Hallo,
ich habe schon eine ganze Weile nicht mehr geschrieben. Aber mir ist etwas passiert das ich euch unbedingt erzählen möchte.
Ich bin auf einer Exkursion meiner Uni in Basel in der jüdischen Gemeinde gewesen. Es war alles sehr interessant. Eine orthodoxe Jüdin hat uns das jüdische Museum gezeigt und alles erklärt danach waren wir in der Synagoge und danach noch schön koscher essen. Auf der Heimfahrt im Zug fing es dann an, unsere Dozentin ist noch in Basel geblieben so das wir Studenten unter uns waren. Im Gespräch mit einer Kommilitonin die ich eigentlich sehr nett gefunden habe fing dann alles an. Und zwar ging es darum das die jüdische Frau einen langen roten Rock, einen gestreiften Pulli und Schneeschuhe getragen hat. Meine Kommilitonin meinte dann dass es ja wohl das letzte wär sich so anzuziehen, mit Absicht. Ich sagte dann halt zu ihr eben, dass sie laut ihrem Glauben nur Röcke tragen darf aber deswegen müsse sie doch trotzdem Schneestiefel tragen dürfen, denn es hatte geschneit und es war glatt. Sie meinte nein das sieht ja doof aus usw.. Ich sagte dann zu ihr du trägst doch auch Schneestiefel und warum sie die Frau nicht einfach in Ruhe lasse, ich war auch der Meinung das sie einfach nicht viel Geld hatten um jetzt teure Markenklamotten zu kaufen, aber das alles interessierte sie nicht. Naja sie fragte mich dann nach meiner Meinung und ich sagte ihr, dass ich das eben schon alles kenne, weil ich viel drüber gelesen habe und auch viele Dokus usw. gesehen habe. Und das ich Christen kenne die immer Röcke tragen und dass ich selber ein ultra orthodoxer Christ bin (das habe ich so gesagt damit sie eine Vorstellung hat wie ich das meine, nicht das ich etwa zur orthodoxen Kirche gehöre). Das hat sie auch so weit verstanden, aber jetzt fing es an wie ich das denn meinen würde. Dann erklärte ich ihr dass ich die Bibel für Gottes wahres Wort halte und nach der Bibel lebe. In diesem Moment dachte ich sie wechselt gleich den Platz. Es ging dann eine Weile hin und her. Sie warf mir dann vor ich habe diesen Glauben ja nur von meinen Eltern übernommen, woraufhin ich ihr sagte dass das eben nicht der Fall ist. Dann kamen wir zu dem Thema das wir konservativen bibeltreuen Christen wohl alle lieben, Homosexualität. Ich erzählte ihr dann dass es laut Bibel eben nicht in Ordnung ist, dass es Sünde ist. Sie meinte ich sei ja total intolerant, ich sagte ihr dann das ich eben der Meinung bin das man nicht alles tolerieren muss. Das wir aber die Sünde hasse sollen und nicht den Sünder und das ich einem Homosexuellen nie etwas antun würde. Darauf hin meinte sie dann ich sei genau wie ein Selbstmordattentäter. Ihre Argumentation war eh sehr verwirrend aber da hörte dann alles auf. Als ich dann meinte da sei ja wohl ein Unterschied, schließlich habe ich und werde ich niemanden umbringen bloß weil er anderer Meinung ist als ich. Sie meinte nein das sei ja dasselbe und wie jemand wie ich überhaupt studieren kann. Hätte ich ihr jetzt erzählt das ich studiere weil mein Vater das so möchte und das ich nur Lehramt studiere um meine Kinder später einmal zu Hause zu unterrichten wäre sie mir wohl an den Hals gesprungen. Naja, auf jeden Fall meinte sie Gott hat uns das Leben ja gegeben das es uns gut geht und Spaß macht. Darauf habe ich gemeint, ich weiß nicht ob es einer Frau nach einer Abtreibung so gut geht oder ob es einem Homosexuellen so viel Spaß macht wenn er Aids bekommt, da das Risiko einfach viel größer ist. Jetzt wär sie mir dann tatsächlich fast an den Hals gesprungen. Immer wieder sagte sie wie schade sie das findet das ich so denke und meine armen Eltern und das ich meine Meinung schon noch ändern würde wenn ich mich mal in einen nicht Christen verlieben würde. Ich sagte ihr dass das bis jetzt nicht der Fall war und auch nicht sein wird. Sie erzählte mir dann dass die Bibel zwar schon Gottes Wort sei, aber auch Meinung usw. von Menschen eingeflossen sind. Ich fragte sie dann und woher weißt du wo Gotteswort aufhört und Menschenwort anfängt. Darauf hin fragte ich sie zu welcher Kirche sie denn gehört, sie sagte mir sie ist katholisch. Ein leichtes Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. Ich sagte dann zu ihr du kennst aber schon die Meinung der Kirche zu Homosexualität, Sexualität, Abtreibung und Bibel der Kirche und das laut der katholischen Kirche auch nur Katholiken in den Himmel kommen. Ja aber daran glaubt sie nicht, darauf sagt ich dann ja dann bist du ja auch kein richtiger Katholik. Ich meinte dann nur ist ja schön für dich wenn du dieses oder jenes glaubst aber es kommt nicht darauf an was du meinst wie Gott ist oder was du meinst was wahr in der Bibel ist. Sondern es kommt darauf an was die Bibel sagt wie Gott ist und das die Bibel Gottes Wort ist. Ich meinte dann, nimm doch mal an das es wahr ist was in der Bibel steht, was würdest du dann machen.
Ihre Meinung war dann geh ich lieber in die Hölle, denn ich mag mein Leben so wie es ist und ich möchte es so weiter leben, denn Gott wollte das wir Spaß am Leben haben und nicht so ignorant sind wie du.
Für mich war das Gespräch nach ca. 1 Stunde damit erledigt, ich sagte dann nur noch zu ihr das es schade ist das sie so denkt aber wenn sie meint das es so richtig ist, dann soll sie das halt tun.Für sie war das aber noch nicht das Ende, kurz vorm Aussteigen, ich musste mich beeilen um meinen Anschlusszug zubekommen. Meinte sie dann ich sei ja total inkonsequent. Ja im AT steht doch Schwule sollen getötet werden und ihr junger Priester habe ihnen eine Video von Fundamentalisten in den USA gezeigt, die alle Schwulen und Frauen die abgetrieben haben umbringen wollen. Ich dachte nur nett ausgerechnet die katholische Kirche, die Frauen und Kinder verbrannt hat weil es Hexen waren und in den Kreuzzügen mehr Moslems umgebracht hat als alles andere. Als ich dir dann sagte dass das NT einfach Vorrang vor dem AT hat, meinte sie dann ja aber ich habe doch gesagt Gottes Wort ist immer noch aktuell und es wird immer das gleiche bleiben. Das Liebe deinen Nächsten und du sollst nicht richten einfach nach du sollst Homosexuelle steinigen kommt hat sie nicht kapiert. Es kam dann wieder das ich intolerant bin und inkonsequent es hagelt dann noch einen Vergleich mit den Nazis usw.
Ich habe mich schon oft rechtfertigen müssen, mache ich auch gerne und mir gehen nie die Argumente aus. Aber das ich ein schlechter Christ bin weil ich keine Schwulen umbringe und ein Selbstmordattänter bin hat mir jetzt echt noch keiner vorgehalten.Das ist ein bisschen lang geworden, aber das ganze finde ich so Haarsträubend das ich es euch erzählen wollte.
Was mich zu einem weiteren Punkt bringt. Unis quellen über von roten, marxistischen, linken, liberalen, multikulti, muslimischen, esoterischen Ansichten und Gruppen, die ihre Flyer verteilen und um Mitglieder offen auf dem Campus werben. Es gibt zwar auch eine christliche Gruppe die smd, aber da sind ja genau solche Christen drin wie meine Kommilitonin. Und ich finde das dass einfach das falsche Bild von Christ sein ist. Ich bin der Meinung wir sollten uns endlich mal zusammen tun und etwas unternehmen. Ich würde gerne eine konservative bibeltreue Bibelgruppe an meiner Uni gründen, aber ich kenne einfach keine gleich gesinnten Christen an meiner Uni. Was haltet ihr davon? Kennt ihr jemanden an der Universität Konstanz der dazu vielleicht Lust hätte? Über Antworten und Anregungen würde ich mich sehr freuen.
Der Wortlaut ist aus meinem Gedächtniss.
Liebe GrüßePumbaa