Islam-Karikaturen

  • Hallo zusammen,


    momentan ist in den Medien ja sehr viel von den Karikaturen zu lesen die gegen den Islam sind bzw. ihn in das lächerlich ziehen.
    Und da muss ich echt sagen dass die Moslems uns in weiten Dingen etwas voraus haben.
    Bitte nicht falsch verstehen. Aber ich habe im Internet etwas gefunden was in einem Forum geschrieben wurde. Und das hat mich sehr nachdenklich gemacht.


    Zitat

    Was hätten den die Christen gemacht wenn eine moslemische Zeitungsagentur Christus darstellt wie er auf die Schulter von George W. Bush klopft und sagt : Weiter so.
    Antwort: Es hätte sie interessiert, genauso, als ob bei Dir ein Sack Reis umkippt!


    Wenn wir uns diese Aussage überdenken können wir dem wirklich nur zustimmen.
    Natürlich befürworte ich nicht dass der Islam sich jetzt wehrt und Gewalt mit ins Spiel bringt.


    Gute Nacht :)


    Ben :D

    Seid aber TÄTER des Wortes und nicht allein Hörer!!!


    Jakobus 1,22


    Man muss nicht immer die Wahrheit sagen, aber wenn man was sagt, muss es die Wahrheit sein!

  • Da gebe ich dir recht, die "Christen" in Europa würde es nicht sonderlich interessieren.
    Wie sagte noch unser Herr: Euch werden sie auch spotten. -> Hat er was dazu noch gesagt, dass wir uns dagegen wehren sollen?
    Paulus wurde in APG 17 V30ff auch wegen der Auferstehung aus den Toten ausgelacht. Da hat er einfach seine Sachen gepackt und ist gegangen.


    Wie wäre es, wenn die Europäischen Medien das Thema nicht so aufspielen würden?
    Das Erinnert mich so an die Krawalle in Frankreich letztes Jahr. (Na mal schauen, ob wir auch noch mit 400 brennenden Autos ins Fernsehen kommen....)

  • Zitat

    Original von asaph
    Hallo Ben,


    unsere Mittel gegen solche Schmähungen ist Gottes Waffenrüstung (s. Eph 6.10ff)


    Hallo Andreas,


    kannst Du mir das mal erklären? Ich habe die Waffenrüstung immer für eine Rüstung im geistlichen Kampf gesehen und nicht in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen, was ja ein tatsächlicher Kampf wäre.


    @ Ben, genau Deine Gedanken kamen mir auch, auch wenn ich das Zitat nicht kannte, bis Du es hier gepostet hast. Die Frage ist jetzt nur, was machen wir daraus?


    Dass wir keine Botschaften islamischer Länder stürmen und anstecken sollte klar sein, aber wie reagieren wir, wenn jemand über unseren HERRn herzieht?


    Hab letzthin mal ein schönes Erlebnis gehabt:
    Da meldeten sich in einem Reiseforum ein neuer User an, der sich den Namen "Jesus Presley" gab. Als ich ihn darauf hinwies, dass ich es nicht gut finden würde, hat er sich zwar gerechtfertigt, indem er mich darauf hinwies, dass "Jesus" z.B. in Spanien ein gängier Vorname wäre, seinen Benutzernamen aber dennoch geändert. Ich hatte nur höflich (per PN und nicht öffentlich) nachgefragt und schon nahm er auf meinen Glauben Rücksicht.


    Leider trifft man das nicht immer.

    Schönen Gruß
    Thorsten

  • Sorry Thorsten,


    Meine Antwort war unüberlegt:


    Ich meinte, wenn wir und unser Glaube richtig unter Druck geraten von Ungläubigen-dann soll ich leiden so wie Jesus für mich geliiten hat.
    Durch die Waffenrüstung (Glaube, Gebet und Wort Gottes) werden wir jeden Kampf mit dem Feind überstehen.


    Hier ist noch ein interessanter link zu dem Thema:
    [URL=http://www.desiringgod.org/library/fresh_words/2006/020806.html]

    stand firm in the grace of God


    Andreas


  • Hallo Ben,


    tut mir leid, aber ich werde nicht so ganz schlau daraus, was Du nun eigendlich sagen willst ( oder auch nicht ) bzw. was Du so denkst.


    Meiner Meinung nach ist es toal Latte, ob sich jemand über Jesus, Gott oder den heiligen Geist lustig macht - das tut mir doch nichts.
    Sicher gebe ich zu solchen "Beleidigungen" meine Meinung ab, meistens aber in der Form, das ich den Spötter hinterfrage und / oder ihn auf sein Verhalten hinweise - in aller Höflichkeit.


    Mir wachsen immer graue Haare, wenn ich höre, wie sich Christen darüber beschweren, das die Leute in "der Welt" so "weltlich" und damit oft auch "gotteslästerlich" sind. Das wäre doch das gleiche, als würde ich mich darüber wundern, das ein Hund bellt. :rolleyes:


    Wenn wir doch auf etwas stolz sein dürfen, dann auf unseren GOTT !
    Dann sollten wir auch die Souveränität haben, etwas gelassener damit umzugehen, wenn wir und / oder unser Gott verspottet werden.


    Was haben uns denn nun die Muslime voraus ?? Das sie mutig aufstehen und sich dagegen zur Wehr setzten, das man ihren Propheten verspottet ????? Und der ganzen Welt damit demonstrierern, wie liebevoll, langmütig, geduldig und friedfertig sie doch alle sind :D :D ?!?!?!
    Tut mir leid, ich sehe da keinen Vorbildcharakter !!!


    Grüße


    Kai

  • Hallo Zusammen!


    Deinen Vergleich Hinnie finde ich ganz hervorragend. Das Lächerlich-Machen der eigenen Familie werden viele nicht witzig finden, auch wenn es wohl Unterschiede gibt.


    Auf das Lächerlich-Machen des eigenen Gottes oder, wie in diesem Falle, des Propheten werden manche empfindlich reagieren. Und wenn die abends im Sessel den Kopf schütteln und vor dem Zubettgehen ihren Gott um Gnade bitten, oder wenn sie „ Fünfe gerade sein lassen“ kommen sie nicht ins Fernsehen. Diese Gruppe wird sicherlich die größte sein.
    Aber wenn man eine ausländische Botschaft unter Beschuss nimmt, dann weiß es halt gleich die ganze Welt.
    Nicht nur angesichts der augenblicklichen angespannten Lage war es nach meinem Verständnis überflüssig und provokativ, solche Karikaturen zu drucken.
    Wer hat es nötig, sich so aufzublähen, auf Kosten der Gefühle anderer?


    Friedliche Grüße von June

  • Hallo,


    danke, dass ihr mir meine Antwort schon abgenommen habt :)
    Wäre bei mir auch nicht groß anders Ausgefallen.


    Ich will wirklich nur noch mal betonen: Ich halte nichts von der Art wie sich die Moslems wehren, aber ich bin da genau der Meinung von Hinnie.


    Gruß
    Ben

    Seid aber TÄTER des Wortes und nicht allein Hörer!!!


    Jakobus 1,22


    Man muss nicht immer die Wahrheit sagen, aber wenn man was sagt, muss es die Wahrheit sein!


  • Tut mir leid, das sehe ich anders. Sicher ist es so, das ich mich nicht darüber freue, wenn man sich über Gott lustig macht, ABER


    1. GOTT ist derjenige der verspottet wird, und ER ist das seid 6 Tausend Jahren gewohnt, und ich glaube, ER spottet über den Spott !!


    2. Das was die Muslime in den Medien ( durch die Medien ) zum Ausdruck bringen scheint mir doch in erster Linie das Gefühl von Hass, Wut und Rache zu sein !! Und auch wenn mir solche Gefühle nicht unbekannt sind - vorbildhaft finde ich sie nicht !
    Jesus hat uns da auch nichts falsches versprochen oder in Aussicht gestellt, und unsere Aufgabe ist es eigendlich NICHT, verletzt oder beleidigt darauf zu reagieren, wenn sich jemand über unseren Gott lustig macht.


    Grüße


    Kai


  • Auch das sehe ich etwas anders. Weiß jemand von Euch eigendlich, warum diese Karikaturen in die Zeitung gekommen sind ??? Der letzte "SPIEGEL" hat das als Titelstorry gehabt - sehr interessant !!!!


    Und meiner Meinung nach wird es höchste Zeit, sich um die Umtriebe der Muslime in Europa zu kümmern, bevor noch mehr von dem Ausgehölt wird, was wir mal unsere Gesellschaft oder Kultur und unsere Werte genannt haben !!!!
    Ich bin der Meinung, das der Islam sich Stück für Stück vortastet, und jedesmal wenn er sich durchsetzen kann, kommt noch eine "Schippe" oben drauf ! Kopftuch, Muezzin, Schächten, Karikaturenverbot.... was kommt als nächstes ???


    Grüße



    Kai

  • Hallo Kai,


    noch einmal: Es gibt so wenig DIE MUSLIME wie es DIE CHRISTEN oder DIE BUDDHISTEN oder was auch immer gibt.
    Ob Kirchenglocken oder der Gesang des Muezzin wer will da dem anderen etwas vorschreiben?
    ( Und über das Kopftuch habt ihr erst im letzten Jahr in diesem Forum diskutiert!)


    Wie gesagt: Die Gewalttätigen finden Gehöhr in den Medien, aber sie sind eine Minderheit. Wir haben Religionsfreiheit. Gott sei Dank.


    Gruß, June

  • Zitat

    Original von June
    Hallo Kai,


    Hallo June !


    Zitat


    noch einmal: Es gibt so wenig DIE MUSLIME wie es DIE CHRISTEN oder DIE BUDDHISTEN oder was auch immer gibt.


    Da hast Du vollkommen recht !


    Zitat


    Ob Kirchenglocken oder der Gesang des Muezzin wer will da dem anderen etwas vorschreiben?


    Da vergleicht man mal wieder Äpfel mit Birnen !!! Der Muezzin ruft sein Glaubensbekenntniss und Gebete vom Minaret über einen Stadtteil - er verbreitet eine religiöse Meinung, und alle, die in Hörweite wohnen, müssen sich das gefallen lassen und anhören.
    Die Kirchenglocke hängt, wie der Name schon sagt in einer Kirche. Da hört das "religiöse" aber auch schon auf !!! Eine Glocke die läutet hat keine religiöse Botschaft , wenn überhaupt und höchstens eine hineininterpretierte !!!! Wenn es Bim, Bim, Bim macht weiß ich das es 3 Uhr ist - mit Jesus hat das nichts zu tun !
    Die Kirchenglocke ist etwas europäisches - nichts christliches !


    Zitat


    ( Und über das Kopftuch habt ihr erst im letzten Jahr in diesem Forum diskutiert!)


    Da ging es aber doch um das "Schwestern-Kopftuch" und nicht um das der Muslima, oder ?


    Zitat


    Wie gesagt: Die Gewalttätigen finden Gehöhr in den Medien, aber sie sind eine Minderheit.


    Das stimmt.


    Zitat


    Wir haben Religionsfreiheit.


    Ja, und ich bin der Meinung, das wir diese auch schützen und bewahren sollten. Zur Religionsfreiheit gehört allerdings im gleichen Atemzug die Meinungsfreiheit dazu !
    Und Religions - und Meinungsfreiheit bedeutet für mich u.a. auch, das man einer Religion kritisch bis ablehnent gegenüberstehen darf und das auch in Wort, Ton und Bild kund tun darf. Und es gehört auch dazu, das ich die Freiheit habe an einer Religion NICHT teil zu nehmen - was schwierig wird, wenn ein ganzes Stadtviertel beschallt wird.


    Grüße


    Kai

  • @all




    Also diese Aufstände sind wohl alles, aber nicht spontan! In Ägypten säuft eine Fähre ab und über 1000 Menschen sterben, der Staat gibt keine Listen der Passagiere raus und die Rettung läuft schleppend. Der Iran steht vor neuen Embargos und die wirtschaftliche Lage in Nahen Osten ist schlecht, was macht man als Führer eines Volkes? Natürlich, sucht sich einen Feind außerhalb eines Landes, an dem sich der Frust der Bevölkerung entladen kann und das es sich gegen das eigene Regime handelt. Die Amerikaner haben in Guantanamo den Koran geschändet, wieso waren da keine Demonstrationen? Jetzt wo Dänemark der Zwerg etwas abdruckt gibt es einen Aufschrei und Botschaften brennen. Jede Demo haben die Staaten sofort unter Kontrolle, jetzt plötzlich nicht? Das ist doch alles gesteuert von den Regierungen, Hilter bediente sich auch schon dieser Mittel.



    Natürlich schmerzt es mich als Christ, wenn mein Gott verspottet und gelästert wird. Wenn man persönlich Zeugnis geben kann, würde ich das tun, aber was haben wir Christen schon alles erlebt? Die Moslems hetzen seit Jahren gegen den arroganten Westen und seine Christen.
    Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.
    Der Film das Leben des Brian ist wohl eine sehr hässliche Lästerung gegen unseren Herrn von einem Amerikaner, gab es da von den Christen Aufstände gegen die Atheisten?
    Ich empfinde eher Mitleid, wer den Schöpfer auf solche weise verspottet, wird den Lohn dafür empfangen.








    Max

    Keine Kriege werden zugleich so ehrlos und unmenschlich geführt als die, welche Religionsfanatismus und Parteihaß im Inneren eines Staates entzünden. ( Friedrich Schiller)

    Einmal editiert, zuletzt von Max ()

  • Hallo Zusammen,


    hier noch ein paar Anmerkungen zu den Antworten.
    Es ist wohl das Los derjenigen, die in unseren Ballungsgebieten leben, dass sie von ihren Nachbarn Sachen mitbekommen, die sie gar nicht wissen oder hören wollen. Ob es der Ruf des Muezzin ist oder die Kirchenglocken (falls Du mal neben einer Kirche gewohnt hast: Man weiß genau, wann Gottedienst, Hochzeit, Beerdigung, Feiertag, Werktag, Messe und was sonst noch ist). Am Ende ist es Geschmacksache, es als das Geplänkel anderer Leute hinzunehmen oder es als Zumutung zu sehen und dagegen mit seinem Rechtsanwalt vorzugehen (ist ja bei beiden schon passiert).
    Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit sind - und darüber scheinen wir uns im Großen und Ganzen einig zu sein - hohe Güter.
    Meinungsfreiheit heißt aber auch, dass es in meiner eigenen Verantwortung steht, was ich sage. Und da stellt sich die Frage: Ist es nötig jemanden zu verletzen? Wozu soll es gut sein? Weil sich irgendein Mensch daneben benimmt, andere beleidigt, zerstört, tötet, muss ich es nicht auch tun.


    Wenn dich einer auf die linke Wange schlägt...


    An dieser Stelle haben wir eine wunderbare Chance, Zeugnis abzulegen: " Ich glaube an Gott, an Jesus Christus, doch ich respektiere, dass du etwas anderes glaubst. Frag mich ruhig, wenn du darüber mehr wissen möchtest."


    Und @Kai, einen "Kopftuch-Unterschied" kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Sowohl im Islam als auch im Christentum gibt es zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen und Arten der Handhabung.


    Die besten Wünsche, June

  • June



    Ja, Du hast sicher Recht. Die Religionsfreiheit ist ein hohes Gut. Aber wir (Deutschland) werden einmal daran zerbrechen. Wie viele Kirchen gibt es denn in der Türkei z.B.? KEINE! Der Islam ist nun mal keine friedlicher Glauben, der von Liebe spricht, sondern er ist auf Kampf aufgebaut.
    Wir lassen Kopftücher an Schulen zu, verbieten aber Kreuze in den Schulen, weil die Schulen neutral sein sollen. Was ist denn das?
    Entschuldigung, aber armes Deutschland.
    Jetzt müssen wir schon junge Muslime vor Zwangsehen schützen. Anpassung an die Grundregeln unserer Gesellschaft da sind viele Muslimen ja ganz groß dabei! Vorsicht Ironie.
    Also war mal meine Sichtweise.





    Max

    Keine Kriege werden zugleich so ehrlos und unmenschlich geführt als die, welche Religionsfanatismus und Parteihaß im Inneren eines Staates entzünden. ( Friedrich Schiller)

  • Zitat

    Original von Max
    Ja, Du hast sicher Recht. Die Religionsfreiheit ist ein hohes Gut. Aber wir (Deutschland) werden einmal daran zerbrechen. Wie viele Kirchen gibt es denn in der Türkei z.B.? KEINE!


    Max


    Sorry Max,


    das ist mehr als falsch.


    "Wie wichtig das Wasser für den Fisch ist, merkt er erst, wenn er keines mehr hat, wie wichtig unsere Kirche für uns ist, merken wir erst, wenn wir sid nicht mehr haben"


    Voller Resignation ist dieser Satz eines jungen syrisch-orthodoxen Christen in Midyat, im Südosten der Türkei. Die meisten der ehemals 200 000 Angehörigen dieser Minderheit haben ihr angestammtes Siedlungsgebiet, den Tur Abdin, verlassen, sind nach Deutschland oder in die skandinavischen Länder ausgewandert; etwa 12.000 von ihnen wohnen heute in Istanbul, knapp 2.000 sind noch in der alten Heimat geblieben. Die Kirche ist die Klammer, die sie zusammenhält, ihnen sprachliche und religiöse Identität verleiht. Aber die Zeit der Christenheit in der Osttürkei scheint zu Ende zu gehen, trotz eines Apells von Ministerpräsident Ecevit an die Christen im Ausland, sie sollten zurückkommen.


    So wie den syrisch-orthodoxen Christen ergeht es im Prinzip allen christlichen Minderheiten in der Türkei. Von einst 250.000 Griechisch-Orthodocen in Istanbul sind knapp 2.000 übriggeblieben, von mehr als zwei Millionen Armeniern (in osmanischer Zeit) leben noch 80.000 im Land. Alle Christen zusammen, einschließlich der Ausländer, stellen heute einen Bevölkerungsanteil von weniger als einem Prozent, Tendenz sinkend, fühlen sich doch die Christen oft als Bürger zweiter Klasse. Zu sehr greift der Staat, dessen Verfassung eine strenge Trennung von Politik und Religion vorsieht, immer wieder in das Leben der Christen und ihrer Kirchen ein.


    Als säkularer Staat garantiert auch die Türkei in ihrer Verfassung das Recht des einzelnen auf Religionsfreiheit. Schwierig wird es, wenn sich mehrere einzelne zu einer Gruppe zusammenschließen und etwa eine Kirche oder ein Gemeindehaus bauen wollen. Das geht schon seit etwa 80 Jahren nicht mehr ohne weiteres. Das aus den Zeiten Atatürks stammende Verbot, das eigentlich gegen islamische Gemeinschaften gerichtet war, wird in der Praxis fast ausschließlich gegen christliche Gemeinschaften angewandt. Keine christliche Gemeinde darf neue Gebäude errichten. Dagegen ist heute überall der Bau von Moscheen zu beobachten.


    Nun haben etwa die Griechen mehr Kirchen, als sie brauchen. Sie könnten vielleicht eine der nicht genutzten Kirchen einer neu gegrundeten türkisch-evangelischen Gemeinde geben, die kein Gebäude hat. Das allerdings ist verboten und kann zur Enteignung des Gebäudes führen. Da Kirchen keine juristischen Personen, geschweige denn Körperschaften des öffentlichen Rechts sind, können sie auch keine Immobilien als Geschenk annehmen oder erben. Selbst das Mieten vön Räumen ist ihnen verwehrt.


    Eine weitere erhebliche Beeinträchtigung kirchlichen Lebens ist das staatliche Verbot, Pfarrer und Religionslehrer auszuhilden. Vor 30 Jahren wurden alle theologischen Hochschulen, christliche wie islamische, geschlossen. Die islamischen konnten inzwischen wieder öffnen, die christlichen nicht. Theologen aus dem Ausland zu holen ist ebenfalls verboten. Bleibt als letzte Möglichkeit, junge Menschen zum Theologiestudium ins Ausland zu schicken, allerdings mit dem Risiko, daß sie dann nicht in die Türkei zurückkommen. Als Kompromiß hat die staatliche Seite der Griechisch-Orthodoxen Kirche vorgeschlagen, christliche Theologen an den staatlichen theologischen Fakultäten auszubilden.


    Nun heißen die Fakultäten zwar theologische Fakultäten, sind aber de facto islamisch-theologische Fakultäten. Christliche Theologiestudenten würden also von islamischen Hochschullehrern ausgebildet. Alternativen sind nicht in Sicht. Dabei drängt die Zeit. Es ist absehbar, wann Gemeinden und die wenigen kirchlichen Schulen keine ausgebildeten Theologen mehr haben.
    Immer wieder wird die Türkei darauf hingewiesen, daß es in einem vereinten Europa eine Diskriminierung religiöser Minderheiten nicht geben darf. Aber auch unabhängig von der, Frage, ob die Türkei Mitglied der Europäischen Union wird oder nicht, hat sie nach dem Buchstaben ihrer eigenen Verfassung Religionsfreiheit zu gewähren.


    Das heißt konkret:
    Christen in der Türkei müssen Kirchen bauen und geistlichen Nachwuchs ausbilden dürfen, müssen als religiöse Gemeinschaften Rechtssicherheit genießen und ihr Leben ohne staatliche Bevormundung gestalten können.


    Aber es ist nicht korrekt das es keine Kirchen mehr geben würde. ;)

    "Wenn mir jemand bewiese, dass Christus außerhalb der Wahrheit sei, und wenn dem wirklich so wäre, dass die Wahrheit außerhalb von Christus ist, so möchte ich lieber mit Christus bleiben, als mit der Wahrheit"


    Dostojewskij 1854

  • Grüß Dich, Redlabour,


    herzlichen Dank für die ausführlichen Informationen über den Islam, hier und an anderen Stellen innerhalb dieses Forums.
    Da es mich sehr interessiert, habe ich mir einige der Links angesehen.
    Hier an dieser Stelle wurde mir noch einmal verdeutlicht, wie froh wir sein können, dass wir uns in unserem Land in religiösen Angelegenheiten (innerhalb gewisser Grenzen) nach unserem eigenen Gewissen richten können. Ich hoffe, wir werden es halten können. Für uns und für andere.


    Grüße von June

  • Zitat

    Original von June
    Und @Kai, einen "Kopftuch-Unterschied" kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Sowohl im Islam als auch im Christentum gibt es zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen und Arten der Handhabung.


    Die besten Wünsche, June


    Ich erkenne da auch keinen Unteschied, denn weder im Koran, noch im NT findet sich eine Stelle, die das anweist ! :D


    Grüße


    Kai

  • Ja, Kai, ich sehe das auch so. Wir sind uns einig.
    Aber einige in diesem Forum sehen das anders.
    Das gehört jetzt aber nicht mehr hier hin.


    Gruß, June

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