Brotbrechen

  • Hallo Michael,


    ist es denn nicht so, das es sich in den von Dir angeführten Versen um die s.g. Gemeindezucht handelt, und nicht um eine Zulassung zum Abendmahl ?


    Das Abendmahl ist doch ein Symbol für die Ofertat Jesu - das Opferlamm, das für unsere Sünden getötet wurde. Für unsere Sünden - und damit wir uns das immer wieder vor Augen halten, hat Jesus das Abendmahl als Erinnerungsmahl eingerichtet " Das tut zu meinem Gedächniss".


    Den Umgang mit Gemeindezucht läßt sich übrigens auch nicht auf die Verse im Korinther 5 beschränken, aber im Bezug auf das Abendmahl schreibt Paulus " Jeder prüfe sich selbst".


    Und es mag ja durchaus sein, dass es in Bezug auf die Gemeindezucht in vielen Gemeinden / Kirchen zu liberale Einstellungen gibt - auf "Brüdergemeinden" scheint das ja auf keinen Fall zuzutreffen. Ich habe den Eindruck, dort fällt man eher auf der anderen Seite vom Pferd !
    Ein Ausschließen vom Abendmahl halte ich für eine absolut wiederbiblische Praxis, die einer Vorverurteilung gleichkommt, und in direkter Weise den "Leib des Herrn" missachtet.
    Grade was die Vorverurteilung betrifft tuen sich Brüder immer wieder gerne hervor, auch welche, die in diesem Forum unterwegs sind !


    Grüße


    Kai

  • Hallo Kai,


    wie Michael es auch schon angeführt hat, gibt es eine Verantwortung der Gemeinde. Du betonst immer wieder nur die persönliche Verantwortung, die absolut richtig ist. Aber es gibt eben auch eine gemeinsame Verantwortung der ganzen Gemeinde.


    Nach 1.Korinther 11 hat jeder Christ, der am Brotbrechen teilnimmt, sich in einem fortwährenden Prozess des Selbstgerichts zu prüfen, ob er überhaupt würdig dazu ist, am Brotbrechen teilzunehmen.


    Es gibt aber nach 1.Korinther 10 auch eine gemeinsame Verantwortung, was bedeutet, dass die Gemeinde zu prüfen hat, wer am Brotbrechen teilnimmt, ob dieser nicht in moralischer Unzucht lebt oder lehmäßige Irrlehren über den Herrn Jesus bringt. Es ist doch der Tisch des HERRN, und es geht doch um Seine Interessen!


    Und dies bedeutet: "Deinem Hause geziemt Heiligkeit, Jehova, auf immerdar." (Psalm 93,5) Und genauso wie der Herr nicht mit Judas das Brot gebrochen hat (wie Steffen das erläutert hat), möchte der Herr auch nicht, dass ein Christ, der in moralischer Unzucht lebt (1.Korinther 5) oder fundamentale Irrlehren (2.Johannes 10) lehrt, an Seinem Tisch am Brotbrechen teilnimmt. Sein Tisch ist doch kein Platz, wo jeder sich benehmen kann, wie er will! Nein, es ist ein heiliger Platz, wo wir nur fragen sollten, was die Interessen des Herrn sind!


    Alle anderen Christen, die rein in Lehre und Lebenswandel sind und auch nicht in Gemeinschaft mit solchen Menschen sind, sollten wir aufnehmen: "Deshalb nehmet einander auf, gleichwie auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit." (Römer 15,7) Dabei sollte fehlende Erkenntnis kein Kriterium sein.


    Herzliche Grüße
    Christopher

    Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um damit zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.
    (Jim Elliot, Missionar)

  • Hallo Christopher,


    ich meine die Bibel so zu verstehen, das der / die am Abendmahl teilnehmen "darf" der / die Jesus bzw seinen Opfertod für sich als Erlösung angenommen hat.


    Was Paulus kritisiert ist einmal, das die Chrsiten zusammenkamen, jeder sein "eigenes Abendmahl" mitbrachte - beim einen reichte es um sich zu betrinken und vollzufressen - der andere wurde kaum satt.
    Und das ist einfach nicht im Sinne des "Erfinders" !


    Im Kor 10 spricht Paulus von einer Unvereinbarkeit von Götzenopferdienst und Abendmahl. Und darüber müssen wir ja wohl nicht lange debattieren, oder ? Das ist eine klare Sache.



    Mein Problem mit "eurer" Lehrmeinung ist die, das es eigendlich so rüber kommt, dass man erst das und das und das und das erfüllt haben muss, eingehalten haben muß, geleistet haben muss....... um am Abendmahl teilzunehmen zu dürfen oder vieleicht auch um überhaupt gerettet zu sein.
    Und für mich klingt das heftigst nach SELBSTERLÖSUNG !


    Grüße


    Kai

  • Hallo Kai,


    es geht sicher nicht um Selbsterlösung! Es geht auch nicht darum, dass man Dinge leisten muss, um am Brotbrechen teilnehmen zu können (und schon gar nicht, um errettet zu werden).


    Eigentlich sollte ja so sein, dass jeder Christ seinem Herrn gehorsam ist, und einfach Dinge nicht tut, die Gott nicht will. Gottes Wort sagt dazu, dass das auch nicht schwer ist: "Denn dies ist die Liebe Gottes, daß wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer." (1.Johannes 5,3)


    Trotzdem kommt es leider vor, dass jemand, der bekennt ein Christ zu sein, in Hurerei lebt. Es kommt auch vor, dass jemand, der bekennt ein Christ zu sein, Fundamente des Glaubens leugnet (wie z.B. dass der Herr Jesus wahrer Mensch geworden ist).


    Das kann der Herr aber nicht einfach akzeptieren und fordert in einem solchen Fall Zuchtmaßnahmen. Dies sollte zum einen dazu dienen den Betreffenden zur Heilung zur bringen und zum anderen die Gemeinde rein zu erhalten. Deshalb möchte der Herr in einem solchen Fall, dass wir keine Gemeinschaft mit einem solchen Menschen, der, wenn sein Bekenntnis vorher echt war, natürlich nicht sein Heil verliert, haben sollen.


    Das ist erstens ein Prinzip, dass sich durch die ganze Bibel zieht: Les zum Beispiel mal Josua 7. Da hatte Achan schwer gesündigt. Gott zeigt dem Volk das und forderte von ihnen, dass sie Achan töten. Gott war erst zufrieden, als Achan wirklich getötet worden war (Jos 7,26).


    Und zweitens haben wir dazu ganz klare Anweisungen von Fällen, wo das im NT getan werden musste. In 1.Korinther 5 lebte ein Mann in Hurerei und der Herr forderte nun von der Versammlung in Korinth, dass sie den Bösen hinaustun (V.11) sollten um sich zu reinigen (V.7). Der 11. Vers ist so klar: "Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer ist, oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen selbst nicht zu essen." Beachte, den Teil "der Bruder genannt wird". Einem solchen wird nicht die Errettung abgesprochen, aber es wird doch gesagt, dass sie keinen Umgang mit einem solchen haben sollten, auch wenn er errettet ist.


    Und in Bezug auf Irrlehrer ist 2.Johannes 10 auch ganz eindeutig!


    Es ist deshalb doch eindeutig und klar, was Gottes Wort zu diesem Thema sagt. Lasst es uns doch einfach befolgen! Seine Gebote (auch bezüglich dieses Themas) sind doch nicht schwer! Sicher gibt es Fälle, wo das Handeln nicht einfach ist, aber wenn es um Menschen geht, die zwar bekennen Christen zu sein, aber einen unmoralischen Lebenswandel führen, oder um Menschen, die Irrlehren bringen, dann sind die Anweisungen Gottes doch eindeutig!


    Viele Grüße
    Christopher

    Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um damit zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.
    (Jim Elliot, Missionar)

  • Hallo Christpher,


    :) Das "hört" sich schon besser an.


    Einwände habe ich da nur wenige. :D


    1. Kann es doch in erster Linie nicht darum gehen, eine Person vom Abendmahl auszuschließen, sondern eher darum, wie geht man mit einem christen um, der an einem irrigen Weg festhält.


    2. Wenn ein Christ fehlt, dann gibt uns die Bibel ja auch dazu Ratschläge an die Hand. Und auf der ersten Position finde ich da nicht den "Rausschmiss" !


    3. Wenn ich mir gedanken macht ( sprich Sorgen ) dann sollte 1. gelten "im Zweifel für den Angeklagten" und 2. spreche ich die Person vorher oder spätestens hinterher darauf an. Und danach wenn sich nichts ändert folge ich den Empfehlungen des Paulus für solche Fälle.


    4. Finde ich es sehr bedenklich, wer und in welchem Rahmen in der Praxis darüber entscheidet, wer am Abendmahl teil nimmt und wer nicht. Und Paulus schreibt "Der prüfe sich selbst". ( eine Wiederholung ich weiß 8) )


    5. Sollte man auch selber nicht die GNADE vergessen die inem selber zuteil geworden ist, wenn man bemerkt, das ein Bruder Mist baut.
    Und man sollte vieleicht auch daran denken, das wir mit Jesus unterwegs sind, und dass das auch ein Wachstumsprozess ist, und nur selten eine "Spontanmutation". Manche Dinge brauchen halt auch Zeit.



    Grüße


    Kai

  • Hallo,


    ich muss nun doch noch mal einen Beitrag schreiben, weil es hier nicht einfach nur ums Rechthaben oder die Betonung anderer Schwerpunkte geht, sondern um Brüder und Schwestern!


    Prüfet doch selbst, ob es dem Geiste des Evangeliums entspricht, wenn Menschen aus Angst, dass sie ein Gebot Gottes - welches sie auf Grund einer zweifelhaften Bibelauslegung meinen zu erkennen - übertreten (und somit (möglicherweise) Schuld auf sich laden), anderen Brüdern und Schwestern die Gemeinschaft mit Jesus Christus verwehren.
    Dies erinnert mich sehr stark an die Pharisäer im NT!


    Ich finde es schon wichtig, dass klar gemacht wird, worum es sich beim Abendmahl handelt (Leib und Blut Christi, welches er für uns vergossen hat zur Vergebung der Sünden; Gemeinschaft mit Christus an Seinem Tisch).
    Aber was mir ganz wichtig ist: Gerade die mit Sünden beladenen möchte ich in die Gegenwart Christi führen (und dazu gehört auch das Abendmahl), weil nur Jesus Christus selbst wahre Heilung/Vergebung schenken kann!


    Stellt euch die Frage, wie Jesus Christus handeln würde.
    Würde er wirklich Menschen, die seine Nähe suchen abweisen und sagen: "ändert euch zuvor!"?



    Gruß
    Martin


    P.s.: Jesus hat Judas nicht vom Abendmahl ausgeschlossen, wenn er wirklich nicht dabei war (wovon ich noch nicht überzeugt bin), dann deshalb, weil er aus eigenem Entschluss gegangen ist.

    Jesus Christus - Aus dieser Quelle trinkt die Welt

  • Hallo Martin,


    was du schreibst, hört sich aus menschlicher Sicht vielleicht gut an. Es stimmt auch, dass Jesus Christus jeden annimmt, der mit Seinen Sünden zu Ihm kommt und ihm vergibt (Johannes 6,37; 1.Johannes 1,9; Jesaja 1,18 ). Aber wenn es um den Tisch des Herrn geht, ignorierst du wichtige Belehrungen der Bibel, die überhaupt nicht zweifelhaft sind, sondern ganz klar und deutlich sind (das wurde oben mehrmals ausführlich erläutert).


    Es ist richtig, wie du schreibst, dass wir uns fragen sollen, wie Jesus Christus handeln würde. Da kann ich dir nur voll zustimmen. Es geht um die Sache des Herrn und nicht um unsere eigenen Gedanken. Aber gerade der Herr Jesus zeigt uns im NT, dass Sein Tisch nicht ein Platz ist, wo jeder machen kann, was er will, sondern dass es ein heiliger Platz ist. Und deshalb dürfen wir keine Menschen, die in moralischer Sünde leben oder die grobe Irrtümer bezüglich Seiner Person verbreiten (und die Ihn damit beleidigen) an Seinem Tisch aufnehmen. Das würde Er auch nicht tun! Das wurde auch oben ausführlich erläutert.


    Zitat

    Würde er wirklich Menschen, die seine Nähe suchen abweisen und sagen: "ändert euch zuvor!"?


    Wenn ein Sünder zum Herrn Jesus kommt, Ihn um Vegebung der Sünden bittet, wird er von Ihm so wie er ist angenommen. Er wird wiedergeboren und erhält eine neue Natur. Er möchte nun für den Herrn Jesus leben. Im Normalfall ist es dann so, dass dieser Christ dann nach einigen Monaten oder Jahren auch den Wunsch verspürt das Brot zu brechen. Und dann steht dem nichts im Weg. Was ich damit sagen wollte: Jesus Christus sagt nicht "Ändert euch zuvor!", sondern er nimmt jeden Sünder, der seine Sünden bekennt, gerne auf. Die Änderung geschieht dann durch die Wiedergeburt und der neue Christ wird "automatisch" versuchen heilig zu leben und wird so "automatisch" passend sein für den Tisch des Herrn.


    Viele Grüße
    Christopher

    Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um damit zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.
    (Jim Elliot, Missionar)

  • Zitat

    Original von Christopher


    Im Normalfall ist es dann so, dass dieser Christ dann nach einigen Monaten oder Jahren auch den Wunsch verspürt das Brot zu brechen.


    Jetzt wird mir erst das ganze Ausmass bewusst. - Verstehe ich das richtig, dass sich ein (frischbekehrter) Christ zuvor bewähren muss, bevor er die Zulassung zum Abendmahl beantragen kann, welche ihm dann durch ein Prüfungskommite erteilt (oder nicht erteilt) wird?


    Die Väter der Kirche haben Gläubige eher getauft, als dass ihr sie zum Abendmahl zulasst!


    Gruß
    Martin

    Jesus Christus - Aus dieser Quelle trinkt die Welt

  • Zitat

    Original von Christopher
    Wenn ein Sünder zum Herrn Jesus kommt, Ihn um Vegebung der Sünden bittet, wird er von Ihm so wie er ist angenommen. Er wird wiedergeboren und erhält eine neue Natur. Er möchte nun für den Herrn Jesus leben. Im Normalfall ist es dann so, dass dieser Christ dann nach einigen Monaten oder Jahren auch den Wunsch verspürt das Brot zu brechen. Und dann steht dem nichts im Weg. Was ich damit sagen wollte: Jesus Christus sagt nicht "Ändert euch zuvor!", sondern er nimmt jeden Sünder, der seine Sünden bekennt, gerne auf. Die Änderung geschieht dann durch die Wiedergeburt und der neue Christ wird "automatisch" versuchen heilig zu leben und wird so "automatisch" passend sein für den Tisch des Herrn.


    Viele Grüße
    Christopher


    Wenn ein Sünder zum Herrn Jesus komt, Ihn um Vergebung der Sünden bittet, wird er von Ihm so wie er ist angenommen ( aber nicht von seinen Brüdern ). Er wird wiedergeboren und erhält eine neue Natur ( die ihm aber ersteinmal nichts nützt ). Er möchte nun für den Herrn Jesus leben ( und seine Brüder sagen ihm was er dafür tun muss ). Im Normalfall ist es dann so, dass dieser Christ getauft wird und am Abendmahl teilnehmen möchte. Aber da stehen ersteinmal die Brüder im Weg - bis er sich unterwirft oder aufgibt.
    Was ich damit sagen will : Jesus Christus sagt nicht "Ändert euch zuvor !", sondern er nimmt jeden Sünder, der seine Sünden bekennt, GERNE auf.
    Die Änderung geschieht durch die Wiedergeburt und der neue Christ ist dadurch automatisch heilig, und weil er heilig ist, wird er nach und nach auch anfangen immer heiliger zu leben und ist somit automatisch passend für den Tisch des Herrn.


    :D


    Grüße


    Kai

  • Hallo Martin, hallo Kai,


    also gut, dann halt nochmal: Es geht nicht darum, dass man Dinge leisten muss, um am Brotbrechen teilnehmen zu können! Aber es ist einfach normal, dass ein Jungbekehrter nicht von einer auf die andere Sekunde den Wunsch hat, das Brot zu brechen. Ich kann es von mir sagen, dass ich einige Jahre schon errettet war und auch schon einige Jahre getauft war, als ich mich zur Teilnahme am Brotbrechen gemeldet habe. Das ist sicher nicht ideal! Aber das ist eben oft so. Sicher ist das bei Christen, die sich schon in Kindesalter bekehrt haben, oft anders, als bei Christen, die sich später erst bekehren.


    Andererseits: Wenn ein Jungbekehrter, schon ganz kurze Zeit (und seien es auch nur Wochen) nach Seiner Bekehrung den Wunsch hat, am Tisch des Herrn das Brot zu brechen, dann steht dem absolut nichts im Weg!!! Verständnis darf kein "Zulassungskriterium" sein!


    Spunk: Deine Anfügungen "( aber nicht von seinen Brüdern )", "( die ihm aber ersteinmal nichts nützt )", "( und seine Brüder sagen ihm was er dafür tun muss )", "Aber da stehen ersteinmal die Brüder im Weg - bis er sich unterwirft oder aufgibt." kann ich absolut nicht nachvollziehen!


    Zitat

    Im Normalfall ist es dann so, dass dieser Christ getauft wird und am Abendmahl teilnehmen möchte.


    Ob das jetzt direkt oder in Monaten oder Jahren geschieht ist je nach Entwicklung unterschiedlich, siehe oben.


    Zitat

    "Die Änderung geschieht durch die Wiedergeburt und der neue Christ ist dadurch automatisch heilig, und weil er heilig ist, wird er nach und nach auch anfangen immer heiliger zu leben und ist somit automatisch passend für den Tisch des Herrn."


    Das seh ich absolut auch so und habe es auch nicht anders geschrieben! Sicher ist ein Christ stellungsmäßig immer heilig! Was ich mit "wird automatisch versuchen heilig zu leben" meinte, bezog sich aber auf die praktische Heiligkeit.


    Ich hoffe, ich habe mich damit verständlich ausgedrückt und wir können damit das Thema abschließen.


    Viele Grüße
    Christopher

    Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um damit zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.
    (Jim Elliot, Missionar)

  • Hallo Christopher,


    ja, ich glaube langsam kommen wir uns näher =)


    Tut mir leid, vieleicht habe ich das eine oder andere auch falsch verstanden.
    Also, das meiste von dem was Du schreibst kann ich jetzt "unterschreiben".
    Was ich allerdings anders sehe ist Deine Auffassung ( auch wenn es bei Dir so war ), das ein Jungbekherter erst nach einiger Zeit ....


    Als ich mich "bekehrt habe", war für mich sofort klar : Ich lasse mich taufen, ich nehme am Abendmahl teil.


    Naja, so sind die Erfahrungen halt verschieden.


    Auf jeden Fall beruhigt es mich, dass Du keine "Probezeit" für "Jungbekehrte" forderst. :D


    Also dann...


    Grüße


    Kai

  • Zitat

    Original von MartinR


    P.s.: Jesus hat Judas nicht vom Abendmahl ausgeschlossen, wenn er wirklich nicht dabei war (wovon ich noch nicht überzeugt bin), dann deshalb, weil er aus eigenem Entschluss gegangen ist.



    Grüße


    Kai

  • Hallo zusammen!


    Ich möchte nur einen ergänzenden Artikel an dieser Stelle verlinken, weil ich denke, dass auf das Thema "Keine unreinen oder verkehrten Verbindungen mit Ungläubigen" noch nicht intensiv eingegangen wurde. Die Kriterien zur Zulassung zum Brotbrechen sind immens wichtig, daher empfehle ich, den Artikel einfach mal zu lesen:


    Können wir durch unsere Verbindungen verunreinigt werden? - Leslie M. Grant


    Lieben Gruß


    Christian

    [align=center][b][font=Tahoma]"Übrigens, [...] freuet euch in dem HERRN!"

  • Hallo Zusammen,


    ich habe den Artikel gelesen und halte ihn für gefährlich !


    1. Glaube ich nicht, das man seinen Glaube und seine Beziehung zu Gott heute als Christ mit Geschehnissen und Geboten aus dem AT sollte. Selbstverständlich ist das AT nicht verkehrt - aber es ist überholt, es ist der alte Bund, und ich als Christ lebe im neuen Bund.


    2. Die Theologie dieses Artikels finde ich extrem einseitig - auf jeden Fall überhaupt nicht ausgewogen. Und eine solche Theologie halte ich prinzipiell für gefährlich, weil sie Menschen unterdrücken kann, zu fiesen Sekten führen kann, weil der Glaube des einen oder anderen daran zerbrechen kann....... Ich habe schon mal was von den zwei Leitplanken geschrieben :(



    Dann sehe ich in diesem Artikel immer noch keinen Zusammenhang zum Abendmahl.


    Grüße


    Kai

  • Hallo Zusammen,


    wie dem Einen oder Anderen in diesem Forum aufgefallen sein dürfte, bin ich nicht oft einer Meinung mit Spunk. Doch nun "muss" ich ihm zustimmen.


    Ich möchte mal meine Eindrücke vom Artikel von Leslie M. Grant vorstellen:


    Negativer erster Eindruck
    Als erstes ist mir Negativ dieses tolle Zeichen aufgefallen, mit dem der Artikel "verziert" worden ist. Klar, dieses Zeichen wird wohl kaum von Grant sondern von den Betreibern der Homepage stammen, hätte mich jedoch fast davon abgehalten den Artikel zu lesen. Wie man auf die komische Idee kommen kann ein "Rauchen verboten"-Schild in ein "Abendmahl verboten"-Schild umzuwandeln, ist mir schleierhaft.


    Grants Argumentation
    Als nächstes baut Grant seine Argumentation auf den Geschehnissen um die Einnahme von Jericho auf. Bei dieser Einnahme handelte Achan gegen die Eindeutige Anweisung Gottes alles zu verbannen (vernichten), was nach der Einnahme der Stadt gefunden wird. Achan jedoch schafft einige Dinge beiseite und vergräbt sie in seinem Zelt. Die Folge dieses Ungehorsams ist grausam: Bei der Schlacht gegen die vermeintlich kleine Stadt Ai erleidet Israel eine katastrophale Niederlage und viele Soldaten müssen sterben.
    Von diesem Punkt ausgehend versucht Grant die Argumentation aufzubauen, dass die Verbindung mit Sünde nicht nur den Sünder sondern alle, die mit ihm in Verbindung sind verunreinigt und unter die Strafe Gottes stellt (Gott sagt: "Israel hat gesündigt").
    Als Unterstreichung seiner Argumentation führt er noch Daniel, Esra und Nehemia an, die sich vor Gott beugen und sagen, dass Sie gemeinsam mit dem Volk gesündigt hätten, obwohl sie zum Zeitpunkt der Sünde noch nicht verantwortlich waren (Daniel] bzw. vielleicht auch noch nicht gelebt hatten (Esra und Nehemia).


    Mehr als Interessant empfinde ich dann den Satz: "Im Neuen Testament wird die Frage nach der Verunreinigung durch Verbindungen selten erhoben, und wir brauchen sie auch nicht zu stellen." An dieser Stelle fehlt mir eine Zusammenstellung der Stellen, wo die Verunreinigung durch Verbindung im NT erwähnt wird und eine Begründung dafür, warum ich die Frage nicht stellen brauch!


    Um nun den Dreh auf die NT-Gemeinde zu kriegen, geht Grant über 1.Korinther 5 (Umgang mit Sünde in der Gemeinde) und die Aussage aus 2.Korinther 6 ("Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen").


    Lediglich in den letzten beiden Absätzen kommt Grant auf die Gemeinschaft beim Abendmahl zu sprechen.


    Warum die Argumentation aus meiner Sicht nicht zieht
    Grant geht von Achan und seiner Verbindung mit Israel und den draus resultierenden Folgen aus. Achans Sünde war, wie Grant richtig argumentiert, in Israel unbemerkt geblieben (lediglich seine Familie scheint etwas gewusst und ihn gedeckt zu haben, da sie ebenfalls sterben musste). Israel wusste also gar nicht, dass da jemand im Volk war, der gegen das eindeutige Gebot Gottes verstoßen hatte. Trotzdem musste das Volk leiden. Warum? Weil es Sünde duldete und sich somit mit ihr eins machte? Ich glaube kaum. Wie kann ich etwas dulden, von dem ich nichts weiß?? Grant führt richtig aus, dass Israel die Niederlage in Ai hätte verhindern können, wenn sie vor der Schlacht Gott befragt hätten und nicht im Siegestaumel losmarschiert wären. Dann hätte Gott ihnen vorher schon klar gemacht, dass da Sünde im Volk ist und sie hätten entsprechend mit Achan und seiner Familie handeln können. Meiner Ansicht nach besteht der Grund in der Niederlage bei Ai im überschätzen der eigenen Fähigkeiten und dem Unterschätzen des notwendigen Beistands Gottes.


    Esra, Nehemia und Daniel wussten von der Sünde Israels. Sie war vorher öfter von verschiedenen Propheten angeprangert worden. Ebenso die Gemeinde in Korinth. Sie akzeptierte bewusst sündiges Verhalten in der Gemeinde und weigerte sich (warum auch immer) mit den entpsrechenden Personen zu handeln. Eine Verbindung zu der Begebenheit mit Achan herzustellen funktioniert aus meiner Sicht an dieser Stelle nicht.


    Was dann noch die Stelle über die Warnung mit einem Ungläubigen nicht in einem Joch zu gehen hier zu suchen hat, ist mir schleierhaft. Ich gehe mal pauschal davon aus, dass wir uns alle einig sind, dass ungläubige Menschen (nicht gerettet auf der Grundlage des Kreuzes von Golgatha) nicht am Abendmahl teilnehmen können.
    Wenn ich nun Achan, Esra, Nehemia und Daniel in ihren Verbindungen mit Israel als Sinnbild für mich und die Verbindung mit der Gemeinde sehe, dann kann eine Stelle über Ungläubige nicht zur Argumentation passen, da sie nicht zur Gemeinde bzw. zu Israel gehören (wenn man Ungläubige mit den Nationen/Heiden gleichsetzt).


    Im NT werden die Gemeinde vor dem bewussten Dulden von Bösem in ihrer Mitte gewarnt. Mir ist keine NT-Stelle bewusst, wo Gott mit einer Gemeinde handelt, weil sie unbewusst Böses in ihrer Mitte duldete. Im Gegensatz. In Apg. 5v1-11 (Hananias und Saphira) sehen wir sogar etwas ganz gegensätzliches. Gott richtet diejenigen, die Sünde in die Gemeinde tragen und nicht die ganze Gemeinde. 1.Korinther 5 macht jedoch deutlich, dass Gott Gericht an der Gemeinde in Korinth übt, weil sie Sünde nicht als solche Kennzeichnen und sich von den Sündern in ihren Reihen trennen.


    Wenn Grants Argumentation mit Achan auf die Gemeinde zutreffen würde, dann hätte ich eine riesige Angst jemals am Abendmahl teilzunehmen, weil ich ja damit rechnen muss, dass jemand am Abendmahl teilnimmt, der eine ungeklärte Sünde in seinem Leben hat und ich jetzt vor Gott als ebenfalls sündig angesehen werde, obwohl ich von gar nichts weiß. Im Grunde wären wir dann (zumindest besteht die Möglichkeit) alle ständig sündig und nicht fähig Gemeinschaft mit Gott zu haben.


    Einige abschließende Fragen
    Wie soll der letzte Abschnitt praktisch ausgeführt werden, wenn Grant davon schreibt, dass wir die Verbindungen von jemand prüfen sollen, der bei uns am Abendmahl teilnehmen will? Wer kann sich anmaßen über Kilometer hinweg ein Urteil über den inneren Zustand einer Gemeinde und die nicht offenbar seiende Sünde in ihr zu sprechen? Was ist mit denen, die wir schon aufgenommen haben, müssen wir die auch jeden Sonntag vor dem Abendmahl wieder neu prüfen, ob sie vielleicht versteckte Sünde in ihrem Leben haben? Wie soll das praktisch aussehen?

    Schönen Gruß
    Thorsten

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