Ist das Heil verlierbar?

  • Hallo, itsme!


    Danke für deine Antwort. Zu deinen Links hatte ich mich das deswegen gefragt, weil in einigen Beiträgen immer als starkes Argument gegen die Unverlierbarkeit des Heils betont wurde, dass ein Mensch dadurch gleichgültig in seinem heiligen Wandel, den Gott erwartet, werden könnte.
    Dieses Argument unterstütze ich im übrigen, obwohl ich trotzdem an die Unverlierbarkeit des Heils glaube.
    Deshalb würde ich aber keinem suchenden Menschen gleich "Heilssicherheit" präsentieren, da erwiese ich ihm einen schlechten Dienst, eben aus den genannten Grund. Es geht zuerst um Sündenerkenntnisnis, um die absolute Bankrotterklärung vor einem heiligen Gott. Nur so kann ein Sünder die Errettung wert schätzen.


    Und zu deiner Frage, ob wir Bruder und Schwester im Glauben sind, auch wenn wir zu diesem Thema verschiedene Auffassungen haben, da hast du ganz klar mein "Ja" .
    Ich spreche dir, victor und dicksmith in keinster Weise die Errettung durch Glauben und Vergebung ab, wir sind Glaubensgeschwister und werden zusammen vor unserem Herrn stehen. Unterschiedliche Auffassungen werden uns nicht trennen, denn sie spielen keine Rolle mehr, der Herr ist alles, was uns bewegen wird.



    Wenn wir uns aber in diesem Forum weiter austauschen, was ich sehr begrüßen würde, sollten wir vielleicht dieses Thema nicht mehr berühren. Es eskaliert doch sehr, leider bis hinein ins Persönliche, und das ist ein sehr schlechtes Zeugnis vor ungläubigen Menschen, die diese Seite besuchen und wofür wir beten, dass sie dadurch den entscheidenden Anstoss finden, Frieden mit Gott zu machen. Siehst du das nicht auch so?



    Herzlich Gottes Segen, und einen lieben Gruß,
    Vroni :)

  • Hallo zusammen,


    bin doch wieder da. Vroni und Itsme haben recht.


    Lassen wir das Thema und versuchen vielleicht durch andere Beiträge, die Leser, die unseren Herrn noch nicht kennen, zu diesem Schritt zu bewegen.


    Also, denn entschuldigt die persönlichen Angriffe.


    Ich werde meine Beiträge etwas ediieren und weiter im Forum bleiben.


    Herzlichst


    Victor :) :)

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

  • Hallo, Victor!


    Ich freue mich sehr über deine Worte, danke!


    Kol. 3, 12 - 17:


    Zitat

    Ziehet nun an, als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte:
    herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut, einander ertragend und euch gegenseitig vergebend, wenn einer Klage hat wider den anderen;
    wie auch der Christus euch vergeben hat, also auch ihr.
    Zu diesem allem aber ziehet die Liebe an, welche das Band der Vollkommenheit ist.
    Und der Friede des Christus regiere in euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen worden seid in EINEM Leibe; und seid dankbar.
    Laßt das Wort des Christus reichlich in euch wohnen, indem ihr in aller Weisheit euch gegenseitig lehret und ermahnet ... und alles, was immer ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, danksagend Gott, dem Vater, durch ihn.


    Herzlich Gottes Segen,
    Vroni

  • Lieber itsme, lieber Victor, lieber dicksmith,


    ich möchte mich an dieser Stelle für meine persönlichen Angriffe entschuldigen. Ich habe diese aus meinen Beiträgen entfernt.


    Ich habe nocheinmal über alles nachgedacht ( Vroni: an dieser Stelle sage ich schonmal "Danke" für Deine E-Mail - Du bekommst auch noch eine Antwort darauf). Ich möchte auch, dass wir uns hier nicht mehr streiten oder sogar fetzen!


    Ich weiß allerdings noch nicht, ob ich mich nocheinmal mit diesem Thema auseinandersetze und ob ich nocheinmal eine längere Ausarbeitung über dieses Thema mache.


    "Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit." (Philipper 5,22) - im Gegensatz zu den Werken des Fleisches, zu denen u.a. Zorn, Zank und Zwietracht gehört.


    Viele Grüße
    Christopher

    Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um damit zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.
    (Jim Elliot, Missionar)

    Einmal editiert, zuletzt von Christopher ()

  • Hallo Christopher,


    vielen Dank für deine lieben Wort. Ich nehme deine Entschuldigung von Herzen an. Habe eine Passage bei mir auch editiert, sollte ich vielleicht noch was ändern sag es mir.


    Es ist wirklich eine schwieriges Thema und irgendwann wird es emotional.


    Dann wünsche ich allen einen guten, gesunden und geistlichen Austausch.


    Alles Liebe und Gottes Segen.

    Beurteile einen Menschen nie nach seiner Fröhlichkeit, denn wie oft habe ich schon gelacht um nicht weinen zu müssen.

  • Hallo zusammen,


    habe euren Meinungsaustausch mitverfolgt.


    Müssen wir Gott/ die Bibel in unser Denkschema pressen und daher ein: entweder oder erzwingen?


    Könnte es nicht ein: sowohl als auch geben, da die Bibel auch von beiden "Zuständen" berichtet?


    ciao Matthias

  • Hallo Matthias,


    ich muss mich Christopher anschließen!!!


    Entweder ist das Heil verlierbar oder nicht. Allein die normale Logik sagt einem, dass nicht beides gleichzeitig wahr sein. Das sind zwei große Gegensätze. Das hört sich schon richtig ökumenisch an. Nach dem Motto: Es gibt viele Wahrheiten und niemand darf behaupten er hätte die "einzige" Wahrheit.


    Ein sowohl als auch kommt für mich nicht in Frage. Wie schon in meinen vorherigen Beiträgen geschrieben, Gott spricht nicht von beiden Möglichkeiten in der Bibel. Nach meinem Verständniss ist das Heil verlierbar. Christopher, als Beispiel, ist genau der anderen Meinung. Keiner von uns beiden wird sagen das auch das andere wahr ist.


    Wollte jetzt keine neue Diskusion anregen, aber ich stelle mir die gleiche Frage wie Christopher: Wie soll beides wahr sein?

    Beurteile einen Menschen nie nach seiner Fröhlichkeit, denn wie oft habe ich schon gelacht um nicht weinen zu müssen.

  • Liebe Freunde,


    bisher wurde schon viel zum Thema Heilsgewissheit geschrieben. Mit meinem Beitrag möchte ich versuchen einen Abschluss zu bilden und alle Beteiligten des Forums ansprechen. Ich hoffe, dass er zur Verdeutlichung mancher Punkte beiträgt. Falls noch etwas offen bleibt oder noch Fragen da sind, sollten diese auf persönlicher Ebene behandelt werden.
    Ein großes Thema des Apostel Johannes ist die Familie Gottes. Johannes benutzt, geleitet durch den Heiligen Geist (HG), das Bild einer Familie, um die Beziehung Seiner Kinder zu Ihm deutlich zu machen. Durch die natürliche Geburt werden wir Mitglieder der irdischen Familie. Durch die neue Geburt oder anders ausgedrückt, die Wiedergeburt, werden wir Mitglieder der Familie Gottes, der himmlichen Familie (siehe Joh.1,12 u. 3.1 -16; 1.Petr.1, 23). Dies haben wir erlebt, als wir den Herrn Jesus als Erretter und Herrn angenommen, das Evangelium des Heils geglaubt haben (Eph.1,13 -14). Außerdem bezeugen diese Bibelstellen, dass wir mit dem (HG) versiegelt wurden. Die Errettung für die Ewigkeit ist abgeschlossen, Gott hat Sein Siegel darunter gesetzt. Der Heilige Geist wohnt jetzt in uns bis in Ewigkeit (1.Kor. 3,16; Joh.14, 16 -17). „Der Geist bezeugt mit unserm Geist, dass wir Kinder Gottes sind“ (Röm.8, 16). Er gibt uns die Gewissheit! Wir dürfen es wissen (siehe 1.Joh.5, 11-13)! Leider ist es möglich den HG zu betrüben, zu dämpfen, zu unterdrücken oder in seiner Wirkungsweise auszulöschen (Eph. 4.30; 1.Thess. 5, 19). Dies passiert, weil wir noch die sündige Natur haben. Wir handeln wie ein Ungläubiger. Darüber tun wir Buße. Wir bekennen Gott unsere Sünden (1.Joh.1,9; 2,1 - 2). Dann ist die Harmonie zwischen dem Vater und uns wieder hergestellt (die Barriere ist weg). Wir haben als Kinder Gottes gesündigt, als welche die zur Familie Gottes gehören. Die praktische Gemeinschaft mit dem Vater war dadurch unterbrochen. Seine Kinder sind wir dennoch weiterhin geblieben, obwohl wir uns nicht wie Seine Kinder verhalten haben. Genauso bleiben wir Kinder unserer Eltern, wenn wir gegen sie gesündigt haben. Aber die Gemeinschaft ist unterbrochen! Ist das ein Freibrief zum Sündigen? Nein. Wer das sagt und so handelt, hat die Vergebung Gottes nicht verstanden. Als Kind Gottes möchten wir doch das tun was Gott will. Andere sehen neues Leben bei uns. Glaubenswerke werden in unserem Leben sichtbar (z.B. Rahab Hebr.11, 31; u. Apg.19, 18 - 20). Gottesfurcht wird vorhanden sein, wie es Ps.130, 4 ausdrückt: “Doch bei dir ist Vergebung, damit du gefürchtet werdest“. Angenommen, es lebt jemand, der sich Christ nennt, in der Sünde. Zu ihm können wir nicht sagen:“ Lebe ruhig weiter so, du kommst ja sowieso in den Himmel“. Nein, wir müssen ihm seine Verantwortung vor Gott vorstellen: „Wenn du in diesem sündigen Zustand verharrst, wirst du im Verderben enden!“ „Der Herr kennt die sein sind;…(2.Tim. 2, 19).“ Dies ist die andere Seite. Gott hat ein Interesse an seinen Kindern und wird sie zurechtbringen, erziehen, damit wieder eine gute Gemeinschaft entsteht (Hebr.12, 5 -11). Das gleiche tun gläubige Eltern ihren Kindern gegenüber durch geeignete Erziehungsmaßnahmen.
    Gott wird Sein Kind zurechtbringen. Vielleicht tut es auch erst auf dem Sterbebett Buße über eine Sünde. Wo Er ein Werk angefangen hat, wird Er es auch zuende führen (Phil. 1, 6).
    Gott ermahnt uns durch viele Bibelstellen als Christen entsprechend unserem Bekenntnis zu leben (siehe z.B. Kol. 3; Eph.5; Rö.12; 1.Petr.1,15). Ein sündiges Tun hat Konsequenzen. Bei den Korinthern waren viele unter ihnen, die „schwach, krank und entschlafen waren“ (1.Kor.11, 29 - 32). Der Herr hat einige weggenommen, damit sie nicht noch länger zu Seiner Verunehrung leben. Sie waren entschlafen. Dieser Ausdruck wird hauptsächlich für Gläubige benutzt. Es war ein zeitliches Gericht. Von ewigem Verlorensein steht dort nichts. Lot hätten wir wahrscheinlich auch als Ungerechten bezeichnet, Gott bezeichnet ihn als gerecht (2.Petr.2, 6 – 8 ). Oder Salomo, von dem kein gutes Ende berichtet wird, (1.Kön.11) war er ewig verloren?
    Drei Bücher (Sprüche, Prediger u. das Hohelied) finden wir von ihm in der Bibel, inspiriert vom HG. Wir müssen mit unseren Schlussfolgerungen vorsichtig sein.


    Eine weitere Konsequenz ist das Offenbarwerden am Richterstuhl des Christus. Hier wird Christus einmal alles offenbar machen, was wir getan haben, „Gutes oder Böses“ (2.Kor. 5,10; 1.Kor. 3,11 -15). Hier geht es um Belohnung und leider auch um Beschämung. Das ist sehr ernst, das können wir nicht einfach zur Seite schieben. Diese Konsequenz sollte unser Handeln beeinflussen und unsere Gottesfurcht mehren! Aber sollte Er einmal Seine Kinder für ewig verwerfen?


    Im Römerbrief wird das Thema Rechtfertigung behandelt (z.B. Röm.3, 23 – 26). Schritt für Schritt wird gezeigt, wie wir gerettet werden. Wir werden gerecht gesprochen aus glauben (Röm. 4, 2 u.3) für die Ewigkeit.
    [ Gott sprach Abraham die göttliche Gerechtigkeit zu, bevor er Isaak opferte (1.M.15, 6). Die Opferung Isaaks in 1.M. 22 war ein Glaubenswerk (Jak.2, 21 – 24). Im Römerbrief geht es um die Rechtfertigung vor Gott für die Ewigkeit und im Jakobusbrief um die Rechtfertigung vor Menschen (siehe auch Tit. 3, 8 ).]


    Dass wir aus Glauben gerecht gesprochen wurden lässt uns jubeln. Wir haben Frieden mit Gott und kommen nicht in die Verdammnis, weil wir in Christus sind (Röm. 5,1 u. 2; 8,1). Nichts kann uns von Christus scheiden (Röm. 8, 29 - 39).
    Was für ein sicheres Heil! Gott möchte, dass wir Ihm von dieser wunderbaren Grundlage aus mit Freude dienen. Nicht aus Angst, ich könnte doch noch verloren gehen! Aus Dankbarkeit mit Freude und Hingabe dienen. Da reden wir nicht dem Sofachristentum, der Selbstgenügsamkeit und der Lauheit das Wort. Wird diese Hingabe und Dankbarkeit in unseren Wortverkündigungen gepredigt? Siehst Du etwas von dieser Dankbarkeit dem Herrn gegenüber im Dienst bei mir und Dir?


    Hier im Römerbrief, wo Gott so grundsätzlich lehrmäßig über die Rechtfertigung aus Glauben spricht, könnte man eine Passage über das wieder verloren gehen erwarten, man findet nichts.
    In Eph. 2, 23; 1.Kor.12, 12 - 27, teilt uns Gott mit, dass Christus und wir Christen mit einem menschlichen Körper verglichen werden. Christus das Haupt, wir sind einzelne Glieder. Vom Abschneiden eines Gliedes, wenn es tatsächlich verloren gehen sollte, wird nichts gesagt. Wie sollte es auch gehen?


    Kann unser Heil letztlich von unserer Treue Gott gegenüber abhängen? Nein, weil wir unvollkommen bleiben und wir leider vergessen manche Sünde dem Herrn zu bekennen. Er ist für alle meine Sünden gestorben (1.Joh. 1, 7). David betete: “Von verborgenen Sünden reinige mich (Ps.19, 12)“. Sünden, die er nicht mehr mit Namen nennen konnte. Gott verbürgt sich: „Er wird uns bewahren und befestigen bis ans Ende“ (1.Kor. 1, 8 u. 9).


    Hier noch einige Bibelstellen zur Heilsgewissheit u. zur Vollkommenheit des Opfers Christi: Joh. 3, 36; 5,24; 10,9; 27 u.28; 11, 25 - 27; Apg. 4, 12; Röm. 5, 9 u.10; 6,23; 10, 8 - 13; Eph. 2, 4 - 8; Kol. 1, 21 u. 22; 1. Tim. 2, 5 u. 6; Offb. 1, 5 u. 6;1.Petr. 1, 18 u. 19; Hebr. 7, 25 - 27; 9, 11 u. 12, 26; 10, 10 u. 14.


    Bibelstellen, die wie ein Widerspruch zu den vielen Stellen über Heilsgewissheit erscheinen, beziehen sich häufig auf Personen, die ein christliches Bekenntnis haben aber keine Christen sind. Eben, nur Bekenner, z.B. Matth.7, 23; Simon der Zauberer (Apg. 8, 9 -25) oder einige Stellen im Hebräerbrief. Diese Stellen zu behandeln würde hier den Rahmen sprengen. Ich verweise auf das Buch von J.G. Fijnvandraat: „Können Gläubige verloren gehen?“, CSV Hückeswagen. Das Buch ist leider vergriffen, kann aber unter www.bibelkreis.ch/themen/glauverl.htm gelesen werden. Ebenso das Heft von Cutting „Sicherheit, Gewißheit und Genuß“. Das Heft ist noch bei CSV erhältlich, kann aber auch unter www.bibelkreis.ch/themen/sicgwegen.htm gelesen werden. Weiter möchte ich auf den von vielen Christen sehr geschätzten Evangelisten und Bibelausleger C.H.Spurgeon hinweisen, der deutlich die Unverlierbarkeit des Heils im Buch „Ganz aus Gnaden“, Oncken Verl. Wuppertal und Kassel, und Verl. Evangelische Gesellschaft Wuppertal, betont. Das Buch ist vergriffen. Einige wenige Ex. habe ich noch und können bezogen werden. Weitere, sehr klare Veröffentlichungen (Vorträge) von ihm zum Thema können unter
    Buße und Glauben
    Nachfolge
    Nachfolge II
    gelesen werden.


    Wenn wir die oben gemachten Bibelstellen, Ausführungen und die zitierten Bücher im Gebet vor dem Herrn überdenken, müssten wir sehen, dass ein Christ, wie er hier beschrieben wurde, sicher in der Hand des Herrn ist und bleibt in alle Ewigkeit (Joh. 10, 27 u. 28 ).


    Dem Herrn sei dafür Dank und Anbetung für eine so große Errettung!„Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch auf den Tag der Ewigkeit! Amen (2.Petr. 3, 18 )“.


    Bernd


    Hilfreiche Literatur zum Bibelstudium: „Das Alte Testament im Überblick“,
    Das Neue Testament im Überblick“ von A. Remmers, CSV Hückeswagen,
    „Winke und Anregungen zum Bibelstudium“, von R.K. Campbell, Beröa - Verlag,
    Zürich (kann auch bei CSV bezogen werden).

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