• Hallo!


    In letzter Zeit wurden wir Mädels aus unserer Gemeinde von einigen älteren Brüdern darauf aufmerksam gemacht, dass man während dem Gottesdienst nicht mit "Überschlagenen Beinen" sitzen soll, mit der Begründung dass dies eine Untugend sei.


    Wie haben ganz schön protestiert, denn wieso soll dies eine Untugend sein? Wenn ich einen Rock bzw. ein Kleid anhabe dass zu kurz ist, ist es ja selbstverständlich dass ich so nicht sitzen soll. Aber da wir auch auf keusche Kleidung aufmerksam gemacht wurden dürfte dies kein Problem sein.


    Was meint ihr dazu?


    Würde mich sehr über eure Antworten freuen!


    Liebes Grüßle,
    Königskind

  • Ich (übrigens männlich ;)) bin da auch schon drauf angesprochen worden (ist aber bestimmt schon mind. 10 Jahre her - war damals mein Großvater).


    Ich denke, es geht zumindest auch darum, dass die überschlagenen Beine - zumindest nach Meinung älterer Geschwister - eine gewisse Lässigkeit darstellen, die nichts im Gottesdienst verloren hat. (Wobei ich dann übrigens nicht verstehe, weshalb man nur euch Mädchen angesprochen hat - aber vielleicht hast dus bei den Jungs ja einfach nicht mitbekommen?)


    Jedenfalls denke ich persönlich auch, dass man mit seiner Körperhaltung etwas vorsichtig sein sollte, da man damit viel mehr ausdrücken kann, als man sich eigentlich bewusst ist. (Wobei ich ganz bewusst nicht sage, das man nicht mit überschlagenen Beinen sitzen sollte, sondern nur, das man mal drüber nachdenken sollte.)


    Wenn es nur darum geht, sollte man meiner Meinung nach aber auch unterscheiden zwischen einer Predigt und einem "echten" Gottesdienst, oder sogar dem Gebet. (In einigen Gemeinden [u.a. "meiner"] ist es üblich, dass man zum Gebet aufsteht - was ich persönlich übrigens auch für richtig halte, aber das ist eine andere Sache. Aber ich war auch mal in England in einer Gemeinde, wo das nicht üblich war, und da saßen auch viele mit überschlagenen Beinen während des Betens - und das finde auch ich dann endgültig unpassend. Aber das soll nur ein Beispiel sein, um zu verdeutlichen, was ihc meine: Ich möchte da niemandem meine Sichtweise aufzwängen. Ich denke aber, man sollte mal darüber sprechen, damit sich auch der andere - der das ja vermutlich ohne "böse Absicht" tut - darüber klar wird, und für sich selbst ganz bewusst entscheiden kann, wie er das für sich persönlich handhaben möchte.)


    Noch ein Aspekt, den man mit Sicherheit auch nicht vernachlässigen sollte (und dabei zitiere ich jetzt mal komplett aus dem Zusammenhang heraus, aber der Satz ist auch mit "keiner" und "irgendeinen" sehr absolut gehalten, so dass ich das durchaus für berechtigt halte):


    Zitat

    indem wir in keiner Sache irgend einen Anstoß geben, auf dass der Dienst nicht verlästert werde. (2 Kor 6.3)


    Auch wenn man man natürlich immer in Gefahr steht, so was als "Todschlag-Argument" zu missbrauchen, sollt man diesen Gesichtspunkt wohl auch nicht ganz vernachlässigen.


    Nun kenne ich den Bruder nicht, aber vielleicht kannst du ihn da ja selbst mal fragen? Wenn es ihm wichtig ist, sollte er auf jeden Fall bereit sein, dir das zu erläutern.

  • Die echte Untugend ist doch die, das man ständig meint an anderen rumdoktorn zu müssen, sie kritisieren, zurechtweisen....


    Ich möchte in meinem Leben Gott immer besser kennen lernen ! Und ich möchte, das möglichst viele andere das auch erleben.
    Und meiner Meinung nach ist es der falsche Weg sich ständig Gedanken um Äußerlichkeiten zu machen.
    Anstatt an der Kleidung oder an der Sitzhaltung rumzumäkeln sollte man vieleicht lieber zusehen, wo man seine Geschwister darin unterstützen kann näher an Gott heran zu kommen !


    Gott ist derjenige der mich verändert, u.a. dafür hat er mir den Heiligen Geist gegeben ! Wisst Ihr wie man das nennt, wenn Menschen aus eigener Anstrengung heraus versuchen einem Gott zu gefallen ?? !!
    RELIGION - und die Bible findet da noch ganz andere Titel für.


    Setzt euch Gottes Gegenwart aus, setzt euch Gottes Wort aus, lasst seinen Geist zu eurem Geist sprechen und hört auf IHN !
    Ich bin mir sicher ( !!! ) : Gott wird Dir sagen, was er an Dir verändern möchte !


    Und ich möchte dem betreffendem Bruder ja nichts böses, aber mir kommt es schon sehr unreif vor, wenn es für ihn nach vielen Jahren mit Jesus noch so ein Problem ist, wenn da jemand die Beine übereinader schlägt beim sitzen .... :rolleyes: Bringt ihn das echt in Bedrängniss ??


    Grüße


    Kai

  • Zitat

    Original von Spunk
    Ich möchte in meinem Leben Gott immer besser kennen lernen ! Und ich möchte, das möglichst viele andere das auch erleben.


    Das ist auch genau das, was ich möchte - und aus diesem Grund (insbesondere dem zweiten Satz) halte ich es auch durchaus für sinnvoll, das man über solche Dinge spricht. Wenn ich etwas als richtig gemäß dem Wort Gottes erkannt habe - bin ich dann nicht geradezu dazu verpflichtet (Gott, meinem Gewissen, und meinen Geschwistern gegenüber) dies auch anderen mitzuteilen? Denn schließlich haben diese doch (das unterstelle ich jetzt einfach mal) den gleichen Wunsch.


    Deshalb möchte ich diesen Bruder, den ich nicht kenne, von dem ich nur das weiß, was ich hier gehört habe, auf diese Entfernung nicht verurteilen!


    Außerdem bin ich davon überzeugt, dass Gott, wenn er mit etwas zu sagen hat, das er an mir verändern möchte, auch meine Geschwister dazu benutzt.


    edit: Vll. noch etwas zur Frage "Was darf ich?" (Ja: Ich habe gerade deinen anderen post gelesen ;) ) - ich glaube es geht nicht darum, was ich darf, und was nicht (ich bin davon überzeugt, dass ich auch beim Gebet mit überschlagenen Beinen da sitzen darf), sondern darum, was "nützlich" ist, und was "erbaut" (vgl. 2 Kor 6,12 und 10.23) - im weiteren Sinne: Was ist angemessen? (Und hier möchte ich betonen, dass ich denke, das es hier kein schwarz/weiß gibt! Für jeden von uns kann [und wird] die Grenze woanders liegen. Ich habe oben erläutert wo sie für mich in diesem Zusammenhang liegt. Wenn sie für dich woanders liegt, dreh ich dir da bestimmt keinen Strick draus!)

  • Hallo!


    Vielen Dank für eure Antworten...


    @ nanos: Für das Gebet ist das auch kein Thema, denn zum Gebet knien wir eigentlich immer nach dem Beispiel wie Jesus gebetet hat.


    Der Bruder ist etwas älter und da wir von Russland kommen ist er in einer ganz anderen Kultur aufgewachsen. Wir leben heute eben in einem ganz anderem Zeitalter und einer anderen Kultur deshalb verstehe ich nicht wieso sie solche "Regeln" aufstellen müssen, nur weil es früher vielleicht als "Unangemäß" im Gottesdienst galt.


    Dazu kommt ja auch noch wie lange der Gottesdienst dauert.
    Also bei uns geht er immer zwei Stunden und dann ist es wirklich sehr anstrengend nur ganz gerade auf dem Stuhl zu sitzen.


    Naja, ich schau mal wie sich das im Laufe der Zeit enwickelt sonst müssen wir noch ein mal eine Unterredung mit diesen Brüdern führen...


    Gruß,
    Königskind

  • Interessante Vorstellung bei euch in der Gemeinde von "Sitzsamkeit".
    Also, ich selbst und die Brüder mit mir vorne am Tisch schlagen die Beine übereinander. Und die sind schon ein paar Jahre älter als ich.
    Ich kenne aber eine Schwester, die vor nicht allzu langer Zeit sagte, dass das offen und breitbeinige Sitzen und den Hintern dabei an der Vorderkannte des Stuhles, als sehr unpassend findet. (Natürlich dabei auch noch die Arme verschränkt.)

  • Hallo Königskind und alle anderen,


    nun ich habe auch schon manches gehört was Verhaltesnreglen angeht und solnage diese vernünftig begründet werden, bin icha uch bereit gewisse Dinge aus Rücksicht auf andere zu tun.


    Wenn es jedoch um derartige Dinge geht, die in keinster Weise mit der Bibel begründet werden können, würde ich eine Erklärung verlangen.


    nano


    Zitat

    Noch ein Aspekt, den man mit Sicherheit auch nicht vernachlässigen sollte (und dabei zitiere ich jetzt mal komplett aus dem Zusammenhang heraus, aber der Satz ist auch mit "keiner" und "irgendeinen" sehr absolut gehalten, so dass ich das durchaus für berechtigt halte): "indem wir in keiner Sache irgend einen Anstoß geben, auf dass der Dienst nicht verlästert werde. (2 Kor 6.3)"


    Diese Bibelstelle ist dafür bekannt dass Sie immer wieder zu eigenen Gunsten verwendet wird.
    Dabei geht es darum einem anderen kein Anstoß zur Sünde zu sein und nicht darum ob mir die Sitzweise des anderen passt oder nicht.


    Soweit meine Meinung dazu.

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

  • Ich glaube, ihr habt mich falsch verstanden:


    Ich halte auch nichts (!) davon, Regeln aufzustellen, die nicht mit der Bibel zu begründen sind. Und - um das noch mal explizit zu sagen - darunter fällt für mich auch die Sitzhaltung! Ich habe nicht vor, daraus eine Regel zu machen, noch ist das eine Regel bei uns in der Gemeinde. Ich habe lediglich versucht, zu erklären, warum man das so empfindet oder empfinden kann.


    Außerdem habe ich meine eigene Sichtweise zum Thema dargestellt, und möchte noch einmal betonen, dass ich persönlich es unpassend finde, aber niemandem (!) da Vorschriften machten möchte!


    Ich denke, es gibt unheimlich viele Dinge im Leben als Christ, die eine persönliche Sache zwischen Gott und dem einzelnen Gläubigen sind.


    Ich hoffe, hinter meinem Beitrag ist nun klarer geworden.

  • Hallo nano,


    ich habe aus deinem Beitrag schon verstanden, dass Du gegen solche "Gesetzlichkeiten" bist.


    Mir ging es in meinem Post auch nur um die von dir aufgeführte Stelle. Ich woltle nur richtig stellen, dass eine Anwendung derselben an dieser Stelle absolut unangebracht und ausgeschlossen ist.

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

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