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Da hab ich grad sehr geschmunzelt. Eigentlich suchte ich eine andere Geschichte von Spurgeon, die ich mal irgendwo gelesen habe. Darin hatte er eine Wette abgeschlossen, eine gewisse Zeit vom Rauchen zu lassen, um zu zeigen, dass er davon nicht abhängig war. Er gewann die Wette und hätte jetzt eigentlich wieder beginnen können, tat es aber nicht. Wenn ich die Geschichte wieder finde, poste ich sie hier noch mal. Statt dessen begegnete mir folgende Episode, eingebunden in ein Predigtthema „Gegen den Richtgeist“. Sehr lesenswert! Den Link dazu habe ich unten mal angegeben. Hier Auszüge daraus:
Zitat
Der Amerikaner Dwight L. Moody und Charles Spurgeon, ein Engländer, zwei der großen Prediger des 19. Jahrhunderts, trafen sich einmal in London. Moody bewunderte Spurgeon und hatte sich enthusiastisch auf das Treffen gefreut. Als Spurgeon zur Tür seines Hauses kam, hatte er eine Zigarre in seinem Mund. Moody war entsetzt! Er stammelte: „Wie kannst du, ein Mann Gottes, Zigarre rauchen?“ Spurgeon nahm die Zigarre aus seinem Munde, schmunzelte und legte seinen Finger auf Moodys üppigen Bauch und sagte: „Auf die gleiche Weise wie Du, ein Mann Gottes, so fett sein kannst.“
Die Geschichte ist eine humorvolle Illustration unserer Neigung, unsere eigenen Schwächen leicht zu übersehen, uns jedoch intensiv auf die Schwächen unserer Nächsten zu konzentrieren.
Jesus sagt, dass jene, die verurteilen, in der Folge verurteilt werden. Diejenigen, die es auf sich nehmen, der geistliche Richter einer anderen Person zu sein, maßen sich widerrechtlich Gottes Rolle an (Röm. 14,10) und müssen ihm gegenüber für eine solche Verurteilung Rechenschaft abgeben. Die richtende Person legt damit Zeugnis ab von ihrer Arroganz und ihrem Stolz. Das Gebot nicht zu richten, ist keine Anweisung blind zu sein, oder nicht zu unterscheiden oder weise zu sein, sondern ist statt dessen ein Appell, großzügig zu sein. Jesus trägt uns nicht auf, Bewertung und Beurteilung aufzuschieben, sondern vielmehr die vermessene Tat aufzugeben, Gottes Platz einzunehmen.
Dieses Gebot Jesu lehrt uns gnädig zu sein. Er kannte die Schwächen seiner Jünger, ihre Fehler und ihre Sünden – aber er hat sie nicht verdammt. Jesus war ihnen gnädig, und er ist zu uns gnädig, indem er sich weigert, uns unsere Sünden vorzuhalten.
Und was möchte Gott von uns zurück? Gott möchte, dass wir Zeugen seiner Liebe sind. Er ruft uns nicht nur, um seine Liebe zu empfangen, sondern sie anderen weiter zu sagen durch unser Beispiel, unsere Taten, unsere Gespräche, ja mit unserem ganzen Leben. Durch das kollektive Zeugnis von unser aller Leben und die Erfahrungen als weltweite Glaubensgemeinschaft hilft Gott anderen, ihn kennen zu lernen. Wir sind berufen, Liebe, nicht Verdammnis zu kommunizieren! Welche eine Ehre ist es, benutzt zu werden, Gott bekannt zu machen!
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https://www.wcg.org/de/artikel/default.asp?id=161&q=Gott
In dieser Predigt finden sich etliche Aussagen verschiedener Beiträge wieder. Dazu noch was von mir:
Ich kann mich auch noch an einige wenige Jahre erinnern, als keiner etwas dabei fand, nach den Gottesdiensten rauchenderweise draußen zu stehen. Doch das seit Jahren erweiterte Gesundheitsbewusstsein in Bezug auf die Qualmerei hat bewirkt, dass es mir gewaltig stinkt, dass einer meiner Söhne ebenfalls raucht. Aber nicht, weil dadurch die Wohnung des Hl. Geistes verqualmt wird, sondern weil er leichtsinnig seine Gesundheit aufs Spiel setzt. Da braucht mir auch keiner kommen, um Johannes Heesters als Vorbild hinzustellen, über 100 Jahre, trotz Raucherei, stell dir das mal vor!
Fact ist, dass 2 rauchende Verwandte an Lungenkrebs gestorben sind. Die Danksagung betr. Beerdigung des Einen kam grad per Post. Bei ihm waren wir noch vor wenigen Wochen, und es war einfach nur schlimm.
Wenn bei einem an Lungenkrebs erkrankten der Krebs platzt und das Blut in hohem Bogen sprudelt und ihn erstickt, ist das kein schönes Hinübergehen zum Herrn, sondern ein erbärmliches Abkratzen mit höchster Todesangst. Über die Ausstellung „Körperwelten“ von G.v.Hagens kann man gewiss streiten, aber ich habe sie besucht und dort schwarze Raucherlungen gesehen, einfach nur schockierend.
Die gesundheitlichen Aspekte reichen daher für mich schon als Argument gegen das Rauchen, da brauche ich sie nicht noch christlich zu verbrämen. Der Heilige Geist, der in mir wohnt, wird durch das Rauchen keinen Krebs bekommen, auch kein Diabetes durch Fettleibigkeit, aber der Mensch selbst steht eindeutig in der Gefahr. So weit es in unserem Willen und unserer Macht steht, sollten wir also schon versuchen, unseren Körper zu pflegen und damit gesund zu erhalten, s. Feststellung in Epheser 5, 29.
Betr. christlicher Sicht ziehen aber auch die Erlebnisberichte, dass man wirklich frei von div. Süchten werden kann (auch mein eigener Mann war Raucher). Dagegen mit zitternden Händen eine Zigarette anzuzünden und dabei einem Alki/Junkie zu erzählen, dass der Herr mächtig ist, wirklich frei zu machen, nicht nur von Sünde, sondern auch von Gebundenheiten/Süchten, kommt sicher nicht so ganz glaubwürdig rüber, zumindest ist man kein lebendes Beispiel dafür. Bei der Gefährdetenhilfe habe ich es oft erlebt, dass Hoffnung aufkeimte, wenn man erzählen konnte „Du, ich hab das selbst mitgemacht, ich war genauso kaputt. Aber guck mich jetzt an. So, wie Jesus mir geholfen hat, kann er auch dir helfen!“.
Wer aber meint, den Richter rauskehren zu müssen ... s. Link
Lieben Gruß, Vroni.