1. Korinther 13, 8 - 12

  • Erstmal der Text :


    Zitat


    8Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. 9Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. 10Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. 11Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. 12Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.


    Auf Grund dieser Bibelstelle gibt ist zwei große Trugschlüsse in großen Teilen der Christenheit - und das leider nur, weil nicht im Zusammenhang gelesen wird, dabei dürfte das bei gerade mal fünf Versen nicht zuviel verlangt sein.



    Irrtum Nr 1:
    Diese Stelle belegt, das Prophetie und Zungenrede etc . aufgehört haben.


    Irrtum Nr 2 :
    Mit dem Vollkommenden ist die Bibel gemeint.


    Um Irrtum Nr 1 aus der Welt zu schaffen, muss man ersteinmal Irrtum Nr 2 aufklären.


    Warum meint diese Stelle nicht, das die Bibel "das Vollkommende" ist :


    a) Der Vers 9 sagt, das unser Wissen Stückwerk ist, und das dieses Stückwerk aufhören wird, wenn "das Vollkommende" da sein wird.
    Fakt ist aber doch, das trotz 2000 Jahre Bibel unser Wissen definitiv immer noch Stückwerk ist !!!! Man schaue nur auf die vielen Denominationen, die sich in den letzten Jahrhunderten gebildet haben - oft auf Grund einer Bestimmte Erkenntniss - die an sich nicht falsch sein muss, oder sogar sehr richtig ist - die zu einer zentralen Lehrmeinung erhoben wurde. Der HG offenbart jemanden ein bestimmtes Puzzleteil aus dem Stückwerk des großen Ganzen, man ist überwälltigt, erfreut, sieht, wie sehr dieses Puzzleteil in den Gemeinden fehlt oder zu wenig beachtet wird .... und Zack - haben wir das, was der HG wahrscheinlich gar nicht wollte : Eine neue Denomination.
    Dazu fällt mir auch aus dem Korintherbrief die Stelle mit den vielen Körperteilen und dem einem Leib ein. :D


    b) Der Vers 12 geht in die gleiche Richtung. Solange wir hier auf der Erde sind - ob mit oder ohne Bibel - erkennen wir uns und Gott nur durch einen "Zerrspiegel". Immer mal wieder offfenbart uns Gott eine kurze Sequenz auf "sich" oder auf uns Selber - zur Auferbauung oder zur Buße - aber das sind bis jetzt nur "Schnappschüsse. Live und in Farbe werden wir Gott und uns selber erst sehen, wenn er mitten unter uns sein wird - in seiner neuen Welt oder wenn diese Welt Vergangenheit sein wird.


    c ) Wenn die Bibel "das Vollkommende" sein sollte, dann frage ich mich, warum wir so einen eklatanten Mangel an Erkenntiss und Gottesnähe haben.


    Wenn man jetzt davon ausgeht, das meine Thesen stimmen, dann ergibt sich daraus scho automatisch der Beweis, das Irrtum Nr 1 wirklich ein Irrtum ist.


    a ) Denn wenn prophetisches Reden, Sprachenrede und die Gabe der Erkenntniss aufhören werden, wenn das Vollkommende da ist - und das ist noch nicht da - DANN haben prophetisches Reden, Sprachenrede und Erkenntniss auch ncoh nicht aufgehört !


    b ) In Joel 3 finden wir folgende Verse :


    Zitat


    1Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. 2Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. 3Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. 4Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt.


    Es dürfte unstrittig sein, das sich diese Stelle auf das Ende der Welt bezieht - oder ? Und was lesen wir ? Gott gießt seinen Geist aus und alle möglichen Menschen werden weissagen, prophetische Träume, Gesichte sehen ...


    c)

    Zitat


    Tut Buße, und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; so werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen. (Apostelgeschichte 2,38)


    Da steht nichts davon, das diese Gaben nur solange empfangen werden können, bis es die Bibel geben wird.


    d ) Wenn wir dann auch noch gucken, was Jesus über die Leute sagt die IHM nachfolgen werden :


    Zitat


    Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: in meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, ein neuen Zungen reden, 18Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden; auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden.


    Auch hier kann ich keine Zeitliche Begrenzung finden !!! Das was Gott durch den HG wirken kann und möchte, sollte ein Zeichen sein für DIE, DIE JESUS NACHFOLGEN !



    Warum tuen sich dann große Teile der Christenheit so schwer damit ?


    1. Jesus warnt vor faslchen Propheten, die durch Zeichen und Wunder viele Gläubige verführen werden. Aber kann Jesus damit seine Jünger gemeint haben oder gar sich selber - er hat ja nun auch große Zeichen und Wunder getan ? Natürlich nicht !
    Ich denke das die Zeichen und Wunder Wirkenden, vor dene Jesus warnt solche sein werden, die mit Gott nichts am Hut haben, die IHN verspotten, vieleicht auch den Menschen in den Mittelpunkt rücken ( Satanismus, Humanismus, Esotherick ... )
    Diese Leute werden auch so in der Bibel beschrieben !
    Aber nicht jeder der ( durch Gott ) Wunder wirkt ist deshalb zwangsläufig ein Verführer - denn dem Nachfolger Jesu sollte man ja auch an Wundertaten erkennen.


    Wie so vieles ist es immer wieder die ANGST die Chrsiten davon abhält - so zu leben, wie Gott es eigendlich möchte. Schade eigendlich, denn die Bibel sagt auch, das die Liebe die Furcht austreibt, und das keine Furcht in der Liebe ist.


    Also lasst uns Liebe zu Gott suchen.


    Grüße


    Kai

  • Zitat

    Irrtum Nr 1 :
    Diese Stelle belegt, das Prophetie und Zungenrede etc . aufgehört haben.


    Irrtum Nr 2 :
    Mit dem Vollkommenden ist die Bibel gemeint.


    Um Irrtum Nr. 1 aus der Welt zu schaffen, muss man erst einmal Irrtum Nr. 2 aufklären.


    Das verwirrt! Wenn „Irrtum 1“ nur widerlegt werden kann, wenn „Irrtum 2“ aufgelöst ist, wie kommen dann manche Leute eben zu „Irrtum 1“, obwohl sie nicht „Irrtum 2“ vertreten?


    Dazu hätte ich mal die Bitte, dass Du mir mal die Begründungen derjenigen anführst, die die von Dir genannten „Irrtümer“ vertreten. Denn die kommen ja sicherlich nicht einfach zu solchen Schlüssen, weil sie die Bibel nicht lesen.

    Schönen Gruß
    Thorsten

    Einmal editiert, zuletzt von User1211 ()

  • Hallo Thorsten,


    Zitat


    Das verwirrt! Wenn „Irrtum 1“ nur widerlegt werden kann, wenn „Irrtum 2“ aufgelöst ist, wie kommen dann manche Leute eben zu „Irrtum 1“, obwohl sie nicht „Irrtum 2“ vertreten?


    So habe ich das eigendlich nicht gemeint. Es ist nur sinnvoller mit Irrtum Nr 2 zu beginnen. Denn die Begründung, die die Menschen mit Irrtum Nr 1 anführen liegt doch im Irrtum Nr 2 - oder ?


    Die Stelle besagt, das Sprachenrede etc aufhören werden. Ja - das ist konsensfähig bzw unstrittig. Die Probleme tauchen doch erst auf, wenn es um den Zeitpunkt geht.


    Zitat

    Dazu hätte ich mal die Bitte, dass Du mir mal die Begründungen derjenigen anführst, die die von Dir genannten „Irrtümer“ vertreten. Denn die kommen ja sicherlich nicht einfach zu solchen Schlüssen, weil sie die Bibel nicht lesen.


    Da Du doch wohl zu diesen Leuten gehörst, wäre es doch wohl sinnvoller das Du das erklärst, und ich nicht raten muß !


    In der Hoffnung auf eine konstruktive Auseinadersetzung ;)


    Grüße


    Kai

  • Warum soll ich dazu gehören?


    Meine Frage resultiert aus zwei Gründen:
    1.) Du behauptest, dass diejenigen, die behaupten, dass zum Einen die Bibel das in Vers 10 gemeinte Vollkommene ist und zum Zweiten, dass Prophetie und Zungenreden aufgehört haben ausgerechnet diese Stelle nicht im Zusammenhang lesen. Dem steht meiner Ansicht nach jedoch entgegen, dass es gerade viele Bibelausleger gibt, die diese zwei Dinge behaupten, jedoch an allen möglichen Stellen größten Wert auf den Zusammenhang legen. Warum sollten sie es hier nicht tun.
    2.) Ich glaube nicht, dass solche Aussagen, wie die zwei von Dir angeführten, lediglich an einer einzigen Bibelstelle aufgehängt werden. Von daher - und weil Du dich gegen diese Ansichten stellst - war ich davon ausgegangen, dass Du mir die weiteren Bibelstellen nennen kannst.


    Weitere Antworten von mir frühestens am Montag, da ich übers Wochenende bei meinen Eltern bin und die kein Internet haben (soll es auch noch geben).

    Schönen Gruß
    Thorsten

  • Zitat

    Original von User1211
    Warum soll ich dazu gehören?


    Ich hatte so den Eindruck - sag´s mir, wenn ich mich täusche. 8)


    Zitat


    Meine Frage resultiert aus zwei Gründen:
    1.) Du behauptest, dass diejenigen, die behaupten, dass zum Einen die Bibel das in Vers 10 gemeinte Vollkommene ist und zum Zweiten, dass Prophetie und Zungenreden aufgehört haben ausgerechnet diese Stelle nicht im Zusammenhang lesen.


    Ja, das beahupte ich.


    Zitat


    Dem steht meiner Ansicht nach jedoch entgegen, dass es gerade viele Bibelausleger gibt, die diese zwei Dinge behaupten, jedoch an allen möglichen Stellen größten Wert auf den Zusammenhang legen. Warum sollten sie es hier nicht tun.


    Weil Ihnen die Lehrmeinung zum "Sprachengebet" missfällt, weil sie Angst haben verführt zu werden, weil sie glauben, das alles Übernatürliche vom Tuefel ist, weil sie mit einer sehr engstirnigen und rechthaberischen Bibelauslegung aufgewachsen sind .... ??? ?(


    Wo in der Bibel wird denn die Bibel als Vollkommende und Abgeschlossene Offenabrung Gottes angekündigt - die ja dann immerhin den Stellvertreter Christi ablösen oder zumindestens einschränken wird ???? ALLE wichtigen Dinge wurden und werden in der Bibel angekündigt - warum ausgerechnet nicht der Abschluss und die schriftliche Niederlegung des Wortes Gottes ?


    Du solltest Dich mal mit dem Islam befassen - die vertreten dieselbe Theologie !! Im Islam werden die Ankündigungen von Jesus in Bezug auf den HG uminterpretiert auf das Erscheinen Mohammeds und des Qu´ran !! Mich würde das ja nachdenklich machen, wenn meine Theologie mit der der Muslime vergleichbar wäre - es sei denn ich wäre ein Ökumene-Fan :D !


    Zitat


    2.) Ich glaube nicht, dass solche Aussagen, wie die zwei von Dir angeführten, lediglich an einer einzigen Bibelstelle aufgehängt werden. Von daher - und weil Du dich gegen diese Ansichten stellst - war ich davon ausgegangen, dass Du mir die weiteren Bibelstellen nennen kannst.


    Die können wir ja auch noch gerne mit einbeziehen, die muss ich aber ersteinmal recherchieren. 8)


    Zitat


    Weitere Antworten von mir frühestens am Montag, da ich übers Wochenende bei meinen Eltern bin und die kein Internet haben (soll es auch noch geben).


    Dann ein schönes Wochenende.


    Grüße


    Kai

  • Schönen guten Abend :)


    Ich möchte zu beiden "Irrtümern" mal meine Meinung kundtun:


    Zunächst zum 2. Irrtum:


    Zitat

    Mit dem Vollkommenden ist die Bibel gemeint


    Ich gehe nicht davon aus, das dem so ist, und habe auch nie jemanden gehört, der das gesagt hätte - kann aber auch sein, dass ich in dem Moment einfach nur nicht zugehört habe - passiert mir leider öfter ...


    Um das gleich vorne weg zu schicken: Ich denke durchaus, das die Bibel vollkommen und vollständig ist! Um mal ein Beweisskizze anzuführen (ich denke, ein vollständiger Beweis wäre zu sehr off-topic, und dieser Beitrag ist sowieso schon lang genug...):


    Zitat

    Revelation 22:18 (Elberfelder Übersetzung, 1905):
    Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buche geschrieben sind [...].


    Auch wenn sich dies direkt auf die Offenbarung bezieht, legen andere Stellen (und die bleibe ich dir im Moment leider schuldig) den Schluss nahe, dass es sinngemäß für die Bibel als ganzes gilt.


    Bleibt noch die Frage, was nun "Das Vollkommene" ist. Ich habe zwar meine Meinung, kann die aber ehrlich gesagt im Moment nicht begrüdnen, und halte mich deshalb lieber zurück.


    Nun also zum 1. "Irrtum":


    Zitat

    Diese Stelle belegt, das Prophetie und Zungenrede etc . aufgehört haben


    Auch das denke ich nicht!


    Diese Stelle bezeugt, dass die erwähnten Dinge aufhören werden - was, wie mir scheint, auch niemand bezweifelt. Dies ist aber zu dem Zeitpunkt, an dem der Brief geschrieben wurde, noch Zukunft (man beachte die Zeitformen!)


    Ob dies auch heute noch Zukunft ist, darüber bin ich mir leider nach wie vor noch nicht so ganz im klaren: Eine Stelle, die man so auslegen kann ist sicherlich Heb 2:4 - aber diese empfinde ich auch nicht als vollständig eindeutig.


    Des weiteren möchte ich hier eine Zweiteilung vornehmen:

    1. das Zungenreden
    2. das prophetische Reden und die Erkenntnis


    Warum ich das tue? Nun, weil in beiden Fällen unteschiedliche griechische Worte für "aufhören werden" verwandt werden:

    1. hier steht: pauo (Strong-Nr. G3973 - ich kann leider kein griechisch, weshalb ich mich auf solche Hilfsmilttel verlassen muss ;) : "nach und nach aufhören" - nur eine sinngemäße Übertragung aus dem englischen) in der Elberfelder Übersetzung mit "aufhören" übersetzt
    2. hier steht: katargeo (G2673: "etwas wird vollständig nutzlos" - nur eine sinngemäße Übertragung aus dem englischen) in der Elberfelder Übersetzung mit "weggetan werden" übersetzt.


    Bzgl. Fall b) also:


    Ich denke, das liegt noch in der Zukunft. Warum?
    Bzgl. Erkenntnis hast du es eigentlich selber begründet: Unser Wissen ist erst dann vollkommen, wenn wir bei IHM sind. Erst dann, wird unsere Erkenntnis so nutzlos, dass sie aufhören wird.


    Eine längere Nebenbemerkung, um zu erklären, inwiefern "Erkenntnis" nutzlos sein wird:
    Es sei noch zu erwähnen, das zwei griechische Worte im Deutschen mit "Erkenntnis", "Wissen" etc. übersetzt werden können: Das eine (ginosko) wird hier verwendet, und bezeichnet, lt. Darby (Fußnote zu 1. Kor 8:1), "objektive Erkenntnis, die jemand gelernt oder erworben hat". Das andere (oida) - und da fehlen mir im deutschen leider etwas die Worte - "Oida conveys the thought of what is inward, the inward consciousness in the mind, intuitive knowledge not immediately derived from what is external" (also ein inneres Bewusstsein, ein intuivtives Wissen, welches sich nicht direkt von etwas äußerem ableiten lässt.) Dieser Unterschied ließe sich z.B. an Heb 8:11 deutlich machen: "Und sie werden nicht [...] sagen: Erkenne [ginosko] den Herrn! denn alle werden mich erkennen [oida] vom Kleinen bis zum Großen unter ihnen" - ginosko wird also aufhören, oida nicht


    Bzgl. Propehtie möchte ich aus dem Concise Bible Dictionary zitieren:

    Zitat

    Der Gebrauch des Ausdrucks "Prophetie" ist in der Schrift keineswegs beschränkt auf Vorhersagungen, ebenso ist dies nicht seine vorrangige Bedeutung. Er beinhaltet jede Mitteilung, die Gott als passend ansah [...]
    Prophezeien (weissagen) wird demnach im NT in verschiedenen Bedeutungen gebraucht. Das griechische Wort ist [prophemi] und bedeutet "Hervor-sprechen", so kann ein Prophet auch als "Sprecher Gottes" beschrieben werden. Weissagung dieser Art ist eine Gabe zur Erbauung der Heiligen, indem Gottes Wort mit Kraft auf Herz und Gewissen gelegt wird. Es ist eine Gabe der höchsten Wichtigkeit in der Kirche [...]
    (Aus der deutschen Übersetzung unter http://www.bibelkommentare.de/…p?page=dict&article_id=54)


    Bei der Prophetie handelt es sich mE also nicht (ausschließlich) um das, was man im "Volksmund" darunter versteht. Und in diesem Sinne hat die Prophetie mE ebenfalls bis zum Kommen des Herrn bestand - eben weil sie noch nicht nutzlos ist.


    Nun aber zu Fall a) - irgendwie scheinen wir heute alles von hinten aufzurollen ;)


    Das Zungenreden ist so eine Sache:


    Eines sollte ich vorweg schicken: Das Zungenreden, so wie es die Pfingstler u.a. heute praktizieren ist mE nicht schrift gemäß, was auch an anderer Stelle in diesem Forum bereits herausgearbeitet wurde:


    Geistesgabe/n - in "Sprachen beten/reden"
    Zungenreden, Worship usw.


    Ich möchte nur noch mal das Resultat dieser Diskussionen herausstellen:


    Zungenreden stellt in der Schrift immer (da ist mir tatsächlich keine Ausnahme bekannt) das Reden in einer real existierenden Sprache dar, die - wenn es nach den Vorstellungen der Schrift geschieht - mind. einer verstehen muss. (an diese letzte Regelung haben sich nicht immer alle gehalten, weshalb der Apostel ja hier im Korintherbrief auf dieses Thema zu sprechen kommt).


    Ob diese Form des Zungenredens aufgehört hat weiß ich nicht. Ich bezweifle es aber. Sie ist aber auf alle Fälle sehr selten geworden, und es dürfte auch selten in den "westlichen Ländern" auftreten. Eher in den "Urwalddöfern".


    Stephan Isenberg fasst meine Ansicht eigentlich ganz gut zusammen:

    Zitat

    Für uns Gläubige hier in Deutschland, die alle einer Sprache mächtig sind, ist diese Gabe [gemeint ist das Zungenreden] meines Erachtens zu vernachlässigen. Es sei denn, ein ungläubiger Ausländer käme in die Gemeinde und jemand hätte auf einmal die Gabe, in der Heimatsprache des Ungläubigen einige Gedanken zu äußern, dann meine ich, sollte man dies auf keinen Fall unterbinden. Im Gegenteil, ich fände dies sehr schön, wenn es geschehen würde. Auch wäre es denkbar, dass diese Gabe heutzutage auf den Missionsfeldern noch zu finden ist.
    [...]
    Das Wort "aufhören" [Fall a] setzt einen gewissen Prozess voraus, wobei das Wort "weggenommen" [Fall b] einen Bruch von jetzt auf gleich macht. Aber wann der Prozess wirklich abgeschlossen wurde oder noch wird, kann man nicht so genau festlegen [. ...] Wobei jene, die sich extrem mit dieser Sprachengabe schmücken, sich ernsthaft fragen sollten, ob allein diese Stelle in 1. Korinther 13,8 nicht genug Anlass wäre, ein wenig leiser diese Sprachengabe zu proklamieren.
    (http://www.soundwords.de/artikel.asp?id=827)


    Mein Fazit: Ich denke ebenfalls, das beide von dir angesprochenen "Irrtümer" Irrtümer sind, wenn ich auch die Schlussfolgerungen, die aus diesen Irrtümern gezogen werden z.T. für richtig halte. Diese Schlussfolgerungen ziehe ich dann aber aus anderen Bibelstellen.


    LG
    nano


    edit: Es sei noch anzufügen (ich dachte, ich hätte das schon irgendwo geschrieben...), dass die Datierung des aufhörens "Wenn das Vollkommene gekommen sein wird" sich nur auf das bezieht, was stückweise ist / stattfindet: nämlich auf Erkenntnis und Prophezeiungen. Das Zungenreden wird hier explizit ausgenommen.

  • Hallo Nano,


    Zitat

    Ich möchte zu beiden "Irrtümern" mal meine Meinung kundtun:


    Das ist schön !


    Zitat


    Ich gehe nicht davon aus, das dem so ist, und habe auch nie jemanden gehört, der das gesagt hätte


    Es gibt durchaus Leute, die das so behaupten ....


    Zitat


    Ich denke durchaus, das die Bibel vollkommen und vollständig ist!


    Man könnte noch philosophieren, was genau vollkommen meint ... aber eigendlich stimme ich Dir voll zu !!


    Zitat


    Zungenreden stellt in der Schrift immer (da ist mir tatsächlich keine Ausnahme bekannt) das Reden in einer real existierenden Sprache dar, die - wenn es nach den Vorstellungen der Schrift geschieht - mind. einer verstehen muss. (an diese letzte Regelung haben sich nicht immer alle gehalten, weshalb der Apostel ja hier im Korintherbrief auf dieses Thema zu sprechen kommt).


    Dazu :


    "Also auch ihr, da ihr eifrig nach Geistesgaben trachtet, suchet, zur Erbauung der Gemeinde daran Überfluß zu haben! Darum: wer in Zungen redet, der bete, daß er es auch auslegen kann. Denn wenn ich in Zungen bete, so betet zwar mein Geist, aber mein Verstand ist ohne Frucht. Wie soll es nun sein? Ich will im Geiste beten, ich will aber auch mit dem Verstande beten; ich will im Geiste lobsingen, ich will aber auch mit dem Verstande lobsingen. (1.Korinther 14,12-15)


    " Wer in Zungen redet, der redet nicht für Menschen, sondern für Gott; denn niemand vernimmt es, im Geiste aber redet er Geheimnisse. (1.Korinther 14,2).


    "So auch ihr: wenn ihr in Zungen redet und nicht mit deutlichen Worten, wie kann man wissen, was gemeint ist? Ihr werdet in den Wind reden. ( 1. Kor 14,9 )


    "Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde und rede für sich selber und für Gott. ( 1. Kor 14, 28 )


    Eigendlich kann man das ganze Kapitel hier reinkopieren ...


    "Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. ( Römer 8,26 )


    Ich kann das eigendlich nicht so erkennen, das das "Sprachenreden" immer eine existierende Sprache sein muß - sicherlich wirkt Gottes Geist auch solche "Wunder", und plötzlich spricht man in einer Sprache, die man nie gelernt hat - aber das eine schließt das andere doch nicht aus !?!!


    Mir ist aber auch noch eine Bibelstelle eingefallen, für alle die Angst haben vor dem HG und seinen Gaben :


    Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten! Lukas 11,13


    Grüße


    Kai

  • Dazu nur kurz (ich muss morgen früh arbeiten :():
    Alle von dir aufgeführten Bibelstellen stützen aber meine Aussage, dass der Apostel Paulus diese Art des Spracheredens nicht guthieß! und da diese Aussagen in die Bibel aufgenommen sind, heißt auch Gott sie nicht gut!
    Bei längerem Nachdenken muss ich zugeben, dass man die Verse auch so verstehen kann, als würden nicht existente Sprachen gesprochen (auch wenn ich dies bisher so nicht gesehen habe, und da auch noch lange nicht überzeugt bin). Aber in jedem Fall wird diese Praxis verurteilt!


    Eine Frage habe ich aber noch:
    Was verstehst du unter "Angst vor dem HG und seinen Gaben" haben?
    So wie ich das im Moment verstehe, kann ich mir einfach nicht vorstellen, das es irgendjemandem so gehen könnte!

  • Zitat

    Original von nano
    Alle von dir aufgeführten Bibelstellen stützen aber meine Aussage, dass der Apostel Paulus diese Art des Spracheredens nicht guthieß! und da diese Aussagen in die Bibel aufgenommen sind, heißt auch Gott sie nicht gut!


    ?( Hä ?? Das kann ich aber jetzt gar nicht nachvollziehen !!! Paulus schreibt doch das er es auch macht !


    1. Kor 14, 4+5 :
    Wer in Zungen redet, der erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, der erbaut die Gemeinde. 5 Ich wollte, daß ihr alle in Zungen reden könntet; aber noch viel mehr, daß ihr prophetisch reden könntet. Denn wer prophetisch redet, ist größer als der, der in Zungen redet; es sei denn, er legt es auch aus, damit die Gemeinde dadurch erbaut werde.


    Vers 18 : Ich danke Gott, daß ich mehr in Zungen rede als ihr alle.


    Vers 39 : Darum, liebe Brüder, bemüht euch um die prophetische Rede und wehrt nicht der Zungenrede.



    Zitat


    Bei längerem Nachdenken muss ich zugeben, dass man die Verse auch so verstehen kann, als würden nicht existente Sprachen gesprochen (auch wenn ich dies bisher so nicht gesehen habe, und da auch noch lange nicht überzeugt bin). Aber in jedem Fall wird diese Praxis verurteilt!


    Worauf stützt sich Deine Behauptung ?


    Zitat


    Eine Frage habe ich aber noch:
    Was verstehst du unter "Angst vor dem HG und seinen Gaben" haben?
    So wie ich das im Moment verstehe, kann ich mir einfach nicht vorstellen, das es irgendjemandem so gehen könnte!


    Tja, und ich denke, dass es einem großen Teil der Chrsitenheit so geht. Prophetisches Reden, Reden in "Sprachen", Krankenheilung .... dieses und anderes löst doch bei vielen Chrsiten Angst aus. "Was passiert da?" - oder - "Wer steckt dahinter" .... "Ist das von unten ?"


    Ein Grund dafür dürfte die Wahrnung Jesu vor den Verführern sein, die mit Zeichen und Wundern die Menschen verführen werden.
    Allerdings werden diese Verführer sich klar gegen Gott und sein Wort stellen ! Das wird oft dabei vergessen !


    Der zweite Grund den ich mir vorstellen kann ist die Praxis, das Umfeld und ie Art und Weise, wie und wo diese Geistesgaben angewendet werden. Dort ist es oft halt nicht friedlich, sondern ein großes durcheinander.


    Und zuletzt hört man auch imemr wieder von "Scharlatanen" die mit Tricks und ähnlichem Arbeiten und in erster Linie danach streben Geld mit der ganzen Sache zu verdienen.


    Wenn wir uns aber die Bibel offen und ehrlich ansehen, so empfiehlt sie ganz massiv nach den Gaben zu eifern !! ABER auch wie das auszusehen hat : Nicht in Unordnung sondern in Frieden. Und Geld dürfe NIE eine Rolle spielen !!!!


    Grüße


    Kai

  • Zitat


    Worauf stützt sich Deine Behauptung ?


    Nun, z.B. auf:
    "Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde und rede für sich selber und für Gott." ( 1. Kor 14, 28 )
    (ich weiß: ich betone jetzt anders als du, aber die inspirierte Betonung wissen wir sowieso nicht ...)


    "Denn wenn ich in Zungen bete, so betet zwar mein Geist, aber mein Verstand ist ohne Frucht." (1. Kor 14:13) - Ich denke auch nicht, dass es Gottes Wille ist, das unser Verstand "ohne Frucht" ist.


    Das sind so die beiden Stellen, an denen es besonders einfach ist die Betonung umzudrehen. Imho geht das aber bei den anderen Stellen auch. Insb. wenn man den gesamten Zusammenhang des Korintherbriefes sieht: Der Apostel schreibt dort sinngemäß "Es ist ja schön und gut, wenn ihr in Sprachen redet, aber wenn ihr dabei keine Liebe habt, und es keiner versteht, dann nützt es nichts ('ist wie ein tönendes Erz' heißt des mW irgendwo: D.h. es macht einfach nur Krach: Ein 'tönendes Erz' ist sowas, wie wenn du auf ne Metallplatte mit nem Hammer einschlägst - sehr unangenehm!), und dann lasst es lieber!"


    Ich möchte es noch einmal betonen: Was Paulus hier imho verurteilt, ist nicht das Zungenreden, wie es zu Pfingsten geschah, sondern das Zungenreden, wie es heute z.B. unter den Pfingstlern geschieht!


    Zungenreden, das unter dem Einfluss und Motiv der Liebe geschieht und wenn jemand diese Sprachen versteht verurteile ich auch nicht - hierzu habe ich im Moment eine gespaltene Meinung, weil ich sehr unter dem Einfluss meiner Erziehung stehe (sowohl durch die Eltern, als auch durch die Heimat-Gemeinde), andererseits aber mittlerweile Zweifel daran aufkommen, dass diese Geistesgabe tatsächlich vollständig verschwunden ist. (Ich weiß: der Satz ist eine Katastrophe - ich bitte um Verzeihung!)


    Danke jedenfalls für die Antwort auf meine Frage. Dies würde ich dann aber eher als "angst vor dem Missbrauch der - oder dem Betrug mit den - (angeblichen) Gaben des HG" nennen. (Angeblich, weil ich, wenn ich Geschichten wie "Prophet TB Joshua" höre (und das ist nur ein prominentes Bsp.), nicht daran glaube, dass sie vom Geist gewirkt sind)


    LG
    nano

  • Es tut mir leid, dass der Beitrag so lang geworden ist, aber ich ersah es als wichtig, nochmals einen biblisch-orientierten Kommentar abzugeben!


    Zitat

    Man könnte noch philosophieren, was genau vollkommen meint ... aber eigendlich stimme ich Dir voll zu !!


    Darüber diskutiert und philosophiert man nicht, sondern nimmt es entweder als Tatsache an, dass das Wort Gottes vom Heiligen Geist Menschen inspiriert/eingegeben wurde und somit vollkommen ist, oder man lässt es sein! Und wenn man es ablehnt, dann kann man sich der liberal, historisch-kritischen Theologie beigesellen! Ich wünsche mir für die Zukunft, dass allen Diskussionen in diesem Forum diese zuerst genannte Tatsache und dieses Fundament zugrunde liegen!



    Hallo Kai,


    andere und ich haben zwar schon Etliches zu diesem Thema geschrieben (an anderer Stelle in diesem Forum; ich wäre froh, wenn du dies auch einmal lesen würdest, wenn noch nicht getan!), will es aber gerne nochmals tun und speziell auf die von dir genannten Stellen eingehen, dabei aber nicht den Hintergrund und die präteristische Absicht des Briefes aus dem Auge verlieren, denn sie ist überaus essentiell! Und bitte beachte und untersuche auch du diesen Brief auf diesem Hintergrund, ansonsten können wir noch so lange diskutieren, bis das Vollkommene gekommen sein wird… :rolleyes:


    Wenn nicht anders vermerkt, zitiere ich die Elberfelder Übersetzung 2003 (Textstand 2005). 8)



    Zunächst aber etwas zu den beiden von dir zuletzt genannten Stellen:


    Lukas 11,13
    „Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel ist, den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!“


    Heutzutage können wir als Gläubige den Vater nicht darum bitten, dass der Heilige Geist uns gegeben werde, da er seit unserer Bekehrung in uns wohnt. Diese Worte sprach der Herr Jesus, als er noch hier auf dieser Erde war und somit der Heilige Geist noch nicht in den Glaubenden wohnte. Für uns kann es vielmehr bedeuten, dass wir den HERRN darum bitten, permanent im Geist zu sein, d. h., dass wir darum bitten sollten, dass wir uns durch den HG belehren und führen lassen und bereit sind, den Geist in einem bestimmten Dienst für Ihn wirken zu lassen, sodass Er ausgegossen werden kann, wir erfüllt werden und der Geist durch uns redet.

    Römer 8,26

    „Ebenso aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich für uns in unaussprechlichen Seufzern.“


    Diese Stelle ist sehr schön! Sie macht deutlich, dass der Geist, der in uns wohnt, sich unserer Schwachheiten annimmt und sich für uns in unaussprechlichen Seufzern verwendet. Das hat m. E. nach nichts mit Sprachenreden oder -beten zu tun. Sondern es bedeutet ganz einfach, dass wenn wir permanent im Geist sind, schon ein Seufzer ausreicht, gewirkt durch den Geist, den der HERR erhört. Es müssen nicht immer lange Sätze sein und zudem noch rhetorisch gut formuliert. Oftmals haben wir ja gar keine Muße zu beten, dann reicht ein Seufzer. Dieser alleine reicht aus, um den starken Arm Gottes zu bewegen!



    1. Korintherbrief Kapitel 14


    Der Hintergrund
    Die Gesellschaft zu Korinth war eine verdorbene. In dieser Zeit entstand dort dennoch, der Gnade Gottes wegen, eine Gemeinde, nachdem Paulus sich dort 18 Monate aufgehalten hatte. Zu der damaligen Zeit wurde aus dem Namen der Stadt „Korinth“ das Verb „korinthisieren“ abgeleitet, was so viel heißt wie „mit einer Prostituierten ins Bett gehen“ oder einfach „freie Liebe“. Des Weiteren wurden in dieser Stadt verschiedenen Personenkulte betrieben. Philosophen wurden verehrt, es wurde diskutiert welcher der „delikatere“ sei. Dort herrschte eine so genannte „Mysterienreligion“. Das heißt, es gab charakteristische Rituale und Zeremonien, sowie dadurch in Raserei und Ekstase versetzte Menschen, denen eine schwärmerische und übersteigende Begeisterung folgte. Die Gläubigen dort hatten sich zunächst von diesen Dingen getrennt, sich dann aber wieder vielen dieser Dinge gewidmet, wie dem heidnischen Phänomen des ekstatischen Redens. Dieses findet man heute übrigens noch in verschiedenen Kulten, wie dem Animismus, den Derwinschen, im Islam und unter Spiritisten. In alle diesen Kulten gibt es sowohl das „automatische Schreiben“ als auch das „automatische, ekstatische Rede“ - unter dem Einfluss von Dämonen. Dies alles war schon damals ein Merkmal des Kultes in Korinth. Diese Gesellschaft, aus der diese Gläubigen eigentlich herausgekommen waren, sorgte dafür, dass sich einige leider wieder dort hineinbegaben, bzw. sich verschiedenen, abscheulichen, fleischlichen Gewohnheiten preisgaben. Dies lag daran, dass sie sich innerlich und äußerlich nicht von diesen Dingen trennten - obgleich sie Gläubig waren. Einige standen sogar weiterhin ganz offen dazu und proklamierten es (1Kor 3,1ff; 5,9ff). Dieses Fehlverhalten wurde in der Gemeinde/Versammlung nicht einmal gerichtet, sodass dies konsequenter Weise zu falschem Umgang mit geistlichen Gaben, zu Fehlverhalten beim Abendmahl/Brotbrechen (11,20ff), zu Spaltungen u. v. m. führte. Darin müsste eigentlich schon sehr deutlich werden, in welchem Ton und mit welchem Wunschziel Paulus diesen Brief schrieb.


    Vers 2
    „Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht Menschen, sondern Gott; denn niemand versteht es, im Geist aber redet er Geheimnisse.“


    Cor Bruins schreibt in seinem Buch „Reden in Sprachen“ den Vers einmal in seinen eigenen Worten, führt später aber auch seine Begründung dazu an:
    „Was ihr für einen privaten Gottesdienst haltet, ist in Wirklichkeit ein falscher Gebrauch der Sprachengabe. Diese Gabe ist ja nicht in erster Linie dazu gedacht, Gott damit anzusprechen, sondern sie soll eigentlich ein Zeichen für die Ungläubigen sein.“
    Er geht dann im Folgenden auf verschiedene Punkte ein, die wir schon ausführlicher an anderer Stelle in diesem Forum betrachtet haben:
    - Wozu war die Sprachengabe eigentlich gegeben worden?
    - Wenn das Sprachenreden nicht ausgelegt werden kann, ist Gott der alleinige Adressat, da es kein anderer versteht, Gott aber sehr wohl, weil er alle Sprachen verstehen kann. Außerdem wäre es doch offensichtlich bedeutungslos Gott in einer Sprache anzubeten, die nicht mal ich selbst verstehen kann. Gott versteht sie, aber wozu soll ich zu Ihm in einer anderen Sprache beten? Gott braucht keine Erbauung, Stärkung, Ermunterung, Tröstung und er braucht auch nicht missioniert zu werden. Dies war aber wohl die Absicht des Sprachenredens.
    - Vers 2 kann also nicht als lehrmäßige Aussage aufgefasst werden, was Gott mit dieser Gabe beabsichtigt hatte. Dieser Vers will uns einfach zeigen, dass es einige gab, die in der Gemeinde die Gabe des Sprachenredens ausübten, obwohl diese hier gar nicht gebraucht wurde, weil alle Griechisch sprachen.
    Im Grundtext finden wir, wie schon oft erwähnt, den Ausdruck glossa. Dieser bezieht sich immer auf tatsächliche, vorhandene Sprachen. Dagegen finden in der Bibel nie einen Hinweis, darauf, dass es besonders geweihte Sprachen waren oder sein könnten, worunter man ein ekstatisches Sprachenreden verstehen könnte. Somit kann ich auch diesen Vers nicht dafür heranziehen, dass es ein besonders gottgeweihtes Beten gibt, in einer anderen Sprache, die nicht mal der Sprechende verstehen kann, aber meint, dadurch erbaut zu werden.
    Interessant ist dann auch, dass Paulus in Vers 2 mit dem Wort „denn“ beginnt. Damit verfolgt er einen bestimmten, zusammenhängenden Gedankengang; wozu sollte er sonst dieses Wort verwenden.
    Cor schließt diesen Gedanken mit folgender Interpretation dieses Verses ab:
    „Wir sollten besonders darum eifern, zu weissagen, eben deshalb, weil derjenige, der in einer Sprache redet, nicht zu Menschen redet.“
    Denn wer in der Versammlung in einer Sprache redet, ohne dass ausgelegt wird, redet zu Gott und nicht zu Menschen, weil nur Gott alle Sprachen versteht, auch wenn nicht mal wir selbst sie verstehen.
    Es ist also wichtig, nicht nur den zweiten Vers zu betrachten, sondern ihn im Zusammenhang mit dem ersten zu lesen!


    Verse 4-5
    „Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Versammlung.
    Ich wollte aber, dass ihr alle in Sprachen redet, viel mehr aber, dass ihr weissagtet.“


    Zunächst zu Vers 4:
    Es ist wohl der meistzitierte Vers von solchen, die meinen, mit diesem Vers die Zungenrede zur eigenen Erbauung belegen zu können, deshalb hast auch du, Kai, diesen angeführt.


    Leslie M. Grant schreibt zu diesem Vers:
    „Unter Sprache muss man hier eine tatsächlich existierende Fremdsprache verstehen, wie man in Apostelgeschichte 2,6 sieht, aber eine, die der Redner selbst normalerweise nicht beherrschte. Das Wunder der Gabe bestand darin, dass Gott ihm die Fähigkeit gab, seine eigenen Gedanken durch die Kraft des Geistes in dieser fremden Sprache auszusprechen, wobei er selbst die Kontrolle über seine Worte hatte.“ (First and Second Corinthians, S. 94)


    Ein wichtiger Punkt, der nicht übersehen werden darf, ist, dass die Grundlage zur Erbauung, Verständnis ist. Das heißt, dass Erbauung nur dann geschehen kann, wenn ich das, was mir zur Erbauung dienen soll, verstehe! Zum Beispiel wird ja in Vers 28 gesagt, dass der Redner schweigen soll. Er soll es ebendeshalb, weil sein Sprachenreden keiner versteht und es folglich auch niemandem zur Erbauung dient.
    Übrigens, wenn du ein gutes Gefühl oder Ähnliches beim Sprachenreden hast, solltest du vorsichtig mit der Aussage sein, dass dies das Zeichen der Erbauung oder gar sie selbst sei.
    Wichtig ist, dass wir den Vers nicht allein im Raum stehen lassen, sondern ihn im Gesamtzusammenhang mit den anderen Versen und des ganzen Briefes lesen. Denn die Absicht dieses Kapitels ist es doch, die Überlegenheit der Gabe der Weissagung gegenüber der Gabe der Sprachen deutlich zu machen. Die Gabe des Sprachenredens sollte, wenn sie denn ausgeübt wurde, zur Erbauung der Versammlung sein, das setzte wie gesagt voraus, dass alle diese Sprache verstanden. War dies nicht der Fall, war sie sinnlos, weil nur Gott sie verstand. In Kapitel 12,7 erfahren wir übrigens, dass einem jeden die Offenbarung des Geistes zu Nutzen gegeben wird. Ein Reden in Sprachen, das nicht zu meiner eigenen Erbauung oder der der Versammlung dient und auch nicht dazu gebraucht wird, Menschen das Evangelium zu bringen, ist biblisch falsch! Denn Paulus´ Hauptanliegen ist es doch in diesem Kapitel und sowohl in seinen anderen Briefen, die Erbauung der Gemeinde als maßgebliches Ziel der Gaben Gottes hinzustellen und nicht die der persönlichen!
    Noch ein Hinweis: Schau dir deinen Körper an. Du hast Arme, Beine, Finger, einen Kopf etc pp. Handelt jedes Glied, jedes Organ für sein eigenes Wohl? Wie schon angedeutet, das Wort, das in diesem Vers im Griechischen für Erbauung verwendet wird lautet „oikodomein“. Das lässt wohl eindeutig darauf schließen, dass das Bauen der Gemeinde zum Erbauen des geistlichen Hauses Gottes dient und nicht der eigenen Erbauung!


    Im Übrigen war die Sprachengabe zum Zeichen für die Ungläubigen, bzw. primär für die Juden und nicht für die schon Glaubenden!


    Nun zu Vers 5:
    Warum wollte Paulus, dass unbedingt mehr geweissagt wurde? Willem E. Vine schreibt dazu:
    „Die Umstände in Korinth bestanden innerhalb eines begrenzten Zeitraumes, in dem übernatürlich bewirkte Zeichengaben ausgeübt wurden, während Gottes Beziehungen zu seinem irdischen Volk noch fortbestanden und die Schrift [die Bibel] noch nicht abgeschlossen war.“ (siehe dazu auch Kol 1,16)


    Wollte Paulus wirklich, dass alle in Sprachen reden? Kapitel 12,30 gibt uns darauf eine Antwort und sie lautet: Nein! Denn jedem sind verschiedene Gaben anvertraut, dem einen diese, einem anderen jene.


    Ich denke nicht, dass Paulus mit dieser Stelle klarmachen will, dass alle weissagen und in Sprachen reden, denn das wäre im Widerspruch zu den schon besprochen und noch folgenden Stellen. Des Weiteren sehe ich hier eine gewisse Ironie, wie auch Cor Bruins. Er interpretiert den Vers folgendermaßen:
    „Wenn es nichts Besseres gibt, was der Heilige Geist durch dich tun darf, um die Gemeinde zu erbauen, dann rede wenigstens in Sprachen, aber viel lieber wäre mir, du würdest weissagen.“
    Warum in dieser Weise? Weil, wie ich denke, und wie oben schon erwähnt, dass das Wort, die Bibel, noch nicht auf ihrem Vollmaß war und somit die Botschaft auf einem anderen, aber direkteren Wege zu den Korinthern transportiert wurde - mittels der Weissagung. Das griechische Wort das hier verwendet wird lautet „hermenia“ und bedeutet so viel wie „übersetzen“, und nicht (nur) auslegen. Im griechischen Alten Testament (der Septuaginta) finden wir das eben genannte Wort nie, sondern immer das Wort „synkrisis“ wenn es um Auslegung geht, bzw. die Deutung verschiedener Symbole oder Dinge, wie bei Joseph und Daniel, die jeweils Träume deuteten, auslegten, aber im Sinne von erklären. In Bezug zur Übersetzung einer tatsächlichen Sprache finden wir aber sowohl in Esra als auch in 1Mose jeweils das Wort „hermeneia“.
    Was sagt uns das?
    Das sagt uns, dass Paulus´ Absicht in diesem Vers und dem gesamten Kapitel ist, dass Weissagung der Sprachenrede überlegen ist. Denn wenn eine Sprache ausgelegt, bzw. übersetzt wird, hat sie dieselbe Wirkung wie Weissagung - Segen und Erbauung! Deshalb müssen wir darauf bestehen, dass es sich hier um eine tatsächliche Fremdsprache handelt, die der Besitzer der Gabe auf übernatürliche Weise spricht und der Übersetzer dieser Sprache ebenso auf übernatürliche Weise übersetzt. Das heißt, dass nicht nur die Übersetzung echt sein muss, sondern auch die Sprache selbst. Wozu dient also der ganze Vorgang der Sprache und der Auslegung, wenn der Heilige Geist auch in der Sprache der Zuhörer dasselbe ausdrücken könnte? Es wäre im Grunde ein absurdes und sinnloses Handeln des Heiligen Geistes. Aber so verrichtet er nicht! Er spricht nie ohne Verstand! Ebenso wenig behandelt er uns wie einen Roboter oder treibt uns dazu, irgendetwas zu tun, das wir nicht verstehen. Denn unser Dienst ist ein vernünftiger (Römer 12,1)! Somit kann Sprachenrede nur da funktionieren, wo die Übersetzung/Auslegung einer Sprache durch zwei oder drei unabhängig voneinander Auslegenden, bzw. Übersetzern übereinstimmend möglich wäre! Das sollte zum Nachdenken anregen!


    Vers 9
    „So auch ihr, wenn ihr durch die Sprachen keine verständliche Reden gebt, wie wird man wissen was geredet wird? Denn ihr werdet in den Wind reden.“


    Noch ausdrücklicher hätte Paulus es eigentlich nicht schreiben können, wie sehr er den Stellenwert des Sprachenredens bei den Korinthern verurteilte. Wie schon weiter oben gesagt, kann eine Gemeinde nur erbaut werden, wenn sie versteht, was gesagt wird. Genau das Gleiche trifft auch auf den Sprechenden selbst zu. Wie kann der Ausübende dieser Gabe erbaut oder gesegnet werden, wenn er die Sprache selbst nicht versteht? Wäre es nicht eine Herabwürdigung, oder besser, eine Beschneidung der Souveränität des Heiligen Geistes, ihm zuzusprechen, dass er alle Vernunft ausschaltet? Es würde uns ein komplett verzerrtes Bild seines göttlichen Verstandes aufmalen!


    Verse 12-15
    „So auch ihr, da ihr um geistliche Gaben [W. um Geister] eifert, so sucht, dass ihr überströmend seid zur Erbauung der Versammlung.
    Darum, wer in einer Sprache redet, bete, dass er es auslege. Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer. Was ist es nun? Ich will beten mit dem Geist, ich will aber auch beten mit dem Verstand; ich will lobsingen mit dem Geist, ich will aber auch lobsingen mit dem Verstand.“


    Zu Vers 12:
    Auch hier haben wir zunächst wieder den schon mehrmals angesprochenen Aspekt der Erbauung der Gemeinde. Es lässt sich also sagen, so drückt es Cor B. recht gut aus, dass wenn die Gabe des Sprachenredens schon so wenig wert ist in Bezug zur Erbauung der Gemeinde, sofern keiner auslegt/übersetzt, dass wir dann den HERRN darum bitten sollten uns Gaben zu geben, die dieser dienen, die die Gemeinde Erbauung erfahren lassen.


    Interessant an dem 12. Vers ist wohl die eigentliche, wörtliche Übersetzung des Ausdrucks „geistliche Gaben“. Im Griechischen steht dort nämlich „pneumaton“, das heißt schlicht „Geister“ und nicht „pneumatikon“ das mit „geistliche Dinge“ übersetzt wird.
    Man könnte den Vers dann also auch wiefolgt übersetzen, bzw. interpretieren, ich ziere wiederum Cor:
    „Daher (wegen all dem, was ich bisher in den Versen 6-11 gesagt habe), angesichsts der Tatsache, dass ihr euch so sehr um „Geister“ bemüht (seien es engelhafte oder dämonische, wie in den Tagen vor eurer Bekehrung), setzt euch jetzt vielmehr mit ganzem Herzen dafür ein, dass ihr überströmend seid im Helfen und Erbauen der Gemeinde.“
    Es ist also eigentlich klar: wenn wir permanent im Geist sind, bzw. erfüllt sind mit ihm, wie oben beschrieben, dann wird dieser Geist Gottes auch das Verlangen in unsere Herzen geben, unseren Geschwistern zu dienen, ihnen zur Erbauung zu sein und zur Ehre unseres geliebten HERRN zu leben und Ihm zu dienen!


    Zu Vers 13:
    Diese Stelle ist, wenn wir das bisher gesagte im Hinterkopf behalten, doch recht einfach zu verstehen, wenn wir davon ausgehen, dass die Sprachenrede hier kein „Blubbern“, „Krähen“ oder sonst etwas ist, sondern eine ganz normale, aber für die Anwesenden und den Sprechenden fremde Sprache. Es heißt hier, dass er darum beten solle, dass er es auslege, also übersetze.
    Wie wir schon sahen und noch sehen werden, betont Paulus immer wieder seine Missbilligung gegenüber der Ausübung der Sprachengabe, sofern kein Ausleger/Übersetzer da ist. Er sollte in diesem Fall schweigen. Die Gemeinde würde also keinen Nutzen haben, eventuell noch nicht mal er, weil es keiner versteht. Der Sprachenredner sollte also vielmehr darum beten, dass wenn er schon in einer Sprache betet, er dann diese wenigstens auch auslege, übersetze. Im Grunde als ein paradoxer Aspekt, denn er hätte ja auch in der Sprache der dort Anwesenden und wohl zugleich auch seiner eigenen sprechen können. Der Sprachenredner braucht also immer auch einen Gläubigen, der die Gabe des Auslegens hat, wenn der Sprecher selbst nicht diese Gabe des Auslegens besitzt (wir gehen einmal davon aus, dass „auslegen“ jetzt wörtlich gemeint ist und nicht im Sinne von „übersetzen“). Dieser hier betrachtete Vers und der Vers 28 stützen diese Tatsache, dass es wohl auch die Möglichkeit gibt, eine Sprache zu sprechen, die der Sprecher selbst nicht auslegen, bzw. das Gesagte nicht zur Erbauung der Gemeinde erklären kann.


    Zu Vers 14
    Wie wir auch in anderen Versen dieses Kapitels sehen und was wir dabei streng beachten müssen, ist der Konjunktiv und die hypothetische Aussage, die der Apostel Paulus hier tätigt. Er beginnt den Satz: „Denn wenn ich“. Es ist wichtig zu unterscheiden, was Paulus wirklich tut und wo er etwas hypothetisch beschreibt. Es drückt also nicht aus, dass er dies selbst tut oder es gar seine Gewohnheit ist. Es beschreibt schlichtweg eine Möglichkeit, die man/er ausüben kann, bzw. könnte.
    Nun möchte ich einen etwas längeren Absatz aus dem schon mehrmals erwähnten Buch von Cor Bruins zitieren. Er macht hier sehr eindrücklich klar, was mit dem „Beten in einer Sprache“ und mit „mein Geist betet“ gemeint ist:
    „Wie schon früher erwähnt, ist dies einer der sehr umstrittenen Verse, die oft halb zitiert und aus ihrem Zusammenhang gerissen werden. Schauen wir uns zunächst an, worauf in dem Vers die Betonung liegt: „Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer.“
    Es ist offensichtlich, dass Paulus das Beten in einer fremden Sprache weder betont noch lehrt. Paulus will hier sagen: Die Tatsache, dass er etwas versteht, bringt anderen keinen Nutzen. In dem griechischen Satz heißt es: akarpos estin - „liefert nichts an andere“. Dieselbe Übersetzung findet sich auch bei anderen Griechisch-Gelehrten wie Shallis, Wuest und Vincent. Ich zitiere einmal Wuests Übersetzung dieses Verses: „Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist (der menschliche Geist, angetrieben vom Heiligen Geist), aber mein Verstand überträgt keinen Nutzen an andere.“
    Paulus geht von der Annahme aus, dass jemand in einer fremden Sprache betet, und das ist an sich nichts besonders Erstaunliches! Ich habe das selbst getan und tue es sogar ständig, da ich gebürtiger Holländer bin, jetzt aber ständig Englisch spreche und nie mehr auf Holländisch bete, obwohl ich das natürlich weiterhin perfekt kann!
    Es ist nicht so, dass Paulus das Beten in einer Sprache verdammt, sondern es gilt dasselbe wie für das Reden in einer Sprache: Beides ist ohne jeden Nutzen für die Zuhörer, weil niemand es versteht. Deshalb erlaubt Paulus das Beten in einer Sprache nur für den Fall, dass es ausgelegt wird. Der Gläubige, der die Gabe der Sprachen hat und in einer Sprache betet, versteht natürlich, was er selbst betet - und wird sogar erbaut -, aber sein Verstand bzw. sein Verständnis dessen, was er betet, bringt allen anderen, die ihm in der Gemeinde zuhören, keinen Nutzen.“
    [..]
    Es ist definitiv nicht wahr, dass der Geist eines Menschen beten kann, während gleichzeitig der Verstand seine Tätigkeit einstellt. Die Schrift stützt mich darin, dass ich diese ganze Vorstellung ablehne, ein Mensch könne in einer fremden Sprache beten, ohne zu wissen, was er sagt. Oft wird die Frage gestellt, was der Unterschied zwischen meinem Geist und meinem Verstand ist. Das griechische Wort pneuma bedeutet „Geist". Mein Geist, das bin ich! Es geht um mich in meiner Beziehung zu Gott (der nämlich Geist ist). Das griechische Wort für „Verstand" ist nous und bezeichnet unsere „Denkfähigkeit"; dabei geht es um Begreifen, und zwar mit Einsicht und Intelligenz. In Epheser 4,17.18 lesen wir: „dass ihr fortan nicht wandelt, wie auch die Nationen wandeln, in Eitelkeit ihres Sinnes (nous), verfinstert am Verstand (griech. dianoia).“ Diese Wörter sind austauschbar, weil sich ihre Bedeutungen decken. „Ich“, das ist mein Verstand. „Ich“, das ist ebenso mein Geist, mein Denken, meine Aufnahmefähigkeit. Im Greek-English Lexicon of the New Testament wird erklärt: „Dianoia ist der „Verstand“ in Mk 12,30; Lk 10,27; Eph 4,18 usw., d. h. die Fähigkeit zu verstehen, zu fühlen und zu wünschen. Es ist das „Verständnis“ in 1Joh 5,20. Und es ist die „Gesinnung“ in Kol 1,21 usw., d. h. die Art zu denken und zu fühlen.“
    Nous lässt sich genauso übersetzen; es umfasst in gleicher Weise die Fähigkeiten des Erkennens und Verstehens, des Fühlens, Beurteilens und Entscheidens - insgesamt die geistige Fähigkeit und damit auch die Fähigkeit, göttliche Dinge zu erkennen. Der Apostel sagt in 1. Korinther 2,11: „Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes." (Darby macht dazu folgende Anmerkung: „Mensch“ steht hier mit dem bestimmten Artikel, aber die Bedeutung ist diese: Was in dem Sinn des Menschen ist, weiß niemand außer dem Geist des betreffenden Menschen, der die Gedanken hat; viel mehr noch trifft das für Gott zu.“)
    Der Geist eines Menschen ist also sein Ich, sein Bewusstsein, und indem er sein eigenes Inneres prüft, kann der Mensch Dinge erkennen, von denen kein Außenstehender jemals etwas wissen kann. Ich selbst weiß, was in meinem Inneren, innerhalb meiner Persönlichkeit, vorgeht. Mein Geist befähigt mich zu denken, Beweise abzuwägen, zu urteilen und nachzuforschen.
    Nach meiner Überzeugung haben wir nunmehr zweifelsfrei nachgewiesen und können uns dabei ganz auf die Schrift stützen, dass derjenige, der in einer fremden Sprache betet, auch mit seinem menschlichen Geist betet und dass er weiß und versteht, was er betet. Wenn Paulus sagt, dass sein Verstand fruchtleer ist, dann meint er damit einfach, dass sein Beten zwar ihm selbst nützlich ist (V. 4), dass es aber ohne Nutzen, ohne Frucht, ohne Erbauung für andere ist, die sein Gebet hören. Die endgültige Schlussfolgerung findet sich dann in Vers 15.“


    Zu Vers 15
    Ich zitiere wieder einen kleinen Abschnitt von „Ebenda“:
    „Manche haben diesen Vers benutzt - wie auch die Worte aus Vers 14: „mein Verstand ist fruchtleer" -, um die Meinung zu begründen, man könne auf die Unfruchtbarkeit des Verstandes eigentlich stolz sein, so als ob diese von Gott gegebene Fähigkeit, durch die wir Gott ebenbildlich sind, eine herabwürdigende Sache wäre, ja ein regelrechtes Hindernis, um Gemeinschaft mit Gott zu haben. Ihrer Ansicht nach würde ein unverständliches Gebet Gott mehr gefallen als ein verständiges! Mose hätte dem mit Sicherheit nicht zugestimmt, und der Herr Jesus bestätigt Mose, wenn er in Markus 12,30 sagt: „und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft.“
    Jede geistliche Aktivität sollte verständig sein. Paulus spricht in Römer 12,1 von unserem „vernünftigen Gottesdienst“. Beachten wir, dass Paulus nicht sagt, wie er es im vorhergehenden Vers tat: „Ich will in Sprachen beten, aber ich will beten mit dem Geist.“ Wie ich schon erläutert habe, würde Paulus das Beten in einer Sprache ohne Auslegung nicht gutheißen. Unser Beten sollte nicht nur verständig sein und von allen verstanden werden, sondern es sollte auch geistlich sein. Wir beten im bzw. durch den Heiligen Geist (Jud 20: „betend im Heiligen Geist“). Judas sagt nun nicht etwa, das würde bedeuten, in einer Sprache zu beten! Wenn ein Mensch mit seinem Geist betet, ist immer auch das Verstehen darin enthalten. Was meint Paulus aber dann, wenn er sagt: „Ich will auch beten mit dem Verstand"? Wuest erklärt: „Aber ich will auch beten mit der Hilfe meines Verstandes.“ Wir haben in unseren Betrachtungen gesehen, dass das Reden in einer fremden Sprache plus Auslegung gleichwertig ist mit dem Weissagen. Sprachenrede und Auslegung müssen immer als eine Botschaft zusammengehen, ob beides nun durch ein und dieselbe Person geschieht (V. 5.13) oder ob jemand anders übersetzt (V. 28 ). Beten mit dem Verstand heißt nun, dass das Gebet in der Gemeinde so verständlich ausgedrückt wird, dass jeder „Amen“ dazu sagen kann!
    […]
    In jedem Fall gilt dieselbe Regel wie für das Beten in einer Sprache auch für das Singen in einer Sprache, wenn es denn schon in der Gemeinde vorkommen sollte! In beiden Fällen muss eine Auslegung stattfinden, damit die Gemeinde einen Nutzen erfährt. Bei keiner der beiden Aktivitäten sollten wir unser Verständnis, unsere Intelligenz, unsere Vernunft, unsere geistliche Erkenntnis oder unser Urteilsvermögen ausschalten. Wir sind keine dummen Roboter, sondern wir sind im Bild und im Gleichnis Gottes geschaffen.“


    Vers 18
    „Ich danke Gott, ich rede mehr in Sprachen als ihr alle.“


    Es ist typisch, dass du nur die erste Hälfte der Aussage zitiert hast, denn so entstehen immer wieder Missverständnisse. Wenn du nämlich den Vers 19 noch hinzunimmst, dann bekommt der Vers 18 eine ganz andere Bedeutung, zumindest sollte man dann bei der Auslegung des Verses nicht zu solch einem Schluss kommen, zu dem leider viele kommen.
    Vers 19:
    „Aber in der Versammlung will ich lieber fünf Worte reden mit meinem Verstand, um auch andere zu unterweisen, als zehntausend Worte in einer Sprache.“
    Ja, Paulus redete offensichtlich auch in fremden Sprachen, aber nicht in irgendwelchen ekstatischen, sondern real existierenden, für ihn fremde, nie erlernte. Wenn dies nicht so wäre, dann würde er sich in diesem Vers zu den anderen widersprechen. Allerdings würden wir dennoch weiterhin zu dem Schluss kommen, dass Paulus den Gebrauch des Sprachenredens in der Gemeinde ablehnt, wenn wir diesen Vers weiterhin im Zusammenhang stehen lassen und auslegen.
    Jetzt magst du vielleicht sagen: „Ok, wenn es nicht in der Versammlung geschehen soll, dann kann ich es ja privat verüben.“ Ich denke, dass das ein falscher Rückschluss wäre.
    Das Problem liegt sicherlich darin, so denke ich, dass viele Gläubige annehmen, dass es mindestens zwei verschiedenen Arten von Sprachenreden gibt. Einmal die Gabe, in einer dem Sprechenden total fremden aber existierenden Sprache zu reden. Zweitens die Möglichkeit, dass es ein so genanntes ekstatisches Beten in Sprachen gibt, mit der man Gott in besonderer Weise anbeten kann. Weiter oben wies ich schon darauf hin, dass dies nicht der Fall ist und nicht sein kann, dennoch möchte ich gleich nochmals kurz darauf eingehen.
    Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass Paulus die Sprachenrede dringend benötigte. Wie hätte er sonst all den Menschen das Evangelium bringen können, wenn er nur in seiner Muttersprache hätte reden können? Er besuchte in verschiedensten Ländern Heiden und verkündigt ihnen das Evangelium.
    Vielleicht kommt dir aber jetzt der Gedanke, wie Paulus in verschiedenen Sprachen reden konnte, aber zugleich auch lehrte, dass wenn jemand in Sprachen redet, er Gott redet (Vers 2)? Wenn dem so wäre, hätten es die Menschen und er selbst ja nicht verstehen können, ausgenommen Gott.
    Wo also ist der Schlüssel dieses vermeintlichen Problems zu finden?
    Ich möchte immer wieder betonen, dass es keine zwei verschiedenen Arten der Sprachenredegabe gab und gibt! Denn sowohl Dr. Lukas, der die Apostelgeschichte schrieb, als auch Paulus verwenden jeweils den gleichen griechischen Ausdruck (glossa bzw. dialektos). Des Weiteren gibt es auch keinen Hinweis auf eine Unterscheidung der Begriffe „zeno-glossai“ (Reden in Fremdsprachen) und „glossolalia“. Dies zuletzt genannte Wort wird bei Vertretern der Glossalie oftmals als angeblich für unverständliche Äußerungen stehender Begriff angesehen.
    Ich möchte auch nochmals kurz auf Apostelgeschichte zwei eingehen. Dort sehen wir, dass die Apostel vom HG dazu befähigt wurden, in verschiedenen Sprachen zu reden, in real existierenden, in Sprachen, die die Menschen, die sich aus anderen Ländern dort aufhielten, verstanden. Die, die diese Sprachen verstanden und somit hörten, wie die Apostel die Taten Gottes predigten, waren sehr erstaunt. Es bestätigt die Aussage des Paulus in 1Kor 14,22. Für andere, die diese Sprachen nicht verstanden war es wie „Kauderwelsch“. Daher kamen sie zu dem Schluss, dass sie betrunken sein müssten. Hier sehen wir also sehr deutlich wozu das Reden in Sprachen eigentlich und letztlich da war. Hier brauchten die Sprachen nicht ausgelegt bzw. übersetzt werden, weil die, die es hören sollten, es verstanden.
    Also:
    1. Wenn Paulus Sprachen erwähnt, dann meint er buchstäblich bekannte und verstandene menschliche Sprachen. Daher sagt er deutlich, dass die Sprachen zu einem Zeichen für die Ungläubigen sein sollten.
    2. Wie gesagt ist es nicht war, dass der Apostel Paulus eine andere Art vom Sprachenreden bezeichnet als es Lukas tut. Auch wenn uns im Neuen Testament offensichtlich zwei verschiedene Aspekte des Redens in Sprachen vorgestellt werden, heißt das nicht, dass es zwei verschiedenen Arten von Sprachen gab und gibt.
    3. Paulus lehrt auch nirgendwo bzw. hat er nicht die Absicht, dass es Engelsprachen gibt oder man gar in solchen reden soll. Wenn wir in der Bibel davon lesen, dass ein Engel zu Menschen sprach, dann war das immer eine Sprache des Menschen, die der Mensch verstehen konnte, er dazu nicht erst eine Gabe benötigte, wozu auch!
    Wenn Paulus also schreibt, dass es mehrere Arten von Sprachen gibt, dann meint er damit sicherlich die zahlreiche Vielfalt der Sprachen, denn er sprach ja in den verschiedensten, aber tatsächlichen Sprachen. Daher ist die logische Konsequenz zu ziehen, dass Paulus mehr in Sprachen sprach, als alle in Korinth, wie er es ja auch selbst hier in Vers 18 sagt.
    Es gibt also, so stellen wir unverkennbar fest, nur zwei verschiedene Möglichkeiten des Sprachenreden: Einmal in der Gemeinde, aber auch nur dann, wenn sich dort Fremde befinden und diese Sprache ausgelegt bzw. übersetzt werden kann, bzw. muss. Die andere Möglichkeit ist ebendiese uns in Apostelgeschichte 2 vorgestellte und hier in Vers 22 bezeugte.


    Vers 28
    „Wenn aber kein Ausleger da ist, so schweige er in der Versammlung, rede aber sich selbst und Gott.“


    Paulus macht auch in diesem Vers noch einmal deutlich, dass Sprachen in der Versammlung grundsätzlich ausgelegt werden müssen. Er verurteilt das Sprachenreden also definitiv, wenn kein Ausleger oder Fremder da ist. Auch wenn Gott es in diesem Fall verstehen würde, soll er schweigen! Der Zweite Teil wird von vielen herangezogen, um damit das private Sprachenreden zu begründen, aber das habe ich schon weiter oben erklärt. Es sollte reichen, sich an die Worte des Apostel Paulus in Vers 22 zu erinnern.
    Wenn ich das so sage, meine ich damit natürlich nicht, dass man nicht in seinem Herzen in der Gemeinde mit dem HERRN reden darf. Wie wir gesehen haben, wendet sich Paulus in diesem ganzen Kapitel gegen das zu falschen Zwecken gebrauchte Sprachenreden. Es muss für und zu einem Zeichen für die Ungläubigen sein, egal ob privat oder in der Gemeinde.
    Von daher kann ich hier keine Begründung für ein mystisch-ekstatisches Sprachenreden heranziehen!


    Vers 39
    „Daher meine Brüder, eifert danach, zu weissagen, und wehrt nicht, in Sprachen zu reden.“


    Wenn man Vers 40 hinzunimmt, der sich ja darauf bezieht, dann ist das ein guter Abschluss, wie ich finde. Es sollte ein ausgewogenes Verhältnis sein zwischen Weissagen und Sprachenrede, bzw. sollten wir zu unterscheiden wissen zwischen der Wichtig- und Nützlichkeit der Gaben, die der HERR uns anvertraut hat.


    Wir werden ermahnt:
    - die Geister zu prüfen, ob sie aus Gott sind (1Joh 4,1)
    - sorgfältig zu beurteilen, was von einem Propheten gesagt wird; folglich trifft das auch auf die Echtheit einer angeblichen Sprachenrede zu. Das setzt also voraus, dass wir die Sprache verstehen können.


    Ich komme zum Schluss: Alles Geistliche muss sich prüfen lassen, bevor ich es als wahr annehme!

    Liebe Grüße,
    Michael



    Bibliographie
    Cor Bruins - Reden in Sprachen (Daniel)
    William MacDonald - Kommentar zum NT (CLV)
    John F. Walvoord - Kommentar zum Neuen Testament (Hänssler)

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  • Hallo Michael,


    Zitat


    Es tut mir leid, dass der Beitrag so lang geworden ist, aber ich ersah es als wichtig, nochmals einen biblisch-orientierten Kommentar abzugeben!


    Lese ich da etwas eine Unterstellung raus, es gäbe hier auch "nicht-biblisch-orientierte" Kommentare ? :rolleyes:


    Aber schauen wir doch was die Bibel sagt und nicht was Cor Bruins schreibt !


    Zitat


    1Über die Gaben des Geistes aber will ich euch, liebe Brüder, nicht in Unwissenheit lassen. 2Ihr wißt: als ihr Heiden wart, zog es euch mit Macht zu den stummen Götzen. 3Darum tue ich euch kund, daß niemand Jesus verflucht, der durch den Geist Gottes redet; und niemand kann Jesus den Herrn nennen außer durch den heiligen Geist. 4Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. 5Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. 6Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. 7In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller; 8dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden, nach demselben Geist; 9einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; 10einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen. 11Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will.


    Halten wir doch erstmal fest, das die Gabe in mancherlei Zungen / Sprachen zu reden eine Gabe ist, die Gott durch den Heiligen Geist wirkt - und nicht von fiesen Dämonen inspiriert wird !


    Zitat


    „Was ihr für einen privaten Gottesdienst haltet, ist in Wirklichkeit ein falscher Gebrauch der Sprachengabe. Diese Gabe ist ja nicht in erster Linie dazu gedacht, Gott damit anzusprechen, sondern sie soll eigentlich ein Zeichen für die Ungläubigen sein.“


    Diese Aussage stimmt so einfach nicht :


    Zitat


    Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: in meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden ... ( Markus 16, 17 )


    Also kein Zeichen für die Ungläubigen, sondern ein Erkennungsmerkmal für die Gläubigen !


    Ich gehe davon aus, das die Korither tatsächlich einen falschen Umgang mit der "Zungenrede" hatten. Es ging drunter und drüber es wurde sehr viel in Zungen gesprochen .... es herrschte also Unordnung und Gäste / Heiden konnten mit dem Gottesdienst nichts anfangen, denn sie verstanden nichts.
    Das sprechen in neuen Sprachen wurde zur persönlichen Auferbauung gegeben, aber die Korinther habe zu sehr auf sich selber gesehn, und nicht aufeinader geachtet. Das war übrigens nicht nur in Bezug auf die Geistesgaben so !


    Zitat


    17Dies aber muß ich befehlen: Ich kann's nicht loben, daß ihr nicht zu eurem Nutzen, sondern zu eurem Schaden zusammenkommt. 18Zum ersten höre ich: Wenn ihr in der Gemeinde zusammenkommt, sind Spaltungen unter euch; und zum Teil glaube ich's. 19Denn es müssen ja Spaltungen unter euch sein, damit die Rechtschaffenen unter euch offenbar werden. 20Wenn ihr nun zusammenkommt, so hält man da nicht das Abendmahl des Herrn. 21Denn ein jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere ist betrunken. 22Habt ihr denn nicht Häuser, wo ihr essen und trinken könnt? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, die nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich euch nicht. ( 1 Kor 11, 17 ff )


    Auch hier das gleiche Problem. "Jeder denkt an sich, nur ich, ich denk an mich" :rolleyes: Paulus kritisiert wie die Korinther das Abendmahl feiern ! Aber er macht daraus kein Abendmahlverbot !


    Der Begriff glossa ist übrigens einfach griechisch und heißt wörtlich übersetzt "Zunge" !


    Zitat


    „Unter Sprache muss man hier eine tatsächlich existierende Fremdsprache verstehen, wie man in Apostelgeschichte 2,6 sieht, aber eine, die der Redner selbst normalerweise nicht beherrschte. Das Wunder der Gabe bestand darin, dass Gott ihm die Fähigkeit gab, seine eigenen Gedanken durch die Kraft des Geistes in dieser fremden Sprache auszusprechen, wobei er selbst die Kontrolle über seine Worte hatte.“


    Nun, dabei handelt es sich um eine Annahme, aber nicht um einen Fakt ! Denn die Bibelstelle gibt keinen Aufschluss darüber in wie weit die Sprecher Kontrolle über was hatten ! Schauen wir also mal genauer in den Text :


    Zitat


    1Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. 2Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, 4und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. 5Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. 6Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. 7Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? 8Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? 9Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, 10Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, 11Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden. 12Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? 13Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.


    In Vers 4 steht : ...zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.


    Etwas wenig, um darauf die genante These zu stützen.
    Interessant finde ich dann noch den Vers 13. Wer hat sich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie und warum einige auf die Idee kommen konnten, das die Apostel besoffen hätten sein können ??!!


    Zitat

    „Wenn es nichts Besseres gibt, was der Heilige Geist durch dich tun darf, um die Gemeinde zu erbauen, dann rede wenigstens in Sprachen, aber viel lieber wäre mir, du würdest weissagen.“


    Ist es nicht schon ein wenig blasphemisch, sich über eine Gabe lustig zu machen, die von Gott kommt und durch den Heiligen Geist gewirkt wird ?? 8o


    Zitat

    "Daher (wegen all dem, was ich bisher in den Versen 6-11 gesagt habe), angesichsts der Tatsache, dass ihr euch so sehr um „Geister“ bemüht (seien es engelhafte oder dämonische, wie in den Tagen vor eurer Bekehrung), setzt euch jetzt vielmehr mit ganzem Herzen dafür ein, dass ihr überströmend seid im Helfen und Erbauen der Gemeinde.“


    Schon eine sehr bösartige Übertrageung - darf man denn plötzlich dem Wort Gottes solche Gewalt antuen und es so verdrehen ?? 8o


    Zitat


    12So auch ihr: da ihr euch bemüht um die Gaben des Geistes, so trachtet danach, daß ihr die Gemeinde erbaut und alles reichlich habt.


    Das stützt doch in erster Linie meine eingangs genannte These, das die Korinther zu sehr mit sich selber beschäftigt waren - jeder mit sich.
    Und dieser Vers fordert dazu auf, beim Streben nach Geist / geistlichem darauf zu achten das es der Gemeinde nützt ( nicht sich selber ) - und das von ALLEM ( also auch von der Zungenrede ) reichlich vorhanden ist !


    Dann stellt sich ja noch die Frage, warum das Zungenreden einer AUSLEGUNG bedarf, wenn es doch eine existierende Sprache dastellt ? Es wird doch wohl auch ein griechisches Wort für übersetzen geben ?!!!


    Zitat


    18 Ich danke Gott, daß ich mehr in Zungen rede als ihr alle. 19 Aber ich will in der Gemeinde lieber fünf Worte reden mit meinem Verstand, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in Zungen.


    Der Vollständigkeit halber :D


    Wenn ich mir beide Verse ansehe, dann kann doch das Zungenreden keine existierende Sprache sein - die müsste dann nur übersetzt werden, und alle könnten auch in der für sie ursprünglich unverständlichen Sprache unterwiesen werden.
    Deutliche wird aber schon, das Paulus viel in Zungen gesprochen hat, und zwar mehr als alle Korinther - dies aber wärend eines Gottesdienstes reduziert oder einschränkt, weil in einem Gottesdienst ALLE was davon haben sollen.


    Zitat


    ...einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen.


    In Korinth scheint es schon den gleichen Missstand gegeben zu haben wie heute, das kaum einer die Gabe hat, Zungenrede AUSZULEGEN ( nicht übersetzen ) ! Wenn Zungenrede allerdings ausgelegt wird, dann dient es definitiv der Auferbauung der ganzen Gemeinde. Wie sollte also ein "unreiner Geist" dahinter stecken, wenn die Gemeinde auferbaut wird ?


    Ich finde es schon ziemlich traurig wie "Ihr" anfangt euch zu winden, auszulegen, geschichtliche Hinergründe herbeizuschaffen, das Wort Gottes umübersetzt .... und das alles nur um zu beweisen, das die Gaben des Heiligen Geistes durch die Bibel abgelöst worden sind :rolleyes: 8o :(


    Ursache dafür scheint meiner Meinung nach Angst zu sein. Angst vom Glauben abzufallen, in die Finger von Verführeren zu fallen, sich unter dämonischen Einfluss zu begeben .... und in sofern finde ich die Stelle aus Lukas 11,13 schon sehr passend. Denn wie sonst ist es zu erklären, das man auf der einen Seite sagt : "Ich habe den Heiligen Geist" - aber auf der anderen Seite sagt : "Auswirken darf er sich aber nicht - es könnte ja auch etwas böses dabei rumkommen".


    Zitat


    Vers 39
    „Daher meine Brüder, eifert danach, zu weissagen, und wehrt nicht, in Sprachen zu reden.“


    Wenn man Vers 40 hinzunimmt, der sich ja darauf bezieht, dann ist das ein guter Abschluss, wie ich finde. Es sollte ein ausgewogenes Verhältnis sein zwischen Weissagen und Sprachenrede, bzw. sollten wir zu unterscheiden wissen zwischen der Wichtig- und Nützlichkeit der Gaben, die der HERR uns anvertraut hat.


    ?( Wiedersprichst Du Dir hier nicht plötzlich selber ?


    Grüße


    Kai

  • Zitat


    Es ist definitiv nicht wahr, dass der Geist eines Menschen beten kann, während gleichzeitig der Verstand seine Tätigkeit einstellt. Die Schrift stützt mich darin, dass ich diese ganze Vorstellung ablehne, ein Mensch könne in einer fremden Sprache beten, ohne zu wissen, was er sagt.


    Dann solltest Du Deine Bibel vieleicht mal vorurteilsfrei lesen ! Und vor allem ganz ! Denn erstens belegen das einige Stelle über die Zungenrede, dass genau DAS der Fall ist, und zweitens finden wir im AT folgende Begebenheit :


    Zitat


    18David aber floh und konnte entrinnen und kam zu Samuel nach Rama und sagte ihm alles, was ihm Saul angetan hatte. Und er ging mit Samuel, und sie blieben zu Najot. 19Und es wurde Saul angesagt: Siehe, David ist zu Najot in Rama. 20Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Und sie sahen die Schar der Propheten in Verzückung und Samuel an ihrer Spitze. Da kam der Geist Gottes auf die Boten Sauls, so daß auch sie in Verzückung gerieten. 21Als das Saul angesagt wurde, sandte er andere Boten; die gerieten auch in Verzückung. Da sandte er die dritten Boten; die gerieten auch in Verzückung. 22Da ging er selbst nach Rama. Und als er zum großen Brunnen kam, der in Sechu ist, fragte er: Wo sind Samuel und David? Da wurde ihm gesagt: Siehe, zu Najot in Rama. 23Und er machte sich von dort auf nach Najot in Rama. Und der Geist Gottes kam auch über ihn, und er ging einher in Verzückung, bis er nach Najot in Rama kam. 24Da zog auch er seine Kleider aus und war in Verzückung vor Samuel und fiel hin und lag nackt den ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher sagt man: Ist Saul auch unter den Propheten?


    Hier geht es zwar nicht um expliziet um die Zungenrede - aber doch um das Wirken des HG ! Ich kann mir "euer" Urteil schon lebhaft vorstellen, wenn eine nur ähnliche Geschichte heute in einer Gemeinde passieren würde ! Ihr würdet garantiert an Hand der Schrift gelegen können ( :rolleyes: ) das da ein Dämon oder schlimmeres am Werk ist ! 8)


    Irgendwie scheint "euer" Gott doch recht hilflos, klein und unfähig zu sein ... der Gott der Bibel ist es zum Glück nicht !


    Grüße


    Kai

  • Hallo!


    Ein Zitat von Dr. H. Rossier zu besagter Stelle, das ich zu 100% unterschreibe (Die Hervorhebungen stammen sämtlich von mir):


    Zitat

    In den Versen 19-24 sehen wir, daß der ganze Anschlag Sauls gegen David mißlingt, und doch setzt er seine feindseligen Bemühungen, sogar während David unter dem Schutz Samuels steht, durch seine Boten fort. Diese Werkzeuge des Feindes verfallen gegen ihren Willen dem Einfluß des Geistes Gottes, durch welchen sie weissagen - eine ernste Warnung, die sie aber nicht zur Umkehr bringt, noch sie rettet. Saul selbst wird schließlich, und zwar nicht zum ersten Mal in seinem Leben, gezwungen, durch den Geist Gottes zu weissagen. In Kap. 18, 10 hatte er es durch den bösen Geist getan, der sich seiner bemächtigt hatte. Gott kann durch den Mund eines Saul reden, der zu anderer Zeit das Mundstück Satans ist; gerade so wie Er durch den Mund eines Bileam oder eines Kajaphas zu reden vermag. Dies beweist nur, daß Gott sich eines jeden als Werkzeug bedient, wenn es Ihm gefällt; aber man muß zwischen der lebendig machenden Tätigkeit des Heiligen Geistes und den verschiedenen Wirkungen Seiner Macht wohl unterscheiden. Die Macht kann eine große Kenntnis des Wortes mitteilen, vielleicht auch die Kraft, welche diese Kenntnis für Andere nutzbar macht; die Macht kann Wunder wirken, aber niemals führt sie uns dahin, uns selbst zu verurteilen und Christum zu ergreifen als Den, der unseren Bedürfnissen entspricht. Sie gibt weder die Buße noch den Glauben; es ist ein Werk des Geistes in dem Herzen erforderlich, um das Gewissen zu erreichen, ein wahres Sündengefühl hervorzurufen und die Seele zu Gott zu führen. Ohne das gibt es kein neues Leben. Das Herz Sauls und seiner Boten war nicht verändert, aber Gott bemächtigte sich durch die Weissagung ihres Geistes, um ihre Torheit bloßzustellen und David, Seinen Geliebten, zu retten.
    (http://bibelkommentare.de/inde…ucture_id=235&part_id=713)


    Ich finde es wirklich unverständlich, wie man diese Stelle als Begründung für schriftgemäßes Zungenreden heranführen kann!


    Ausgerechnet hier ist die "Verzückung" (von dieser habe ich übrigens weder bei Luther, noch bei Schlachter, Elberfelder, rev. Elberfelder, AV, oder Darby etwas gefunden, so dass ich stark bezweifle, dass sie im Urtext steht) doch ein klares Zeichen, dass die betroffenen Personen etwas taten, was Gott nicht gefiehl! Eine Warnung eben. Wenn es einen Beweis gibt, dass diese Form des Zungenredens Gott nicht gefällt, dann ja wohl diese Stelle. Was natürlich nichts daran ändert, dass Gott auch solche drastischen Methoden anwenden kann.


    Ich bin ernsthaft verwirrt, dass du diese Stelle so missverstehst. Ich habe ja schon gesagt, dass ich selber ein sehr gespaltenes Verhältnis zu dieser Thematik habe, aber diese Stelle finde ich nun wirklich eindeutig.


    Diese Stelle erinnert mich gerade an die Geschichte mit Bileam um dem Esel (4. Mo 22:21 ff). Klar: Gott hat großartig gewirkt indem er den Esel zu Sprechen brachte, aber das ist doch kein Beweis dafür, dass Bileam richtig handelte!


    Beide Stellen, sowie die Ereignisse auf die Dr. Rossier anspielt sind vielmehr Beweise dafür, wie ernst und eindringlich Gott redet, um solche, die einen Fehler gemacht haben zur Umkehr zu bringen!


    LG nano


    PS:

    Zitat

    Irgendwie scheint "euer" Gott doch recht hilflos, klein und unfähig zu sein ... der Gott der Bibel ist es zum Glück nicht !


    Muss man das so sagen? Die Unterstellung darin ist (1) kontraprodukiv, (2) unsachlich und (3) ziemlich dreist!

  • Zitat

    Original von nano
    Ich finde es wirklich unverständlich, wie man diese Stelle als Begründung für schriftgemäßes Zungenreden heranführen kann!


    Wie ich ja geschrieben habe - geht es dort ja NICHT um die Zungenrede, sondern darum, mit wieviel Macht Gott durch seinen Geist eingreifen kann !


    Zitat


    Ausgerechnet hier ist die "Verzückung" (von dieser habe ich übrigens weder bei Luther, noch bei Schlachter, Elberfelder, rev. Elberfelder, AV, oder Darby etwas gefunden, so dass ich stark bezweifle, dass sie im Urtext steht) doch ein klares Zeichen, dass die betroffenen Personen etwas taten, was Gott nicht gefiehl! Eine Warnung eben.


    Das stimmt so nicht, denn auch die Propheten mit Samuel befanden sich in diesem Zustand.


    Zitat


    aber man muß zwischen der lebendig machenden Tätigkeit des Heiligen Geistes und den verschiedenen Wirkungen Seiner Macht wohl unterscheiden.


    Das stimmt.


    Zitat


    Wenn es einen Beweis gibt, dass diese Form des Zungenredens Gott nicht gefällt, dann ja wohl diese Stelle. Was natürlich nichts daran ändert, dass Gott auch solche drastischen Methoden anwenden kann.


    Wie kann das sein, wenn diese Stelle gar nicht die Zungenrede behandelt ??


    Zitat


    PS:


    Muss man das so sagen? Die Unterstellung darin ist (1) kontraprodukiv, (2) unsachlich und (3) ziemlich dreist!


    zu 1. Warum kontraproduktiv ?


    zu 2. Warum unsachlich ? Schau doch mal hier. Auch hier habe ich mich schon sehr gewundert, was geht und was nicht geht ...


    zu 3 . ziemlich dreist würde ich es nicht nennen - eher : sehr direkt und ein wenig lieblos. Wenn wir uns darauf verständigen können - dann gebe ich das offen zu und bitte um Entschuldigung - denn ohne die Liebe ist nichts von Nutzen ( frei nach Paulus ).


    Grüße


    Kai

  • Zitat

    Wie ich ja geschrieben habe - geht es dort ja NICHT um die Zungenrede, sondern darum, mit wieviel Macht Gott durch seinen Geist eingreifen kann !


    Dann frage ich: So what?
    Das Gott diese Macht hat, hat nach meinem Verständnis der oben stehenden Posts niemand angezweifelt. Nur das es immer ein gutes Zeichen ist, wenn Gott diese Macht benutzt.


    LG nano

  • Danke Nano - ja genau den habe ich gemeint.


    Aber nochmal was zum Thema.


    Ich bin ja nun wirklich kein Charismatiker ! Und eigendlich finde ich es auch vollkommen überflüssig, über die "geringste" der Gaben des HG ewig lange zu "streiten".
    Und der Vollständigkeit hlaber möchte ich ja nun auch noch hinzufügen, das auch ich davon ausgehe bzw davon weiß, dass es in einigen / vielen Gemeinden mit dem Gaben des HG auch nicht so läuft, wie es laufen sollte. Allerdings beschwöre ich nicht gleich Dämonen und Teufel herbei, sondern gehe in den meisten Fällen von eher persönlich / charakterlichen Schwächen aus. Und gerade die Zunegnrede - die halt nicht verständlich ist - ist schnell "missbraucht". Denn wer will den nachvollziehen, ob da nun jemand im Geist betet, oder ob der "toll" vor sich hin "brabbelt" um den frommen, besonders Geisterfüllten zu simulieren ... :(


    Glücklicher Weise gehöre ich zu einer Gemeinde, wo die Gaben des HG ordentlich und vernünftig gehandhabt werden - nicht "aufgeputscht" und auch nicht "unterdrückt".


    Es war aber auch noch die Frage aufgekommen, ob es noch mehr Bibelstellen gibt, die herangezogen werden, um zu belegen, das der HG seinen Wirkungsspielraum durch das erscheinen der Bibel eingeschränkt bekommen hat. Weiß da jemand noch welche ?


    Grüße


    Kai

  • Zitat

    [...] [A]uch ich [...] weiß [davon], dass es in einigen / vielen Gemeinden mit dem Gaben des HG auch nicht so läuft, wie es laufen sollte. Allerdings beschwöre ich nicht gleich Dämonen und Teufel herbei, sondern gehe in den meisten Fällen von eher persönlich / charakterlichen Schwächen aus.


    Das finde ich gut! Es ist für uns schwer, dies zu unterscheiden (auch wenn nicht denke, dass es unmöglich ist und es letztlich auch unsere Pflicht ist, dies zu tun (s. z.B. 1. Jn 4:1)), und da sollten wir bestimmt nicht vorschnell urteilen


    Zitat

    Und gerade die Zunegnrede - die halt nicht verständlich ist - ist schnell "missbraucht". Denn wer will den nachvollziehen, ob da nun jemand im Geist betet, oder ob der "toll" vor sich hin "brabbelt" um den frommen, besonders Geisterfüllten zu simulieren ... :(


    wie war! Gilt aber für andere Gaben leider acuh!
    Zur Aufmunterung möchte ich aber noch sagen, dass es uns mit der Hilfe des Heiligen Geistes eben doch möglich ist, eben dies herauszufinden. Aber dies wird m.E. letztlich immer eine Einzelfallentscheidung sein, und wir sollten diese nicht auf die leichte Schulter nehmen! Gebet und das Studieren des Wortes Gottes sind wesentliche Voraussetzungen, um hier nicht Schiffbruch zu erleiden:


    Zitat

    Du hast eine kleine Kraft (Offb 3:8 )


    Zitat

    [Gottes] Gnade genügt dir, denn [seine] Kraft wird in Schwachheit vollbracht (2 Kor 12:9)


    Ich weiß: die Stellen sind furchtbar aus dem Zusammenhang gerissen, aber sie kommen mir gerade so in den Sinn.


    Gruß
    nano


    edit: Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das Wort "Einzelfallentscheidung" falsch verstanden werden könnte. Deshalb noch einmal eine Klarstellung:
    Ich meine damit nicht, dass man jeden einzelnen Fall von (angeblichem) Zungenreden entsprechend untersuchen muss: Es gibt mit Sicherheit ganze Praktiken, bei denen man ganz klar sagen muss, dass Gott das so nich will (was im übrigen nicht heißt, dass Gott dort nicht dennoch wirken könne! Das Gott etwas nicht gutheißt bedeutet nicht automatisch, dass der Teufel dort am Werk ist! S. die o.g. Stellen. Gott ist allmächtig und souverän: Er kann wirken, wo er will. Trotz der vielen Fehler des Menschen - ansonsten könnten wir allesamt verzweifeln, wenn wir an unsere Gottesdienste denken...)
    In diesem Sinne war die Einzelfallentscheidung gemeint.

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