Selbstmord?!

  • Hallo zusammen,


    ich habe vor einiger Zeit einen Artikel in einer christlichen Zeitschrift gelesen der mich ziemlich umgehauen hat. Hier einmal ein Auszug


    Zitat

    Selbstmord ist eine Sünde – es ist, wie der Name besagt, Mord – und ein unerlaubtes Eingreifen in Gottes Plan für das Leben des Betreffenden. Und es ist auch eine Sünde, weil dadurch Angehörige und Mitmenschen oft in tiefe Not gestürzt werden. Das Tragische ist, dass der Selbstmörder nach seiner Tat keine Möglichkeit mehr hat, über all dies Busse zu tun. Ein wiedergeborener Christ aber, der in einem Augenblick seelischer Umnachtung oder höchster Verzweiflung Selbstmord begeht, geht dennoch nicht verloren. Denn wenn Jesus sagt: «Niemand wird sie aus meiner Hand reißen» Joh 10,28, dann kann auch der Mensch selbst sich nicht durch Selbstmord aus Jesu Hand reißen. Verzweiflung, mag sie auch noch so groß sein, ist letztlich ein Ausdruck des Misstrauens gegenüber dem lebendigen Gott. Deshalb wird ein wiedergeborener Mensch, der aus Verzweiflung handelt, zwar «gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch»


    Ich vertrat bisher die Meinung und vertrete diese immer noch, dass ein Mensch, egal ob Christ oder nicht, als Selbstmörder nicht in den Himmel eingeht. Egal aus welchen Motiven er diesen Schritt tut.


    Wie seht Ihr dieses?

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

  • Hallo Viktor,


    dann stelle ich mal einfach die Frage, aus welcher Bibelstelle Du entnimmst, dass ein Christ (ich denke wir beide verstehen darunter einen wiedergeborenen Menschen und keinen Nameschristen) durch einen Selbstmord das ewige Heil verliert. Wäre Dir dankbar, wenn Du mir die Stelle nennen würdest, denn dann kann man darüber reden.

    Schönen Gruß
    Thorsten

  • Hm. Hätte eigentlich damit rechnen müssen. :)


    Tja, da sind wir wieder bei dem umstrittenen Thema, der unverlierbarkeit des Heils.


    Wenn ich davon ausgehe,d ass ein Christ auch nachs einer Bekherung in der Gefahr steht von Christus abzufallen, so gelten für Ihn die gleichen Folgen für den Selbstmord, wie für die eines nicht wiedergeborenen (der Meinung bin ich).


    Wenn Du aber davon ausgehst, dass ein Christ nicht verloren gehen kann, dann kannst du natürlich auch den Slbstmord mit der Stelle aus Joh. 10,28 rechtfertigen.


    Wie bereits gesagt, damit sind wir wieder bei der unverlierbarkeit des Heils und ich weiß nicht ob eine weitere Diskussion sinnvoll wäre...


    Eine Bibelstelle die mir spontan einfällt: DU SOLLST NICHT TÖTEN! Diese gilt meiner Meinung nach für einen jeden Menschen und hat bei Übertretung bestimmte Konsequenzen...

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

  • Hallo Viktor,


    ich will mal versuchen Dir ein wenig meine Gedanken weiter darzulegen:


    Gibt es eine Sünde, die nicht vergeben wird, außer der Sünde wider den Heiligen Geist? Meiner Ansicht nach nicht. Ich kenne zumindest aus der Bibel keine (was vielleicht auch daran liegen kann, dass ich die Bibel noch nicht genug gelesen habe).


    Meiner Ansicht nach kann einen Menschen von Gott nur das trennen, was Gott auch auf Grundlage des Kreuzestodes Jesu nicht vergeben kann. Entspricht ein Selbstmord der Sünde wider den Heiligen Geist? Nein! Warum nicht? Weil die Sünde wider den Heiligen Geist gemäß Textzusammenhang bedeutet, dass jemand ein eindeutiges Handeln Gottes als Handel des Teufels bezeichnet.


    Selbstmord ist sicherlich schlimm und auch mit keiner Bibelstelle zu rechtferitgen. Dennoch sehe ich rein biblisch gesehen keinen Grund, einem Selbstmörder das ewige Heil in Christus abzusprechen (ich möchte jetzt die Verlierbarkeit des Heils mal nur auf Selbstmörder beschränken).


    Wenn Du anführst, dass man nicht töten soll, dann ist doch die Frage, was ich nicht töten soll! Tiere können es nicht sein, da gemäß mosaischem Gesetz Tiere geopfert und gegessen wurden. Der Text deutet doch darauf hin, dass es um das töten eines anderen außerhalb einer Kriegshandlung geht (sonst hätte Gott nach diesem Gebot nie die Eroberung Kanaans mit der Vernichtung aller dort vorhandenen Einwohner befehlen können). Weitere Stellen aus dem mosaischen Gesetz machen deutlich, dass es um das absichtliche Töten geht.


    Übrigens hast Du, wenn ich mich recht entsinne, auf Simson hingewiesen. Interessant, dass er als Glaubensheld in Hebräer 11 aufgeführt wird, obwohl er Selbstmord begangen hat. Wie ist das möglich, wenn ich durch einen Selbstmord mein ewiges Heil verlieren kann???

    Schönen Gruß
    Thorsten

  • Hallo zusammen,


    ich hatte letztens auch mal diese Diskussion mit einem Klassenkameraden. Wir kamen auch darauf, weil wir über die Heilsgewissheit geredet haben.


    Selbstmord ist auf jeden Fall nicht etwas was dem Herrn Gefallen kann. Weil wenn wir uns umbringen wollen, dann wollen wir damit ja auch sagen: „Ich bestimme das Ende meines Lebens!“ Und ich denke dieses Recht steht uns nicht zu, sondern nur dem der Leben macht.
    Aber das ein Christ welcher seine Sünden wirklich vor Gott gebracht hat wieder verloren gehen kann das Glaube ich nicht.


    Mal ein Beispiel welches mir immer wieder dabei hilft:


    Wenn wir unsere Sünden dem Herrn bekennen dann haben wir die Position von einem Kind Gottes. Und wenn wir dann Selbstmord machen dann Leben wir zwar nicht mehr aber wir sind immer noch das Kind des Vaters. An dieser Position wird sich nichts ändern.


    Und das weiteren sagt der Herr ja auch in der erwähnten Stelle aus Johannes 10,29 dass niemand sie aus der Hand des Vaters rauben kann. Und zu niemand da zählen wir selbst auch dazu.


    Wenn aber einer sein Leben nicht ernst gemeint hat und nie eine wahre Beziehung mit dem Herrn hatte dann wird es ihm zur Ewigen Qual. Ich denke da gerade an Judas, welcher zwar immer bei dem Herrn war aber der nie eine Beziehung zu ihm hatte.


    Hoffe, dass es weiterhilft!
    Gruß
    Ben

    Seid aber TÄTER des Wortes und nicht allein Hörer!!!


    Jakobus 1,22


    Man muss nicht immer die Wahrheit sagen, aber wenn man was sagt, muss es die Wahrheit sein!

  • Wie gesagt wir sind wieder beim Thema. ;)


    Ich will dazu auch nicht weiter viel schreiben. Eine Stelle die ích zu diesem Thema noch anführen wollte.



    Zitat


    Hebräer 10
    19 Weil wir denn nun, liebe Brüder, durch das Blut Jesu die Freiheit haben zum Eingang in das Heiligtum, 20 den er uns aufgetan hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist: durch das Opfer seines Leibes, 21 und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes, 22 so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in vollkommenem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. 23 Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; 24 und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken 25 und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht. 26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, haben wir hinfort kein andres Opfer mehr für die Sünden, 27 sondern nichts als ein schreckliches Warten auf das Gericht und das gierige Feuer, das die Widersacher verzehren wird. 28 Wenn jemand das Gesetz des Mose bricht, muss er sterben ohne Erbarmen auf zwei oder drei Zeugen hin. 29 Eine wie viel härtere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes für unrein hält, durch das er doch geheiligt wurde, und den Geist der Gnade schmäht? 30 Denn wir kennen den, der gesagt hat (5.Mose 32,35-36): »Die Rache ist mein, ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.« 31 Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. 32 Gedenkt aber der früheren Tage, an denen ihr, nachdem ihr erleuchtet wart, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens, 33 indem ihr zum Teil selbst durch Schmähungen und Bedrängnisse zum Schauspiel geworden seid, zum Teil Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es so erging. 34 Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt. 35 Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.


    Hieraus wird m.E. ganz klar deutlich, dass es sehr wohl möglich ist das HEil zu verlieren.


    Aber es hat kein Zweck, ne lassen wir es.


    Zu Simson:
    Ich denke dass die Situation des Simson als eines alttesatamenlichen anders beurteilt werden sollte als die eines neutestamentlichen. Kann sein das ich mich da irre...

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

  • Eine Bibelstelle noch zum Selbstmord:


    Zitat

    1. Korinther 3
    16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 17 Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig; der seid ihr.


    Laut 1. Korinther 6,19 ist unser Leib der Tempel Gottes.


    Das verderben deselben wird Gott bestrafen. Nun ensteht die Frage, was fällt alles unter dieses Verderben? Nicht auch der Selbstmord?!

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

  • Zitat

    Original von Viktor
    Laut 1. Korinther 6,19 ist unser Leib der Tempel Gottes.


    Das verderben deselben wird Gott bestrafen. Nun ensteht die Frage, was fällt alles unter dieses Verderben? Nicht auch der Selbstmord?!

    Ich würd einfach den Zusammenhang lesen. Da sollte draus hervorgehen, was den Tempel Gottes verdirbt. Darüber hinausgehen würde ich ohne ein stichhaltiges Argument auf biblischer Grundlage auf jeden Fall nicht.


    Übrigens kann ich nicht verstehen, wie wir über dieses Thema reden sollen, wenn wir nicht auf die Verlierbarkeit des ewigen Heils eingehen sollen :rolleyes:

    Schönen Gruß
    Thorsten

  • Thorsten
    Der Kontetext ist mir bekannt. Im 6. Kapitel geht es um Sünden wie Hurerei. Da ist es klar definiert. Doch im 3. Kapitel wird dieses als Feststellung dargestellt. Ohne dieses weiter zu spezifizieren.


    Ben
    Zu der berühmten Stelle aus Joh. 10,28, die ja das stärkste Argument zu sein scheint:
    Dort steht ganz klar: Niemand. Ich habe da auch keinen Zweifel. Wenn es um die Seite Gottes geht. Gott wird die Seinen beschützen. Jedoch das „Schaf“ das in seiner Hand ist, kann sich doch selber losreißen!!!!!!!!


    Ich finde es einfach heftig. Eine Sünde wie Selbstmord unter dem Deckmantel der Unverlierbarkeit des Heils zu rechtfertigen.


    Nach dem Motto: „Ich sehe keinen Ausweg mehr, Gott scheint auch keinen mehr zu haben, nun denn dann nehme ich halt den Strick“ Das kann doch nicht richtig sein!!


    Der Selbstmord ist doch auch eine Art von „Wegwerfen des Vertrauens“ wie es in Hebräer heißt.


    Ich habe ja bereits in meinem 2. BEitrag in diesem Thread erwähnt das eine Diskussion über dieses Thema nicht möglich sein wird. Weil wir eben in Sachen der Unverlierbarkeit des HEils ganz unterschiedlicher Meinung sind.


    Ich habe dieses beim Themenstart nicht bedacht, sorry.


    Von daher könnten wir diesen Thread eigentlich schließen.

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

  • Hi Viktor,


    das Thema Selbstmord ist automatisch ein Thema in dem es um Heilsgewissheit geht. Das kann man nicht trennen. Dann erübrigt sich wirklich die Frage.


    Zitat

    Zu der berühmten Stelle aus Joh. 10,28, die ja das stärkste Argument zu sein scheint:
    Dort steht ganz klar: Niemand. Ich habe da auch keinen Zweifel. Wenn es um die Seite Gottes geht. Gott wird die Seinen beschützen. Jedoch das „Schaf“ das in seiner Hand ist, kann sich doch selber losreißen!!!!!!!!


    Du bist doch auch ein jemand. Und denkst du etwa, dass du selber stärker sein kannst als Gott? Du selbst kannst gar nichts bestimmen über dich. Also zählst du m. E. nach auch zu einem "NIEMAND kann sie aus meiner Hand rauben." Wenn Gott es nicht erlaubt wirst du nicht zum Selbstmord kommen.
    Und ich denke es gibt nicht nur das eine Argument mit dieser Stelle aus Johannes. Aber sie ist halt dafür "die beste".
    Und warum sollte sich Gottes Wort widersprechen?


    Lieben Gruß
    Ben

    Seid aber TÄTER des Wortes und nicht allein Hörer!!!


    Jakobus 1,22


    Man muss nicht immer die Wahrheit sagen, aber wenn man was sagt, muss es die Wahrheit sein!

  • Zitat

    Du selbst kannst gar nichts bestimmen über dich. Also zählst du m. E. nach auch zu einem "NIEMAND kann sie aus meiner Hand rauben."


    Moment mal!! ?( Meinst du das wirklich so wie du das geschrieben hast. Oder hast du dich nur ungeschickt ausgedrückt? Wenn Du so ein Leben führst dann bist du eine Marionette und nichts anderes.


    Ich, und jeder andere Mensch eigentlich, hat einen freien Willen. Ich selbst entscheide darüber ob ich in die Hölle will ode rnicht. Kein andrer nicht Gott und nicht der Teufel. Die Entscheidung fälle ich ganz persönlich.


    Zitat

    Wenn Gott es nicht erlaubt wirst du nicht zum Selbstmord kommen.


    Wenn ich vor dem Selbstmord stehe, entscheide ICH mich für oder wider die Tat. Nicht Gott entscheidet für mich. Gott kann gewisse Umstände schicken, er kann mir Hindernisse in den Weg legen. Doch die ENtscheidung fälle ich persönlich.


    Wenn dies so wäre, wie du es beschrieben hast, dann wäre diese Diskussion mehr als überflüssig, denn dann würde Gott uns vor dem Selbstmord und somit vor jeder anderen Sünde bewahren und wir wären die heiligsten Menschen und hätten keienrlei Fehler, doch dieses steht ganz klar im Widerspruch zur Bibel.


    Ich hoffe doch sehr, dass es sich hier um ein Missverständnis handelt oder?


    Zitat

    Und warum sollte sich Gottes Wort widersprechen?


    Genau richtig! Gott widerspricht sich nicht. Deswegen verweise ich nochmal auf die Stelle in Hebräer 10 und frage mich wie dieses mit der Unverlierbarkeit des Heils in Einklang zu bringen ist?

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

  • Hallo Viktor,

    Zitat

    Original von Viktor
    Ich finde es einfach heftig. Eine Sünde wie Selbstmord unter dem Deckmantel der Unverlierbarkeit des Heils zu rechtfertigen.

    vielleicht sollten wir die Kirche im Dorf lassen. Hier hat bis jetzt niemand einen Selbstmord rechtfertigt und ich würde das nie tun. Ich sehe es im Gegensatz zu Dir lediglich so, dass ein Selbstmörder sein ewiges Heil nicht verliert.

    Zitat

    Original von Viktor
    Der Selbstmord ist doch auch eine Art von „Wegwerfen des Vertrauens“ wie es in Hebräer heißt.

    Das siehst Du so. Ich mache mir gerne die Mühe die Stelle aus Hebräer genau zu studieren, gehe jedoch davon aus, dass ich zu einem anderen Ergebnis komme. Trotzdem werde ich möglichst unvoreingenommen an den Text gehen, da ich ansonsten wohl kaum ein objektives Ergebnis erhalten werde.

    Zitat

    Original von Viktor
    Ich habe ja bereits in meinem 2. Beitrag in diesem Thread erwähnt das eine Diskussion über dieses Thema nicht möglich sein wird. Weil wir eben in Sachen der Unverlierbarkeit des HEils ganz unterschiedlicher Meinung sind.


    Ich habe dieses beim Themenstart nicht bedacht, sorry.


    Von daher könnten wir diesen Thread eigentlich schließen.

    So kann man das Thema natürlich auch beenden. Die Frage, die sich jetzt für mich stellt: Sagt die Bibel wirklich beides (wir werden, wenn wir uns wirklich auf die Diskussion um die Un-./.Verlierbarkeit des Heils einlassen ja beide mit entsprechenden Bibelstellen argumentieren), oder liest einer von uns beiden seine Bibel falsch?

    Schönen Gruß
    Thorsten

  • Thorsten


    Zitat

    vielleicht sollten wir die Kirche im Dorf lassen. Hier hat bis jetzt niemand einen Selbstmord rechtfertigt und ich würde das nie tun. Ich sehe es im Gegensatz zu Dir lediglich so, dass ein Selbstmörder sein ewiges Heil nicht verliert.


    Wenn der Selbstmord für die betreffende Person keine Konesquenzen hat, weil man sagt er kann das Heil sowieso nicht verlieren. Ist es doch eine Art von Rechtfertigung oder nicht?



    Zitat

    Sagt die Bibel wirklich beides (wir werden, wenn wir uns wirklich auf die Diskussion um die Un-./.Verlierbarkeit des Heils einlassen ja beide mit entsprechenden Bibelstellen argumentieren), oder liest einer von uns beiden seine Bibel falsch?


    Tja, die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Klar ist auf jeden Fall das die Bibel eindeutig und nciht zweideutig ist.


    Ich bin mir sicher, dass es ein riesige Überwindung sein wird, hier den Standpunkt zu wechseln. Ganz gleich von welcher Seite aus. Weil dein Glaubensleben stets davon geprägt war, meines wiederum anders rum.


    Vielleicht sollten wir anstatt uns mit Argumenten zu bombardieren ins Gebet gehen und bei IHM dem Urheber des Heils um eine Antwort bitten.

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

  • Hi zusammen,


    ich will gerne versuchen die Stellen aus Hebräer zu erklären wie ich es aus m. E. heraussehen kann und wie ich es auch zum Teil gelesen oder erklärt bekommen habe.


    Also zu deinem „Missverständnis“:
    Ich wollte damit schon ausdrücken das Gott immer seine Hand über uns hält und Gott bestimmt wann unser Leben zu Ende ist. Damit will ich aber nicht ausschließen, dass wir einen eigenen Willen haben und auch oft einen Weg gehen können der Gott nicht gefällt. Und der Herr akzeptiert es.
    Wenn Gott aber nicht mehr will wird er es beenden oder Steine in den Weg legen. Er kann aber auch einen Selbstmord zulassen. Aber trotzdem hat er immer seine Hand darüber und IHM wird nichts entgleiten. Dann wäre er nicht Gott.
    Die Entscheidung für IHN fällt natürlich auch jeder selbst. Im Himmel und in der Hölle wird es nur freiwillige geben.


    Zu der Stelle aus Hebräer 10:
    Vers 26: „wenn einer mit Willen sündigt ... gibt es kein Schlachtopfer“
    Dies ist etwas aus dem AT. Wenn jemand mit Willen sündigt für den gab es kein Sündopfer und er musste sterben.
    Des weiteren bin ich der Meinung dass der Schreiber hier zu welchen schreibt welche geschmeckt haben und auch Wunder mitbekommen haben, aber nie widergeboren waren. Das kann man denke ich aus dem Zusammenhang sehen. Genauso ist es in Hebräer 6,4ff welche ja auch für eine Argumentation gegen Heilsgewissheit genommen wird.
    Und solche die noch dem Satan gehören können auch mit erhobener Hand sündigen und gehen natürlich auch verloren.
    Ein Beispiel dafür ist Judas Iskariot: Er war bei den Jüngern dabei. Wir auch immer mit ihnen erwähnt. Er tat wahrscheinlich die gleichen Wunder. Der Herr hatte jedenfalls den 12en die Fähigkeit gegeben. Aber trotzdem war Judas nicht wiedergeboren und muss somit das Gericht über sich erwarten.
    Ein weiteres Beispiel wären die 10 Jungfrauen mit dem Öl. 5 hatten Öl (waren wiedergeboren) und 5 hatten kein Öl (waren nicht wiedergeboren). Wenn du jetzt sagst das die 5 am Anfang auch Lichter hatten die an waren. Ja das stimmt. Der Docht brennt am Anfang auch. Und genau das ist es wenn du nur vor der Menschheit bekennst du wärst ein Christ und bist es nicht.


    Und jetzt noch mal zum verlorenen Sohn, welcher auch immer angeführt wird.
    Wäre er nicht zurückgekommen dann wäre er verloren.
    Sehe ich nicht so. Er war Sohn. Und auch als er bei den Schweinen war da war er auch noch Sohn. Selbst wenn ein Sohn jemanden umbringt oder sich selbst. ER bleibt Sohn.
    „Er war tot und ist wieder lebendig geworden.“
    Ja dem stimme ich voll zu. Er war äußerlich tot. Niemand konnte erkennen das er der Sohn ist. (Er war es aber trotzdem) Und er konnte auch kein Zeugnis für verlorene Menschen sein. Somit war er für Gott wie tot.
    Aber wie gesagt. Mit der Neugeburt wie sie in Johannes 3 beschrieben wird ist für mich klar.
    Niemand kann seine Geburt rückgängig machen. (auch die Wiedergeburt nicht) Und ein Sohn oder ein Kind bleibt dieses. Das kann niemand ändern. Auch ich selbst nicht.


    Dann zum Schluss noch ne Stelle aus 1. Johannes 5,12:
    „Wer den Sohn hat, hat das Leben“ Mir ist nicht bekannt das hier steht. Wer den Sohn hat, hat das Leben solange bis er sich selbst umbringt oder bis er das und das schlechte getan hat...


    Weitere Erklärungen fallen mir jetzt nicht ein.
    Aber es war ja auch genug zum Nachdenken.


    Gruß
    Ben

    Seid aber TÄTER des Wortes und nicht allein Hörer!!!


    Jakobus 1,22


    Man muss nicht immer die Wahrheit sagen, aber wenn man was sagt, muss es die Wahrheit sein!

    Einmal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Zitat

    Original von Viktor


    Wenn der Selbstmord für die betreffende Person keine Konesquenzen hat, weil man sagt er kann das Heil sowieso nicht verlieren. Ist es doch eine Art von Rechtfertigung oder nicht?


    Hallo Viktor,


    1. Ich frage mich, wie stellst Du Dir GOTT vor ?
    2. Was verstehst Du unter Gnade ?
    3. Wenn jemand sich selber tötet, heißt das dann automatisch, das er sich von Gott abwendet ?


    Grüße


    Kai

  • Ich wollte mich ja eigentlich nicht mehr an solchen Diskussionen beteiligen.....
    Naja, mal ein kleiner Denkanstoß.....


    Wenn wir glauben, dass wir das Heil verlieren können, dann müssen wir natürlich auch daran glauben, dass man etwas tun muss um es zu behalten (logisch, oder?), in diesem Fall also nicht von Gott abfallen...


    Also müssen wir nach dieser Denkweise ja selber etwas dazu beitragen um in den Himmel zu kommen !
    Völliger Quatsch ! Typisch Mensch, sich in den Mittelpunkt zu stellen. Dass wir in den Himmel kommen ist, und das ist elementar wichtig, einzig und allein Gott/Jesus zuzuschreiben und nicht im allergeringsten uns.


    Epheser 2,8+9

    Zitat

    Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittelst des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, auf daß niemand sich rühme.


    Ich finde dies ist ein schönes Beispiel dafür, dass man auch manche biblische Probleme lösen kann, indem man ein wenig Logik zu den Bibelstellen nimmt :)


    Übrigens würde ich ohne Heilsgewissheit ehrlich gesagt in ständiger Angst leben, Dinge "für Gott" tun um in den Himmel zu kommen usw. und -bing- sind wir bei den Zeugen Jehovas, der kath. Kirche usw. denen geht es nämlich ähnlich.


    Zurück zum Selbstmord:
    Sicherlich wird das Konsequenzen haben. nämlich im Himmel, sonst könnten wir ja grundsätzlich "rumsündigen" wie wir wollten. Also ehrlich gesagt habe ich nämlich nicht so viel Lust vor Gott mit der Anklage Selbstmord zu stehen, auch wenn mir Jesus alles vergeben hat.


    Ich hoffe ich war euch nicht zu provokativ...


    Gruß, Dafresl

  • ... an den Früchten werdet ihr sie erkennen...


    Ich habe aus Zeitgründen nicht den ganzen thread gelesen,
    aber ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Selbstmörder überhaupt wiedergeboren war:


    jetzt fallen mir gerade 2 Evangelikale zu diesem Thema ein:


    -Bonhoeffer wurde hingerichtet
    -Jochen Klepper beging, soweit ich weiß mit seiner Frau und Tochter, Selbstmord




    ?(

    stand firm in the grace of God


    Andreas

  • Zitat

    Original von asaph
    ... an den Früchten werdet ihr sie erkennen...


    Ich habe aus Zeitgründen nicht den ganzen thread gelesen,
    aber ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Selbstmörder überhaupt wiedergeboren war:


    Hallo Asaph,


    nimmst Du da nicht die Nase ein bisschen sehr hoch ? Wer bist Du, das Du es jemanden absprechen kannst, wiedergeboren zu sein ?
    Der Papst oder gleich Gott ? :evil:


    Was bin ich froh, an einen Gott der Gnade und Liebe glauben zu dürfen - und der allemal mehr Liebe und Gnade für seine Kinder hat, als sie füreinader / untereinader !


    Zitat

    Lukas 18, 9 - 14
    Er sagte aber zu einigen, die sich anmaßten, fromm zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis: 10Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. 11Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. 12Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. 13Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig! 14Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.


    Vieleicht solltest Du mal Deine "Vorstellungskraft" erlösen lassen....


    Grüße


    Kai

  • Hallo Ben,


    Zitat

    Die Entscheidung für IHN fällt natürlich auch jeder selbst. Im Himmel und in der Hölle wird es nur freiwillige geben.


    Dann bin ich ja beruhigt.


    Zu der Stelle aus Hebräer:


    Zitat

    Dies ist etwas aus dem AT


    Es ist richtig, dass es im alten Testament das gleiche Prinzip galt. Doch gerade deswegen gebraucht der Schreiber es ja an dieser Stelle und zeigt den Hebräern, sowie zu der alttestamentlichen Zeit es kein andres Opfer gab, genauso gibt es auch hier kein weiteres Opfer.


    Zitat

    Des weiteren bin ich der Meinung dass der Schreiber hier zu welchen schreibt welche geschmeckt haben und auch Wunder mitbekommen haben, aber nie widergeboren waren. Das kann man denke ich aus dem Zusammenhang sehen.


    Hier der Zusammenhang:


    Zitat

    Hebräer 6,4-6
    Denn es ist unmöglich, diejenigen, welche einmal erleuchtet waren und geschmeckt haben die himmlische Gabe, und teilhaftig geworden sind des Heiligen Geistes,
    und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters, und abgefallen sind,
    wiederum zur Buße zu erneuern, indem sie den Sohn Gottes für sich selbst kreuzigen und ihn zur Schau stellen.


    Hieraus wird genau das Gegenteil klar: Es geht um Menschen die:


    - erleuchtet waren
    - die himmlische Gabe geschmeckt haben
    - die des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind
    - die die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben (nach Hebr. 10,26)


    Dieses sind für mich Merkmale die nur bei einem wiedergeborenen Menschen zu finden wären. Ein weiterer Grund, dass es sich um wiedergeborene handelt ist der Ausdruck: „abgefallen sind“. Dieses setzt doch voraus, dass man vorher in einem Zustand war von dem abfallen kann. Wovon soll ein nicht Wiedergeborener abfallen?????


    Zum verlorenen Sohn:


    Er war Sohn, richtig! Doch was würde dem Sohn all der Reichtum seine Vaters bringen wenn er nicht zurückgekehrt wäre. Er wäre bei den Schweinen zu Grunde gegangen. Er könnte noch so oft Sohn „heißen“ - wenn er nicht zurückgekehrt wäre hätte er die Vorrechte eines Sohnes für sich nicht in Anspruch nehmen können.

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

    Einmal editiert, zuletzt von Viktor ()

  • Hallo Kai,


    Zitat

    Ich frage mich, wie stellst Du Dir GOTT vor?


    Eine interessante Frage. Wäre vielleicht eine Anregung für einen neuen Thread: Wie stelle ich mir Gott vor?


    Gott ist für mich ein liebvoller, ein über uns Menschen erbarmender Vater. Einer der die größte Liebe in der Tat bewiesen hat, indem er Jesus Christus sandte um mich und jeden anderen Menschen von seinen Sünden zu erkaufen.


    Weiter ist er für mich ein sorgender Vater, der für mein Leben einen Plan hat und mich diesen Weg führt, wenn ich ihm in meinem Leben Handeln lasse und mich ihm hingebe.


    Doch Gott ist meiner Ansicht nach auch heilig und gerecht. Einer der keine Sünde duldet. Weil das im Widerspruch zu seinen Eigenschaften stehen würde.



    Zitat

    Was verstehst Du unter Gnade ?


    Mein persönliches kurzes Verständnis: Gnade ist ein unverdientes Geschenk.


    Zitat

    Wenn jemand sich selber tötet, heißt das dann automatisch, das er sich von Gott abwendet?


    Im Prinzip schon, denn er greift zu einer Methode um die Sorgen die ihm umnachten und einhüllen mit einem Mal loszuwerden.


    Zu so einem Schritt kommt man nicht von jetzt auf gleich. Es staut sich so einiges auf. Es fängt bei kleinen Problemen an, die dann zunehmen und wachsen. Wenn man dann nicht früh genug stehen bleibt und nicht Gott die Sorgen überlässt. All die Schwierigkeiten und dunklen Dinge. Dann kommt man ganz sicher irgendwann durchaus zum Selbstmord.

    Zitat

    Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.
    Matthias Claudius

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