Selbstbefriedigung

  • Hi @ all,


    Kurze Frage: Was sagt die Bibel eigentlich zum Thema Selbstbefriedigung? Wäre schön wenn ich dazu mal ein paar klare Stellen bekommen könnte.


    Anonym

  • Hi Hinnie,
    erstmal danke für deine links.
    Sind sind wirklich hilfreich.
    Jetzt wo ich das alles weiß ist aber die Frage: Wie kann ich das verhindern? Gott hat mir doch auch das gegeben und wie kann ich jetzt so leben, dass das nicht mehr vorkommt. Ich habe das schon oft versucht aber bekomme das nicht hin.
    Bitte helft mir...


    Anonym

  • Lieber Anonym,


    ich möchte anhand der Seiten, die Hinnie verlinkt hat, dir eine kleine Zusammenfassung des/eines Lösungsvorschlags schreiben:


    Sprüche 4,23: "Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens". Wenn in Deinem Herzen - aufgrund sexueller Stimulation - ungöttliche Gedanken aufkommen: Bekenne und richte sofort, sonst folgt die Vollendung der Tat auf dem Fuß. Nimm als warnendes Beispiel Eva. Sie sah, dass die Frucht gut war, und nahm. Wenn Du es siehst, dann sprich sofort mit Deinem Herrn darüber - dann wirst Du rein bleiben. Beobachte Dein Herz kritisch - es kann Dich leicht hintergehen und der Schaden ist häufig immens.


    Fliehe! Wie Joseph vor der Frau des Potiphar floh, hilft Dir häufig nur ein Fliehen. Manchmal örtlich, immer in Deinen Gedanken und in Deinem Herzen. Nimm solche Dinge nie auf die leichte Schulter, sonst wirst Du unterliegen.


    Jakobus 1,15-15: Begierde - Sünde - Tod. Hieran wird klar: Nicht die Begierde ist Sünde. Aber die Begierde führt zur Sünde. Du kannst nichts dafür, wenn sich ein Vogel auf Deinen Kopf setzt. Wenn er aber dort nistet, ist es Deine Verantwortung. Wenn Du falsche und schlechte Gedanken nicht vertreibst, wirst Du sündigen.


    Beim dritten Fall kommt nun hinzu, dass der Auslöser der sexuellen Erregung bereits bei der Person selbst liegt. Daran wird klar, dass eine darauf basierende Selbstbefriedigung Sünde ist. Dabei möchte ich bemerken, dass es sich hierbei wohl um die häufigste Ursache von Selbstbefriedigung handelt. Daher: Meide derartige Situationen und Gedankenspiele! Kaufe Dir nie solche Literatur oder sogar Pornos. Du wirst immer unterliegen.


    Ähnliches trifft auf den vierten Fall zu. Schon David (2. Samuel 11) musste erleben, dass Müßiggang (Nichtstun) mit Gefahren verbunden ist. Bei ihm führte es zu der Sünde des Ehebruchs mit Bathseba. Es ist zu befürchten, dass Zeit, in der junge Menschen nichts zu tun haben, sehr leicht zu einem ähnlichen Angriffspfeil in den Händen des Teufels werden kann, so dass unmoralische Gedanken im Herzen und vor den Blicken entstehen können. Nicht von ungefähr warnt daher auch der weise Salomo im Buch der Sprüche vor der Faulheit.


    Nach diesen Bemerkungen stellt sich nun die Frage, wie ich der Selbstbefriedigung begegne bzw. entgegen wirke. Dazu gibt es kein Patentrezept! Aber es gibt die Bibel, die uns hilft. Was sagt sie nun zu diesem Thema? Fast nichts Konkretes. Und das ist gut so! Warum? Weil die Bibel kein Gesetzbuch für uns darstellt, bei dem ich zu jedem Stichwort nur Seite x aufschlagen muss. Vielmehr gibt uns die Heilige Schrift moralische Prinzipien, die uns klar machen, was Gottes Wille ist.


    Wie werde ich frei, komme davon los? Zunächst einmal durch Bekenntnis. Und zwar in einem "nüchternen" Zustand. Damit zeige ich dem Herrn, dass ich anerkenne, allein mit diesem Problem nicht fertig zu werden.


    Kommt das Verlangen, die Begierde: Jetzt kann ich daran denken, dass ich es nicht mehr tun muss - früher konnte ich gar nicht anders. Gott will sogar, dass ich gerade jetzt Ihm wohlgefällig bin. Ich bitte Ihn um Hilfe und Gnade: Und ich werde mich nicht selbstbefriedigen müssen.


    Wir wollen nüchtern bleiben: Wir werden nicht immer Überwinder sein. Aber wir werden uns immer an den Herrn wenden können, damit Er uns hilft. Und wir werden "Vorsorgemaßnahmen" ergreifen. Wir werden uns von gefährlichen Orten fernhalten. Wir werden keine unmoralische Literatur kaufen oder lesen oder uns in ihre Nähe wagen. Wir werden in einsamen Momenten zu unseren Eltern oder zu Gläubigen gehen. Schließlich werden wir immer um Bewahrung vor der Selbstbefriedigung bitten. Wenn wir dies tun und wenn notwendig, fliehen, hilft uns der Herr. Lasst uns bedenken, dass unser Körper der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in uns wohnt (1. Korinther 6,19).


    Wir halten zum Schluss noch einmal fest: Es gibt für die Selbstbefriedigung kein Patentrezept! Wir wollen dieses Problem auch nicht überdramatisieren. Wenn wir jedoch damit zu tun haben, dann besitzen wir einen Herrn im Himmel, der sich für uns verwendet und den wir immer in Anspruch nehmen dürfen. Er ist immer für Dich da! Lasst uns daher zu Ihm beten, dann werden wir Hilfe bekommen.


    Vielleicht können dir die Zitate ja ein wenig weiterhelfen.


    (Sorry wegen der Länge des Beitrags)

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  • Liebe Geschwister und Freunde,


    anhand eines Vortrags über den "Wandel im Licht" (Epheser 5,8-10 und 1.Johannes 1,5) möchte ich einige wenige Gedanken weitergeben, die auch in Bezug auf das Thema Selbstbefriedigung hilfreich sein können.


    Der Christ wandelt seit seiner Bekehrung im Licht! Das ist also unsere Stellung (Epheser 5,8a).


    Die zweite Hälfte des Verses (8b) geht auf unseren Wandel ein. Wir sollen also nun entsprechend dieser Stellung wandeln.


    WENN NUN EIN GLÄUBIGER SÜNDIGT, SÜNDIGT ER MITTEN IM LICHT!


    Das zeigt wie dreist eine Sünde ist! Und der Gedanke daran, kann uns vor einer Sünde schon bewahren. Denn nichts bewahrt uns vor einer Sünde mehr, als das Bewusstsein im Licht zu sein.


    MAN KANN NICHT SÜNDIGEN MIT CHRISTUS VOR AUGEN!!!


    Wenn wir nun vermehrt IHN vor Augen haben, IHN sehen, über IHN in SEINEM Wort lesen und uns SEINE Gegenwart mehr und mehr klar machen, dann wird uns das vor Sünde bewahren!


    Viele herzliche Grüße aus Frankfurt
    Christopher

    Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um damit zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.
    (Jim Elliot, Missionar)

  • Hi @ all,
    Vielen dank für eure Beiträge. Sie sind klar und eindeutig.
    Vielleicht könnt ihr für mich beten dass ich das mit der Hilfe des Herrn schaffen kann.


    Danke nochmal


    Anonym

  • Hi all,


    ich möchte ganz kurz noch etwas zu dem „Wandel im Licht“ ergänzen. (War auch auf den Vorträgen)
    Als bekehrter Christ wandeln wir im Licht. (hatte Christopher ja schon erklärt) Und es wurde auch schon gesagt dass wenn wir sündigen dass wir Mitten in dem Licht sündigen. Aber nicht nur das, sondern noch mehr: Wenn wir als Christ im Licht sündigen ist es schlimmer als wenn ein ungläubiger in der Finsternis sündigt. (ist natürlich auch schlimm) Und ich denke dass wenn wir uns dass immer vor Augen halten wir auch bei der Sache mit der Selbstbefriedigung weniger Probleme haben werden.


    Zitat

    Ich sage aber: „Wandelt im Geist und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen.“ (Galater 5,16)


    Dann habe ich jetzt noch letztens in einer Betrachtung etwas gelesen was auch noch mal eine Hilfe sein kann:
    Es ging dort um den Kampf gegen diese Sünden, also um das dagegenhalten.
    Dieser Kampf wurde mit zwei Hunden verglichen. Mit einem schwarzen und mit einem weißen. Und dann wurde als Frage in den Raum gestellt welcher Hund den diesen Kampf gewinnt? Die Antwort des Schriftstellers lautete: Der Hund welchem ich zu essen gebe!
    Und so ist es auch bei uns: Wenn wir dem schwarzen Hund fressen geben dann können wir nicht wiederstehen. (Das könnten irgendwelche „schmutzigen Hefte“, Filme mit „sexy Szenen“ oder aber auch Personen sein welchen wir ständig hinterher gucken und wo wir uns was bei denken)
    Und der weiße Hund ist dann natürlich das Beschäftigen mit dem Worte Gottes und seinem Willen. Und genau diesen weißen Hund sollte man füttern sonst kann man nicht wiederstehen.


    Zitat

    Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit; (Galater 5,22)


    Ich habe mit meinen Augen einen Bund geschlossen, und wie hätte ich auf eine Jungfrau geblickt! (Hiob 31,1)


    Die Wirklichkeit sieht zwar leider manchmal anders aus aber wir wollen doch gemeinsam für uns beten und immer daran denken dass wir ja auch vergeben bekommen falls wir doch mal "ausrutschen". Trotzdem sollten wir versuchen erst gar nicht in solche Situationen zu kommen.


    Gruß im Herrn!!!


    Ben

    Seid aber TÄTER des Wortes und nicht allein Hörer!!!


    Jakobus 1,22


    Man muss nicht immer die Wahrheit sagen, aber wenn man was sagt, muss es die Wahrheit sein!

    Einmal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Moin moin @all!


    Besonders an die männliche Gesellschaft, können die Frauen aber auch annehmen.


    Ich habe noch nicht erlebt, dass ich beim "Traktat weitergeben", "Evangeliumslieder singen" oder bei "Gesprächen mit Ungläubigen" ein Auge für die Ansehnlichkeit der vorbeikommenden Personen/Frauen übrig hatte.
    Ich habe vielmehr ein Auge auf die Person gehabt, die sich als interessiert gezeigt hat und wenn das ein armer Obdachloser war, der säuft und kifft.


    Das war bei einem ausgiebigen Einkaufsbummel auch schon anders :(


    Einen schönen und gesegneten Sonntag euch.
    Gruß Heiner

    Sobald ein Sturmwind daherfährt, ist der Gottlose nicht mehr; der Gerechte aber ist fest gegründet für ewig. Die Bibel, Sprüche 10,25

  • Vor kurzem viel mir noch mal die Stelle aus 1. Korinther 6,18 und parallel dazu, dann auch die Stelle aus 1. Mose 39, 12 auf.
    Ich habe einfach mal für mich persönlich in die Stelle aus Korinther statt Hurerei, Sünde/n eingesetzt, denn man soll ja nicht nur der Hurerei fliehen. Wenn man nun, nicht aus eigener Kraft, dass wird man nie schaffen, sondern mit der Kraft des HERRN versucht, "seinen Sünden" zu fliehen, dann wird man das auch schaffen, wie in anderen Beiträgen dazu erwähnt. WICHTIG ist hierbei aber, dass man sich in keinster Weise auch nur ein bisschen mit der Sünde einlassen darf. Also wenn du ganz genau weisst, wenn ich dass jetzt tue, dann werde ich diese oder jene Sünde begehen. Oder nehmen wir mal das aktuelle Beispiel. Wenn du dir z.B. irgendwelche Bilder anschaust, dann wird die Wahrscheinlichkeit sehr gering sein, davon noch fliehen zu können. Das Wichtige ist also, dass man, wenn man die Gedanken bekommt, genau dann schon fliehen sollte, denn sonst wird man immer unterliegen. Und das kann man wie schon gesagt auf eigentlich alle Sünden, irgendster Art anwenden. Wenn ich nicht rechtzeitig FLIEHE, dann werde ich IMMER unterliegen.


    1. Korinther 6,18:
    Flieht die Hurerei!


    1. Mose 39, 12:
    Und sie ergriff ihn bei seinem Gewand und sprach: Liege bei mir! Er aber ließ sein Gewand los in ihrer Hand und floh und lief hinaus.


    [ Dies letztere Stelle finde ich besonders schön. Wie tief doch Joseph im Glauben mit seinem HERRN gewesen sein muss...Das sollte auch uns anspornen, uns intensiver mit Gottes Wort zu beschäftigen, denn dann werden wir gar nicht erst in solche Gedankenströme kommen! ]

    Du möchtest die Bibel näher kennenlernen, weißt aber nicht recht wie du vorgehen sollst? Vielleicht kann dir dabei ein Fernbibelkurs Hilfe sein. Interesse? www.dasleben.info

  • Hallo ihr alle zusammen,


    Es gab ja schon einige Beiträge zu dem Thema und ich hab sie auch alle gelesen und fand sie sehr gut.
    Dies hier ist mein erster Forenbeitrag- und ich habe mich auch gerade eben erst angemeldet, bin also noch ganz neu hier. :)


    Mit dem angesprochenen Thema beschäftige ich mich auch schon einige Zeit (ca. 1,5 Jahre)...
    Nun, das Erste, was ich dabei herausfand war, das es sich bei Sb. (ist doch okay, wenn ich's abkürze? Ihr wisst ja alle, um was es geht) wirklich um Sünde handelt... das war mir ganz am Anfang gar nicht bewußt, weil ich dummerweise genau ein christl. Buch las, das es als KEINE Sünde darstellte...


    Jedenfalls- genau wie ihr wohl alle, bin auch ich überzeugt, dass es sich "dabei" um Sünde handelt.
    Naja.. mir sind aber noch so ein paar Fragen offen, auf die ich einfach noch keine Antwort gefunden habe..
    Ich glaube, das Gott vergibt, wenn wir unsere Sünden bekennen...
    Da stellt sich mir nun die Frage....gegenüber WEM muss sie bekannt werden?
    Vor Gott- ganz klar.
    Aber muss sie nicht auch vor Menschen bekannt werden??
    Nehmen wir z.B. 1.Korinther 5, 1 . Dort geht es um "Unzucht"...
    Nun, was ist damit gemeint? In der Fußnote steht: (gr.porneia) das Wort bezeichnet ALLE Formen von vor- und außerehelichem geschlechtlichem Umgang.
    Also muss ich davon ausgehen, das es sich bei Sb. genauso um Unzucht handelt, wie vorehelicher Geschlechtsverkehr- oder??


    Nun kommt meine nächste Frage,..
    Wenn das also so ist- So ist es ja auch so, das Gemeindemitglieder, die zweitgenanntes getan haben (eine zeitlang) in der Gemeinde und vom Abendmahl ausgeschlossen werden,...


    Wie ist es also bei Sb.?


    Ich weiß nicht mehr genau, wo es steht, aber es gibt eine Bibelstelle, die besagt, das die Gemeinde eine Person an seine Sünden binden oder sie davon lösen kann- und genauso wird dann auch Christus dieser Person vergeben- oder eben auch nicht...


    Irgendwie - je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze, desto komplizierter scheint es zu werden,... :(
    Man fängt an, an allem zu zweifeln und hat Schwierigkeiten, Dinge, die man für sich selber erkennt (aus der Bibel) wirklich auch so zu glauben.


    Vielleicht könnt ihr mir bei meinen Fragen helfen???
    (..und hoffe, bald endlich mit meinen Grübeleien zu diesem Thema abschließen zu können).


    Sende Euch viele liebe Grüße, wo immer ihr seid....
    Eva

    "Nur einen Wunsch, den heget meine Seele, er schlummerte seit Kinderjahren still. Dass mich dein Geist zum Werkzeug auserwähle, DEIN Dienst ist aller meiner Wünsche Ziel!" F.T.

  • Hallo Eva,


    erstmal herzlich willkommen hier im Forum. Ich find es toll, dass Du nicht einfach drauflos fragst sondern Dir vorab Gedanken machst und die vorhandenen Beiträge liest. So muss man nicht alles zweimal schreiben oder "das steht doch oben schon" :D


    Ich möchte gerne (auch wenn es Dir vielleicht bei Deinem Problem nicht so sehr hilft) auf die zweite Frage eingehen, da ich glaube, dass dort ein riesiges Missverständnis vorliegt.



    Ich komme ursprünglich aus einer Gemeinderichtung, wo genau das gehandhabt wurde. Persönlich kenne ich z.B. einen Bruder, der in Ehebruch gefallen war. Nach diesem Fall hat er die Beziehung zu der anderen Frau sofort beendet und (das ist jetzt wieder die erste Frage von Dir) niemandem etwas erzählt, sondern "lediglich" die Sünde vor Gott bekannt. Nach allem was ich weiß, wußte seine Frau noch nicht einmal davon.


    Ca. ein Jahr später kam die Sache dann heraus (wie ist unrelevant). Und was machte seine liebe Heimatgemeinde: Sie schloß ihn vom Abendmahl aus. Jeder, mit dem ich sprach fand das richtig, nur ich nicht :rolleyes:! Warum? Weil ein Ausschluss aus der Gemeinschaft von Gläubigen (und nicht nur vom Abendmahl, sonst kann mir der-/diejenige nicht wie eine Heide werden) in dem Fall zu erfolgen hat, wo ein Gläubiger weiterhin bewußt in Sünde verhart. Der oben genannte Bruder hatte seine Sünde aber längst eingesehen und gelassen. Warum also soll er ausgeschlossen werden?


    Warum also sollte jemand ausgeschlossen werden, der Selbstbefriedigung betrieben, diese als Sünde erkannt und vor Gott bekannt hat und seit diesem Zeitpunkt davon läßt? Dann müsste ich ständig jeden Gläubigen ausschließen, der irgendetwas sündiges macht. Ergebnis wäre dann wohl, dass niemand mehr am Abendmahl teilnehmen könnte und auch niemand mehr da wäre, der übehaupt Zuchtmaßnahmen ausüben könnte, da wohl die ganze Gemeinde unter Zucht stände.


    Ob man nun Selbstbefriedigung vor der Gemeinde bekennen muß, kann ich nicht sagen. Meiner Ansicht nach sollten solchen Dinge vor der Gemeinde bekannt werden, die entweder der Gemeinde bekannt sind oder aber die Gemeinde direkt betreffen. Einen biblischen Beleg für diese Einstellung kann ich Dir aber jetzt auch nicht liefern, weshalb ich hoffe, dass uns andere bei dieser Frage auf die Sprünge helfen.

    Schönen Gruß
    Thorsten

  • Liebe Eva,


    in Korinth war es doch so, dass die dortige Gemeinde Unzucht/Hurerei duldete. Es waren dort Menschen, die in Unzucht/Hurerei lebten, in einer solch abscheulichen Weise, wie es nicht mal die „Welt“ tun würde. Die Gemeinde aber unternahm nichts, im Gegenteil, sie akzeptierte bzw. tolerierte es. Die Gemeinde wusste von den schrecklichen Dingen und lies es gewähren. Die Menschen selbst dachten sich nichts dabei, waren anscheinend schon so verblendet.


    Was wäre aber eigentlich die Aufgabe der Gemeinde gewesen? Richtig – Sie hätte diese Leute darauf aufmerksam und spätestens bei einer Ignorierung dieser Zucht ausschließen müssen! So sagt es das WORT! (z.B. 1Kor 5,6.7a)


    Bei Thorstens Beispiel und deiner Frage ist es aber etwas anders. Dort ist jemand der zwar sündigt bzw. gesündigt hat, aber diese Sünde bekennt/bekannt hat/immer wieder bekennt. Bei dem Beispiel von Thorsten, hatte derjenige gesündigt, diese Sünde aber bekannt und somit war sie vergeben und er konnte am Abendmahl teilnehmen und zur Gemeinde gehen (allerdings ist es schon etwas schwierig diese Sache zu beurteilen, da er die Sünde nicht vor seiner Frau bekannt hatte, (anscheinend zumindest nicht, bis es heraus kam) es in Gottes Wort aber heißt, dass wir vor Gott und Menschen bekennen sollen. Ihn deswegen, wenn es denn deswegen war, aber dann im Nachhinein vom Abendmahl auszuschließen, kann ich nicht ganz nachvollziehen.


    „Mutwillige“ sündigende Gläubige, die in Sünde verharren, müssen von der Versammlung ausgeschlossen werden. Ganz klar. Die Gläubigen in Korinth wussten darum, taten es aber nicht. Wenn du nun sündigst, die Sünde vor Gott bekennst, warum soll sie dann noch vor der Versammlung bekannt gegeben werden? (Thorsten hat das ja auch schon so gesagt).


    Ich denke, es ist egal, ob es nun Hurerei/Unzucht, Selbstbefriedigung oder sonstige Sünden sind, mit denen ein Gläubiger die Versammlung/den Leib verunreinigt. Wenn Sünde vor Gott und Menschen bekannt wurde und diese Sünde nun unterlassen wird und sie nicht direkt was mit der Versammlung zu tun hatte, muss sie dort auch nicht bekannt werden. Wenn es aber, wie oben beschrieben, so ist, dass jemand bewusst sündigt, sich z.B. auf sexueller Ebene selbstbefriedigt, diese Sünde nicht bekennt und lässt, und ggf. noch öffentlich „lehrt“ (im Sinne von „dafür ist“), zur Gemeinde geht und am Abendmahl/Brotbrechen teilnimmt, dann muss auch das vor die Versammlung und von ihr Zucht geübt werden.


    nitwit


    ps: meintest du Matthäus 18,15ff, speziell Vers 18?

    „Omne vivum ex vivo“

    (Louis Pasteur, *1822 †1895)

    3 Mal editiert, zuletzt von nitwit ()

  • Zitat

    Original von nitwit
    ... es in Gottes Wort aber heißt, dass wir vor Gott und Menschen bekennen sollen.


    Gerade hier stellt sich doch die Frage: Vor wem, als Mensch, soll ich Selbstbefriedigung bekennen? Wenn überhaupt kämen mir folgende Personen in den Sinn:


    - mein Ehepartner (so ich denn verheiratet bin)
    - die Person, die ich im Sinn habe, wenn ich mich selbst befriedige


    Wäre ein solches Bekennen im Sinne der Schrift (frei nach dem Motto: Hey, weißt Du, ich befriedige mich selbst und stelle mir dabei vor wie wir Sex miteinander haben)???

    Schönen Gruß
    Thorsten

  • Hallo,
    ersteinmal wollte ich sagen das mir diese Diskussion hier momentan sehr gut gefällt, weil bisher alles sehr konstruktiv war (hab jetzt aber nur die neueren Beiträge gelesen), das vermisse ich in solchen Foren oft.
    Zum Bekennen: Ich fände es sinnvoll, das vielleicht einem sehr guten Freund oder einer vertrauter Person anzuvertrauen oder sowas, bei Selbstbefriedigung könnte ich mir niemand anderes vorstellen, man könnte z.B. gemeinsam beten.


    Bei dem von Thorsten beschriebenen Fall find ich das Problem nicht in dem (vor Gott bekannten) Ehebruch, sondern eher daran, dass der Mann es seiner Frau nicht gesagt hat, das sollte ja wohl das erste sein...


    Nochmal was für die Statistiker:
    Hab mal ne Umfrage gesehen die im Internet unter Christen gemacht wurde (anonym), sage und schreibe ca. 50% der Jungs und 25% ( der Mädchen hatten Probleme mit Selbstbefriedigung.
    Das Thema ist also sehr aktuell und brisant.


    Ich finde, dass das mit diesem Thema unter vielen Christen ziemlich verkrampft umgegangen wird und es kaum erwähnt wird.


    Gruß, Dafresl

  • Zitat


    Wäre ein solches Bekennen im Sinne der Schrift (frei nach dem Motto: Hey, weißt Du, ich befriedige mich selbst und stelle mir dabei vor wie wir Sex miteinander haben)???


    :) na ja, ich glaub nicht, dass Gott das von uns verlangt, was ja auch nicht so ohne Weiteres möglich wäre. Mit der Hervorhebung "und Menschen" meinte ich eigentlich die direkte, zwischenmenschliche Beziehung. Wollte halt nur nochmal betonen, so wie es eben in Gottes Wort steht, dass wenn wir eine Sünde begangen haben, sie vor Gott und auch vor dem Menschen bekennen sollen, dem wir etwas Böses getan haben. Und das hatte der Bruder ja seiner Frau gegenüber.


    nitwit

    „Omne vivum ex vivo“

    (Louis Pasteur, *1822 †1895)

    Einmal editiert, zuletzt von nitwit ()

  • Hallo,


    wir sollten aufpassen, dass wir nicht vom Thema abweichen, da wir vermehrt über den von mir beschriebenen Fall von Ehebruch diskutieren, was sinnlos ist, da Euch weitere Details fehlen, die ich jedoch nicht nennen werde. Ich hatte den Fall lediglich als Unterstützung für meine Aussage "Die Schrift gibt keine Grundlage für einen nachträglichen Ausschluss angeführt".


    Bezüglich des obigen Zitats möchte ich anmerken, dass ich mit den beiden genannten Personenkreisen, vor denen wir die Sünde der Selbstbefriedigung bekennen sollten, die einzigen genannt habe, die mir als mögliche eingefallen sind. Ob man es wirklich vor der Person bekennen sollte, die man sich beim Vornehmen der Selbstbefriedigung vorstellt, wollte ich eher als Frage verstanden wissen, nicht als Aussage (daher auch drei Fragezeichen). Denn die Frage ist doch, ob man gegen diese Person sündigt (lt. Aussage unseres Herrn hat man mit der Person ehebruch begangen, die man begehrt).

    Schönen Gruß
    Thorsten

  • Hi Nitwit, Dafresl, User1211 bzw. Thorsten,


    danke für Eure vielen Beiträge.
    Danke erstmal für deinen Willkommensgruß User1211. Weißt du, wenn mich etwas wirklich beschäftigt, dann lese ich auch sehr viel darüber und so ist eigentlich klar, das ich erstmal alle Forenbeiträge (auf der Suche nach Antwort auf meine Fragen) gelesen habe, bevor ich Fragen stelle =) .


    User1211 schreibt: "Ca. ein Jahr später kam die Sache dann heraus (wie ist unrelevant). Und was machte seine liebe Heimatgemeinde: Sie schloß ihn vom Abendmahl aus. Jeder, mit dem ich sprach fand das richtig, nur ich nicht Augen rollen ! Warum? Weil ein Ausschluss aus der Gemeinschaft von Gläubigen (und nicht nur vom Abendmahl, sonst kann mir der-/diejenige nicht wie eine Heide werden) in dem Fall zu erfolgen hat, wo ein Gläubiger weiterhin bewußt in Sünde verhart. Der oben genannte Bruder hatte seine Sünde aber längst eingesehen und gelassen. Warum also soll er ausgeschlossen werden?"


    Ja- ich persönlich bin da zu demselben Schluss gekommen wie du.
    Obwohl es sicher der Frau gegenüber schon hätte bekannt werden sollen.
    Aber bei Sb. geht es ja auch nicht um eine 2. Person (jedenfalls muss nicht immer eine Person in Gedanken vorhanden sein).


    An dieser Stelle komme ich nun zum Beitrag von Nitwit.
    Ja stimmt genau, ich meinte Matth. 18,18 im besonderen. Danke für die Bibelstelle.
    Genau an der Stelle frage ich mich nun, ob es nicht doch der Gemeinde bekannt werden muss, aus dem Grund, da einem ansonsten viell. nicht vergeben werden kann???
    Kann-oder wird Gott vergeben, wenn die Gemeinde gar nichts davon weiß?
    Denn..sie hat ja keine Möglichkeit zu binden oder zu lösen....?
    Ich weiß gerade überhaupt nicht, was ich darüber denken soll...vielleicht reiße ich auch gerade alles aus dem Zusammenhang- aber versteht ihr so ungefähr, was ich meine?


    Nitwit schreibt: "„Mutwillige“ sündigende Gläubige, die in Sünde verharren, müssen von der Versammlung ausgeschlossen werden. Ganz klar. Die Gläubigen in Korinth wussten darum, taten es aber nicht. Wenn du nun sündigst, die Sünde vor Gott bekennst, warum soll sie dann noch vor der Versammlung bekannt gegeben werden? (Thorsten hat das ja auch schon so gesagt)."


    Das sehe ich genauso. Man tut es ja nicht mehr, sondern es war passiert und gehört der Vergangenheit an.
    Aber auf der anderen Seite- warum sollen sie dann NICHT vor der Gemeinde bekannt werden?
    Im Prinzip widerstrebt mir die Frage selber ein bisschen - aber auf der anderen Seite muss ich sie doch mal stellen.


    Was z.B. ist denn mit einem Christen, der Sb. getan, die Sünde Gott bekannt hat und sie auch lässt.... aber sich trotzdem fortlaufend mit einem schlechten Gewissen rumquält?
    Ein schlechtes Gewissen wegen der Sache selber, aber auch weil man sich Sonntags wie ein "Heuchler" vorkommt?


    Zu Dafresl:
    Danke für deine Statistikdarstellungen- nur ehrlich gesagt denke ich , dass sie nicht wirklich weiterhelfen. ... Sicher, jeder Christ macht Fehler- und wahrscheinlich auch viele der Christen ;) ... Aber es geht ja nicht um andere, was andere tun oder lassen- die Bibel allein ist doch Maßstab.
    Ich weiß schon, dass du das auch nicht so meintest, sondern es lediglich aufzeigen wolltest. War jetzt auch nicht böse gemeint. ;)


    Du schreibst: "Ich finde, dass das mit diesem Thema unter vielen Christen ziemlich verkrampft umgegangen wird und es kaum erwähnt wird. "


    Da hast du recht. Es wäre viel leichter und mancher könnte da wohl was verhindern, wenn man in diesem Bereich rechtzeitig "aufgeklärt" wird- ich meine jetzt, im Bezug darauf, das es sich um Sünde handelt.


    Soo, das wars jetzt erstmal von meiner Seite.
    Freue mich auf neue Beiträge von Euch :) .
    Herzliche Grüße,


    Eva

    "Nur einen Wunsch, den heget meine Seele, er schlummerte seit Kinderjahren still. Dass mich dein Geist zum Werkzeug auserwähle, DEIN Dienst ist aller meiner Wünsche Ziel!" F.T.

  • Hi,


    vielleicht hilft es, wenn wir nicht nur über Mt. 18v18 "reden", sondern uns auch mal den Bibeltext angsehen:

    Zitat

    Matthäus 18v15-20:
    Wenn aber dein Bruder sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein! Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen. Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde! Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Gemeinde; wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner! Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr etwas auf der Erde bindet, wird es im Himmel gebunden sein, und wenn ihr etwas auf der Erde löst, wird es im Himmel gelöst sein. Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.


    Beachtet man den Zusammenhang des Abschnitts, dann wird deutlich, dass das Lösen bzw. Binden von/an Sünden mit einem unbußfertigen Bruder zusammenhängt (gleiches gilt natürlich auch für unbußfertige Schwestern). Die Gemeinde kann also nicht aus einer Laune heraus sagen: Dir sind Deine Sünden behalten! Ich sehe das so, wie Paulus in 1.Tim 1v20 schreibt, dass dadurch diejenigen zur Buße geleitet werden sollen.


    Nun meine Frage: Kann man aus dieser Stelle (Mt. 18 ) vielleicht auch ableiten, dass ein Bekennen von Sünde vor der Gemeinde dann erfolgen soll, wenn durch die Durchführung von Schritt 3 (sage es der Gemeinde) die Gemeinde Kenntniss von der Sünde hat?

    Schönen Gruß
    Thorsten

    Einmal editiert, zuletzt von User1211 ()

  • Hallo Thorsten,


    Wenn ich ein bisschen darüber nachdenke... was heißt denn eigentlich "binden" oder "lösen"? Geht es da wirklich um die Sache mit der Vergebung oder meint es vielleicht was ganz anderes?


    Wenn es aber um Vergebung geht, heißt es dann, das mir Sünden, die mir Menschen nicht vergeben, mir auch nicht von Gott vergeben werden?
    Aber auf der anderen Seite, es heißt "Wenn ihr etwas auf der Erde bindet, wird es im Himmel gebunden sein".
    Im Himmel? Aber wie kann eine Sünde noch im Himmel Bestand haben?


    Deine Frage zum Schluss... ich verstehe nicht wirklich, wie du das meinst.
    Meinst du, wenn die Gemeinde von einer Sünde Kenntnis hat, ob sie auch dann nochmal bekannt werden muss?


    Ich weiß es nicht... bisher dachte ich immer, ein Bekenntnis legt man der Person gegenüber ab, gegen die man schuldig geworden ist. ...
    Aber auf der anderen Seite gibt es nunmal auch Dinge, die vor die Gemeinde müssen (vielleicht die Dinge aus 1.Kor.5, 11 ?).
    Da ist auch von "Unzüchtigen" die Rede...


    Was mir beim Lesen dieses Verses aufgefallen ist, ist- dass es sich hierbei um die Gegenwart handelt und nicht um die Vergangenheit.
    Aber wann handelt es sich um Vergangenheit? Nach dem Bekenntnis vor Gott oder erst später?

    "Nur einen Wunsch, den heget meine Seele, er schlummerte seit Kinderjahren still. Dass mich dein Geist zum Werkzeug auserwähle, DEIN Dienst ist aller meiner Wünsche Ziel!" F.T.

  • Hallo ihr Lieben!!!
    Hab euch wirklich lieb, denn es ist was Wunderbares passiert!!!


    Ich muss ausholen:
    Es ist schon mehr als drei Jahre her, dass ich auch ein bisschen hier im Forum aktiv war. Ich hatte hiervon schon längst vergessen.
    Ich habe die letzten Tage digitalen Selbsmord begangen (Account bei StudiVZ u.ä. Sites gelöscht) und hatte dann auch nach diversen NIKs von mir gegoogelt. Dabei bin ich wieder auf dieses Forum gestoßen.


    Bei durchstöbern bin ich heute mittag auf diesen Thread gestoßen, habe ihn aber nicht geöffnet, weil ich selber damit geplagt bin. Immer wieder, wobei ich mich schon selber vor mir geekelt habe. Ich habe Gott auch gesagt, dass ich danach nur leere Verspüre und weiß, dass ich rein gar nichts, außer das Verderben habe! Ich weiß, dass er mir vergeben hat. Doch weiß ich auch, dass ich sehr anfällig für diese Sünde bin.


    Vor ein paar Minuten habe ich mich an den Rechner gesetzt und es überkam mich wieder! Ich war schon kurz davor die Sites in den Browser einzutippen, da habe ich wieder an diesen Thread gedacht. Da kamen dann Gedanken wie: Wenn du das lesen wirst, dann wirst du noch von der SB abgehalten, aber du willst es doch tun. Ich habe wirklich gekämpft! Und bin nicht auf diese dubiosen Sites gegangen, sondern bin hier im Forum gelandet!!!! Und ja, beim lesen wurde ich davon abgehalten!!!!
    Mir geht es jetzt richtig gut, dass ich widerstehen konnte!


    Als Zufall kann ich dieses alles nicht abtun! Ich bin Gott einfach nur dankbar, dass ich eure Beiträge lesen durftet. Und deswegen habe ich euch so lieb!

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