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun.


    -> Offenbarung 22,15


    Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.


    -> Offenbarung 21,8


    da taucht dann bei mir irgendwie skepsis auf, zumal der autor christ war und gandalf ein "guter" zauberer ist?!.


    Gott segne euch.
    Liebe Grüßle, Annie

  • Wenn in der Vergangenheit - wie in der Bibel - von "Zauberern" die Rede ist, sind damit wohl eher Scharlatane, Betrüger und Taschenspieler gemeint, als >echte< Zauberer, die es - im Gegenteil zum Herr-der-Ringe-Welt - in der Realität ja nicht gibt.

  • Ich denke nicht, dass man den Film als Christ sehen sollte. Selber habe ich einmal in den Trailer reingeschaut und musste aufgrund der Finsteren Mächte auch an den Wiedersacher denken.


    Persönlich mag ich aber solche Fantasyfilme sowieseo nicht und deswegen hatte ich keine Probleme damit, nicht den Film anzuschauen.


    MfG David

  • Hallo,


    ich finde es schade, dass Herr der Ringe in den letzten Jahren so zum
    Kommerzprodukt verkommen ist. Das nimmt dem ganzen ein bisschen
    die Magie. Ich finde da ist nichts dabei den Film als Christ zu sehen, be-
    schreibt er doch den Kampf zwischen Gut und Böse, wie es in der Bibel
    ebenfalls oft zu finden ist. Man darf nur nicht alles wörtlich nehmen und
    sich zu sehr an den Charakteren aufreiben. In der Tat erzählt er Film eine
    schöne Geschichte, die zum nachdenken und träumen anregt. Ich gebe
    allerdings zu, dass er nichts für Kinder ist. Die Orks haben eine heftige
    Maske und ansonsten sind da auch ein paar Szenen, die Kinder schnell gru-
    seln.

    Zitat

    Wenn in der Vergangenheit - wie in der Bibel - von "Zauberern" die Rede ist, sind damit wohl eher Scharlatane, Betrüger und Taschenspieler gemeint, als >echte< Zauberer, die es - im Gegenteil zum Herr-der-Ringe-Welt - in der Realität ja nicht gibt.

    War Jesus nicht auch eine Art Zauberer, als er Kranke heilte und Wein
    aus Wasser erschuf?

  • Nein er war kein Zauberer!
    Er war, ist und bleibt der Sohn Gottes, dem alle Naturgesetze untertan sind.


    Ich verstehe deine Schlussfolgerung nicht.
    Weil es in dem Film gut gegen böse geht, ist er in Ordnung, da es deiner Meinung nach in der Bibel auch gut gegen böse geht.
    Ich glaube nicht, das dieser Ansatz ein Biblisches Prinzip ist. Eher sollten wir das Böse meiden, und eindeutig ist ja wohl, das in solchen Filmen durch Magie u.ä. das Böse verherrlicht wird.


    Ich hoffe du verstehst mich richtig, ich will dich keineswegs angreifen, nur sehe ich persönlich eben einen Widerspruch deiner Aussage zu dem Wort Gottes.


    MfG David

  • Ja, diese Frage Stellt sich.


    Ist es also besser den Fernseher zu lassen, und nie den Umgang zu lernen, und vor allem bei den Jungen den Reiz nur noch mehr zu wecken, oder ist es besser einen TV zu benutzen, und der Gefahr unterlaufen, den Umgang eben nicht zu beherrschen und den ganzen Abend nur "Müll" anzuschauen.


    Allerdings sind sehr viele derjenigen die keinen Fernseh haben(evt. weil nicht dürfen) sehr aktiv im Internet, was auch nicht gerade das gekbe vom Ei ist, wenn man nicht damit umgehen kann...


    MfG David

  • Ich glaube grundsätzlich dass das Genre Fantasy grundsätzlich nichts schlimmes ist für christen, wobei man natürlich immer darauf achten sollte, dass man seine seele nicht zu sehr strapaziert.
    Aber Fantasie und Kreativität ist eine Wesensart Gottes!
    Nur weil ein guter Zauberer in Herr der Ringe vorkommt, heißt das ja nicht gleich, dass die Bücher/ die Filme schlecht für jeden Christen sind. Bei mir als Leser/ Zuschauer kommt ja nur der Sieg des Guten über das Böse an. Das ganze wurde in eine mitreißende Geschichte gepackt, die Sauron klar als Böse darstellt und all die guten Tugenden der Gefährten veranschaulicht.
    Ich finde sehr sehenswert, solange man grundsätzlich mit Fantasy klarkommt. Doch ich glaube, dass das Schöpferische ein Wesenszug Gottes ist und deswegen nicht zu sehr dramatisiert werden sollte.


    liebe grüße


    sünder2013

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