Beiträge von Michael

    Es tut mir leid, dass der Beitrag so lang geworden ist, aber ich ersah es als wichtig, nochmals einen biblisch-orientierten Kommentar abzugeben!


    Zitat

    Man könnte noch philosophieren, was genau vollkommen meint ... aber eigendlich stimme ich Dir voll zu !!


    Darüber diskutiert und philosophiert man nicht, sondern nimmt es entweder als Tatsache an, dass das Wort Gottes vom Heiligen Geist Menschen inspiriert/eingegeben wurde und somit vollkommen ist, oder man lässt es sein! Und wenn man es ablehnt, dann kann man sich der liberal, historisch-kritischen Theologie beigesellen! Ich wünsche mir für die Zukunft, dass allen Diskussionen in diesem Forum diese zuerst genannte Tatsache und dieses Fundament zugrunde liegen!



    Hallo Kai,


    andere und ich haben zwar schon Etliches zu diesem Thema geschrieben (an anderer Stelle in diesem Forum; ich wäre froh, wenn du dies auch einmal lesen würdest, wenn noch nicht getan!), will es aber gerne nochmals tun und speziell auf die von dir genannten Stellen eingehen, dabei aber nicht den Hintergrund und die präteristische Absicht des Briefes aus dem Auge verlieren, denn sie ist überaus essentiell! Und bitte beachte und untersuche auch du diesen Brief auf diesem Hintergrund, ansonsten können wir noch so lange diskutieren, bis das Vollkommene gekommen sein wird… :rolleyes:


    Wenn nicht anders vermerkt, zitiere ich die Elberfelder Übersetzung 2003 (Textstand 2005). 8)



    Zunächst aber etwas zu den beiden von dir zuletzt genannten Stellen:


    Lukas 11,13
    „Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel ist, den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!“


    Heutzutage können wir als Gläubige den Vater nicht darum bitten, dass der Heilige Geist uns gegeben werde, da er seit unserer Bekehrung in uns wohnt. Diese Worte sprach der Herr Jesus, als er noch hier auf dieser Erde war und somit der Heilige Geist noch nicht in den Glaubenden wohnte. Für uns kann es vielmehr bedeuten, dass wir den HERRN darum bitten, permanent im Geist zu sein, d. h., dass wir darum bitten sollten, dass wir uns durch den HG belehren und führen lassen und bereit sind, den Geist in einem bestimmten Dienst für Ihn wirken zu lassen, sodass Er ausgegossen werden kann, wir erfüllt werden und der Geist durch uns redet.

    Römer 8,26

    „Ebenso aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich für uns in unaussprechlichen Seufzern.“


    Diese Stelle ist sehr schön! Sie macht deutlich, dass der Geist, der in uns wohnt, sich unserer Schwachheiten annimmt und sich für uns in unaussprechlichen Seufzern verwendet. Das hat m. E. nach nichts mit Sprachenreden oder -beten zu tun. Sondern es bedeutet ganz einfach, dass wenn wir permanent im Geist sind, schon ein Seufzer ausreicht, gewirkt durch den Geist, den der HERR erhört. Es müssen nicht immer lange Sätze sein und zudem noch rhetorisch gut formuliert. Oftmals haben wir ja gar keine Muße zu beten, dann reicht ein Seufzer. Dieser alleine reicht aus, um den starken Arm Gottes zu bewegen!



    1. Korintherbrief Kapitel 14


    Der Hintergrund
    Die Gesellschaft zu Korinth war eine verdorbene. In dieser Zeit entstand dort dennoch, der Gnade Gottes wegen, eine Gemeinde, nachdem Paulus sich dort 18 Monate aufgehalten hatte. Zu der damaligen Zeit wurde aus dem Namen der Stadt „Korinth“ das Verb „korinthisieren“ abgeleitet, was so viel heißt wie „mit einer Prostituierten ins Bett gehen“ oder einfach „freie Liebe“. Des Weiteren wurden in dieser Stadt verschiedenen Personenkulte betrieben. Philosophen wurden verehrt, es wurde diskutiert welcher der „delikatere“ sei. Dort herrschte eine so genannte „Mysterienreligion“. Das heißt, es gab charakteristische Rituale und Zeremonien, sowie dadurch in Raserei und Ekstase versetzte Menschen, denen eine schwärmerische und übersteigende Begeisterung folgte. Die Gläubigen dort hatten sich zunächst von diesen Dingen getrennt, sich dann aber wieder vielen dieser Dinge gewidmet, wie dem heidnischen Phänomen des ekstatischen Redens. Dieses findet man heute übrigens noch in verschiedenen Kulten, wie dem Animismus, den Derwinschen, im Islam und unter Spiritisten. In alle diesen Kulten gibt es sowohl das „automatische Schreiben“ als auch das „automatische, ekstatische Rede“ - unter dem Einfluss von Dämonen. Dies alles war schon damals ein Merkmal des Kultes in Korinth. Diese Gesellschaft, aus der diese Gläubigen eigentlich herausgekommen waren, sorgte dafür, dass sich einige leider wieder dort hineinbegaben, bzw. sich verschiedenen, abscheulichen, fleischlichen Gewohnheiten preisgaben. Dies lag daran, dass sie sich innerlich und äußerlich nicht von diesen Dingen trennten - obgleich sie Gläubig waren. Einige standen sogar weiterhin ganz offen dazu und proklamierten es (1Kor 3,1ff; 5,9ff). Dieses Fehlverhalten wurde in der Gemeinde/Versammlung nicht einmal gerichtet, sodass dies konsequenter Weise zu falschem Umgang mit geistlichen Gaben, zu Fehlverhalten beim Abendmahl/Brotbrechen (11,20ff), zu Spaltungen u. v. m. führte. Darin müsste eigentlich schon sehr deutlich werden, in welchem Ton und mit welchem Wunschziel Paulus diesen Brief schrieb.


    Vers 2
    „Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht Menschen, sondern Gott; denn niemand versteht es, im Geist aber redet er Geheimnisse.“


    Cor Bruins schreibt in seinem Buch „Reden in Sprachen“ den Vers einmal in seinen eigenen Worten, führt später aber auch seine Begründung dazu an:
    „Was ihr für einen privaten Gottesdienst haltet, ist in Wirklichkeit ein falscher Gebrauch der Sprachengabe. Diese Gabe ist ja nicht in erster Linie dazu gedacht, Gott damit anzusprechen, sondern sie soll eigentlich ein Zeichen für die Ungläubigen sein.“
    Er geht dann im Folgenden auf verschiedene Punkte ein, die wir schon ausführlicher an anderer Stelle in diesem Forum betrachtet haben:
    - Wozu war die Sprachengabe eigentlich gegeben worden?
    - Wenn das Sprachenreden nicht ausgelegt werden kann, ist Gott der alleinige Adressat, da es kein anderer versteht, Gott aber sehr wohl, weil er alle Sprachen verstehen kann. Außerdem wäre es doch offensichtlich bedeutungslos Gott in einer Sprache anzubeten, die nicht mal ich selbst verstehen kann. Gott versteht sie, aber wozu soll ich zu Ihm in einer anderen Sprache beten? Gott braucht keine Erbauung, Stärkung, Ermunterung, Tröstung und er braucht auch nicht missioniert zu werden. Dies war aber wohl die Absicht des Sprachenredens.
    - Vers 2 kann also nicht als lehrmäßige Aussage aufgefasst werden, was Gott mit dieser Gabe beabsichtigt hatte. Dieser Vers will uns einfach zeigen, dass es einige gab, die in der Gemeinde die Gabe des Sprachenredens ausübten, obwohl diese hier gar nicht gebraucht wurde, weil alle Griechisch sprachen.
    Im Grundtext finden wir, wie schon oft erwähnt, den Ausdruck glossa. Dieser bezieht sich immer auf tatsächliche, vorhandene Sprachen. Dagegen finden in der Bibel nie einen Hinweis, darauf, dass es besonders geweihte Sprachen waren oder sein könnten, worunter man ein ekstatisches Sprachenreden verstehen könnte. Somit kann ich auch diesen Vers nicht dafür heranziehen, dass es ein besonders gottgeweihtes Beten gibt, in einer anderen Sprache, die nicht mal der Sprechende verstehen kann, aber meint, dadurch erbaut zu werden.
    Interessant ist dann auch, dass Paulus in Vers 2 mit dem Wort „denn“ beginnt. Damit verfolgt er einen bestimmten, zusammenhängenden Gedankengang; wozu sollte er sonst dieses Wort verwenden.
    Cor schließt diesen Gedanken mit folgender Interpretation dieses Verses ab:
    „Wir sollten besonders darum eifern, zu weissagen, eben deshalb, weil derjenige, der in einer Sprache redet, nicht zu Menschen redet.“
    Denn wer in der Versammlung in einer Sprache redet, ohne dass ausgelegt wird, redet zu Gott und nicht zu Menschen, weil nur Gott alle Sprachen versteht, auch wenn nicht mal wir selbst sie verstehen.
    Es ist also wichtig, nicht nur den zweiten Vers zu betrachten, sondern ihn im Zusammenhang mit dem ersten zu lesen!


    Verse 4-5
    „Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Versammlung.
    Ich wollte aber, dass ihr alle in Sprachen redet, viel mehr aber, dass ihr weissagtet.“


    Zunächst zu Vers 4:
    Es ist wohl der meistzitierte Vers von solchen, die meinen, mit diesem Vers die Zungenrede zur eigenen Erbauung belegen zu können, deshalb hast auch du, Kai, diesen angeführt.


    Leslie M. Grant schreibt zu diesem Vers:
    „Unter Sprache muss man hier eine tatsächlich existierende Fremdsprache verstehen, wie man in Apostelgeschichte 2,6 sieht, aber eine, die der Redner selbst normalerweise nicht beherrschte. Das Wunder der Gabe bestand darin, dass Gott ihm die Fähigkeit gab, seine eigenen Gedanken durch die Kraft des Geistes in dieser fremden Sprache auszusprechen, wobei er selbst die Kontrolle über seine Worte hatte.“ (First and Second Corinthians, S. 94)


    Ein wichtiger Punkt, der nicht übersehen werden darf, ist, dass die Grundlage zur Erbauung, Verständnis ist. Das heißt, dass Erbauung nur dann geschehen kann, wenn ich das, was mir zur Erbauung dienen soll, verstehe! Zum Beispiel wird ja in Vers 28 gesagt, dass der Redner schweigen soll. Er soll es ebendeshalb, weil sein Sprachenreden keiner versteht und es folglich auch niemandem zur Erbauung dient.
    Übrigens, wenn du ein gutes Gefühl oder Ähnliches beim Sprachenreden hast, solltest du vorsichtig mit der Aussage sein, dass dies das Zeichen der Erbauung oder gar sie selbst sei.
    Wichtig ist, dass wir den Vers nicht allein im Raum stehen lassen, sondern ihn im Gesamtzusammenhang mit den anderen Versen und des ganzen Briefes lesen. Denn die Absicht dieses Kapitels ist es doch, die Überlegenheit der Gabe der Weissagung gegenüber der Gabe der Sprachen deutlich zu machen. Die Gabe des Sprachenredens sollte, wenn sie denn ausgeübt wurde, zur Erbauung der Versammlung sein, das setzte wie gesagt voraus, dass alle diese Sprache verstanden. War dies nicht der Fall, war sie sinnlos, weil nur Gott sie verstand. In Kapitel 12,7 erfahren wir übrigens, dass einem jeden die Offenbarung des Geistes zu Nutzen gegeben wird. Ein Reden in Sprachen, das nicht zu meiner eigenen Erbauung oder der der Versammlung dient und auch nicht dazu gebraucht wird, Menschen das Evangelium zu bringen, ist biblisch falsch! Denn Paulus´ Hauptanliegen ist es doch in diesem Kapitel und sowohl in seinen anderen Briefen, die Erbauung der Gemeinde als maßgebliches Ziel der Gaben Gottes hinzustellen und nicht die der persönlichen!
    Noch ein Hinweis: Schau dir deinen Körper an. Du hast Arme, Beine, Finger, einen Kopf etc pp. Handelt jedes Glied, jedes Organ für sein eigenes Wohl? Wie schon angedeutet, das Wort, das in diesem Vers im Griechischen für Erbauung verwendet wird lautet „oikodomein“. Das lässt wohl eindeutig darauf schließen, dass das Bauen der Gemeinde zum Erbauen des geistlichen Hauses Gottes dient und nicht der eigenen Erbauung!


    Im Übrigen war die Sprachengabe zum Zeichen für die Ungläubigen, bzw. primär für die Juden und nicht für die schon Glaubenden!


    Nun zu Vers 5:
    Warum wollte Paulus, dass unbedingt mehr geweissagt wurde? Willem E. Vine schreibt dazu:
    „Die Umstände in Korinth bestanden innerhalb eines begrenzten Zeitraumes, in dem übernatürlich bewirkte Zeichengaben ausgeübt wurden, während Gottes Beziehungen zu seinem irdischen Volk noch fortbestanden und die Schrift [die Bibel] noch nicht abgeschlossen war.“ (siehe dazu auch Kol 1,16)


    Wollte Paulus wirklich, dass alle in Sprachen reden? Kapitel 12,30 gibt uns darauf eine Antwort und sie lautet: Nein! Denn jedem sind verschiedene Gaben anvertraut, dem einen diese, einem anderen jene.


    Ich denke nicht, dass Paulus mit dieser Stelle klarmachen will, dass alle weissagen und in Sprachen reden, denn das wäre im Widerspruch zu den schon besprochen und noch folgenden Stellen. Des Weiteren sehe ich hier eine gewisse Ironie, wie auch Cor Bruins. Er interpretiert den Vers folgendermaßen:
    „Wenn es nichts Besseres gibt, was der Heilige Geist durch dich tun darf, um die Gemeinde zu erbauen, dann rede wenigstens in Sprachen, aber viel lieber wäre mir, du würdest weissagen.“
    Warum in dieser Weise? Weil, wie ich denke, und wie oben schon erwähnt, dass das Wort, die Bibel, noch nicht auf ihrem Vollmaß war und somit die Botschaft auf einem anderen, aber direkteren Wege zu den Korinthern transportiert wurde - mittels der Weissagung. Das griechische Wort das hier verwendet wird lautet „hermenia“ und bedeutet so viel wie „übersetzen“, und nicht (nur) auslegen. Im griechischen Alten Testament (der Septuaginta) finden wir das eben genannte Wort nie, sondern immer das Wort „synkrisis“ wenn es um Auslegung geht, bzw. die Deutung verschiedener Symbole oder Dinge, wie bei Joseph und Daniel, die jeweils Träume deuteten, auslegten, aber im Sinne von erklären. In Bezug zur Übersetzung einer tatsächlichen Sprache finden wir aber sowohl in Esra als auch in 1Mose jeweils das Wort „hermeneia“.
    Was sagt uns das?
    Das sagt uns, dass Paulus´ Absicht in diesem Vers und dem gesamten Kapitel ist, dass Weissagung der Sprachenrede überlegen ist. Denn wenn eine Sprache ausgelegt, bzw. übersetzt wird, hat sie dieselbe Wirkung wie Weissagung - Segen und Erbauung! Deshalb müssen wir darauf bestehen, dass es sich hier um eine tatsächliche Fremdsprache handelt, die der Besitzer der Gabe auf übernatürliche Weise spricht und der Übersetzer dieser Sprache ebenso auf übernatürliche Weise übersetzt. Das heißt, dass nicht nur die Übersetzung echt sein muss, sondern auch die Sprache selbst. Wozu dient also der ganze Vorgang der Sprache und der Auslegung, wenn der Heilige Geist auch in der Sprache der Zuhörer dasselbe ausdrücken könnte? Es wäre im Grunde ein absurdes und sinnloses Handeln des Heiligen Geistes. Aber so verrichtet er nicht! Er spricht nie ohne Verstand! Ebenso wenig behandelt er uns wie einen Roboter oder treibt uns dazu, irgendetwas zu tun, das wir nicht verstehen. Denn unser Dienst ist ein vernünftiger (Römer 12,1)! Somit kann Sprachenrede nur da funktionieren, wo die Übersetzung/Auslegung einer Sprache durch zwei oder drei unabhängig voneinander Auslegenden, bzw. Übersetzern übereinstimmend möglich wäre! Das sollte zum Nachdenken anregen!


    Vers 9
    „So auch ihr, wenn ihr durch die Sprachen keine verständliche Reden gebt, wie wird man wissen was geredet wird? Denn ihr werdet in den Wind reden.“


    Noch ausdrücklicher hätte Paulus es eigentlich nicht schreiben können, wie sehr er den Stellenwert des Sprachenredens bei den Korinthern verurteilte. Wie schon weiter oben gesagt, kann eine Gemeinde nur erbaut werden, wenn sie versteht, was gesagt wird. Genau das Gleiche trifft auch auf den Sprechenden selbst zu. Wie kann der Ausübende dieser Gabe erbaut oder gesegnet werden, wenn er die Sprache selbst nicht versteht? Wäre es nicht eine Herabwürdigung, oder besser, eine Beschneidung der Souveränität des Heiligen Geistes, ihm zuzusprechen, dass er alle Vernunft ausschaltet? Es würde uns ein komplett verzerrtes Bild seines göttlichen Verstandes aufmalen!


    Verse 12-15
    „So auch ihr, da ihr um geistliche Gaben [W. um Geister] eifert, so sucht, dass ihr überströmend seid zur Erbauung der Versammlung.
    Darum, wer in einer Sprache redet, bete, dass er es auslege. Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer. Was ist es nun? Ich will beten mit dem Geist, ich will aber auch beten mit dem Verstand; ich will lobsingen mit dem Geist, ich will aber auch lobsingen mit dem Verstand.“


    Zu Vers 12:
    Auch hier haben wir zunächst wieder den schon mehrmals angesprochenen Aspekt der Erbauung der Gemeinde. Es lässt sich also sagen, so drückt es Cor B. recht gut aus, dass wenn die Gabe des Sprachenredens schon so wenig wert ist in Bezug zur Erbauung der Gemeinde, sofern keiner auslegt/übersetzt, dass wir dann den HERRN darum bitten sollten uns Gaben zu geben, die dieser dienen, die die Gemeinde Erbauung erfahren lassen.


    Interessant an dem 12. Vers ist wohl die eigentliche, wörtliche Übersetzung des Ausdrucks „geistliche Gaben“. Im Griechischen steht dort nämlich „pneumaton“, das heißt schlicht „Geister“ und nicht „pneumatikon“ das mit „geistliche Dinge“ übersetzt wird.
    Man könnte den Vers dann also auch wiefolgt übersetzen, bzw. interpretieren, ich ziere wiederum Cor:
    „Daher (wegen all dem, was ich bisher in den Versen 6-11 gesagt habe), angesichsts der Tatsache, dass ihr euch so sehr um „Geister“ bemüht (seien es engelhafte oder dämonische, wie in den Tagen vor eurer Bekehrung), setzt euch jetzt vielmehr mit ganzem Herzen dafür ein, dass ihr überströmend seid im Helfen und Erbauen der Gemeinde.“
    Es ist also eigentlich klar: wenn wir permanent im Geist sind, bzw. erfüllt sind mit ihm, wie oben beschrieben, dann wird dieser Geist Gottes auch das Verlangen in unsere Herzen geben, unseren Geschwistern zu dienen, ihnen zur Erbauung zu sein und zur Ehre unseres geliebten HERRN zu leben und Ihm zu dienen!


    Zu Vers 13:
    Diese Stelle ist, wenn wir das bisher gesagte im Hinterkopf behalten, doch recht einfach zu verstehen, wenn wir davon ausgehen, dass die Sprachenrede hier kein „Blubbern“, „Krähen“ oder sonst etwas ist, sondern eine ganz normale, aber für die Anwesenden und den Sprechenden fremde Sprache. Es heißt hier, dass er darum beten solle, dass er es auslege, also übersetze.
    Wie wir schon sahen und noch sehen werden, betont Paulus immer wieder seine Missbilligung gegenüber der Ausübung der Sprachengabe, sofern kein Ausleger/Übersetzer da ist. Er sollte in diesem Fall schweigen. Die Gemeinde würde also keinen Nutzen haben, eventuell noch nicht mal er, weil es keiner versteht. Der Sprachenredner sollte also vielmehr darum beten, dass wenn er schon in einer Sprache betet, er dann diese wenigstens auch auslege, übersetze. Im Grunde als ein paradoxer Aspekt, denn er hätte ja auch in der Sprache der dort Anwesenden und wohl zugleich auch seiner eigenen sprechen können. Der Sprachenredner braucht also immer auch einen Gläubigen, der die Gabe des Auslegens hat, wenn der Sprecher selbst nicht diese Gabe des Auslegens besitzt (wir gehen einmal davon aus, dass „auslegen“ jetzt wörtlich gemeint ist und nicht im Sinne von „übersetzen“). Dieser hier betrachtete Vers und der Vers 28 stützen diese Tatsache, dass es wohl auch die Möglichkeit gibt, eine Sprache zu sprechen, die der Sprecher selbst nicht auslegen, bzw. das Gesagte nicht zur Erbauung der Gemeinde erklären kann.


    Zu Vers 14
    Wie wir auch in anderen Versen dieses Kapitels sehen und was wir dabei streng beachten müssen, ist der Konjunktiv und die hypothetische Aussage, die der Apostel Paulus hier tätigt. Er beginnt den Satz: „Denn wenn ich“. Es ist wichtig zu unterscheiden, was Paulus wirklich tut und wo er etwas hypothetisch beschreibt. Es drückt also nicht aus, dass er dies selbst tut oder es gar seine Gewohnheit ist. Es beschreibt schlichtweg eine Möglichkeit, die man/er ausüben kann, bzw. könnte.
    Nun möchte ich einen etwas längeren Absatz aus dem schon mehrmals erwähnten Buch von Cor Bruins zitieren. Er macht hier sehr eindrücklich klar, was mit dem „Beten in einer Sprache“ und mit „mein Geist betet“ gemeint ist:
    „Wie schon früher erwähnt, ist dies einer der sehr umstrittenen Verse, die oft halb zitiert und aus ihrem Zusammenhang gerissen werden. Schauen wir uns zunächst an, worauf in dem Vers die Betonung liegt: „Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer.“
    Es ist offensichtlich, dass Paulus das Beten in einer fremden Sprache weder betont noch lehrt. Paulus will hier sagen: Die Tatsache, dass er etwas versteht, bringt anderen keinen Nutzen. In dem griechischen Satz heißt es: akarpos estin - „liefert nichts an andere“. Dieselbe Übersetzung findet sich auch bei anderen Griechisch-Gelehrten wie Shallis, Wuest und Vincent. Ich zitiere einmal Wuests Übersetzung dieses Verses: „Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist (der menschliche Geist, angetrieben vom Heiligen Geist), aber mein Verstand überträgt keinen Nutzen an andere.“
    Paulus geht von der Annahme aus, dass jemand in einer fremden Sprache betet, und das ist an sich nichts besonders Erstaunliches! Ich habe das selbst getan und tue es sogar ständig, da ich gebürtiger Holländer bin, jetzt aber ständig Englisch spreche und nie mehr auf Holländisch bete, obwohl ich das natürlich weiterhin perfekt kann!
    Es ist nicht so, dass Paulus das Beten in einer Sprache verdammt, sondern es gilt dasselbe wie für das Reden in einer Sprache: Beides ist ohne jeden Nutzen für die Zuhörer, weil niemand es versteht. Deshalb erlaubt Paulus das Beten in einer Sprache nur für den Fall, dass es ausgelegt wird. Der Gläubige, der die Gabe der Sprachen hat und in einer Sprache betet, versteht natürlich, was er selbst betet - und wird sogar erbaut -, aber sein Verstand bzw. sein Verständnis dessen, was er betet, bringt allen anderen, die ihm in der Gemeinde zuhören, keinen Nutzen.“
    [..]
    Es ist definitiv nicht wahr, dass der Geist eines Menschen beten kann, während gleichzeitig der Verstand seine Tätigkeit einstellt. Die Schrift stützt mich darin, dass ich diese ganze Vorstellung ablehne, ein Mensch könne in einer fremden Sprache beten, ohne zu wissen, was er sagt. Oft wird die Frage gestellt, was der Unterschied zwischen meinem Geist und meinem Verstand ist. Das griechische Wort pneuma bedeutet „Geist". Mein Geist, das bin ich! Es geht um mich in meiner Beziehung zu Gott (der nämlich Geist ist). Das griechische Wort für „Verstand" ist nous und bezeichnet unsere „Denkfähigkeit"; dabei geht es um Begreifen, und zwar mit Einsicht und Intelligenz. In Epheser 4,17.18 lesen wir: „dass ihr fortan nicht wandelt, wie auch die Nationen wandeln, in Eitelkeit ihres Sinnes (nous), verfinstert am Verstand (griech. dianoia).“ Diese Wörter sind austauschbar, weil sich ihre Bedeutungen decken. „Ich“, das ist mein Verstand. „Ich“, das ist ebenso mein Geist, mein Denken, meine Aufnahmefähigkeit. Im Greek-English Lexicon of the New Testament wird erklärt: „Dianoia ist der „Verstand“ in Mk 12,30; Lk 10,27; Eph 4,18 usw., d. h. die Fähigkeit zu verstehen, zu fühlen und zu wünschen. Es ist das „Verständnis“ in 1Joh 5,20. Und es ist die „Gesinnung“ in Kol 1,21 usw., d. h. die Art zu denken und zu fühlen.“
    Nous lässt sich genauso übersetzen; es umfasst in gleicher Weise die Fähigkeiten des Erkennens und Verstehens, des Fühlens, Beurteilens und Entscheidens - insgesamt die geistige Fähigkeit und damit auch die Fähigkeit, göttliche Dinge zu erkennen. Der Apostel sagt in 1. Korinther 2,11: „Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes." (Darby macht dazu folgende Anmerkung: „Mensch“ steht hier mit dem bestimmten Artikel, aber die Bedeutung ist diese: Was in dem Sinn des Menschen ist, weiß niemand außer dem Geist des betreffenden Menschen, der die Gedanken hat; viel mehr noch trifft das für Gott zu.“)
    Der Geist eines Menschen ist also sein Ich, sein Bewusstsein, und indem er sein eigenes Inneres prüft, kann der Mensch Dinge erkennen, von denen kein Außenstehender jemals etwas wissen kann. Ich selbst weiß, was in meinem Inneren, innerhalb meiner Persönlichkeit, vorgeht. Mein Geist befähigt mich zu denken, Beweise abzuwägen, zu urteilen und nachzuforschen.
    Nach meiner Überzeugung haben wir nunmehr zweifelsfrei nachgewiesen und können uns dabei ganz auf die Schrift stützen, dass derjenige, der in einer fremden Sprache betet, auch mit seinem menschlichen Geist betet und dass er weiß und versteht, was er betet. Wenn Paulus sagt, dass sein Verstand fruchtleer ist, dann meint er damit einfach, dass sein Beten zwar ihm selbst nützlich ist (V. 4), dass es aber ohne Nutzen, ohne Frucht, ohne Erbauung für andere ist, die sein Gebet hören. Die endgültige Schlussfolgerung findet sich dann in Vers 15.“


    Zu Vers 15
    Ich zitiere wieder einen kleinen Abschnitt von „Ebenda“:
    „Manche haben diesen Vers benutzt - wie auch die Worte aus Vers 14: „mein Verstand ist fruchtleer" -, um die Meinung zu begründen, man könne auf die Unfruchtbarkeit des Verstandes eigentlich stolz sein, so als ob diese von Gott gegebene Fähigkeit, durch die wir Gott ebenbildlich sind, eine herabwürdigende Sache wäre, ja ein regelrechtes Hindernis, um Gemeinschaft mit Gott zu haben. Ihrer Ansicht nach würde ein unverständliches Gebet Gott mehr gefallen als ein verständiges! Mose hätte dem mit Sicherheit nicht zugestimmt, und der Herr Jesus bestätigt Mose, wenn er in Markus 12,30 sagt: „und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft.“
    Jede geistliche Aktivität sollte verständig sein. Paulus spricht in Römer 12,1 von unserem „vernünftigen Gottesdienst“. Beachten wir, dass Paulus nicht sagt, wie er es im vorhergehenden Vers tat: „Ich will in Sprachen beten, aber ich will beten mit dem Geist.“ Wie ich schon erläutert habe, würde Paulus das Beten in einer Sprache ohne Auslegung nicht gutheißen. Unser Beten sollte nicht nur verständig sein und von allen verstanden werden, sondern es sollte auch geistlich sein. Wir beten im bzw. durch den Heiligen Geist (Jud 20: „betend im Heiligen Geist“). Judas sagt nun nicht etwa, das würde bedeuten, in einer Sprache zu beten! Wenn ein Mensch mit seinem Geist betet, ist immer auch das Verstehen darin enthalten. Was meint Paulus aber dann, wenn er sagt: „Ich will auch beten mit dem Verstand"? Wuest erklärt: „Aber ich will auch beten mit der Hilfe meines Verstandes.“ Wir haben in unseren Betrachtungen gesehen, dass das Reden in einer fremden Sprache plus Auslegung gleichwertig ist mit dem Weissagen. Sprachenrede und Auslegung müssen immer als eine Botschaft zusammengehen, ob beides nun durch ein und dieselbe Person geschieht (V. 5.13) oder ob jemand anders übersetzt (V. 28 ). Beten mit dem Verstand heißt nun, dass das Gebet in der Gemeinde so verständlich ausgedrückt wird, dass jeder „Amen“ dazu sagen kann!
    […]
    In jedem Fall gilt dieselbe Regel wie für das Beten in einer Sprache auch für das Singen in einer Sprache, wenn es denn schon in der Gemeinde vorkommen sollte! In beiden Fällen muss eine Auslegung stattfinden, damit die Gemeinde einen Nutzen erfährt. Bei keiner der beiden Aktivitäten sollten wir unser Verständnis, unsere Intelligenz, unsere Vernunft, unsere geistliche Erkenntnis oder unser Urteilsvermögen ausschalten. Wir sind keine dummen Roboter, sondern wir sind im Bild und im Gleichnis Gottes geschaffen.“


    Vers 18
    „Ich danke Gott, ich rede mehr in Sprachen als ihr alle.“


    Es ist typisch, dass du nur die erste Hälfte der Aussage zitiert hast, denn so entstehen immer wieder Missverständnisse. Wenn du nämlich den Vers 19 noch hinzunimmst, dann bekommt der Vers 18 eine ganz andere Bedeutung, zumindest sollte man dann bei der Auslegung des Verses nicht zu solch einem Schluss kommen, zu dem leider viele kommen.
    Vers 19:
    „Aber in der Versammlung will ich lieber fünf Worte reden mit meinem Verstand, um auch andere zu unterweisen, als zehntausend Worte in einer Sprache.“
    Ja, Paulus redete offensichtlich auch in fremden Sprachen, aber nicht in irgendwelchen ekstatischen, sondern real existierenden, für ihn fremde, nie erlernte. Wenn dies nicht so wäre, dann würde er sich in diesem Vers zu den anderen widersprechen. Allerdings würden wir dennoch weiterhin zu dem Schluss kommen, dass Paulus den Gebrauch des Sprachenredens in der Gemeinde ablehnt, wenn wir diesen Vers weiterhin im Zusammenhang stehen lassen und auslegen.
    Jetzt magst du vielleicht sagen: „Ok, wenn es nicht in der Versammlung geschehen soll, dann kann ich es ja privat verüben.“ Ich denke, dass das ein falscher Rückschluss wäre.
    Das Problem liegt sicherlich darin, so denke ich, dass viele Gläubige annehmen, dass es mindestens zwei verschiedenen Arten von Sprachenreden gibt. Einmal die Gabe, in einer dem Sprechenden total fremden aber existierenden Sprache zu reden. Zweitens die Möglichkeit, dass es ein so genanntes ekstatisches Beten in Sprachen gibt, mit der man Gott in besonderer Weise anbeten kann. Weiter oben wies ich schon darauf hin, dass dies nicht der Fall ist und nicht sein kann, dennoch möchte ich gleich nochmals kurz darauf eingehen.
    Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass Paulus die Sprachenrede dringend benötigte. Wie hätte er sonst all den Menschen das Evangelium bringen können, wenn er nur in seiner Muttersprache hätte reden können? Er besuchte in verschiedensten Ländern Heiden und verkündigt ihnen das Evangelium.
    Vielleicht kommt dir aber jetzt der Gedanke, wie Paulus in verschiedenen Sprachen reden konnte, aber zugleich auch lehrte, dass wenn jemand in Sprachen redet, er Gott redet (Vers 2)? Wenn dem so wäre, hätten es die Menschen und er selbst ja nicht verstehen können, ausgenommen Gott.
    Wo also ist der Schlüssel dieses vermeintlichen Problems zu finden?
    Ich möchte immer wieder betonen, dass es keine zwei verschiedenen Arten der Sprachenredegabe gab und gibt! Denn sowohl Dr. Lukas, der die Apostelgeschichte schrieb, als auch Paulus verwenden jeweils den gleichen griechischen Ausdruck (glossa bzw. dialektos). Des Weiteren gibt es auch keinen Hinweis auf eine Unterscheidung der Begriffe „zeno-glossai“ (Reden in Fremdsprachen) und „glossolalia“. Dies zuletzt genannte Wort wird bei Vertretern der Glossalie oftmals als angeblich für unverständliche Äußerungen stehender Begriff angesehen.
    Ich möchte auch nochmals kurz auf Apostelgeschichte zwei eingehen. Dort sehen wir, dass die Apostel vom HG dazu befähigt wurden, in verschiedenen Sprachen zu reden, in real existierenden, in Sprachen, die die Menschen, die sich aus anderen Ländern dort aufhielten, verstanden. Die, die diese Sprachen verstanden und somit hörten, wie die Apostel die Taten Gottes predigten, waren sehr erstaunt. Es bestätigt die Aussage des Paulus in 1Kor 14,22. Für andere, die diese Sprachen nicht verstanden war es wie „Kauderwelsch“. Daher kamen sie zu dem Schluss, dass sie betrunken sein müssten. Hier sehen wir also sehr deutlich wozu das Reden in Sprachen eigentlich und letztlich da war. Hier brauchten die Sprachen nicht ausgelegt bzw. übersetzt werden, weil die, die es hören sollten, es verstanden.
    Also:
    1. Wenn Paulus Sprachen erwähnt, dann meint er buchstäblich bekannte und verstandene menschliche Sprachen. Daher sagt er deutlich, dass die Sprachen zu einem Zeichen für die Ungläubigen sein sollten.
    2. Wie gesagt ist es nicht war, dass der Apostel Paulus eine andere Art vom Sprachenreden bezeichnet als es Lukas tut. Auch wenn uns im Neuen Testament offensichtlich zwei verschiedene Aspekte des Redens in Sprachen vorgestellt werden, heißt das nicht, dass es zwei verschiedenen Arten von Sprachen gab und gibt.
    3. Paulus lehrt auch nirgendwo bzw. hat er nicht die Absicht, dass es Engelsprachen gibt oder man gar in solchen reden soll. Wenn wir in der Bibel davon lesen, dass ein Engel zu Menschen sprach, dann war das immer eine Sprache des Menschen, die der Mensch verstehen konnte, er dazu nicht erst eine Gabe benötigte, wozu auch!
    Wenn Paulus also schreibt, dass es mehrere Arten von Sprachen gibt, dann meint er damit sicherlich die zahlreiche Vielfalt der Sprachen, denn er sprach ja in den verschiedensten, aber tatsächlichen Sprachen. Daher ist die logische Konsequenz zu ziehen, dass Paulus mehr in Sprachen sprach, als alle in Korinth, wie er es ja auch selbst hier in Vers 18 sagt.
    Es gibt also, so stellen wir unverkennbar fest, nur zwei verschiedene Möglichkeiten des Sprachenreden: Einmal in der Gemeinde, aber auch nur dann, wenn sich dort Fremde befinden und diese Sprache ausgelegt bzw. übersetzt werden kann, bzw. muss. Die andere Möglichkeit ist ebendiese uns in Apostelgeschichte 2 vorgestellte und hier in Vers 22 bezeugte.


    Vers 28
    „Wenn aber kein Ausleger da ist, so schweige er in der Versammlung, rede aber sich selbst und Gott.“


    Paulus macht auch in diesem Vers noch einmal deutlich, dass Sprachen in der Versammlung grundsätzlich ausgelegt werden müssen. Er verurteilt das Sprachenreden also definitiv, wenn kein Ausleger oder Fremder da ist. Auch wenn Gott es in diesem Fall verstehen würde, soll er schweigen! Der Zweite Teil wird von vielen herangezogen, um damit das private Sprachenreden zu begründen, aber das habe ich schon weiter oben erklärt. Es sollte reichen, sich an die Worte des Apostel Paulus in Vers 22 zu erinnern.
    Wenn ich das so sage, meine ich damit natürlich nicht, dass man nicht in seinem Herzen in der Gemeinde mit dem HERRN reden darf. Wie wir gesehen haben, wendet sich Paulus in diesem ganzen Kapitel gegen das zu falschen Zwecken gebrauchte Sprachenreden. Es muss für und zu einem Zeichen für die Ungläubigen sein, egal ob privat oder in der Gemeinde.
    Von daher kann ich hier keine Begründung für ein mystisch-ekstatisches Sprachenreden heranziehen!


    Vers 39
    „Daher meine Brüder, eifert danach, zu weissagen, und wehrt nicht, in Sprachen zu reden.“


    Wenn man Vers 40 hinzunimmt, der sich ja darauf bezieht, dann ist das ein guter Abschluss, wie ich finde. Es sollte ein ausgewogenes Verhältnis sein zwischen Weissagen und Sprachenrede, bzw. sollten wir zu unterscheiden wissen zwischen der Wichtig- und Nützlichkeit der Gaben, die der HERR uns anvertraut hat.


    Wir werden ermahnt:
    - die Geister zu prüfen, ob sie aus Gott sind (1Joh 4,1)
    - sorgfältig zu beurteilen, was von einem Propheten gesagt wird; folglich trifft das auch auf die Echtheit einer angeblichen Sprachenrede zu. Das setzt also voraus, dass wir die Sprache verstehen können.


    Ich komme zum Schluss: Alles Geistliche muss sich prüfen lassen, bevor ich es als wahr annehme!

    Liebe Grüße,
    Michael



    Bibliographie
    Cor Bruins - Reden in Sprachen (Daniel)
    William MacDonald - Kommentar zum NT (CLV)
    John F. Walvoord - Kommentar zum Neuen Testament (Hänssler)

    Zitat

    Kai: ich bin mir da nicht so sicher, und ich finde die angegebenen Stellen auch nicht aussagekräftig für Deine Behauptung.
    Sind wir nicht vieleicht schon im Gericht drinn ??


    Hi Kai,
    ich bin zwar nicht Christian, aber ich antworte trotzdem. Meinem Bibelverständnis nach sind wir noch nicht im Gericht, bzw. der Drangsal und werden dort auch nicht hineinkommen, sofern wir Erlöste Christi sind und folglich zu Seiner Versammlung gehören.
    Christian meinte wohl nicht 1Thess 4, sondern 2Thess 2. Lies dir mal bitte dieses Kapitel durch und achte in den Versen 6+7 auf die Wörter "was", "der", "er"; und dann in dem Zusammenhang Off 3,10.


    Zwei Fragen an dich?
    1. Wer sind deiner Meinung nach die 24 Ältesten in Off 4, die sich ab diesem Kapitel bereits beim HERRN im Himmel befinden? Ab Kapitel 6ff haben wir dann übrigens den Beginn der Drangsal und die Ankündigungen der verschiedenen Gerichte. Beachte auch den Ausdruck "Krone", den du in Kapitel 3,11; 2,10; 1Petr 5,4; Jak 1,12; 2Tim 4,8; 1Kor 9,25 wiederfindest.


    2. Inwiefern legst du oder werden bei "euch" Kapitel 2+3 ausgelegt? (Beachte Off 1,19.20a)


    Zitat

    Damaris: Ähm wen hätte ich denn noch mit "Christen" meinen können?


    Du hättest damit die Menschen, die in der Drangsal an das Evangelium des Reiches glauben, meinen können.
    Diese sind aber von der Versammlung zu unterscheiden. Nicht nur wegen der Rache, die sie fordern, sondern vor allem wegen der Anrede die sie verwenden: "o Herrscher [Gebieter], der du heilig und wahrhaftig bist, richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?" Dies ist unverkennbar (die) Sprache des AT, wie Christian auch schon sagte. Diese sind zu unterscheiden, damit sie nicht vermischt/verwechselt werden mit den 24 Ältesten, die sich ab Kapitel 4 bereits im Himmel befinden, diese hier aber noch auf der Erde.
    Warum reden sie so, ich sag mal, wie die Gläubigen des AT? Eine mögliche Antwort ist, so sind sich die meisten Ausleger einig, dass der Grund der Heilige Geist ist, der sich zu dem Zeitpunkt nicht mehr auf der Erde befindet, der jetzt ja in den Gläubigen wohnt, aber vor der Drangsal mit den Gläubigen zum HERRN "entrückt" wird (2Thess 2,6.7). Zur Zeit des AT war es so, dass der HG nicht in den Gläubigen wohnte, sondern immer nur vorübergehend über einzelne Personen kam. Daher sprechen sie den HERRN/Gott nicht mit Vater oder Herr an, zumindest ist das nicht der Regelfall. Ähnlich wird es auch in der siebenjährigen Drangsal sein, wenn der HG nicht mehr auf der Erde in den dann Glaubenden wohnt, aber dennoch in oder an solchen wirkt, siehe Joel 3. Diese Stelle bezieht sich übrigens primär auf die Drangsal, dies macht der Ausdruck "Tag des HERRN", der ja direkt nach der siebenjährigen Drangsal anfängt und sich über 1000 Jahre erstreckt, sowie der Vers 3 in Beziehung zu Off 6,12ff und Matth 24,29 sehr deutlich.


    Zitat

    Meine Frage ist( ich weiß das ist nur eine Kleinigkeit und vielleicht nicht so wichtig, aber es wäre mir eine Hilfe, wenn mir jemand antworten könnte, ), ob das "indirekte" Gericht im 5.Siegel nicht symbolisch gechrieben wurde, wie die anderen Gerichte, weil dies hier ein Gespräch ist und bei den anderen Siegeln das Gericht einfach "nur" geschildert wurde - nicht in einem Gespräch! Vielleicht habe ich mich jetzt besser ausgedrückt, wobei ich keinen großen Unterschied zum leztzten Beitrag sehe:-)


    Na ja, besser ausgedrückt hast du dich nicht. :D
    Ja, die ersten und folgenden Siegel sind symbolisch zu verstehen. Dieser Vers aber nicht, wie sollte er auch, ich kann dort zumindest keine Symbolik erkennen und sähe auch keine Absicht, bzw. keinen Sinn darin. Der HERR will uns mit diesem Siegel in einem mini-Exkurs zeigen, was mit den Menschen, die in der Drangsal zum Glauben kommen und dann als Märtyrer sterben, geschieht. Daher keine Symbolik, es muss ja auch nicht immer alles symbolisch verstanden werden. Bei den meisten Stellen kann man sich mitunter schon denken, was einen symbolischen Charakter trägt und was nicht. Zum Beispiel wäre es unlogisch Off 6,12ff als Nicht-Symbolik zu verstehen. Wenn dies wirklich einträfe, wäre sicherlich kein Leben mehr auf der Erde möglich.


    Die Offenbarung ist ein wirklich sehr interessantes Buch und um es zu verstehen, kann man sich nicht nur auf dieses Buch beschränken, sondern muss verschiedene so genannte Schlüsselbücher wie Daniel hinzunehmen - bei ihm vor allem die letzten Kapitel. Ich kann nur einladen sich intensiver mit diesem Buch und Prophetie in der Bibel im Allgemeinen zu beschäftigen. Es lässt unseren HERRN vor unseren Augen "großwerden", lädt zur Anbetung ein und bezeugt zugleich auch noch seine Existenz.


    Liebe Grüße,
    Michael

    Hi Thorsten,


    ich habe bewusst noch keine direkte Antwort gegeben, aus zweierlei Hinsicht: Der erste Grund war genau der, den du ansprichst, der zweite ein rein didaktischer, in Bezug aufs Bibellesen. Ich denke der Letztere trifft auch auf Vronis Beitrag zu. Also, wenn du antworten willst, nur zu! :]


    Liebe Grüße,
    Michael

    Hallo Sara,


    ich weiß, dass es unhöflich ist, auf eine Frage mir einer Gegenfrage zu antworten, dennoch tue ich es: Weißt du, mit welchen Bibelstellen die beiden "Gruppen" versuchen, ihre Aussage zu begründen? Wie Thorsten, so habe auch ich (schon) eine Antwort dazu. Aber vielleicht ergibt sich ja die Antwort von selbst, wenn du diese Stellen einmal aufschreibst, sofern sie dir bekannt sind.


    Liebe Grüße,
    Michael

    Hallo Dennis,


    ob in nächster Zeit eine Evangelisation o. Ä. in Hessen stattfindet weiß ich nicht, kann aber gut sein. Die Idee der Ankündigung ist nicht schlecht, denn dann kann man im Gebet mit dran denken; ich denke, dass das auch dein Gedanke war?!


    Ein "Evangelisationsverzeichnis" gibt es bisher nicht. Allerdings wurde schon des öfteren im Forum Gebetsanliegen auf diesen Dienst hingewiesen.


    Liebe Grüße,
    Michael

    Russland erhöht Militäretat


    (17. November 2006/fa.) - Wie die russische Agentur Ria Novosti meldet, wird die russische Armee im kommenden Jahr 17 interkontinentale ballistische Raketen kaufen. Moskau stockte sein Militärbudget in den letzten fünf Jahren massiv auf.
    Der russische Verteidigungsminister Sergej Iwanow teilte mit, dass für die Modernisierung der Streitkräfte über 300 Milliarden Rubel (1 Euro sind 34 Rubel) budgetiert seien. Damit werden für die Armee wesentlich mehr Mittel bereit gestellt, als in den vergangenen Jahren. Im Jahr 2002 waren es 80 Mia. Rubel gewesen.


    Quelle: Russland erhöht Militäretat
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    Indische Juden gehen nach Israel


    (17. November 2006/inn) - In dieser Woche sind über 200 indische Juden nach Israel ausgewandert, die sich selbst zum alten biblischen Stamm Manasse zählen. Ein Rabbiner aus Israel hatte ihnen zuvor in einer Mikve ein rituelles Bad erteilt und sie im Judentum unterwiesen.


    Nach Meinung der Organisation "Schavei Israel" gibt es etwa 6.000 Menschen
    aus Indien, die sich als Nachkommen des biblischen Stammes Manasse sehen. Israelische Rabbiner, die mehrere Monate lang mit ihnen zusammenlebten, erkannten schliesslich an, dass es sich bei ihnen um einen der zehn biblischen Stämme handelt, die vor 2.700 Jahren verlorengegangen waren.


    "Schavei Israel" geht davon aus, dass sich noch rund 1.000 Menschen im ostindischen Staat Mizoram befinden, die sich zum israelitischen Stamm zählen.


    Wie die indische "Diligent Media Corporation" berichtet, waren am Mittwoch 103 und am Donnerstag 114 Mitglieder dieses Stammes zunächst ins indische Mumbai (Bombay) aufgebrochen. Von dort setzten sie gemeinsam mit dem Rabbiner Hannock Avizedek ihre Reise nach Jerusalem fort.


    "Die neuen Konvertiten praktizieren die Religion perfekt", sagte Avizedek. "Sie werden in Israel an einem einjährigen Kursus teilnehmen, damit sie andere Aspekte des Judentums kennen lernen." Der Rabbiner verbrachte sechs Monate in Aizwal, um Hebräisch und wichtige Aspekte des Judentums zu lehren.


    "Ich bin so glücklich, dass jetzt ein Traum wahr wird und wir ins Heilige Land einreisen", sagte eine 30-jährige Frau, die mit ihrem Mann und ihren drei Kindern nach Israel zieht.


    Seit 1994 sind etwa 800 Menschen aus Mizoram und dem benachbarten indischen
    Staat Manipur nach Israel emigriert. Eine private Organisation namens "Amishav Association" half ihnen dabei. Die letzten 71 von ihnen zogen im Mai 2003 aus dem Nordosten Indiens nach Jerusalem.


    Mizoram ist ein Staat, in dem hauptsächlich Christen wohnen. In Manipur hingegen sind die meisten Menschen Hindus. Die meisten Juden in beiden Staaten waren christlich
    getauft worden. Trotzdem haben sich diese Menschen viele Traditionen des Judentums erhalten. Sie führen Beschneidungen durch, singen Lieder, in denen die heiligen Stätten Israels erwähnt werden, feiern ein Fest, das dem jüdischen Pessach ähnelt, haben Mesusot mit Torah-Versen an ihren Türen, und die Männer tragen während des Gebetes Kippot oder andere Kopfbedeckungen.


    "Ich bedaure es nicht, meine Geburtsstätte zu verlassen, denn Israel ist unser verheissenes Land", sagte eine 50 Jahre alte Frau. Das israelische Innenministerium hat Wohnungen in Nazareth Illit und Karmiel im Norden Israels vorbereitet, in die die indischen Juden einziehen können.


    Quelle: Indische Juden gehen nach Israel

    Christian war schneller, aber ich setzte meinen Beitrag trotzdem noch rein! ;)


    Hi Damaris!


    Zitat

    Dann kann man die Drangsalszeit sozusagen in eine 1. und eine 2. Hälfte einteilen!?


    Die Drangsalszeit ist a priori in zwei „Hälften“ einzuteilen, in 2 x 3 ½ Jahre. Lies dir dazu am besten Daniel 9,27 durch. Dort ist von „einer Woche“ (7 Jahre) und „zur Hälfte der Woche“ (3 ½ Jahre) die Rede.


    Zitat

    wird es Menschen geben, die vor der Trübsal nicht glauben, während der Drangsalszeit aber glauben "wollen". Für sie ist die Chance vorbei, aber sagt uns die Schrift etwas darüber, ob es welche geben wird, die glauben "wollen"? Oder werden diese Menschen auch in der Drangsalszeit nicht glauben? wenn dann hätten sie ja sowieso die Chance sozusagen vor der Drangsalszeit verpasst.
    […]
    … der Herr weiß genau, wann sich kein Mensch mehr bekehren würde (in der Gnadenzeit) könnte man daraus schließen,dass dann diese sich auch in der Drangsalszeit nicht bekehren würden?
    […]
    Die Märtyrer, von denen der 9. Vers spricht leben in der Ersten Hälfte, die Mitknechte und Brüder von denen v. 11 spricht sind die Märtyrer der 2. Hälfte.


    Es gibt eine Stelle, die sehr deutlich zeigt, dass die Menschen, die in der Zeit vor der Drangsal, also der Zeit der Gnade, in der wir momentan leben, das Evangelium bewusst abgelehnt haben, in der Drangsal keine Möglichkeit mehr haben werden, an Gott zu glauben. Ich spreche von 2. Thess. 2,10-12! Der Vers sagt insofern auch ganz deutlich aus, dass es in diesen Menschen gar kein „Wollen“ mehr geben kann, an Gott zu glauben, weil Gott ihnen eine wirksame Kraft des Irrwahns sendet, damit sie der Lüge glauben! Es klingt sehr hart, aber sie hatten ihre Möglichkeit.
    Vielleicht stellst du dir die Frage, was mit all den Menschen ist, die das Evangelium vom Kreuz nie so deutlich gehört haben wie wir, sich infolgedessen auch nicht entscheiden konnten: Menschen die im Islam aufgewachsen sind, nie etwas anderes hörten. Kinder, die im Elternhaus aufgewachsen sind, in denen das WORT verboten war und nie gelehrt wurde. All das sind Fragen, wo wir uns hüten sollten, eine klare Aussage zu geben. Wir haben ohnehin nicht das Recht hier eine eindeutige Festlegung zu geben. Gott ist heilig und gerecht, und er ist Liebe! Von daher sollten wir einfach auf unseren HERRN vertrauen, er wird weise, gerecht und in Liebe handeln.


    Dennoch wird während der Trübsal das Evangelium des Reiches (Mt 24,14) in der ganzen Welt verkündigt werden. Es gilt solchen Menschen, die vorher keine Möglichkeit hatten an das Evangelium vom Kreuz zu glauben - aus welchen Gründen auch immer. Viele von denen werden es auch annehmen. Andere werden es ablehnen. Einen Einblick darüber zeigt uns der Heilige Geist in Off 7. Dort sehen wir, dass eine große Zahl Gläubiger versiegelt wird, um geschont und den Tod nicht schmeckend, in das Tausendjährige Reich eingehen zu können. Deutlich wird dies, wenn man dazu den 4. Vers aus Kapitel 9 hinzunimmt.
    Des Weiteren gibt es aber eben eine andere Gruppe, die Gruppe der Märtyrer. Diese werden nicht lebendig in das Friedensreich eingehen, sondern in der Drangsal aufgrund des Wortes Gottes und des Zeugnisses, dass sie hatten, sterben. Ob das eine Teilstück der Gruppe in der ersten Hälfte der Drangsal umkommt und die andere in der zweiten, der großen Drangsal, kann ich aus dem Text nicht ersehen. Feststeht, dass sie genauso umkommen werden, wie ihre Mitknechte und Brüder.


    Liebe Grüße,
    Michael



    Ergänzung:
    Ich hatte weiter oben geschrieben:
    „Ob das eine Teilstück der Gruppe in der ersten Hälfte der Drangsal umkommt und die andere in der zweiten, der großen Drangsal, kann ich aus dem Text nicht ersehen.“
    Anhand dieser Stelle kann man nicht erkennen, worin sich die zwei Gruppen unterscheiden. Wenn man aber Off 20,4 liest, wird es doch sehr deutlich:
    Und ich sah Throne, und sie saßen darauf, und es wurde ihnen gegeben, Gericht zu halten; und ich sah die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die, die das Tier nicht angebetet hatten noch sein Bild, und das Malzeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und an ihre Hand. Und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre.
    Hier wird erstens noch mal deutlich, dass es zwei Gruppen von Märtyrern geben wird und zweitens, dass die eine Gruppe der Märtyrer in der ersten Hälfte der Drangsal und die zweite in der zweiten Hälfte der Drangsal, der großen, für den HERRN sterben wird. Beide werden zusammen mit Christus im Friedensreich herrschen.

    Hallo Damaris!


    Zitat

    Dieses Gericht, dass hier indirekt angesprochen wird, ist das Rächen und Richten der Weltbürger, die ohne Gott leben, habe ich dich da richtig verstanden?


    Ja, du hast mich richtig verstanden. Es ist seitens Gottes ein indirektes Gericht über die gottlosen Heiden, Namenschristen und Juden. Überwiegend sind es vermutlich Menschen, die entweder schon vor der Trübsal nicht geglaubt (und dann lebendig in diese hinein gekommen sind, sich deshalb auch nicht mehr entscheiden können) oder/und solche, die das Evangelium des Reiches während der Drangsal nicht angenommen haben (die vorher vielleicht (noch) nicht, wie schon erwähnt, entscheidungsfähig waren). Vor allem an diesen wird sich dann, aufgrund ihrer traurigen Entscheidung, das göttliche Gericht, zunächst in der Drangsal, vollziehen. So, denke ich, kann man es verstehen.


    Zitat

    "Die Seelen derer, die geschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnis willen" Offb. 6, 10 meint dann alle die, die Gott sich als Zeugen erweckt hat in der Drangsalszeit, von denen viele ihr Leben geben müssen!?


    Es sind die Seelen der Märtyrer, die während der Drangsalszeit, also nach der Entrückung der Versammlung Christi, zum Glauben gekommen sind, das Evangelium des Reiches (Mt 24,14) verkündigen und in Folge dessen von den Menschen umgebracht werden (Off 6,9). Sie befinden sich nach ihrem physischen Tod „als Seelen“ unter dem Alter, was darauf hindeutet, dass sie in einem paradiesähnlichen Zustand sein werden.


    Lieben Gruß,
    Michael

    Zitat

    Denn ist das nicht viel eher eine Botschaft, an die, die um des Wortes Willen den Märtyrertod erlitten haben? Wir sprechen ja öfters von den 7 Siegelgerichten, aber das 5. gehört das denn auch zu den Siegelgerichten?


    Hallo Damaris,


    als ich mir diesen Ausdruck "Siegelgerichte" mal näher anschaute, bekam ich auch ein gewisses "Deutungs-Problem".
    Ich denke der Begriff resultiert von den "Posaunen- und Zornschalengerichten her, wobei wir allerdings auch hier den Begriff "Gerichte" nicht explizit finden, aber deutliche Hinweise haben, diesen zu belegen:
    1. Es sollte klar sein, in welcher Zeit diese 3 x 7 Gerichte geschehen. In der sieben Jahre dauernden Zeit der Trübsal, wo Gott seinen Zorn/Gerichte/Grimm über diese Erde ausgießen wird (1Thess. 1,10; Off 11,18 ).
    2. In Off 16,1b heißt es: "Geht hin und gießt die sieben Schalen des Grimmes Gottes auf die Erde aus". Der Ausdruck „Grimmes Gottes“ lässt wohl eindeutig auf Gericht schließen (griesch. thymos = Zorn, Wut. Im Plural (thymoi) kann es auch einen Zornausbruch beschreiben).


    Wenn man nun diese Gerichte Gottes (Siegel, Posaunen und Zornschalen) betrachtet, erkennt man, dass der Ausdruck mindestens auch auf die „sieben Posaunen“ zutrifft. Denn dort sehen wir, unverkennbar, Gerichte Gottes. Ihn jetzt noch weiter zu generalisieren wird schwer, weil ein Gericht Gottes im Öffnen des fünften Siegel schwer zu erkennen ist.
    Auf der einen Seite wird Gottes Bemühung und Liebe deutlich. Er will nicht dass Menschen ewig in der Verdammnis enden und gibt so Menschen (z.B. solchen, die vor dem Beginn der Drangsal vielleicht noch nicht entscheidungsfähig waren) die Möglichkeit sich für ihn zu entscheiden.
    Auf der anderen Seite wird aber auch die heilige und gerechte Konsequenz Gottes für die Menschen deutlich, die sich nicht für ihn entschieden haben! Somit haben wir, wenn auch indirekt, hier ebenfalls ein Gericht Gottes und der Begriff würde wieder passend sein.


    Wie dem auch sei. Einige Ausleger schreiben in Bezug auf die sieben Siegel immer von Gerichten, auch bei dem fünften. Andere lassen den Begriff „Gerichte“ bewusst weg. Begründungen für ihre jeweilige Entscheidung führen sie nicht an. Ändern tut es an der wirklichen Tatsache ohnehin nichts.


    Einigen wir uns also auf den Begriff „Öffnen des fünften Siegels“?!


    Lieben Gruß,
    Michael

    Hallo Michael,


    ich verweise aus Zeitgründen zunächst nur auf zwei Threads und Literatur. Dort geht es primär über das so genannte "Reden in Sprachen" - also auch ein Wunder gewirkt durch den Heiligen Geist. Vielleicht können dir ja schon diese Beiträge ein wenig Klarheit verschaffen:


    Geistesgabe/n - in "Sprachen beten/reden"
    Zungenreden, Worship usw.


    <edit/hinzugefügt>
    Literaturempfehlungen:
    Spiel mit dem Feuer (Wolfgang Bühne, CLV 1989) Empfehlung!
    Reden in Sprachen? (Cor Bruins, Daniel-Verlag 2005)
    Sprachenreden oder Zungenreden? (Roger Liebi, CLV 2006)
    Geistesgaben oder Schwärmerei? (Arend Remmers, CSV 1990)
    </edit/hinzugefügt>


    Liebe Grüße, Michael

    Hallo,


    ich denke, es ist wichtig, vor allem wenn wir an die Entwicklung in unserem Land denken, dass wir nicht nur die "bösen Medien", Evolutionsbiologen usw. in einer unwürdigen Weise kritisieren. Wir Christen, besser Kreationisten, sollten vor allem unsere eigene Haltung und Einstellung iin Bezug auf Menschen überprüfen, die eine andere Glaubensentscheidung getroffen haben, die für sie das Fundament bildet, auf dem sie ihre Theorien zur Entstehung des Lebens und der Geschichte der Erde aufbauen!


    Zunächst etwas Grundlegendes zu den zwei Denkmodellen:
    Das Evolutionsmodell ist eine Theorie, der eine naturphilosophische Grundannahme zugrundeliegt. Diese setzt sich 1. aus dem Naturalismus, 2. dem Materialismus und 3. daraus zusammen, dass die Entstehung und Geschichte der Welt nichts zu tun hat (o. haben kann) mit Faktoren, die nicht experimentell erforschbar sind, wie z.B. übernatürlichen Dingen, bspw. einem Schöpfer.


    Auf der anderen Seite haben wir das Schöpfermodell, an das wir glauben. Diesem Modell liegt als Grundannahme ein Schöpfer zugrunde, der weit mehr als nur etwas mit der Entstehung des Lebens zu tun hat. Auch diese Theorie können wir nicht beweisen. Sie kann aber auch nicht wiederlegt werden, genauso wenig, wie ein Naturalist/Evolutionist beweisen kann, dass seine Annahme richtig ist.


    Beide Denkmodelle basieren auf einem Glaubensfundament und können dementsprechend nicht experimentell nachgewiesen werden.


    Nun stellt sich vielleicht die Frage, warum dieses Thema so brisant ist?!
    Ganz einfach, weil nämlich die Ursprungsfrage mit der Sinnfrage zusammenhängt!
    Sind wir geschaffen oder evolviert? Hat das Leben einen Sinn oder ist es ein Produkt des Zufalls und hat deshalb keinen?
    Wenn wir nun einen Schöpfer bei dieser Frage zu Hilfe nehmen (der kein Lückenbüßer für etwas Unverstandenes ist!), dann entsteht heutzutage schon ein Glaubenskrieg. Genauer gesagt entsteht er dann, wenn wir diese Annahme auf „pseudo-fundamentalem“, oder einfacher, auf falschem Wege verteidigen oder beschwören.


    Richtig, wir dürfen und sollen uns nicht „einlullen“ lassen, alles tolerieren und akzeptieren. Aber ob es der richtige Weg ist, Bücher wie „The LIE - Evolution“ oder „Refuting Evolution“ zu publizieren ist die Frage. Solch ein Buch drückt aus, dass jemand, der an Evolution glaubt, einer Lüge glaubt und wer diese Theorie lehrt, ein Lügner ist (auch wenn das unserer Ansicht nach der Fall sein mag).
    Ich persönlich glaube auch nicht an Evolution, aber ich denke es ist falsch, wenn wir auf eben beschriebenem Wege argumentieren. So kommt man nicht weiter, es führt ausschließlich zu Streit und weiteren Problemen!


    Wenn ferner Zuschauer z.B. in der Arte-Sendung einen Begriff (in Beziehung zum Discovery Institute) wie „Keilstrategie“, Aussagen wie „Charles Darwin - Urvater alles Bösen“ oder folgendes lesen bzw. hören:
    „Twenty Year Goals - To see the design theory as the dominant perspective in science. To see design theory penetrate our religious, cultural, moral and political life“ (was natürlich auch falsch interpretiert wurde), dann ist es kein Wunder dass man von pseudo-Wissenschaftlern hört oder solche Artikel lesen muss und zudem, dass vor dieser „Bewegung“ (Kreationismus und ID) und ihrer Entwicklung dringendst gewarnt wird, da die Gesellschaft ins Mittelalter zurückversetzt würde…


    Leider gibt es natürlich auch seitens der „Evolutionsgläubigen“ her emotional geführte Argumentationen oder sogar Absolutheitsansprüche (wie man sie eigentlich von weltanschaulichen, religiösen Denksystem her kennt).
    Hier zum Beispiel ein Zitat von Richard Dawkins:
    „Alle Fragen über das Leben haben dieselbe Antwort: Natürliche Selektion.“
    Oder:
    Richard Lewontin:
    „Wir (Wissenschaftler) stellen uns auf die Seite der Wissenschaft trotz der Absurdität einiger ihrer Gedankengebäude. Dies beruht auf einer Verpflichtung auf den Materialismus. Wir sind deshalb gezwungen uns auf materialistische Erklärungen zu beschränken. Dieser Materialismus ist absolut, denn wir können keinen göttlichen Fuß in der Tür zulassen!“


    In Bezug auf eine Aussage von William Paley:
    „Wenn schon eine simple Uhr einen Uhrmacher erfordere, müssten doch auch die so viel komplizierteren Lebewesen von einem göttlichen Schöpfer entworfen sein!“
    sagte einmal Richard Dawkins:
    „Heutige Kreationisten, die sich für Wissenschaftler halten, pflegen ähnlich zu argumentieren. Nach dem Zweck der Lebewesen zu fragen, lassen sich mittlerweile nur noch wissenschaftlich unbedarfte Leute einfallen“ :rolleyes:


    Ich denke, wenn wir wirklich kritische Anmerkungen zur Evolutionslehre bzw. zu darwinschen Vorstellungen machen, sollte dass auf sachlicher und ggf. auch fachlicher Ebene geschehen. Wir sollten den HERRN um Weisheit bitten, wie wir jedem Einzelnen antworten sollen (Kol 4,6)!
    Natürlich kann man nicht immer „einen Vortrag halten“, vor allem dann nicht, wenn man kaum Ahnung von der Entstehung des Lebens und der Geschichte der Erde aus evolutionistischer Sicht hat. Aber man kann von dem weitergeben, von dem man völlig überzeugt ist (manchmal reicht schon ein einzelner Satz), in einer artgerechten, liebevollen Weise, ohne den anderen zu diskriminieren oder zu verletzen, sondern mit dem Ziel ihn für den HERRN zu gewinnen - und das wird der HERR reichlich segnen!


    Liebe Grüße,
    Michael



    Bibliographie
    Prof. Dr. Siegfried Scherer,
    Was Darwnin nicht wissen konnte - der Streit um die Entstehung des Lebens (Drei Linden Filmproduktion, Berlin 2003)


    Arte-Sendung vom 19.09.2006,
    Von Göttern und Designern – ein Glaubenskrieg erreicht Europa (Strasbourg 2006)

    @ Axel: habe mir die Sendung auch mal mit einem OTR aufnehmen lassen, um mir ein Bild darüber machen zu können. Habe sie allerdings noch nicht gesehen. (Wer an der Sendung interessiert ist, kann sich ja melden.)


    Habe zu dem Thema auch noch einen aktuellen Artikel & Video entdeckt.



    Quelle: [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,438161,00.html]http://www.spiegel.de/unispieg…ium/0,1518,438161,00.html[/URL]


    Video: [URL=http://www.spiegel.de/videoplayer/0,6298,13274,00.html]http://www.spiegel.de/videoplayer/0,6298,13274,00.html[/URL]

    Hallo,


    ich habe den Eindruck, dass ich den Unterschied ein bisschen kompliziert, unverständlich, nicht nachvollziehbar und vielleicht auch falsch versucht habe klar zu machen. Daher möchte ich einen zweiten Versuch starten, vielleicht ist es dann ja etwas klarer und leichter zu verstehen. :D
    Da es zu weiteren Fragen bezüglich des 11. Verses kommen könnte, werde ich diesen mit in die Betrachtung einbeziehen. Des Weiteren möchte ich noch etwas genauer auf die Begriffe „Beschneidung“ und „Taufe“ eingehen. Ohne eine Definition der beiden, sind die Bedeutungen der zwei, bzw. vier Wörter (mitgestorben - mitbegraben; mitauferweckt - mitlebendig) nicht wirklich zu verstehen.


    Bedeutung der „Beschneidung“ (beschnitten, mitgestorben) (Kol 2,11)
    „in dem ihr auch beschnitten worden seid mit einer nicht mit Händen geschehenen Beschneidung, in dem Ausziehen des Leibes des Fleisches, in der Beschneidung des Christus“


    Vielleicht sollten wir zur Betrachtung eine Stelle aus Römer 8 hinzunehmen. Vers 3: „…, in dem er Seinen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleisch verurteilte,…“ Gott hat Seinen geliebten Sohn in einem Leib zu uns gesandt, der erstens dem Fleisch der Sünde gleich und zweitens ein Leib im Blick für die Sünde war. Das heißt, dass der Herr Jesus in diesem Leib für die Sünde sterben sollte, denn es heißt weiter, dass Gott die Sünde im Fleisch verurteilt hat - im Fleisch des Herrn Jesus am Kreuz. Wir stellen hier fest, dass der HERR „beschnitten“ worden ist.
    Hier in Vers 11 heißt es nun, dass wir beschnitten worden sind mit der Beschneidung des Christus. Das bedeutet, dass wir wissen dürfen, dass wir mit Ihm auf dem Kreuz gestorben sind (2Tim 2,11). Und da die Sünde in Seinem Fleisch gerichtet wurde, ist sie auch in unserem gerichtet worden. Mit uns ist dies natürlich nicht buchstäblich geschehen, hätte es auch niemals, denn wir waren nicht ohne Sünde. (Verdient gehabt hätten wir das Gericht allerdings sehr wohl. Aber die Liebe Gottes bewahrte uns davor, nicht aber Seinen eigenen Sohn.) Wäre dies buchstäblich geschehen, dann gebe es keine Erlösung für uns durch Sein Werk - wir wären alle verdammt. Er allein konnte das Gericht Gottes der Sünde wegen auf sich nehmen, weil er eben ohne Sünde war. In diesem Sinn hat Gott den Herrn Jesus beschnitten und uns ebenso, denn das, was dort mit dem HERRN geschehen ist, rechnet Gott uns zu, denn Er tat es für uns!
    Beschneidung bedeutet, den Leib des Fleisches auszuziehen (nicht den körperlichen). Der Leib ist sozusagen der gesamte Mechanismus des Fleisches und den gilt es abzulegen, kraftlos zu machen.


    Bedeutung der „Taufe“ (mitbegraben, mitauferweckt, mitlebendig) (Kol 2,12.13)
    „mit ihm begraben in der Taufe, in dem ihr auch mitauferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat.“


    Ich denke, dass sowohl die Beschneidung als auch die Taufe auf dieselbe Sache hinweisen, aber jeweils von einem anderen Gesichtspunkt aus (sie folgen also nicht (oder nicht nur) chronologisch aufeinander, wie ich zuerst dachte). Denn, es ist ja nicht so, dass ich in der Taufe, wie in meinem vorigen Beitrag schon anklang, noch einmal wiederhole, was in Wirklichkeit schon mit mir geschehen ist.
    Römer 6 macht deutlich, dass wir durch die Taufe mit Christus in der Gleichheit Seines Todes einsgemacht werden. Wichtig: die Beschneidung tut genau dasselbe mit mir, doch in einer völlig anderen Weise. Denn: in der Beschneidung wird mein Fleisch innerlich vor Gott gerichtet. Aber äußerlich gilt es noch unverändert (siehe z.B. Saulus auf dem Weg nach Damaskus). Bei ihm war es so, dass er sich auf dem Weg nach Damaskus vor Gott demütigte, innerlich seine Sünden abgewaschen wurden. Nach außen hin galt er aber immer noch als der Christenverfolger. Daher sagt Ananias in Agp 22,16, dass er aufstehen und seine Sünden abwaschen lassen soll. Das besagt, dass er in der Taufe selbst seine Sünde abwaschen lassen musste. Aber natürlich galt das nicht für das Innere, denn das war längst geschehen. Doch äußerlich musste vor der ganzen Welt deutlich werden, dass Saulus von nun an mit dem Leben in der Sünde, das er bisher gelebt hatte, abrechnete. Er gab öffentlich Zeugnis davon, dass er durch die Taufe den Tod Jesu wählte. Dies geschah indem er zeigte, dass der Tod des HERRN auch auf seinen früheren bösen Wandel angewendet werden musste.
    Diese Stelle sagt also aus, dass wir (bildlich) beschnitten sind, innerlich das Fleisch an uns gerichtet ist, wir neue Menschen geworden sind und sich unsere Stellung auch äußerlich geändert hat!


    Desweiteren macht der Apostel Paulus deutlich, dass es bei der Taufe vor allem um das vor mir liegende Leben geht. Das drückt aus, dass wir begehren ein gutes Gewissen zu erlangen, dass wir Gott bitten, dass er uns Kraft gibt, damit wir fortan ein Leben hier auf der Erde leben können, ohne das Wirken des Fleisches.


    Wir sollten also die Taufe nicht (nur) als ein Bekenntnis davon sehen, was innerlich mit uns geschehen ist, dass wir von neuem geboren sind, sondern dass es ein Zeugnis davon ist, dass wir in Zukunft die Seite des für uns gestorbenen Christus wählen - eben in Neuheit des Lebens wandeln (Röm 6,4)!


    Liebe Grüße,
    Michael

    Zitat

    Ich sehe da keinen Unterschied - außer das zwei verschiedene Wörter für die gleiche Sache verwendet werden. Und selbst wenn nicht, welche Theologie sollte man auf einen evt Unterschied aufbauen ?


    Zitat

    PS : Lies mal eine etwas "flüssigere" Übersetzung !!


    @ Kai
    Hi Kai,
    1. ich denke schon, dass es in gewissem Sinne einen kleinen Unterschied gibt.
    2. die Übersetzung die sie liest ist sehr gut und flüssig, ich lese sie auch (neubearbeitete Fassung der unrevidierten Elberfelder, Textstand 2003/2005).


    Zitat

    Weiß jemand was der genaue Unterschied ist zwischen mitauferweckt und mitlebendig gemacht ist?


    Zitat

    Und auch noch die Frage, was bzw. wer in v. 15 von Kol.2 gemeint ist:"...indem er durch dasselbe über sie einen Triumph hielt."
    Wer oder was ist mit "dasselbe" gemeint?


    @ Damaris
    Hi Damaris,
    als ich den Abschnitt so in einem durchlas, war mir auch nicht gleich klar, wo der Unterschied ist, obwohl er eigentlich auf der Hand liegt.


    Vers 12
    „mit ihm begraben in der Taufe, in dem ihr auch mitauferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat.“


    In Vers 12 kommt der Apostel Paulus auf die Taufe zu sprechen. In der Taufe wird, wie du sicherlich weißt, versinnbildlicht, dass der Gläubige mit dem Herrn Jesus begraben und auferweckt wird.
    Ein bekannter Exeget sagte einmal: „Das Begräbnis ist die Vollendung und Gültigkeitserklärung des Todes.“ Das heißt: Wir sind mit Christus gestorben. Aber um den Tod zu vollenden bzw. um das was verwest aus den Augen zu bringen, mussten wir mitbegraben werden, in der Taufe - sozusagen zu unserer eigenen (geistl.) Beerdigung gehen. Im Blick auf die Auferstehung, denn wir sind mit Christus auferweckt „durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckte.“
    (Das heißt nicht, dass jemand, der nicht getauft ist, auch nicht errettet ist)


    Vers 13
    „Und euch, als ihr tot wart in den Vergehungen und der Vorhaut eures Fleisches, hat er mitlebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat;“


    Unseren geistlichen Zustand betrachtet waren wir vor unserer Bekehrung tot - sündig, gefallen und verderbt. Aber durch die Umkehr (mitgestorben, mitbegraben) und die Auferstehung in der Taufe, sind wir mit Christus lebendig gemacht. Das heißt: Die Auferstehung versetzte uns in eine neue Welt (auf die Auferstehungseite des Grabes), schenkte uns neues Leben - um in Neuheit des Lebens zu wandeln (Röm 6,4).


    Vers 15
    „als er die Fürstentümer und die Gewalten ausgezogen hatte, stellte er sie öffentlich zur Schau, indem er durch dasselbe über sie einen Triumph hielt.“


    Ich denke, wie Kai auch sagte, dass das „dasselbe“ sich auf den Tod am Kreuz (V 14) bezieht. Durch den Tod am Kreuz und vor allem Seine Auferstehung, hat der HERR die Fürstentümer und Gewalten (die bösen Mächte) eben nicht nur öffentlich zur Schau gestellt, sondern auch über sie gesiegt.


    Liebe Grüße,
    Michael

    Der gläserne Mensch im Internet ist eigentlich schon immer mögliche Realität. Nur wurde das bisher kaum ernsthaft thematisiert und genutzt - ob nun die Nutzung der gegeben Möglichkeiten in naher Zukunft in Sachen Terrorbekämpfung etwas bringt, ist auch fraglich. Mit Missbrauch ist eher zu rechnen.


    Das Herausfinden des Surfverhaltens, Besuchens diverser Seiten oder die generelle Überwachung der Kommunikationsmittel ist offensichtlich kein Problem.
    IP des best. Nutzers bzw. Rechners in einen so genannten IP-Lookup eingeben, schon hat man den Anbieter des Nutzers heraus. Dann muss man nur noch diesen anklingeln und nach dem "Inhaber" der IP fragen - dann hat man den Kriminellen, Terrorverdächtigen.


    Schützen kann man sich übrigens davor, wenn man denn etwas zu verbergen hat. Mit einem so genannten Anonymisierer. :D


    Habe zum gläsernen Menschen (Off 13) noch etwas gefunden: Funketiketten statt Strichcode: Einkaufen in der Zukunft - Ziemlich interessant!


    Edit/nachträglich Hinzugefügt:

    Zitat

    Die nahe Zukunft sieht sogar vor, Chips mit entsprechender Speicherkapazität unter die Haut zu transplantieren. ... Der Chip unter der Haut funkt durch dicke Kleidung an den Scanner, der sich in einem Abstand von etwa 50 Zentimetern befindet. In naher Zukunft könnten also bargeldlos sämtliche Waren und Eintrittsgelder über die Identifikation des Chips im Oberarm bezahlt werden.

    ...mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
    "Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!"


    Wenn Satan mir nachstellt und bange mir macht,
    so leuchtet dies Wort mir als Stern:
    Mein Jesus hat alles für mich schon vollbracht;
    ich bin rein durch das Blut meines Herrn


    Die Last meiner Sünde trug Jesus, das Lamm,
    und warf sie weit weg in die Fern.
    Er starb ja für mich auch am blutigen Stamm:
    Meine Seele lobpreise den Herrn.


    Nun leb ich in Christo für Christus allein,
    sein Wort ist mein leitender Stern.
    In ihm hab ich Fried und Erlösung von Pein,
    meine Seele ist selig im Herrn.


    (Text: Horatio G. Spafford)


    ... es ist echt ein schönes und viel sagendes Lied! Es drückt auch aus, wie ich diesen Frieden mit Gott, nach dem sich im Grunde alle Menschen sehnen, bekommen kann.

    Zitat

    Was bedeutet es dann, nicht bibelteu zu sein ? Falle "ich" dann aus der Gnade raus und lande doch in der Hölle ?


    Es ist zwar "off topic", aber ich möchte es dennoch loswerden.
    Etwas zu deiner zitierten Stelle aus Galater 5,4:
    Dieser Ausdruck kommt im NT nur an dieser Stelle vor und meint damit nicht, dass jemand als wahrer Christ durch das Begehen einer Sünde verloren gehen kann. Wie man anhand von Röm 5,2, 1Pet 5,12 und des hier vorliegenden Kontextes erkennen kann, bedeutet es, sich aus dem Bereich der Gnade Gottes in den Geltungsbereich des Gesetzes zu begeben.
    Es ist wie immer sehr wichtig, den Zusammenhang im Auge zu behalten!
    Denn einige der Empfänger des Galaterbriefes hatten wieder das Gesetz vom Sinai und die Beobachtung dessen Vorschriften als Richtschnur für ihr Glaubensleben gewählt und hatten somit die Gnade als Grundlage ihrer Beziehung zu Gott verlassen. Dadurch waren sie "aus der Gnade gefallen" (wie eben erklärt). (Heute ist es ja oft in der so genannten Christenheit nicht viel anders: die zehn Gebote werden als ideale und fast ausschließliche Lebensrichtnur angesehen.)


    Liebe Grüße,
    Michael